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Geschichtenspiel Teil 45

*******blau Mann
3.624 Beiträge
Wunderschönes und eindringliches Kleinod, Charlie! Erinnert mich an meine Kindheit.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Von den „Rumstehchens“ musst du uns mehr erzählen, lieber @**********silon! Sehr originelle Wortschöpfung! *roseschenk*
******eld Mann
2.191 Beiträge
@**********silon
Sehr schön gesponnen.
*******ord Frau
800 Beiträge
Charly, deine Geschichte ist wirklich aus feinstem Mondscheinklee erster Güte. Gratuliere, Gänsepellemoment... *hutab*
Me 2
*********ld63 Frau
8.545 Beiträge
Schlag 8 am Sonntag ...
... die neuen 8! *knicks*

Stakkato
medial
Menschenrecht
herb
herablassen
Luftnummer
erregen
kleinkariert

Möge die Muse mit euch sein! *yoda* *kuss2*
******eld Mann
2.191 Beiträge
Der Pirat - Hisst die Segel
Stakkato
medial
Menschenrecht
herb
herablassen
Luftnummer
erregen
kleinkariert


13 - Hisst die Segel.

Die Verwünschungen, die Kapitän Pears ihnen nachgebrüllt hatte, klangen noch immer in Louis-Eugène Barrots Kopf, als die vier Flüchtlinge die Antigone erreicht hatten. Und so, wie er Pears kannte, würden sie sich beileibe nicht als Luftnummern herausstellen.
Louis Männern an Bord hatten bereits mit dem Herablassen einer Jakobsleiter begonnen. Als sie bereit war, ergriff Louis als Erster die rauen Hanfseile und stieg hinauf. Claudette folgte ihm nach und sie stellte sicher, dass der schmucke Schiffsarzt die Möglichkeit hatte, ihr Hinterteil in Augenschein zu nehmen.
Sie musste nicht medial begabt sein, um zu erkennen, dass er scharf auf sie war.
Aber um auf Nummer sicher zu gehen, tat sie auf halben Wege so, als würde sie den Halt verlieren. Schon legte sich ein kräftiger Arm um ihre Taille. So gehalten drückte sie ihrem auserkorenen Ass im Ärmel, ihr Gesäß mitten ins Gesicht.
„Halt dich fest, Weib!“, ertönte es zwischen ihren Schenkeln.
„Ich versuche es ja“, gab sie mit zittriger Stimme sie zurück.
Von der Reling über ihnen ertönte das schallende Gelächter der anderen Matrosen.

Nachdem sie alle wohlbehalten oben angekommen waren, fiel Claudette ihrem vermeintlichen Retter um den Hals und gab ihm zum Dank einen Kuss auf die Wange. Dabei ließ sie für eine Sekunde ihre Zungenspitze vorschnellen. Sie trat einen Schritt zurück und überzeugte sich von der Wirksamkeit ihrer kleinen Finte.
Ach, wie einfach es doch war, diese Männer zu erregen und zu umgarnen.
Dieses Exemplar jedenfalls hatte sich schon im Netz ihrer Reize verfangen. Ein nächtlicher Besuch in seiner Kajüte würde ihn vollends zu ihrem Werkzeug machen.

Louis, der von all dem nichts mitbekommen hatte, gab gerade einem beeindruckend finster wirkenden Mann den Befehl, die Segel zu setzen. Der Mann nickte kurz und begann sofort ein Stakkato von Befehlen abzufeuern. Auf dem eben noch ruhigen Deck herrschte im Nu, geschäftiges Treiben. Ein paar Männer sprangen an eine große Winde und begannen damit, den Anker einzuholen. Andere erklommen, flink wie Affen, die Wanten und machen sich an den gerefften Segel zu schaffen. Wieder andere kümmerten sich um das Beiboot, das ihnen die Flucht vor dem Zorn Kapitän Pears ermöglicht hatte.

Schon blähte sich, mit einem Fauchen, das erste Segel. Schnell folgen weitere und Claudette spürte, wie das Schiff langsam Fahrt aufnahm.
In diesem Augenblick ertönte ein fernes Grollen. Die Sturmfront kam schnell näher.
Louis trat zu ihr und lud sie ein, ihm in seine Kabine zu begleiten. Der Schiffsarzt schloss sich ihnen an.
Sie saßen in der ausladenden Kapitänskabine und ein junger, farbiger Bursche, von höchstens dreizehn Jahren, brachte ihnen Wein und etwas zu essen.
Bei gebratenem Hühnchen, frischem Früchte und Wein, unterhielten sie sich munter und ausgelassen. Claudette erzählte ihnen, wie es sie nach Tortuga verschlagen hatte und Bartholomew berichtete von seiner überstürzten Flucht aus der englischen Heimat. Und auch Louis gab ein paar Anekdoten zum Besten.

„Pip, schenk uns nochmal ein.“
Eilfertig kam der Junge, der die ganze Zeit über still an der Tür gestanden hatte, angesprungen und füllte ihre Becher nach.
„Wie schmeckt ihnen der Wein?“, fragte Stevens.
Für Claudette war seine betont höfliche Anrede, eine weitere Bestätigung dafür, dass sie sich seiner Gunst sicher sein konnte.
„Etwas zu herb, wenn ihr mich so fragt.“
„Wenn du mich fragst, ist das, für jemanden wie dich, ziemlich kleinkariert“, empörte sich Louis. „Ich habe dem Kaufmann Lüpertz einen Wucherpreis für diesen Barolo gezahlt.“
„Dann seit ihr vielleicht kein so guter Geschäftsmann wie der Lüpertz. Aber macht euch nichts draus, es gibt bestimmt irgendetwas in dem ihr richtig gut seid.“
„Das muss ich mir doch nicht von einer wie dir sagen lassen.“
„Ach, ich mache doch nur Spaß. Und ich habe mich noch gar nicht für meine Rettung bei euch bedankt.“
Mit diesen Worten stand sie auf und setzte sich auf den Schoß des verdutzten Kapitäns. Sie legte ihm die Hand in den Nacken und küsste ihn heftig auf den Mund. Dabei schob sie ihm ihre Zunge tief hinein und ließ sie wild kreisen.
Ihre Augen aber waren auf den Schiffsarzt gerichtet, der ihrem Treiben mit offenem Mund zusah.
Als sie die zu erwartende Reaktion des überraschten Kapitäns an ihrem Hintern spürte, erhob sie sich langsam und presste eine Hand fest auf die Beule in seiner Hose.
„Also, vielen Dank“, flötete sie und setzte sich wieder auf ihren Platzt.

In die Stille, die sich im Raum breit gemacht hatte, fragte sie wie beiläufig: „Ist es nicht ungewöhnlich für ein Piratenschiff Sklaven an Bord zu haben?“
„Haben wir auch nicht“, entgegnete Louis mit belegter Stimme.
„Es sind die hochwohlgeborenen König und Königinnen, die sich nimmermüde auf ihren christlichen Glauben berufen, die die Menschenrechte mit Füßen treten. Ob nun die der Sklaven oder ihrer eigenen Untertanen.“
„Und natürlich die Handelsgesellschaften, die sich daran bereichern“, fügte Bartholomew, der ja ebenfalls den höheren Ständen entstammte, hinzu.

„Bist du ein Sklave, Pip?“, fragte Louis den Jungen an der Tür.
„Nein, Kapitän, Sir“, sagte dieser mit fester Stimme. „Ich bin die rechte Hand des Schiffskochs und bekomme den einhundertsechsundvierzigsten Anteil jeder Priese“, fügte er mit stolzgeschwellter Brust hinzu.
„Und sehr süß bist du“, säuselte Claudette und warf ihm einen Luftkuss zu.
Die weißen Augen in dem schwarzen Gesicht weiteten sich so sehr, dass sie herauszuspringen drohten.
„Danke, Mylady“, stammelte er.

Dann wollte Claudette endlich wissen, was überhaupt das Ziel dieser Reise war.
„Wohin segeln wir eigentlich?“
„Nach Basse-Terre“, antwortete Louis. „Haiti. Da sind wir erst mal sicher. Und nun denke ich, es ist an der Zeit, mir meinen Ring zu geben.“
„Ihr faselt immerzu von eurem Ring. Dabei habt ihr ihn an das fette Scheusal Pears verloren. Und jetzt habe ich ihm. Bezahlt mich und ihr könnt ihn haben. Doch vorher ...“
Der letzte Satz blieb unvollendet, denn jemand hämmerte gegen die Kabinentür.
Pip erschreckte sich so sehr, dass er in eine Ecke flüchtete.

„Ja, was ist denn?“, rief Louis.
Die Tür flog auf und der grimmig dreinblickende Pirat, der zuvor die Kommandos gebellt hatte, trat ein.
„Der Sturm holt uns ein. Wir werden es nicht bis Basse-Terre schaffen, bevor er über uns kommt.“
Erst jetzt bemerkte Claudette, wie sehr sich das Schiff in den Wellen bewegte.
„Ist gut, ich komme gleich nach oben“, gab Louis ihm zur Antwort.
Mit einem finsteren Blick auf Claudette, verließ der Mann die Kabine.
„Mein Gott“, hauchte sie, „wer ist dieser Kerl?“
„Das? Das ist Murgridge. Mein erster Maat und Sprecher der Mannschaft. Denk dir nichts bei seinem Aussehen, er ist okay.“
Louis leerte seinen Becher, setzte seinen Hut auf und erhob sich, um an Deck zu gehen.
„Ich schau' mal nach dem Rechten. Und ihr beide könnt euch weiter unterhalten.“
Kaum hatte er das gesagt, ertönte ein ohrenbetäubender Donnerschlag, der das Schiff erzittern ließ. Gleichzeitig erleuchtete ein gewaltiger Blitz die Butzenfenster der Kabine.
Die Sturmfront hatte sie eingeholt.





.
Die Antigone
Danke Pixabay
Me 2
*********ld63 Frau
8.545 Beiträge
Es bleibt spannend, @*******_HB! *wow* *bravo*

Ich bin ja gespannt, was Claudette noch so im Schilde führt... *anmach*
******eld Mann
2.191 Beiträge
Ich auch. *ggg*
Irren ist männlich
Das Stakkato eines Presslufthammers weckte Johnny auf.

"Oh, Mann, ein ruhiger Schlaf ist doch auch eine Art Menschenrecht!"

Die Süße neben ihm schien das nicht zu stören, sie pennte noch, trotz des Lärms. Aber immerhin, es war sehr erregend mit ihr, er hatte sich das schon länger nicht mehr leisten können. Aber jetzt, alles kein Problem. Der Deal mit K. war genau das, was er jetzt brauchen konnte. Er kannte ihn nur flüchtig, aber sie waren ins Geschäft gekommen. Johnny hatte den Koffer mit der Mille aus dem Lösegeld der Meyer-Entführung von K übernommen. Zu 75%. Die Entführung ging ziemlich medial, vor allem als die Entführer Meyers kleinen Zeh an seine Frau geschickt hatten. Da hatte K wohl Muffen die Kohle selbst unter die Leute zu bringen. Aber da war er, Johnny, der Spezialist. Er gab K vier Pfund Koks als Sicherheit, die er gegen saubere Scheine wieder auslösen konnte. Johnny musste grinsen als er daran dachte. Das mit dem Koks war natürlich nur eine Luftnummer. Das Testpäckchen war echt, der ganze Rest Backpulver. K würde die Mille nie mehr sehen, warum nur 25% für Johnny, wenn er 100% haben konnte. Was ein Johnny in der Kralle hat, gibt er nicht mehr ab. Mit diesen Gedanken ging er selbstzufrieden ins Bad. Diese Absteige war hier zwar nicht der pure Luxus, vor allem der Krach am Morgen war doch ziemlich herb. Aber Johnny war clever, er wollte unauffällig bleiben, nicht gleich mit den großen Scheinen um sich werfen. Das gute Leben fängt ja gerade erst an.

Als er aus dem Bad ins Schlafzimmer zurückkehrte stand die Kleine schon angezogen, im Raum.
"Na, das ist aber etwas plötzlich."
In etwas herablassendem Ton sagte sie: "Hab auch noch Verpflichtungen." Und hielt die Hand auf. Ach ja, die Kohle. Er zählte ihr fünf Scheine in die Hand.
"600 für die Nacht hatten wir ausgemacht."
Mürrisch legte er noch einen Schein drauf, kleinkariert, so sind die Weiber hier. Er wird jetzt mal in den Süden abhauen, da sind sie noch dankbar, wenn man sie vögelt. Außerdem wäre es sowieso gut, von der Bildfläche verschwunden zu sein, bevor K das mit dem Backpulver merkt.

Die Kleine verschwand sofort und er band sich eine Krawatte vor dem Spiegel, mit dem Köfferchen wollte er seriös auftraten. Da wurde mit einem Rumms die Türe aufgetreten, eine Mannschaft Polizisten stürmte das Zimmer, er wurde zu Boden gerissen, die Arme nach hinten gedreht und ihm wurden Handschallen angelegt. Hinter der Sturmtruppe trat die Kommissarin ein und sagte ganz ruhig: "Sie sind festgenommen."
"Pah, hätte ich jetzt nicht gemerkt, aber warum, ich bin ein unbescholtener Bürger, was soll das?"
"Och", meinte die Kommissarin, " Freiheitsberaubung, Erpressung, Körperverletzung, Hehlerei, reicht glaube ich fürs erste. Die Scheinchen fürs tete à tete heute Nacht waren aus dem Meyer-Lösegeld. Wir haben doch die Nummern." Sie lächelte süffisant.
Jetzt war Johnny wirklich stinkig. Er hätte nicht geglaubt, dass die Kleine von heute Nacht eine Bullettin ist, so professionell wie die gefickt hat.
Die Kommissarin grinste: "Tja, da hat der Herr wohl nicht ausreichend Erfahrung, und irren ist, wie so oft, männlich."
Me 2
*********ld63 Frau
8.545 Beiträge
Interessanter Plot, @****one! *top*

Meine Geschichte wird heute wieder nicht fertig, aber dann eben nächste Woche! *ggg*

*arbeit* *wink* *sonne*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Und mein van Staben ist immer noch spurlos verschwunden, und ich habe keine Ahnung, was da los ist. In den Untergrund gegangen? Entführt worden? Freiwillig oder mit Nachhilfe aus dem Leben geschieden?
Oder gibt es eine ganz simple Erklärung? Vielleicht sitzt er ja in einer Datscha in MeckPom und kocht Sanddorn-Marmelade ein? *holmes*
******eld Mann
2.191 Beiträge
@**********gosto
Die Luisa hat gerade eine klasse Rede auf dem Grünen Parteitag gehalten.
Vielleicht ist oder war er ja auch da.
*********trone Frau
901 Beiträge
Der Traum
… und da renne ich mitten im Berufsverkehr über die Arnulfstraße. Ein fulminantes Hupkonzert umgibt mich und dazu das Stakkato der Absätze meiner Stiefeletten. Auf der anderen Straßenseite drehe ich mich nochmal um. Wie durch ein Wunder hat mich keines der Autos erwischt. Mein roter Mantel aus diesem gummiartigen Stoff, leuchtet als die letzten Sonnenstrahlen über die Mietskasernen lugen. In meinen Händen halte ich den kaputten Wasserkocher. Ich muss ihn loswerden, er nimmt mir Platz weg und ewig steht er schon auf dem Kühlschrank, denke ich mir.

Die wenigen Meter zum Wertstoffhof kommen mir wie eine Ewigkeit vor. Ein Riesenplakat auf Pappe geklebt, hängt an Kabelbindern vom Zaun des Sportplatzes. Es wirbt für Menschenrecht. Ich stehe davor und sehe keine weiteren Kontaktdaten auf dem Plakat. Dieses eine Wort prangert in schwarzen Druckbuchstaben und das scheint wohl medial genug. Der Eingang schiebt sich immer weiter nach vorne, mit jedem Schritt, den ich gehe. Die Zeit arbeitet gegen mich und ich komme mit Mühe an den Haupteingang. Ich biege rechts ein, passiere den Container mit Sondermüll und blicke auf die Autos, welche nebeneinander aufgereiht auf dem Parkplatz stehen, umgeben von den Containern, eins bis neun.

Mit ernstem Blick schleifen Frauen und Männer ihren Ballast aus dem Kofferraum. Wertstoffhof ist eine ernste Angelegenheit. Niemand lächelt hier. Das ist harte Arbeit. Sich von alten Dingen verabschieden, schwere Teile tragen und diese mit aller Wucht über die Anhöhe in den Rachen der orangen Stahlbehälter zu schmeißen oder von oben herablassen. Dort wird das alte Hab und Gut zertrümmert, zerknautscht und zerbrochen. Ich komme nicht hoch zum Eisenschrott und versuche über die Stahltreppe zu klettern. Meine Luftnummer muss ich abbrechen. Ich falle unsanft auf den Boden, stehe schnell wieder auf und meine suchenden Blicke finden ein altes Sofa. Mit meinem Wasserkocher in den Händen setze ich mich darauf.

Ein Zweisitzer mit einem Bezug aus hellbraunem samtigem Stoff mit einem Muster aus dunkelbraunen Mösen, die versetzt von oben nach unten aneinandergereiht sind. Menschen, die sich so ein Möbelstück kaufen, denken kleinkariert und sind für mich unausstehlich. Es erinnert mich an meine Kindheit und der Geschmack von papp süßen Schleckmuscheln kommt mir in den Sinn. Ich klebte damals als kleines Kind die Reste heimlich zwischen den Polsterritzen hinter mir.

Unmerklich wandert meine linke Hand in den weichen Spalt und an meinen Fingern bleibt tatsächlich etwas hartes kleines hängen. Etwas verwundert bestaune ich meine Finger, die aneinander kleben. Zuckerkrümel in Rot, Grün und Gelb verkleben die ganze Hand. Schnell reibe ich es an der Lehne des Sofas ab. Der ehemalige Besitzer dieses Sofas muss Kinder gehabt haben. Ich stehe auf und suche den Container für ausrangierte Elektrogeräte.

Ein paar Meter weiter, sitzt vor mir nun ein gutaussehender Mann auf einem Barhocker und legt seinen Kopf zur Seite als er mich sieht. Seine Haare sind Schwarz und stehen wild in alle Richtungen und sein Dreitagebart sieht gepflegt aus. Diese wunderschönen dunklen Augen blitzen mich an und als er aufsteht, gehe ich innerlich in die Knie. Sein Aftershave duftet ein wenig herb, aber ich verliebe mich augenblicklich in diesen Mann. Seine neon orangene Latzhose klebt an seinen muskelgestählten Körper. Schweißtropfen benetzen seine makellose Haut. Er reicht mir seine Hand, um den Wasserkocher entgegenzunehmen.

„Möchtest Du mich wieder sehen?“, frage ich andächtig und wundere mich über so viel Mut den ich eben aufgebracht habe.
Eine Weile schaut er mich nachdenklich an. Wahrscheinlich wird er mich laut auslachen. Ich möchte kein Aufsehen erregen und drehe mich um. „Stop!“, ruft der unbekannte Schöne und winkt mich zu sich. Ich folge ihm in den dunklen, begehbaren Container. Mit einem quietschenden Geräusch schiebt er eine Art Blechwand vor dem Eingang. „Wir sind jetzt allein“, flüstert er. Ich spüre seinen Atem auf meinem Hals. Aus der Ferne höre ich eine schrillende Sirene. Sie wird lauter. Erschrocken drehen wir uns beide um.

Mist!
6:30 zeigt mein Wecker an, der mich eben aus dem vielleicht schönsten Traum mit einem gut aussehenden fremden Mann gerissen hat.

Stakkato
medial
Menschenrecht
herb
herablassen
Luftnummer
erregen
kleinkariert
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
Oh Mist, mir fällt gerade ein, dass ich niemanden für die neuen acht Wörter ausgewählt habe! *panik*
Ich war Freitag auf einer Hochzeitsfeier in München, bin gestern völlig platt nach Hause gekommen und habe erst heute am späten Nachmittag wieder den PC hier angemacht. Voll vergessen!

Ähn ... also ... *schwitz*

• München
• feiern
• vergesslich
• wunderschön
• Regenschauer
• sternenklar
• Taxifahrt
• Hotelmanager

Auf die Schnelle hingerotzt. Wenn die Wörter für Euch unmöglich sind, darf gerne jemand ein paar neue abgeben. *g*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.048 Beiträge
Hotelmanager ..... München .... wunderschön.... Das kann nur eine Hommage an München oder eine erotische Story werden? *zwinker*
*******d18 Frau
7.192 Beiträge
@**********Engel ,
Es gibt keine unmöglichen Wörter … Schmunzel.
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
Jaaaa, eine erotische Story wäre da tatsächlich auch drin. Auch wenn ich diese am Freitag in München nun nicht erlebt habe. *zwinker*

@*******d18
Du hast recht. Es gibt keine unmöglichen Wörter. *hi5*
*********trone Frau
901 Beiträge
@**********Engel
Ich finde in diesen Worten sehr schöne romantische Erinnerungen wieder *knicks*
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
Schön, das freut mich! *g*
*******blau Mann
3.624 Beiträge
@*********trone
Und dann bleibt man liegen und versucht sich selbst zu betrügen als schliefe man noch...
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
München
feiern
vergesslich
wunderschön
Regenschauer
sternenklar
Taxifahrt
Hotelmanager

Taxifahrt durch München

Van Staben
Eine wunderschöne Stadt!

Taxifahrer
Ja, zwischen Berlin und Rom feiert es sich nirgendwo schöner.

Van Staben
Im Norden sind Regenschauer der Normalfall, und sternenklare Nächte wie diese eher selten.

Taxifahrer
Darf ich Ihnen ein Hotel am Stadtrand empfehlen? Mein Schwager ist dort Hotelmanager.

Van Staben
Warum nicht? Ich bleibe ohnehin nicht lange.

Taxifahrer
Dann haben wir ein Deal. Ich wette, München wird Ihnen unvergesslich bleiben!

Van Staben (lacht)
Versprechen oder Drohung?
München bei Nacht (Quelle: www.fotocommunity.de)
******eld Mann
2.191 Beiträge
Quick and gar nicht dirty. *ggg*
*****e_M Frau
8.533 Beiträge
S.
Beim Verlassen der Staatskanzlei in München wurde Ministerpräsident S. bei seltsamem Treiben beobachtet. Er war offensichtlich im Begriff mehrere Stäbe, beklebt mit Plutoniumzeichen, auf eine Taxifahrt zu schicken. Es wird berichtet, dass er wild gestikulierend und in dem ihm eigenen fränkischen Dialekt immer wieder auf den Fahrer einredete, dieser aber offensichtlich nichts verstand.

Mühsam stotternd versuchte es S. dann in Hochdeutsch.
Dabei verfiel er in das so typische Gestammel derer, die ihr Gegenüber als sprachlich unterlegen klassifizieren wollen.

„Du fahren Frankreich, Paris, Elysee. Macron! Energiekrise. Brennstäbe schnell Frankreich. Du fahren dann Hilton bei Museum, Luuuhvre, you know? Hotelmanager, sternenklar, weiss Bescheid! Nix vergesslich, wohl? Aber alles geheim! Hoast mi? Nix feiern Paris, Krise, Europa, Strom, Gas!“

Dem Taxifahrer, einem philosophiestudierten Kanadier, platzte fast der Klettstreifen seiner Retournkappe.
Wutentbrannt stieg er aus dem Wagen und baute sich in voller Grösse vor S. auf.
„Ja kruzisacra! Meinst Du ich könnte kein Deutsch, Du Oberbazi! Was soll ich mit Deinen Mikadostäbchen? Bestenfalls kann man diese bei einem Remake der Opa-Hoppenstaedt-Nummer von
Loriot verwenden. Schleich Dich! Wohl beim Oktoberfest zu lange in einem Bierregenschauer gestanden?“


„Gut! Danke! Wunderschön! Das wars fürs Erste!“ Aus der Hecke trat ein Mann mit einer Kamera, so wird berichtet, der laut lachend in die Szenerie rief „es hat geklappt, er hat tatsächlich gedacht Du seist der echte S.!“

Der Taxifahrer erkannte, dass er ganz unfreiwillig zur Testperson für einen Doppelgängercontest benutzt wurde und brauste lachend davon.

Der vermeintliche S. aber soll sich dann selbst auf die Schulter geklopft haben mit einem leisen „Allmächd! mei Frängggsch is so good, that makes me nobody after!“
******eld Mann
2.191 Beiträge
Der Pirat - Raritäten
München
feiern
vergesslich
wunderschön
Regenschauer
sternenklar
Taxifahrt
Hotelmanager

14
Carsten Rohleder sah auf seine Armbanduhr, als er das Internationale Congress Center verließ.
Schon kurz nach halb neun. Er musste sich sputen, wollte er pünktlich zu seiner Verabredung kommen. Wenn Rohleder etwas hasste, dann war es Unpünktlichkeit.

Auf der Willy-Brandt-Allee winkte er ein Taxi heran.
„Ins Hotel Bayrischer Hof. Und beeilen sie sich bitte, ich bin spät dran.“
Der Fahrer verzichtete auf eine Antwort und fuhr los.
Während der Taxifahrt dachte Rohleder über den Verlauf des heutigen Tages nach.
Was hatte Bruckner sich nur dabei gedacht, ihn hierher zu schicken? Er hielt seinen Chef für einen ausgemachten Trottel. Womöglich glaubte der sogar, er hätte ihm einen Gefallen damit getan, ihn nach München zu schicken.
Internationaler Kongress zum Thema Cyberabwehr. Was für ein Blödsinn. Ihre IT war fast so anachronistisch, wie die Bücher, die sein alter Freund Mooshammer in seinem Antiquariat hortete.
Diese jungen Typen, die ihre Vorträge hielten, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Und die anderen Manager, die andächtig lauschten und sich eifrig Notizen machten.
Allein bei dem Gedanken, mit denen anschließend noch zu feiern und Smalltalk zu machen, ekelte ihn an.
Rohleders Welt war eine gänzlich andere.
Er sah aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Stadt. Nach dem ausgiebigen Regenschauer zuvor war der nächtliche Himmel jetzt sternenklar. Rohleder schloss die Augen.

Der Wagen hielt vor dem Hotel und er reichte dem Fahrer wortlos einen 50-Euro-Schein.
Statt auf das Wechselgeld zu warten, stieg er aus und ging hinein.

„Herr Rohleder, wie schön, sie wieder einmal begrüßen zu dürfen“, sagte der Hotelmanager mit einem einstudierten, freundlichen Lächeln.
„Ihr Freund, Herr Mooshammer, wartet in der Bibliothek auf sie.“
„Danke, Franz“, erwiderte Rohleder knapp. Ein Blick auf die Uhr hinter der Rezeption, zeigte ihm, dass er es gerade noch rechtzeitig geschafft hatte.

Sie begrüßten sich, wie immer, herzlich.
„Anton, schön, dich wiederzusehen.“
„So ist es“, gab Anton Mooshammer zurück und bot ihm einen der bequemen Ledersessel an.
„Du bist spät dran“, sagte er, als er selbst Platz nahm.
„Wie kommst du darauf?“, fragte Rohleder erstaunt. „Ich bin sogar auf die Minute pünktlich.“
„Hatten wir nicht acht Uhr gesagt?“
Wurde sein alter Freund langsam vergesslich?
„Nein, mein Guter. Wir hatten neun ausgemacht.“
„Ach, egal. Hier probier mal diesen exquisiten Cognac.“
„Der ist wirklich gut“, sagte Rohleder mit einem Nicken, nachdem er probiert hatte.

„Aber nun lass uns zur Sache kommen. Was hast du mir mitgebracht?“
„Ich habe zwei ganz besondere Schätzchen für dich dabei.“
Rohleder beugte sich gespannt vor, während der alte Antiquar zwei, in Leinen eingeschlagene, Bücher hervorholte.
„Hier schau, eine Originalausgabe der Südseereise von James Cook, von Haude und Spencer, aus dem Jahre 1781. Eine wirkliche Rarität.“
Behutsam strich Rohleder über den ledernen Einband, bevor er ihn öffnete und vorsichtig einige Seiten umblätterte.

Wunderschön“, sagte er leise, fast wie zu sich selbst. „Was hast du noch?“
„Die Brüder der Küste – Bukaniere von Tortuga. Ein etwas obskures Werk. Ich selbst, habe noch nie etwas von seinem Verfasser gelesen oder gehört. Ein gewisser Bartholomew Stevens, der wohl um 1670 als Arzt auf Piratenschiffen in der Karibik gesegelt ist. Dies sind anscheinend seine Memoiren. Eine englische Originalausgabe von Lowell & Sons, 1754.“
„Fantastisch“, sagte Rohleder, der nichts mehr liebte, als alte Bücher und Piratenabenteuer.
München, irgendwann im Herbst 1978
So vergesslich bin ich nicht, dass ich dass ich mich nicht mehr erinnerte:

Ein Regenschauer, wir laufen durch die dunklen Tunnel unter den Straßen hindurch zu Endhaltestelle der Trambahn am Vogelweideplatz. Ein flüchtiger Kuss, du bist in die weißblaue Tram gesprungen und gefahren. Ich stellte mich unter das Vordach des Pavillons, der neben den Gleisen steht. Es war wunderschön, sagtest du. War es das? Oder das Ende? Der Platz hier ist das Ende. Der Stadt. Der Liebe, der Linie 27, die sie mitnimmt, hier geht es nicht mehr weiter. Auf einer Taxifahrt zum Flughafen Riem würde man nicht einmal merken, dass hier ein Platz ist. Das Ausfallstor aus der autogerecht zugeschnittenen Stadt. Hier verknoten sich die Einstein- und die äußere Prinzregentenstraße zum Autobahnzubringer und bilden im Tosen des Verkehrs eine Insel, die von den Gleisen der Trambahn umrundet wird und nur unterirdisch erreichbar ist.

Wer will hier auf dieser Insel stranden? Hierher, an den Vogelweideplatz, will niemand. Trotz der poetischen Suggestion des Namens. Aus der Tram, die sich um das Rondell schwingt, steigt keiner aus. Die Plakate der Litfaßsäule starren allein für sich in die Gegend. Nur am frühen Morgen und am Abend wird es hier lebendig. Wenn die Angestellten des Betonriegels, der als Bürohochhaus den Platz vom nahen Rangierbahnhof trennt, sich in der Trambahn drängeln. Oder wenn die Arbeiter der düster-grauen, durch Mauern und Zäune gesicherten, Gelddruckerei nördlich des Platzes, Schichtwechsel haben. Dann kommen die großen zehn Minuten für die Frau, die mit einem geblümten Kittel in dem Kiosk, der in den Pavillon eingebaut ist, sitzt und auf Kundschaft wartet. Sie hat mit Klammern die "Quick" und den "Stern", das "Goldene Blatt" und die "Jasmin" an die Fenstergitter geklemmt, rechts und links des kleinen Loches, aus dem sie Zigaretten und Underberg schiebt, für die, die es brauchen.

Während ich hier stehe, auf das Ende des Regens warte, denke ich darüber nach, über diesen Platz, über die Stadt. Das ist nicht das München der Touristen, der Postkartenansichten, die die Hotelmanager auf ihre Werbeprospekte drucken. Sternenklare Nachthimmel mit den beleuchteten Türmen der Kirchen, oder föhnbefeuertes Stadtpanorama mit Feldherrenhalle und Theatinerkirche vor Alpenkette. Hier am Vogelweideplatz feiert niemand. Freddy Mercury oder Donna Summer, die ihre tracks im gar nicht weit entfernten Arabellahaus bei Giorgio Moroder aufgenommen haben, sind Lichtjahre entfernt. Sie werden sich nicht hierher verirren, höchstens vom Cover der Bravo lächeln, die auch an dem Fenstergitter des Kioskes hängt. München hatte ausgeleuchtet, erstickt im Verkehr und in der Bauspekulation. Das Pfeifen der Lokomotiven vom Rangierbahnhof empfand ich als aufmunternd in dieser Trostlosigkeit dieses Platzes. Es war ein Zeichen. Zum Aufbruch.

Ein paar Wochen später bin ich weggezogen.
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