Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Fotomodelle 45+
521 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Geschichtenspiel Teil 45

****59 Frau
3.156 Beiträge
Nein Mann, es ist Ozzy, der Held der Arbeiterklasse. Der Volkstribun mit dem dicken Bunsenbrenner. Ozzy! Der happy Hengst mit dem ernsten Gehänge. Der Bugatti unter den Begattern. Was geht?

Bravo @*******blau

*bravo*
****59 Frau
3.156 Beiträge
Leute, es ist kurz vor 20 Uhr am Sonntag, und hier sind die neuen Acht *drummer*

Schokolade
Waffe
Mensch
Genugtuung
open minded
verachten
reisen
vermissen

Und bei dieser Gelegenheit einmal ganz öffentlich ein herzliches Dankeschön an @**********Engel für ihre zuverlässige Suche nach den "8 Worte-Einstellern".
Jahr für Jahr, Monat für Monat, Woche für Woche...Engelchen war, und ist, immer zur Stelle.
Ich finde, das hat einen großen Applaus verdient *hutab*
*bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo* *bravo*
**********Engel Frau
25.862 Beiträge
Gruppen-Mod 
Herzlichsten Dank, liebe Devi! *liebhab*

Naja, ich hatte bereits an meiner Konfirmation vom Pfarrer diesen Spruch bekommen und musste ihn vortragen:
"Siehe, ich bin bei euch, alle Tage bis an der Welt Ende." *zwinker*
****59 Frau
3.156 Beiträge
*knuddel2* *spitze*
*********ynter Frau
9.811 Beiträge
@*******blau

Es ist Ozzy! Wer auch sonst?

*genau*, schön, dass Ozzy mal wieder vorbeischaut und uns an seinen Weisheiten teilhaben lässt.
*top2*
*******tia Mann
5.162 Beiträge
@*******blau

Dieser Ozzy wird mir immer sympatischer und hat wirklich Ähnlichkeiten mit einem mir bekannten Mukibudenbesitzer *g*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
.
fraudulente geschenke
.


Der Himmel trug sein blaustes Blau auf, als brächte er uns Schokolade aufs Sofa und als sagte er, die mache uns gar nicht dick, diese nicht, die hier hätten wir uns verdient.
Das blauste Blau trug er uns auf - mit einem Lächeln und gekreuzten Fingern. Hochsommervormittagsblau. So ein Blau. Und das Ende Oktober. Der Himmel wollte uns hinters Licht führen und wir nahmen das fraudulente Geschenk an ohne zu fragen. Es war die Saison dafür.

Der Mensch ist ein Tier mit einem Faible für Selbstbetrug. Das machen wir ausgesprochen gerne. Und was man gerne tut, das kann man gut und tut es oft. Jeder mag ein wenig Selbstbetrug und jeder begeht ihn, aber in diesem Herbst begingen wir ihn kollektiv. Das war das Schöne und Verlockende daran und es erschien uns so natürlich und naheliegend.

So blau wie der Himmel schien, so blau wollten wir ihn scheinen sehen. Wir wollten sehen, nicht bloß erzählt bekommen, dass die Wolken weg seien. Verzogen. Verreist. Irgendwohin. Zu jemandem anderen. Wir hatten den Himmel so vermisst. Wollten glauben, und das mit der Genugtuung des open-minded Rechtschaffenen, dass wir wieder raus könnten - in die Welt. Dass alles wieder normal sei. Dass wir keine verachteten Schirme mehr bräuchten, die uns vorher als Waffen galten. Genau wie die Mäntel wollten wir sie nicht mehr haben. Aber es war die Saison dafür.


.
*****e_M Frau
8.538 Beiträge
@*******blau

*bravo*

Kurz! Knapp! Besonders!
****59 Frau
3.156 Beiträge
@*******blau
Sehr eindrucksvoll hat du die Worte eingebunden. Vielen Dank dafür *spitze*
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Whats next?

„Da ist ja nur noch Schokolade da“, stellte Balduin enttäuscht fest. Er vermisste etwas Herzhaftes, als er etwas müde in den Abteilungskühlschrank stierte. Die Tatsache, dass er sich des leichten Hungergefühls nun mit Zucker entledigen musst, lenkten seine Gedanken auf den Stoffwechsel. Hierin könnte ein Ansatz für eine Waffe liegen, gegen die entgleisten Vorgänge in der Natur. Immerhin ist der Mensch auch verändert. Die Ur-Völker waren nicht übergewichtig und kannten keinen Zucker-Kick. Mit etwas Genugtuung empfand sich Balduin als wahnsinnig open minded für diese Gedankengänge. Er schlappte in sein Labor, ohne seine Umgebung bewusst wahrzunehmen.
Längst konnte man wieder reisen wie vor der Pandemie, und zusammen mit der Klimaerwärmung war der nächste Angriff der Natur auf den Menschen nur eine Frage der Zeit. Diesmal war es kein Virus, sondern ein tropischer Pilz, der sich an die Verhältnisse in Europa angepasst hat. Die Sporen lösen schlimme Augenentzündungen und Hautausschläge aus. Bei einigen Betroffenen kommt es sogar zu multiplem Organversagen. Man bekommt den Eindruck, dass dieser Planet die Menschheit inzwischen zutiefst verachtet.
Balduin war mit seinem Ansatz erfolgreich und züchtete einen harmlosen Pilz, der den Schädling als bevorzugte Nahrungsquelle erwählte. In ein paar Jahren wird ein Gleichgewicht erreicht und die Gefahr für den Menschen weitestgehend gebannt sein. Aber was kommt noch?
Ja, diese Killerpilzstaubwolken sind infolge der globalen Erderwärmung dem Vormarsch in unsere Breitengrade.

Möge den Balduins dieser Erde dieses Wunder tatsächlich gelingen.

Eine Geschichte mit Tiefgang, lieber Kollege.

Tom (the Sun)
****59 Frau
3.156 Beiträge
@*******nd29
Dann wollen wir hoffen, dass aus dem harmlosen Pilz nicht auch noch ein Schädling wird *angsthab* .
Vielen Dank für deine Geschichte *top*
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Zitat von **********hesun:
Ja, diese Killerpilzstaubwolken sind infolge der globalen Erderwärmung dem Vormarsch in unsere Breitengrade.

Möge den Balduins dieser Erde dieses Wunder tatsächlich gelingen.

Eine Geschichte mit Tiefgang, lieber Kollege.

Tom (the Sun)

Dazu noch eine kleine Beigabe: https://www.zdf.de/wissen/le … e-auf-dem-vormarsch-100.html
****59 Frau
3.156 Beiträge
Schokolade
Waffe
Mensch
Genugtuung
open minded
verachten
reisen
vermissen


Gestern Abend:

Ich liege auf dem Bett, surfe unsportlich, mein Kätzlein auf dem Schoß.
Alles gemütlich, alles entspannt.
Aus den Augenwinkeln sehe ich es. Etwas krabbelt auf dem Boden. Eine Spinne!
Dick, fett, schwarz.
So schwarz, wie meine dunkle Schokolade. Die mit den 85% Kakao.
Nun muss man wissen, dass ich eine panische Angst vor Spinnen habe.
In meiner Kindheit hatte eine (wenig sensible) Tante von uns, meiner Schwester den „Erwachsenen - Toilettengang“ beigebracht.
Bei einer dieser Exkursionen fing meine Tante eine Spinne, und ließ sie über den Rücken meiner Schwester krabbeln mit dem Ausruf:
“Die frisst dich jetzt! Die frisst dich jetzt!“
Ich nehme an, dies war der Ursprung meiner Arachnophobie.

Doch zurück zum Tathergang:
Ich sprang aus dem Bett, und rannte in den Flur, wo meine Stiefel standen. Ich brauchte zuerst festes und gut verschlossenes Schuhwerk an meinen Füssen.
Offene Hausschuhe in dieser Gefahrensituation? Ein No go!
Mit einer Sandale als Waffe, kehrte ich in mein Schlafzimmer zurück. Die Spinne hatte sich inzwischen an eine recht unzugängliche Stelle verzogen.
Trotzdem schlug ich zu, mit dem Ergebnis, dass sich das Tier unter meinen Nachttisch gerettet hatte.
Was tun?
In einem Bett schlafen, wo sich noch nicht einmal einen Meter entfernt dieser Acht - Beiner verkrochen hatte?
Undenkbar!
Also sammelte ich mein Bettzeug, nebst Laptop und Katze, ein, und errichtete mir im Wohnzimmer meine neue Schlafstatt.
Um ganz sicher zu gehen, verschloss ich meine Schlafzimmertür.
Sollte sich die Spinne doch über Nacht verkrümeln, am nächsten Morgen wäre sie sicher verschwunden. Im Grunde genommen wollte ich ihr ja nichts antun.
Nassgeschwitzt und mit rasendem Herzschlag (wie hysterisch kann man eigentlich sein?) setzte ich mich im Wohnzimmer auf die Couch und versuchte, zur Ruhe zu kommen.
Gringo, mein Kater, schien aufgrund dieser Situation ebenso verstört und wechselte ständig seinen Liegeplatz.
Bis er ..., ja, bis er in den Angriffsmodus wechselte.
Sie kennen das sicher: Katze sieht Beute, Katze pirscht sich langsam an Beute heran, Katze bleibt versteinert stehen, Katze schlägt im passenden Moment zu.
Ich wusste sofort: SIE ist es!!
Ich griff nach dem Schuh, lief zum Esszimmertisch, und - da war sie wieder!
Dick, fett, schwarz.
Ich schlug dreimal so heftig zu, dass die Tassen im Schrank klapperten.
In der Forensik würde man wohl von einem `Overkill` sprechen.
In diesem Moment kam meine 15jährige Tochter Emma zur Tür herein.
„Mama, was machst du hier? So ein Krach! Und überhaupt – wie siehst du nur aus? Schlafanzug und Winterstiefel?? Cringe!“
„Cri... was?“ Ich verstand nur Bahnhof, klärte sie aber dann über den ganzen Hergang auf.
„Oh Mama, du bist so peinlich! Sei doch mal etwas mehr open minded. Du bist so oft verreist. In alle Herren Länder. Da gab es doch sicherlich größere Exemplare als diese Spinne, die du jetzt ermordet hast. Jawohl, ermordet! Spinnen sind auch Lebewesen. So, wie du! Wo ist nur deine frühere Gelassenheit geblieben? Die vermisse ich schon lange. Nichts ist mehr davon zu spüren! Chill ma, ey!“
„Emma, es ist ja nicht so, dass ich Spinnen verachte. Ich weiß, es sind nützliche Tiere, und ich weiß auch, dass es nicht richtig war, sie zu töten. Aber ich habe einfach Angst vor den Viechern. Angst! Verstehst du? Ich bin halt auch nur ein Mensch!“
„Cringe“, erwiderte Emma, knallte die Tür zu, und ließ mich mit einem Fragezeichen und meinem schlechten Gewissen zurück.

Ich kann nicht verhehlen, dass sich nach einer gewissen Zeit eine Art Genugtuung in meinem Seelenleben ausbreitete und endlich wieder Ruhe in mir einkehrte.

War es Mord oder Notwehr?

Ich entscheide mich für Notwehr.



(c) Devi, 29.10.2021
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
*lach* witzige Geschichte @****59
Und was bedeutet nun "Cringe?"
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
"Cringe", liebe Aphroditee, ist das Jugendwort des Jahres 2021. Wörtlich übersetzt bedeutet es soviel wie "zusammenzucken" bzw. "erschaudern". Verwendet wird es aber meist als eine Art Synonym für fremdschämen. Ist etwas für Beobachter einer Situation besonders peinlich, dann wird das als „cringe“ (der cringy) bezeichnet.

(Der Antaghar)
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
Danke für die ausführliche Erklärung lieber @*****har
****59 Frau
3.156 Beiträge
Bis vor einpaar Tagen wußte ich auch nicht, was "Cringe" bedeutet *smile*.
Manchmal nerven mich die neuen 'eingeenglischten' Begriffe, bis ich mich dann an die eigene Nase fasse und mir sage: wie war das denn in deiner Jugendzeit mit 'ausgeflippt' und 'Freak` etc.? Den "Alten" von damals ging es sicher genauso, wie es mir heute geht. *nachdenk*
*****ree Frau
22.065 Beiträge
Das stimmt daran kann ich mich auch noch erinnern, wir haben unsere Eltern damit auch genervt.
Und damals haben sich diese neuen Begriffe ohne „Jugendwort des Jahres“ auch verbreitet, oder gingen wie man heute sagt „viral“ *ggg*
*****e_M Frau
8.538 Beiträge
Die neuen Acht - 31.10.2021
Leinwand
Raub
Blätter
Ockerbruch
Sud
Sprache
Liquide
Formbar

Viel Spass und Inspiration!
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
Was meinst du mit "Ockerbruch"?
*******ord Frau
800 Beiträge
Das ist eine Gegend in Frankreich...
*****e_M Frau
8.538 Beiträge
Ocker wird in Ockerbrüchen (es gibt einige in Frankreich) abgebaut.

Ocker (v. griech. ὠχρός „blass, blassgelb“) sind Erdfarben, Gemische aus 5 – 20% Brauneisenstein mit Tonmineralen, Quarz und Kalk. Als Pigment wird es als gelber Ocker (Schöngelb) in diversen Sorten und Nuancen, roter Ocker, Rotocker oder brauner Ocker, Braunocker in der Malerei verwendet.

Bekanntester Abbauort in Europa sind die Ockersteinbrüche in dem französischen Ort Roussillon im Département Vaucluse. Berühmt für seine besonders gute Qualität war der Goldocker mit seinem auserlesenen Farbton, dem typischen Barockgelb. Ein eindrucksvolles, ebenfalls aufgegebenes Abbaugebiet liegt etwa 20 km östlich von Roussillon im Colorado bei Bouvène, südlich von Rustrel. Diese Vorkommen wurden schon in der Römerzeit genutzt, später vergessen und erst 1780 wiederentdeckt.
*******tia Mann
5.162 Beiträge
Wieder was gelernt ... *g*
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Leinwand
Raub
Blätter
Ockerbruch
Sud
Sprache
liquide
formbar

Kritik

Hin und wieder bricht die Sonne durch die Wolken und erleuchtet die bunten Blätter. Für einige Momente ist dann dieser Tag wie ein warmer, dampfender Kräutertee mit süßem Honig. Auf Eduards Gesicht schleichen sich nach wenigen Augenblicken wieder Schatten und draußen schieben sich graue Schwaden über den ganzen Himmel und dämpfen jeden Lichtstrahl.
Die Leinwand ist, bereits grundiert, auf der Staffelei eingespannt. Auf dem Campingkocher daneben köchelt ein Sud von Öl, Harz und Ockerbruch, um eine formbare und doch liquide Paste zu erhalten.
Eduard dreht sich auf dem zerschundenen Holzhocker hin und her. Seine Gedanken kreisen um Helga. Lange hatte er kaum noch Kontakt mit ihr und nun quälen ihn so viele Fragen. Natürlich fühlt er ihr gegenüber keine Verpflichtung. Manches hat er mit ihr durchstanden, aber mehr als sein eigenes Bemühen, den Kontakt aufrecht zu erhalten, kam von ihrer Seite auch nicht. Ihr letztes Lebenszeichen war die Kritik an seinen Bildern. Sie seien zu abstrakt und wirr, sie könne daraus weder Klarheit noch Schönheit lesen. War das nun Raub allen Zuspruchs von anderer Seite? Weder kann Eduard sich vorstellen, dass er nur von Heuchlern umgeben ist, noch kann er verhindern, dass Helga es schafft, Zweifel in ihm aufkeimen zu lassen. Hatten seine Bilder keine klare Sprache, die all sein Denken und Fühlen zum Ausdruck bringen konnten? War vielleicht gar genau sein Denken und Fühlen so abstrus, tatsächlich weder Klarheit noch Schönheit zutage kommen konnte?
Nun hatte Helga es fertig gebracht, dass er vor der leeren Leinwand sitzt und keinen Pinselstrich platzieren kann. Warum? Warum alles in der Welt Helga? Es gab Zeiten, da war Helga für ihn ein Anker in wilder See. Auch er war für sie in manchen Lebensphasen ein guter Berater. Aber heute sind die Karten doch ganz neu gemischt. In Helgas Leben sind neue Menschen getreten und Eduard hat längst eine Muse, die ihn regelmäßig küsst. Doch lullen einen die Nahestehenden nicht zu sehr ein? Kritik ist wichtig, um sich zu verbessern.
Er kann nichts verbessern, nein nicht auf diese Weise. Technik lässt sich verbessern durch stetes Üben. Hier geht es nicht um Technik. Was soll an Kunst denn besser oder schlechter sein? „Ich mache es alleine für mich“, so sagt sich Eduard. „Und, was Helga betrifft“, postuliert er, „dass sie mich in meinen Gefühlen getroffen hat, das male ich jetzt“. Mit einem gezielten Stoß schleudert er den Pinsel auf die Leinwand, sodass dort zentral ein tiefroter Fleck entsteht.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.