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Geschichtenspiel Teil 45

Me 2
*********ld63 Frau
8.541 Beiträge
Es ist Sonntag, 20 Uhr... und wir warten auf Input! *ungeduldig* *liebguck*
******eld Mann
2.191 Beiträge
Nun erstmal der Sonntagskrimi. *holmes*
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.553 Beiträge
Sorry für die Verspätung *rotwerd*

Ganz neu und originalverpackt: die neuen Acht um Acht

Drama
gigantisch
Suppengrün
Waffel
verzweifeln
ausnutzen
Drache
hetzen
******eld Mann
2.191 Beiträge
Der Pirat - Sturmfahrt
16
Drama
gigantisch
Suppengrün
Waffel
verzweifeln
ausnutzen
Drache
hetzen

Sturmfahrt
Kaum hatte er das Oberdeck betreten, wurde Louis von einem Wellenbrecher begrüßt, der ihn sofort bis auf die Haut durchnässte. Mühsam hangelte er sich in Richtung Steuerrad an den Fallseilen entlang.
„Wie sieht es aus?“, fragte er Murgridge, der, zusammen mit dem Steuermann Bancroft, versuchte, die schlingernde Antigone auf Kurs zu halten.
„Nicht gut, Kapitän“, schrie dieser gegen das Brüllen des Sturms an. „Wenn wir nicht beidrehen, wird das hier in einer Katastrophe enden.“
Louis wusste, dass sein erster Maat die Wahrheit sagte und wahrlich kein Angsthase war.

So ein verfluchtes Drama.
Sie konnten nicht nach Tortuga zurücksegeln. Schon am nächsten Morgen würde Pears in See stechen und damit beginnen sie zu jagen. Er würde sie so lange hetzen, bis er sie schließlich erwischen würde. Die Golden Crab war deutlich schneller als sein eigenes Schiff und verfügte über fast doppelt so viele Kanonen. Und ihre Kanonen hatte dazu noch eine größere Reichweite. Der Fettsack Pears würde sie in Stücke schießen.

Louis blickte in die aufgepeitschte, brodelnde See. Fast der gesamte Horizont wurde von gewaltigen Blitzen durchzuckt, die die sie umgebenden Wolkentürme erleuchteten und erahnen ließ, wie gigantisch das Sturmtief in seiner Ausdehnung war. Der Wind heulte und toste unablässig um das Schiff.
Es war zum Verzweifeln, aber er musste eine Entscheidung treffen. Sein Plan, den Sturm auszunutzen und dadurch seine Fluchtroute zu verschleiern, war gescheitert.
Die einzige Möglichkeit wäre, sich an der dem Hafen abgewandten Seite der Insel zu verstecken und einen Späher auszuschicken, der ihnen ein Signal senden würde, wenn Pears die Verfolgung aufnahm. Dann könnten sie sich in Richtung der Turks- und Caicosinseln absetzen.
Doch was dann? Die Mannschaft wäre sicher nicht erfreut und auch schon bald eine Erklärung für all das fordern. Damit würde er sich beschäftigen, wenn es so weit war.

„Mister Murgridge, lassen sie beidrehen und bringen sie uns aus diesem verfluchten Sturm heraus. Wir werden um Tortuga herumsegeln und vor der Nordküste ankern.“
„Ay Kapitän. Dürfte ich erfahren, was das hier alles zu bedeuten hat?“
„Das erkläre ich ihnen später“, antwortete Louis knapp.
Er wäre nur zu gerne sofort wieder unter Deck gegangen, doch daran war nicht zu denken. Er musste jetzt bei seinen Männern bleiben.


Unter Deck war Claudine, die schöne Ringdiebin, dabei dem Schiffsarzt das letzte Quäntchen Verstand zu rauben.
Er hatte sie nach ihrer Kindheit gefragt und sie hatte diese Vorlage dankend angenommen.
„Der Pfaffe war ein wahrer Unhold, aber was konnte ich schon gegen ihn ausrichten?“
„Was hat er euch denn angetan?“, fragte Bartolomew mit belegter Stimme.
„Er ließ mich nackt für sich tanzen“, antwortete sie und schlug dabei die Augen nieder, als würde sie sich dessen heute noch schämen. Dabei hatte sie schon vor Jahrzehnten jegliches Schamgefühl gegen etwas zu Essen eingetauscht.
„Ich war gerade mal zwölf Jahre alt. Noch keine Brüste, so wie jetzt.“ Dabei ergriff sie seine Hand und legte sie auf den linken Busen.
Gerade, als er ihrem vermeintlichen Angebot nachkommen wollte, schob sie sie wieder weg.
„Und kaum ein Flaum zwischen, na, ihr wisst schon.“ Sie blickt auf ihren Schoss.
„Könnt ihr euch das vorstellen?“
Und ob er sich das vorstellen konnte. Er konnte an nichts anderes mehr denken. Da es ihr aber eine teuflische Freude bereitete, diesen armen Tropf noch weiter anzuheizen, legte sie nach.
„Dann verlangte er weitere Beweise meiner Dankbarkeit. Dankbarkeit, dass ich nicht lache. Er speiste mich mit Resten aus der Klosterküche ab. Kartoffelschalen und gammliges Suppengrün, aus denen meine arme Mutter Suppe für uns alle kochte.“
„Und welcher Art waren die Beweise, die das Scheusal von euch verlangte?“, fragte der Arzt heiser.
„Es ist zu abscheulich, um es euch zu erzählen. Noch nie habe ich mit jemandem darüber gesprochen“, sprach sie leise und wischte sich eine imaginäre Träne aus dem Auge.
„Vielleicht geht es euch danach besser. Oftmals hilft es, über ein schlimmes Erlebnis zu reden.“
'Ja, sicher', dachte Claudine.
„Er zwang mich, seinen Drachen in den Mund zunehmen. So nannte er den kleinen Wurm, der unter seiner Kutte hauste. Wenn ich es besonders gut machte, bekam ich eine gezuckerte Waffel von ihm. Niemand hat mich vor diesem grauenhaften Mann beschützt. Kein Mann hat mich jemals beschützt. Alle wollten immer nur das Eine von mir.“
Schluchzend warf sie sich in Batholomews Arme.

Sie vergrub ihr Gesicht an seiner schwer atmenden Brust. Er strich ihr sacht über das Haar.
Dann blickte sie ihn an und fragte: „Werdet ihr mich beschützen oder wollt auch ihr nur unter meinen Rock?“
„Mit meinem Leben werde ich euch beschützen“, versicherte er ihr inbrünstig.
„Ich wusste gleich, ihr seid ein guter Mensch.“ Sie küsste ihn mit all der gespielten Leidenschaft, die sie aufbringen konnte.
In Bartholomew Stevens Brust war ein Feuer entfacht worden, wie er es seit der Flucht aus seiner Heimat, nicht mehr gekannt hatte. Er würde alles für diese Frau tun. Nur hoffte er inständig, dass es nicht notwendig werden würde.

Draußen heulte und tobte der Sturm und trieb das Schiff mitsamt seiner Besatzung einer ungewissen Zukunft entgegen.



.
Antigone in schwerer See
Quelle: Depositphotos
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Drama
gigantisch
Suppengrün
Waffel
verzweifeln
ausnutzen
Drache
hetzen

Ein römisches Mosaik oder: Das Opi-Syndrom

Habeck
Ja?

Van Staben
Ich bin’s, van Staben!

Habeck
Hallo, alter Freund! Na, das wird aber auch höchste Zeit, dass du dich meldest! Carla hat mich schon mehrmals angerufen und ist echt am Verzweifeln. Ich hab ihr versprochen, dich aufzustöbern, aber das ging dann doch nicht. Ich kann nicht meine Kontakte ausnutzen und dich quer durch den Schengenraum hetzen lassen auf Kosten der Steuerzahler. Ich hab dann eine Detektivin beauftragt, Rosi Suppengrün heißt die, ein echter Drache! Wenn die den Mund aufmacht, glaubst du, sie speit gleich Feuer!

Van Staben (lacht)
Dann pass ich besser auf, dass ich ihr nicht über den Weg laufe.

Habeck
Aber jetzt mal im Ernst: Du kannst doch nicht so einfach abtauchen, ohne wenigstens eine Nachricht oder Erklärung abzugeben! Weißt du, was wir uns alle für Sorgen gemacht haben? Carla vor allem?! Ein echtes Drama war das!

Van Staben
Das tut mir natürlich leid. Ich hätte daran denken sollen. Aber wenn wir schon beim Thema sind: Du musst mir einen Gefallen tun und mit Carla reden.

Habeck
Ich? Wieso das?

Van Staben
Du musst ihr sagen, sie soll sich nicht wie ein Klammeräffchen an mir festhängen.

Habeck
Klammeräffchen?!

Van Staben
Sie ist ja ne ganz Liebe und ich mag sie auch sehr. Aber diese Anhänglichkeit! Ich vertrag das nicht. Sie hat das reinste Opi-Syndrom.

Habeck
Opi-Syndrom?!

Van Staben
Ja, sag ihr das genau so. Kannst ruhig dick auftragen. Wird höchste Zeit, dass sie sich abnabelt.

Habeck
Also, wenn ich nicht so ein höflicher Mensch wäre, würde ich sagen, du hast einen an der Waffel! Ne ne, mein Freund, das musst du ihr schon selber sagen. - Wo bist du überhaupt?

Van Staben
Wir sind auf dem Weg nach Syrien, Zampano Zampanini und ich. Er konnte im Altai nicht mehr weiterarbeiten. Seine Leute sind teils eingezogen worden, teils in die Berge gegangen.

Habeck
Und was wollt ihr in Syrien?

Van Staben
Man hat dort im Bezirk Homs einen gigantischen Fund gemacht, ein römisches Mosaik mit Szenen vom Trojanischen Krieg. Das wollen wir uns mal zusammen ansehen.

Habeck
Na, dann viel Erfolg! Und passt auf euch auf!

Van Staben
Ja, machen wir.

Habeck
Und tu mir einen Gefallen und bring mal ein bisschen mehr Zartgefühl auf, bei Carla, meine ich. Deine Holzhammermethode hat sie nicht verdient, echt nicht!

Van Staben
Schon gut, schon gut!
Mosaikfund in al-Rastan bei Homs (Quelle: deutschlandfunkkultur. de)
Me 2
*********ld63 Frau
8.541 Beiträge
Also, @*******_HB, Claudine ist ja ganz ausgefuchst - mit allen Waffen, die ihr zur Verfügung stehen! *oh2*

Tolle Fortsetzung! *bravo*

Ach, von Staben... liebe @**********gosto, er wird doch nicht völlig abtauchen und Carla ghosten?! *panik*

Wie immer *spitze*! *roseschenk*
*********trone Frau
901 Beiträge
@*******_HB danke für die tolle Seefahrer Geschichte. Ich als halb Amsterdamerin liebe sowas. @**********gosto die Dialoge sind wirklich Bühnenreif *blume*
*********trone Frau
901 Beiträge
Das allerletzte Mal
Da steht sie seit einer halben Stunde im Dunkeln unter der Brücke an der Isar und lugt misstrauisch vorbei an der großen Betonsäule. Marek wird nicht mehr auftauchen. Zwei Obdachlose im Schneidersitz wärmen sich an einem kleinen Lagerfeuer und trinken Schnaps. Im diesigen Licht des flackernden Feuers erkennt sie eine dritte schlafende Person, eingerollt im Schlafsack. Sonst ist da weit und breit absolut nichts. Ganz zu schweigen von einem gigantischen Open Air Konzert der münchner Band „Suppengrün“. Die Gruppe existiert wahrscheinlich auch nicht.

Es ist die lange Nacht der Musik, die hat nicht mal angefangen und schon könnte sie auf der Stelle hemmungslos heulen. Den gutaussehenden DJ hat sie letzten Samstag im Ksar Club kennengelernt. Da wurde sie angerempelt und hat versehentlich ihre Cuba Libre in seinen Plattenkoffer geschüttet. Er nahm sie sogar mit nach Hause und sie saß wenig später auf dem Parkettboden und rubbelte gewissenhaft klebrige Colareste von Plattencovern. Sie hielt eine Platte von „Ian Pooley“ in ihren Händen, als sie mit einem sanften Kuss in ihren Nacken überrascht wurde. So begann die kleine Romanze.

Die Baumwollmütze zieht sie tiefer in ihr Gesicht, lehnt sich seufzend an den Betonpfeiler und bibbert. Das kalte Nass des Schneematsches sickert in ihre Sneakers. Fragen schießen ihr durch ihren Kopf, wie Billardkugeln über den grünen Tisch.

Beginnend mit:
„Vielleicht ist das alles hier nur ein blödes Missverständnis?“, baut sie sich innerhalb Sekunden ihr eigenes Drama.
„Wollte er mich auf diese Weise loswerden?“
„Wollte er mich nur ausnutzen und mit einer solchen Lüge in die Pampas schicken und dann abservieren?“

Sonja ist sich inzwischen sicher: es wird das letzte Mal sein, das ein Mann sie derart über den Tisch gezogen hat. Ihr Blick ist entschlossen, als sie in den sternenklaren Himmel das Sternenbild vom Drachen betrachtet.

Heute wird nicht geheult.

Das Handy umklammert sie fest mit ihren eingefrorenen Fingern in der Jackentasche. Es vibriert und reißt sie aus ihren Gedanken. Langsam nimm sie es heraus.

Es ist Marek.

Sonja zittert und in der Magengegend krampft es. Nach drei SMS und zwei Anrufversuchen antwortet Marek endlich. Sie starrt auf das Display und hofft, dass es aufhört zu klingeln und doch nicht aufhören soll.

Das Handy verstummt nicht. Wenn sie jetzt abnimmt, würde er sie mit einer charmanten Ausrede um den Finger wickeln. Sicher hat er eine wesentlich intelligentere Frau kennengelernt. Wie alle Männer in ihrem Leben früher oder später immer eine Andere hatten. Jetzt kommt er wieder zurück, weil sie doch zu langweilig war? Sonja atmet dramatisch aus und nimmt den Anruf an.

„Hey wo bist Du?“, bellt er ins Telefon. „Ich steh am Wittelsbacher Platz! Soll ich zum Fischbrunnen vorlaufen?“ Im Hintergrund jault eine Gitarre auf. Sonja stammelt eine fadenscheinige Entschuldigung und legt auf.

Verdammt! Sie schaut auf die Uhr. Zum Marienplatz dauert es gut und gerne eine halbe Stunde, egal wie sie sich hetzen würde. Es ist zum verzweifeln.

Trotzig rennt sie los, über die matschige Wiese, durch die Sträucher und klettert den kleinen Abhang hoch. Sie rutscht beim Aufstieg zur Straße aus und ihr neuer Satin Rock ist nicht zu retten. Alles hüftabwärts ist klatschnass. Egal. Sie sieht die Lichter des Busses von hinten kommen und erwischt ihn knapp an der Haltestelle.

Wenig später ...

Sonja lehnt mit ihrem Kopf an Mareks Brust. Der Duft von Liebe, Glühwein und Waffelnmit Zimt zeichnet kleine Wolken um sie herum.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Wunderschön, liebe @*********trone! *roseschenk* Und die Münchner Band „Suppengrün“ muss natürlich unbedingt gegründet werden! *rock* *drummer*
*********trone Frau
901 Beiträge
Danke *knicks*
Ist mir übrigens alles fast genauso passiert 😁
Die schräge Band hieß Dixi Chicks, hätte aber genauso „Suppengrün“ heißen können 😂
******eld Mann
2.191 Beiträge
@*********trone
Dixi ohne E am Ende?
Denn die Dixie Chicks finde ich so gar nicht schräg.
Musikalisch, wie auch in ihrem politischen Engagement.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.die-country-band-und-der-rassismus-warum-die-chicks-das-dixie-streichen.973e2979-e02d-426d-b944-57d85555e06d.html
*****ree Frau
22.049 Beiträge
@*********trone *hutab*
Das ist eine feine Geschichte, ich mag Happy Ends *freu*
*******d18 Frau
7.181 Beiträge
Die neuen acht Wörter.
Phantasie eingeschaltet, Stifte angespitzt und Papier zurechtgelegt.

Viel Spaß!

wutschnaubend
tippeln
Entscheidung
schmecken
Adipositas
Waldrand
eigentlich
rabenschwarz
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.553 Beiträge
Die Entscheidung ist eigentlich ganz einfach.
Wenn du dank deiner Adipositas nicht mehr alleine vom Bett zum Kühlschrank tippeln kannst und wutschnaubend ins Kissen beißt, muss Schluss sein mit Schoki, Torten und Konsorten, auch wenn es noch so gut schmeckt. Sonst gehts schneller ins rabenschwarze Grab am Waldrand als dir lieb ist.
*******d18 Frau
7.181 Beiträge
@*****a99 ,

Eine sehr eindringliche Warnung für so manche in unserer Gesellschaft …
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.553 Beiträge
Und die ausgerechnet von einer Schoki-Liebhaberin *ggg*
*******d18 Frau
7.181 Beiträge
Frau sollte nur wissen, wie viel Schoki sie sich leisten kann. Dasselbe gilt für Mann und Bier.
******eld Mann
2.191 Beiträge
*haumichwech*
*********trone Frau
901 Beiträge
@*******_HB Du hast vollkommen Recht! Ich meinte die Band Chicks on Speed

Herrschaftzeiten
Ich und meine Verwechslungen immer 😅
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chicks_on_Speed
******eld Mann
2.191 Beiträge
Der Pirat - Rachegedanken
wutschnaubend
tippeln
Entscheidung
schmecken
Adipositas
Waldrand
eigentlich
rabenschwarz

17 Rachegedanken
Wutschnaubend fegte Kapitän Pears den Teller mit gepökeltem Schweinefüßen vom Tisch.
Eigentlich ließ er sich diese Delikatesse immer besonders gerne schmecken.
Eine Tatsache, von der auch seine unübersehbare Fettleibigkeit Zeugnis ablegte. Natürlich wusste er nicht, dass man dies später einmal als Adipositas bezeichnen würde.
Was er aber ganz sicher wusste war, was er mit Louis-Eugène Barrot anstellen würde, sollte er ihn in die Finger bekommen. Und das, war nur eine Frage der Zeit.

Rabenschwarze Gedanken waberten durch seinen Kopf.
Währenddessen tippelten ein paar Schiffsratten um die Schweinsfüße herum und konnten ihr unverhofftes Glück kaum fassen.

Edmond Pears dachte zurück an seinen allerersten Mord.
Damals, er war gerade mal sechzehn Jahre alt, war sein Gemüt von ebenso finsteren Gedanken beherrscht gewesen.
William Cumberland, erstgeborener Sohn von Lord Cumberland, hatte sich an seiner Schwester Marian vergangen, die sich daraufhin, in ihrer Verzweiflung das Leben nahm.
Edmonds Vater hatte nicht gewagt, Klage gegen den Sohn seines Lehnsherren zu erheben. Und natürlich hätte es auch keinen Sinn gehabt.
Also hatte der junge Edmond die Entscheidung getroffen, die Angelegenheit in seine eigenen Hände zu nehmen.

Er hatte dem hochwohlgeborenem Stück Scheiße am Waldrand von Excott Forest aufgelauert.
Viele Tage hatte er auf der Lauer gelegen, bis sich die rechte Gelegenheit bot.
Er sah das Ziel seiner Rache hoch aufgerichtet und in feinstes Geschmeide gehüllt auf seinem Rappen den gewundenen Waldweg herunterkommen. Und diesmal war der Schuft allein unterwegs.
Ein gezielter Pfeil in den Hals des Pferdes ließ den Rappen aufsteigen und seinen Besitzer den Halt verlieren. Das verwundete Pferd stürmte davon, und Edmond stürmte heran.

Natürlich besaß er kein Schwert, aber er hatte seinen Eichenstecken, und er wusste damit umzugehen. Kaum hatte sich sein Opfer von seinem Sturz erholt und versuchte auf die Beine zu kommen, da versetzte Edmond ihm einen kräftigen Hieb.
Der Getroffene schrie auf und begann um Hilfe zu rufen.
„Ja, ruf du nur, du Schwein“, sagte Edmond. „Gleich wirst du quieken wie eins.“
„Was willst du von mir, du Bauerntölpel? Weißt du überhaupt, wer ich bin?“
„Ich weiß nur zu gut, wer du bist. Und was du meiner Schwester angetan hast.“
„Deine Schwester? Ich habe keine Ahnung, wovon du redest, Kerl. Du wirst am Galgen enden, wenn du mich nicht sofort gehen lässt. Mein Vater ist der Duke of ...“
Weiter kam er nicht.
„Ma – ri -an!“, brüllte Edmond seine Wut hinaus, und jede Silbe wurde von einem Hieb seines schweren Eichenstabes begleitet.
Die ersten beiden Schläge zerschmetterten die Beine des Grafensprößlings. Als dieser schützend den Arm erhob, brach ihm der letzte auch diesen.
„Vielleicht erinnerst du dich ja jetzt.“

Mit Genugtuung sah Edmond, dass sein Opfer sich einnässte, während es um Gnade winselte.
Doch Gnade würde es heute nicht geben.
Wie fast alle Bauern in der Gegend, war auch Edmonds Familie, um zu überleben, auf gelegentliche Wilderei angewiesen. Schon früh hatte er von seinem Vater gelernt, einen Hirsch oder eine Wildsau auszuweiden.
Er entwaffnete den hilflosen Schänder seiner Schwester und schleppte ihn an seinen gebrochenen Beinen zu einer Ulme, von der schon zwei Seile herabhingen.
Mit geübten und mitleidslosen Griffen band er den wimmernden Schurken daran fest und zog ihm hinauf.

Eine qualvolle Stunde später tat Marians Peiniger, behindert von seinen eigenen Geschlechtsteilen, die in seinem Mund steckten, seinen letzten Atemzug.
Über und über mit Blut besudelt, aber von tiefer Befriedigung erfüllt, machte sich Edmond auf den Heimweg. Unterwegs wusch er sich in einem kleinen Bachlauf.

Zu Hause angekommen erzählte er seinem Vater, was er getan hatte, packte ein paar Kleidungsstücke zusammen, küsste die Mutter und seine zweite Schwester auf die Stirn.
Dann machte er sich auf den Weg nach Portsmouth.
Dort angekommen, heuerte er auf dem ersten Schiff an, das den Hafen verließ.

Seitdem waren jetzt fast vierzig Jahre vergangen.
In dieser Zeit hatte er unzählige Seelen zu ihrem Schöpfer geschickt.
Männer, Frauen, Kinder. Alt und Jung. Es spielte keine Rolle für ihn.
Eines Tages, da war er sich sicher, würde ihm jemand sein Leben nehmen. Auch das war ihm egal, solange er nicht zappelnd am Galgen enden würde.
Doch bevor es so weit war, würde er dieser französischen Witzfigur und der blonden Schlampe die Gedärme herausreißen und sie ihnen um den Hals legen.
Nur würde er sich mit ihr vorher noch auf ganz andere Art vergnügen.

Er zog seine Muskete hervor und bedachte die unglücklichen Schiffsratten mit einer Ladung Schrot.




.
Kapitän Pears
Quelle: Google Pictures
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
So schnell wendet sich das Glück für die bedauernswerten Schiffsratten: erst gepökelte Schweinefüsse und dann eine Ladung Schrot! *fernglas*
******eld Mann
2.191 Beiträge
Drum jeden Augenblick genießen und wertschätzen. Wer weiß, wie lange er wärt.
Me 2
*********ld63 Frau
8.541 Beiträge
@*******_HB! *schock* Mon Dieu, was für eine heftige Episode! *umfall*

Krass gut geschrieben! Reschpekt! *hutab*
*****ree Frau
22.049 Beiträge
*hutab* es bleibt spannend *bravo*
*******blau Mann
3.624 Beiträge
*bravo* Tom! Da geht's ab! Du wirst der erste im Joy sein, der FSK18 für Action bekommt! *zwinker*
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