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Geschichtenspiel Teil 45

Lovely Rita Meter Maid
Als ich um die Ecke kam, sah ich sie schon stehen. In ihrer dunkelblauen, schlecht sitzenden Uniform. Sie tippte etwas in ihren Handcomputer, wahrscheinlich gerade die Nummer meines Wagens. So ein Mist. Ich ging zu ihr, sie fragte: "Ist das Ihr Wagen?"

"Ja, leider."

"Leider würde ich auch sagen, sie stehen hier im Parkverbot."

Sie sah mich an mit einem Augenaufschlag ihrer smaragdgrünen Augen. Bei dem Blick kann man nicht ausrasten und pampig werden, ich fragte nur: "Muss das sein, ich war nur ganz kurz weg?"

"Das sagen alle, und was meinen Sie, was das für ein Wildwuchs wäre, wenn jeder hier kreuz und quer parken würde? Und ich kann mich nicht als Mahnwache neben jeden einzelnen stellen, das würde doch etwas ausufern."

Sie drückte mir ihren Zettel in die Hand und sah mich wieder mit ihrem lieblichen Augenaufschlagsblick an. Ich bin zwar nicht so der Typ alter-Mann-macht-jede-junge-Frau-an, aber ich verging fast bei diesem Blick. Um mich abzulenken sah ich auf den Zettel, und da stand doch tatsächlich bei "Festgesellt durch…" der Name "Rita xx". Ich musste grinsen und sagte "hello lovely Rita meter maid".

Sie verdrehte nur die Augen und meinte: "Der Witz hat sooo einen Bart". Sie drehte sich um und ging um den Nächsten aufzuschreiben. Ich stieg in meinen Wagen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, schon mal besser gewesen zu sein im Balancieren auf dem Hochseil des smal-talk-flirts.
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Wildwuchs
Balancieren
Smaragdgrün
Parkverbot
Ausrasten
Lieblich
Ausufern
Mahnwache

She-Hulk
„Hey Puppe, schon mal was von Einparkhilfe gehört?“ Der Kerl mit dem Wildwuchs im Gesicht konnte kaum mehr aufrecht stehen.
Er stützte sich schwer mit einer Hand auf das Geländer - das, auf dem die Kids immer ihre coolen Stunts übten und wo sie mit ihren Skateboards mühelos auf der Stange balancieren konnten - aber eine astreine sexistische Beleidigung brachte er immer noch mühelos über die Lippen.

Fast hätte sie ihn bewundert:
Wie er da stand unter dem Parkverbotsschild; das Bier in der rechten Hand, die vergessene Kippe mit dem langen Aschestängel in der linken, breitbeinig und völlig mit sich, der Welt und seinem Verständnis von Mann-Sein im Reinen.
Er stand auf verlorenem Posten, so viel war klar. Allein, abgerissen und völlig zugesoffen. Eine Mahnwache haltend für das untergehende Patriarchat.

Ja, fast hätte sie ihn bewundert.
Aber eben nur fast.

Ihr war viel eher nach Ausrasten.
Jetzt einfach auf diesen ekligen Kerl in den abgerissenen, versifften Klamotten zugehen, sich vor ihm aufbauen - ebenfalls breitbeinig, versteht sich - und ihm ihre ganze Wut, ihre Verachtung, ihren Schmerz, ihren Hass ins unrasierte Gesicht brüllen.
Ohne Syntax, ohne Sinn, einfach nur alle Worte aneinanderreihen, die ihr gerade in den Sinn kämen, alle schmutzigen, bösen, beleidigenden, hassdurchtränkten, vergifteten Worte!

Schon ballte sie die Fäuste.
Schon spürte sie das Adrenalin durch ihre Adern pulsieren. Schon begann sie zu tänzeln, wie eine Boxerin kurz vor dem Alles-entscheidenden-Schlag.
Oh ja, sie wollte es!
Leichte grüne Nebelschwaden zogen auf, ihr Blick trübte sich und sie konnte nicht mehr klar sehen - wie ihr Cousin je behaupten konnte, der Nebel sei smaragdgrün, war ihr immer noch ein Rätsel - und sie wusste, sie war kurz davor, sich zu verwandeln.

Ja, das würde wieder schlimm enden; ja, es bliebe nicht beim Anschreien des Mannes; ja, es würde ausufern und am Ende gäbe es viele Knochenbrüche, blutende Wunden und zerstörte Autos. Na und? Er forderte es doch geradezu heraus!

Eine leiste Stimme meldete sich in ihrem Inneren.
Zart erst, flüsternd.
Dann immer lauter vermeinte sie Ireens Stimme zu hören; Ireens süße, liebliche Stimme. ‚Lass es gut sein. Nicht dieses Mal. Dreh dich einfach um und geh.‘
Sollte sie? Konnte sie? Sie atmete tief durch.
Die grünen Nebel lösten sich langsam auf, sie konnte wieder klar sehen.
Ging auf den Kerl zu.
Musterte ihn von oben bis unten und lächelte: „Klar, hab ich, meine hat damals ein Mann programmiert!“
*******t_by Mann
75.469 Beiträge
"Er stand auf verlorenem Posten, so viel war klar. Allein, abgerissen und völlig zugesoffen. Eine Mahnwache haltend für das untergehende Patriarchat."

Super @*****ida *bravo*

So eine Ireen könnte ich auch mal brauchen. *lach*
**********silon
6.686 Beiträge
Keine Ahnung, ihr seids zu gut erzogen, allesamt. *traenenlach* Mir wäre echt mal danach, vom Leder abzuziehen. *grins* Aber nicht, weil dass n Doofkobb ist, der säuft, sondern weil es echt weiblichkeiten gibt, ja sogar transfrauen, die das wort männer mit "" echt sehr abwertend verwenden, ebenso transmänner und transfrauen. sozusagen das eigene "nest" beschmutzen. Von wegen Toller Ranzen in der Randgruppe der Randgruppe.

Ich musste mich da heute echt beherrschen. Weil: es ist nicht mein "Krieg". Aber trotzdem hätte ich der Tussi liebend gern eine echte Watsche erteilt. Literarischer Natur natürlich. Ach ja, und die hielt sich dann auch noch für Tominant. naja, wohl eher arrogant.

Egal ... ich watsche wann anderes mal wieder. *engel*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
*bravo* @*****ida
schöne kleine Geschichte mit Verve und mit Schmackes und ner guten Pointe. Ich mag deine Ireen.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
.

Alick of the Dawn 3 – Anderer Leute Willen



Der Gläubige will glauben, sonst glaubte er nicht.

Und der Sehende sieht, was er sehen will. Oder zumindest erwartet.

Letzteres ist, unter Licht betrachtet, ein und dasselbe, weil was Leute wollen im seltensten Fall das ist, was sie wirklich wollen. Das, was sie wollen würden, wenn sie verstünden, dass es ihr Geburtsrecht ist, frei zu wollen, was sie wollen und nicht, was sie sollen. Das, was die meisten wollen, ist mehr das, was sie glauben wollen zu wollen. Es ist ihre und anderer Leute Erwartung und Willen, die ihren Willen korrumpieren und ihnen vorgaukeln, frei zu sein.
Deswegen sind auch die meisten Sehende im Grunde Nichtsehende. Und spönne man dies weiter, sind auch die meisten Gläubige im Grunde Ungläubige. Eigentlich alle außer Alick.

Alick saß, wegen eines schmucken Cabriolets, auf der Terasse eines der vielen, eher nicht ganz so schmucken, Cafés in St. Germain beim Versuch seine erst vor kurzem flügge gewordene Seele auszubalancieren, in dem er mit diesen, oder vergleichbar ausufernden, Gedanken über Willen und Glauben jonglierte. Alick hatte seinen Willen im Internat gefunden und seit diesem Moment beschütze er diesen mit Grimm und Jähzorn, während er weiter eifrig nach dem Glauben grub.
Alick konnte mit Leichtigkeit den vollendeten Gentleman geben und gekonnt Byron rezitieren, auch vor Gesellschaft betuchtbelesener Kreise. Nichts konnte ihn aus der Fassung bringen, wegen nichts rastete er jemals aus, nichts verlustigte ihm die Contenance, außer man versuchte ihm anderer Leute Willen aufzuzwängen. Der freie Wille ist ihm heilig, wobei das Wort „heilig“ nicht als Floskel angesehen sein soll oder nur als ein bloß schönklingendes Wort. Der Wille war wesentlicher Inhalt seiner Glaubensvorstellung. Das einzige Gesetz, was Alick zu akzeptieren in seinem Leben bereit war.

Alleine saß Alick im Außenbereich des Cafés. Es war weder die Uhrzeit für viele Gäste, noch war das Wetter auf irgendeine Art und Weise einladend. Der Herbst war in Paris eingezogen, im Triumph und unter Fanfaren, und er zwang der Stadt nun seine Farben auf. Er kam über Nacht und er hatte Steine im Mund und Ginster in den Haaren.

Auch Alick machte mit bei diesem Spiel des Herbstes, weswegen er eigens den feinen karamellfarbenen Schal sich elegant um den Hals geschwungen hatte, der, aus feinster Kaschmirwolle gewebt, sich nun an Alicks frischrasierten, lieblichglatten Wangen schmiegte. Alick mochte keinen Wildwuchs, weder im Gesicht, noch an den Stellen, die anderer Leute Zungen und Lippen bei Gelegenheit berühren würden. Den Schal hatte er ausgesucht, weil er so gut zu dem Herbst passte und weil er Alicks Augen betonte, die je nach Lichteinfall, bernstein- oder smaragdgrün, dem leuchteten, der sie auch wirklich leuchten sehen wollte.
Und nach so jemanden fischte Alick gerade, mit sich selbst als adretten Köder in einem nun merklich kleiner werdenden Tümpel.

Denn es begann etwa zu nieseln, als Alicks Gedanken damit anfingen in seinen Mund nicht mehr die, sicherlich saftige, Fleischwurst des Garçon zu phantasieren, sondern einen warmen Eintopf mit eben genannter Charcuterie. Es nieselte zusehends stärker und Alick sah zu dem eleganten Cabriolet, das einen Steinwurf vom Café entfernt im Parkverbot thronte wie eine Mahnwache des kürzlich verblichenen Sommers. Wegen dieses Cabriolets hatte Alick vor dem Café Marron überhaupt Platz genommen.

Dort aber regnete es nun hinein, und das Regenwasser, das im Herbst auch mal nach Ruß riechen konnte, benässte langsam die lachsfarbenen Ledersitze, die vor einer halben Stunde Alick so bewundert hatte und von denen er sich ausmalte, wie gut sie sich auf seiner Haut anfühlen würden, läge er auf ihnen nackt und zufrieden und grunzend wie ein Schweinchen. Was würde wohl der wohl schnieke Besitzer dieses Schmuckkästchens sagen, so er zurückkäme von seinen Erledigungen und Besorgungen?

War er tatsächlich der getagträumte, gutaussehende Libertin, Sproß einer alteingesessenen bourgeoisen Familie, der Alick in seine Kreise einführen würde?
Der nun kräftige Regen machte Alick aber einen Strich durch die Rechnung zur Beantwortung dieser offen zu verbleibenden Fragen. Er konnte schlechterdings nicht dort sitzen bleiben, was ihm außer dem Regen auch die Blicke des Garçon eintrichterten. Alick musste aufstehen und ins Innere des Cafés emigrieren und widerwillig tat er dies.


.
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Zitat von *******blau:
Der Herbst war in Paris eingezogen, im Triumph und unter Fanfaren, und er zwang der Stadt nun seine Farben auf. Er kam über Nacht und er hatte Steine im Mund und Ginster in den Haaren.

Du Wort-*maler*!!!
Me 2
*********ld63 Frau
8.568 Beiträge
Lovely Rita Meter Maid - wunderschön, aber ohne Gnade! *teufel* Genauso köstlich wie der Beatlessong, @****one! *bravo*

Und She-Hulk!! *lol* Respekt, @*****ida, wahrscheinlich konnte schon allein ihr Blick sein Blut in den Adern gefrieren lassen! *panik* *ggg*

Und ja, @*******blau, ich stimme @*****ida zu: sehr schöne Wortbilder! *spitze*
Me 2
*********ld63 Frau
8.568 Beiträge
Big Ben
Wildwuchs
balancieren
smaragdgrün
Parkverbot
ausrasten
lieblich
ausufern
Mahnwache


Ungeduldig schob er sie an die Glasfront der Penthousewohnung und drehte sie um, sodass sie einen fantastischen Blick über die ganze Stadt hatte. Mette war schon jetzt etwas genervt, aber wider Willen beeindruckt. Die Abendsonne spiegelte sich in den Scheiben der silbrig schimmernden Wolkenkratzer. Der Himmel über dem Häusermeer war ein einziger Farbrausch in Glutrot und Türkis. Auf dem nahegelegenen Rathausplatz hatte sich eine riesige Menschenmenge zur freitäglichen Mahnwache versammelt. Uniformierte Beamten versuchten, den anarchistischen Wildwuchs einzudämmen. Polizeisirenen drangen gedämpft an ihr Ohr. Und Mette fiel plötzlich wieder siedend heiß ein, dass ihr Auto im Parkverbot stand.

Ein paar Momente lang spielte sie mit der Fantasie, das Fenster zu öffnen und mit ausgebreiteten Armen der Sonne entgegenzufliegen, frei wie ein Vogel und sehr weit weg von dem Mann, der sich jetzt von hinten an sie drängte und bereits mit seinen Hüften über ihr Hinterteil kreiste. Mette unterdrückte mühsam den Impuls, ihn wegzustoßen. Sie durfte jetzt nicht zu abweisend sein, noch nicht. Es sollte zumindest so aussehen, als ob sie seine Spielregeln akzeptieren würde. Ihr entfuhr ein nervöses Kichern. Es war ein schmaler Grat, auf dem sie da balancierte. Sie wollte keineswegs, dass diese Situation ausuferte. Reiß dich zusammen, Mette! Jetzt bloß keinen Fehler machen!

Geschickt entwand sie sich dem Griff seiner großen Hände, die bereits über ihren Bauch hoch zu ihren Brüsten gewandert waren. Sie drehte sich so zu ihm um, dass er gezwungen war, einen Schritt zurückzutreten. Ihr Blick streifte über die eindeutige Ausbuchtung zwischen seinen Beinen. Seine Erektion war unübersehbar, was sie weder persönlich noch als Kompliment nehmen wollte. Ben war irgendwie immer hungrig, er konnte einfach nie genug kriegen. Seine Reaktion auf weibliche Reize war so zuverlässig wie ein Pawlowscher Reflex, dachte Mette und grinste.

Ben fasste ihr Lächeln als Zustimmung auf. Er packte ihre Hand und presste sie auf seinen Schritt. Mette blickte kokett zu ihm auf, drückte anerkennend die Beule in seiner Hose und ließ sofort wieder von ihm ab. Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihm, ging hinüber zu dem imposanten Glasschreibtisch und griff nach ihrer Zigarettenschachtel. „Ja, schön, mein Lieber! Du hast mir wirklich nicht zu viel versprochen, Ben Winter.“ Ihr Ton war munter und unverbindlich. Sie ließ sich in einem der Ledersessel nieder und zündete sich eine Zigarette an. Ihr Blick ruhte auf den Schriftstücken, die fein säuberlich aufgereiht auf dem Tisch vor ihr lagen. Dann lehnte sie sich zurück, bedachte ihn mit dem lieblichsten Blick, den sie aufbringen konnte, und rauchte genüsslich.

Ben hatte sich zu Mette umgedreht und starrte sie fassungslos an. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie sah ihm an, wie sehr es ihn traf, dass es nun womöglich doch keinen kleinen, geilen Nachmittagsquickie vor der Fensterfront des Luxusapartments geben würde. „Und unter uns die Stadt“, dachte Mette ironisch und grinste in sich hinein. So gut kannte sie ihn mittlerweile schon, dass er diese besonderen Momente noch am selben Abend auf allen Social-Media-Kanälen mit der Welt teilen musste. Und auch ohne explizite Details trugen seine anzüglichen Tweets dazu bei, seinem Ruf als wahrer Big Ben der Stadt gerecht zu werden. In seiner Welt lagen ihm die Frauen zu Füßen und seine Rivalen platzten vor Neid.

„Dann gefällt es dir also, Darling?“ Seine Stimme war leise und ein wenig lauernd. Ben war vielleicht in mancherlei Hinsicht einfach gestrickt, aber dumm war er nicht. Immerhin hatte er es in wenigen Jahren an die Spitze der Immobilienhaie der Stadt gebracht. Sein Ton verriet Mette auch, dass er die Hoffnung auf ein kleines Tête-à-Tête noch nicht aufgegeben hatte. Sie war zufrieden. Mit Honig fängt man Bienen und Bären und sie würde ihn genau dorthin locken, bis er ihr aus der Hand fraß. Sie lächelte, zeigte ihm eine Reihe perlweißer Zähne und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Seine Miene hellte sich sofort auf.

„Dann lass uns doch endlich Nägel mit Köpfen machen, Mette, du Wunderbare!“, schnurrte Ben und öffnete schwungvoll den Barschrank. „Du sagst doch nicht nein zu einem kleinen Gin Tonic?“

Mette nickte huldvoll und nahm das schmale Glas entgegen. Ihr Plan schien langsam aufzugehen. Jetzt musste sie ihn nur noch dazu bringen, ihr die Verträge zu zeigen und ein paar Tage Bedenkzeit herausschlagen. Was Mette wirklich beabsichtigte, würde Ben erst erfahren, wenn der Deal in trockenen Tüchern war. Dann würde er natürlich völlig ausrasten, seine Wutausbrüche waren berüchtigt. Doch bis dahin war sie längst nicht mehr in der Stadt.

„Cheers, Ben, Darling, auf uns!“ gurrte sie zurück und stieß mit ihm an.
Im Licht der glühenden Abendsonne funkelten ihre Augen smaragdgrün und katzengleich.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Spannend erzählt, liebe @*********ld63! Können wir auf eine Fortsetzung hoffen? *roseschenk*
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
Da haben die Glocken des Big Ben wohl zu früh geläutet *fiesgrins* *lol*
*******t_by Mann
75.469 Beiträge
tztztz, den armen Ben so hängen zu lassen. Ein berechnendes Biest, die Mette *teufel*
Cool die Geschichte @*********ld63 *bravo*
*****ida Frau
17.847 Beiträge
ach, der Big Ben .... *zwinker* *love*
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Heute darf ich dieses spaßbringende Spiel eine Stufe weiterführen! *gg*
Vielen lieben Dank für das Vertrauen!

Verlocken
Vorschlaghammer
Seidenkleid
Stillstand
Orchestergraben
Verzeihen
Kunststoff
melodiös

Ich wünsche uns viel Spaß und noch einen schönen Sonntag Abend! *whiskey*
**********silon
6.686 Beiträge
@*********ld63 Sie ist mir sympathisch. Er nicht wirklich. *zwinker*
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Abgesang
Sehr melodiös klang der Vorschlaghammer aus dem Orchestergraben bis zu seinem abrupten Stillstand. So als könne der Tod durch verlockende Optik wieder entweichen, zog man ohne viel Zögern dem jäh Verblichenen ein Seidenkleid über, mit dem drängenden Gedanken, er möge es verzeihen, setzte ihn auf einen Orchesterstuhl in der hinteren Reihe und band ihn sicherheitshalber mit einer zufällig am Pult hängenden blauen Plastikschnur fest.
In den vorderen Reihen des Orchesters blieb dies unbemerkt. Und hinten, bei den zahlreichen Schlagwerken, die den Feuervogel so einzigartig machten, waren alle Musiker eingeweiht.
Die Gelegenheit nicht zu ergreifen wäre schlichtweg fahrlässig gewesen. Und so fügte es sich, dass die Suite für das Gelbe mit ihrem Höllenlärm gleichzeitig ein Abgesang war.
Doch jetzt kam der Strawinski, und mit ihm der Höhepunkt des Abends. Schon sah man den Taktstock des Dirigenten langsam nach oben zeigen und die volle Konzentration des Ensembles fordern, während der Mann im Seidenkleid scheinbar meditierend vor sich hin glotzte…
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
@*****e_M
Was für eine Idee! *lol*
Solange sich keine Duftnoten als Zwischentöne einmogeln, ist ja alles gut *mrgreen*
**********silon
6.686 Beiträge
oh, das ist mal wirklich skuril, liebe @*****e_M ^^ ich stelle mir auch grad vor, dass er noch n Tönchen und Nötchen von sich gibt ... *lol*
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Wenn das Ballett ins Leben tanzt... *ggg*
*******t_by Mann
75.469 Beiträge
verlocken
Vorschlaghammer
Seidenkleid
Stillstand
Orchestergraben
verzeihen
Kunststoff
melodiös

Die Probe

Julian, ein junger, gutaussehender Saxophonist saß unruhig im Orchestergraben der Philharmonie. Es war sein erstes klassisches Engagement, was ihn einerseits unglaublich freute, doch andererseits etwas nervös machte. Er wusste, dass er sein Instrument virtuos beherrschte, trotzdem lag seine musikalische Leidenschaft eher beim Jazz. Der Solist dieses Ensembles hatte sich den Arm gebrochen und Julian war gebeten worden für ihn einzuspringen. Dieses Angebot in einem berühmten Orchester, sogar als Solist mitzuwirken hatte Julian sehr verlockt, zumal er ständig in Geldnot war.

Er hakte den Gurt an seinem „Selmer“ ein, legte ihn sich um den Hals und schraubte das Holzplättchen auf sein Mundstück aus Kunststoff, welches er auf den Hals des glänzenden Saxophons aus Messing steckte und mit seinen Lippen anfeuchtete.
Sein altes Horn aus dem Jahr 1928 mit den entsprechenden Abnutzungen war sein Baby. Der Klang war unbeschreiblich voll und warm. Viele Jazzer beneideten Julian darum, doch Fehler verzieh es nicht.

Wie seine Musikerkollegen um ihn herum, spielte Julian einige schnelle Tonleitern rauf und runter. Der Lärm um ihn herum war unbeschreiblich als sich alle, jeder für sich einspielten.
Auf dem Ständer vor ihm lagen die Noten:
Alexander Glasunow: Konzert für Saxophon und Streichorchester Es-Dur op. 109. Langweilig, dachte er sich, aber da musste er jetzt durch.

Der junge Musiker war auf die französische Gastdirigentin gespannt, die ebenfalls heute ihr Debut hatte, Mademoiselle Louise Guerin. Bestimmt eine strenge, alte Schachtel, dachte er bei sich, gerade als eine junge, hübsche und vollbusige Frau in einem luftigen Seidenkleid auf das Dirigentenpult trat und neugierig in die Runde blickte. Ihr Haar war blond gelockt, ihre blaugrünen Augen blitzten und ließen Leidenschaft erkennen.
Zunächst nahm kaum einer der Musiker Notiz von der zierlichen jungen Französin.
Erst als sie wütend mit ihrem Taktstock wie mit einem Vorschlaghammer auf ihr Pult schlug, dass dieser zersplitterte, hatte sie die Aufmerksamkeit des Orchesters.

Mit einer anmutigen, eigentlich schon lasziven Bewegung zog Mademoiselle Guerin einen Ersatzstock aus ihrem tiefen Dekolleté, dass Julian der Atem stockte.
Wie hatte sie das gemacht? Dachte er fasziniert. Als Solist, der ganz vorne direkt neben dem Dirigentenpult stand, bekam er das fast hautnah mit.
Das ganze Orchester befand sich in einer Art Stillstand und erwachte erst, als die Dirigentin den ersten Violinisten anwies ein A vorzugeben.

Der Ton der aus Julians Horn erschallte, hörte sich schräg an, was ihm einen missbilligenden Blick der attraktiven Dirigentin einbrachte. Er ärgerte sich über sich selbst. Und diesen sabbernden Speichelfluß an seinem Mundstück konnte er jetzt so gar nicht brauchen.

„Konzentrier dich Julian!“ Rüffelte der Cellist von hinten tadelnd.

Nach der Anweisung der Dirigentin wurde das Stück in Teilen immer wieder gespielt und wiederholt und am Ende dreimal im Ganzen.
Anfangs schaffte es Julian mehr schlecht als Recht seine Töne zu finden, denn er hatte nur Augen für die Dirigentin, deren leidenschaftliche Armbewegungen ihre Brüste im Takt wippen ließen. Er hoffte, dass sie ihm seine Erregung nicht ansah. Musik ist eben doch Sex, schoss es ihm noch durch den Kopf.

Doch dann besann er sich auf seine Professionalität, konzentrierte sich auf sein Können und ließ sich immer mehr von der Musik tragen.
Sie war eine fantastisch gute Dirigentin, die mit ihrem Taktgefühl und Autorität das Orchester in sanftem Griff hatte. Julian wollte ihr beweisen, wie gut er war, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass sie Gefallen an Mittelmäßigkeit fände. Die Töne, die er nun aus seinem Sax zauberte wurden weich, voll und leidenschaftlich. Sein Können als virtuoser Musiker war offensichtlich. Ab und zu erhaschte er einen anerkennenden Blick oder sie zog für einen Moment ihre Augenbraue überrascht nach oben.

Als die Probe vorbei und die süße Dirigentin entschwunden war, konnte Julian seine Enttäuschung kaum verbergen. Jedoch konnte er nun wieder halbwegs normal denken. Er hatte sein ganzes Können offenbart, ja geradezu brilliert und das sollte es jetzt gewesen sein?

Liebevoll reinigte er sein Instrument mit einem Lederläppchen, das er mit einer Schnur durch das Saxophon zog und streichelte über seinen sanften Schwung, noch immer diese wundervollen Brüste vor Augen. Dann verstaute Julian dieses in seinem Koffer. Er wollte schon gehen, als ihn ein leichtes Tippen auf seiner Schulter aufhielt.

Eine melodiöse Stimme mit diesem gewissen charmanten französischen Akzent sprach ihn an:
„Ich bin Louise, wo können wir noch etwas trinken gehen und Musik hören? Ich habe eine Schwäche für Jazz.“


© Bertl 2. März .2023


*********ynter Frau
9.823 Beiträge
Olala... @*******t_by
Die Töne, die er nun aus seinem Sax zauberte wurden weich, voll und leidenschaftlich

Das stelle ich mir wunderbar vor.
*top2* geschrieben.
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Ja, so ein echter Jazzer kann eben auch eine französische Dirigentin verzaubern.. *gg*
Me 2
*********ld63 Frau
8.568 Beiträge
Na, das war ja mal eine spannende Mut-Probe für Julian, @*******t_by! *lach* Encore, encore! *zugabe*
**********silon
6.686 Beiträge
Das Konzert
Arsch’n-Hell machte Pixi Bell ein verlockendes Angebot, als er sie in den Orchestergraben schuppste, damit sie seinen Heaven mal hautnah miterleben konnte. Ohne den Schnörkel der Digitalisierung mit Hilfe einer Software und im Schweiße des Anblicks der Live-Musiker*INNEN mit ihren Stimmen und Kimmen sowie Instrumimen.
So kam es, dass Pixi Bell die Trompaunistin mit ihren Vorschlaghämmern kennen lernte. Diese hatte justament an diesem Tage das Seidenkleid der Raupe Nimmersatt an, die es ihr für den Apfel und das Ei ihres Daseins geschenkt hatte. Die Trompaunistin machte darin die grazile Figur einer behaarten Bärin, die auf Brautschau aus war, fand Pixi Bell. Das amüsierte sie köstlich.
Und als die Trompaunistin schließlich ihr Herz melodiös zum Stillstand brachte, war es restlos um Pixie Bell geschehen. Sie schmolz wie ein Zierkürbis aus Kunststoff dahin, den man irrtümlich auf den Grill gelegt hatte, weil man ihn für verdaulich gehalten hatte.
Da sangen die Engel ihr Halleluja und verziehen den Chorknaben des Orchesters, dass sie allesamt älter werden würden, um der Trompaunistin zu huldigen. Das verlockte wiederum den Arsch’n Hell, so dass er selbst hinabstieg und einen Musiker nach der anderen Musikerin im Orchestergraben orgelte, bis er nicht mehr geradeaus schauen konnte, weil er sich am Überangebot total verausgabt hatte.

© CRSK, Le, 03/2023


8 reizende Wörter:
  • Verlocken
  • Vorschlaghammer
  • Seidenkleid
  • Stillstand
  • Orchestergraben
  • Verzeihen
  • Kunststoff
  • melodiös




Bildbestandteile: Pixabay, Composing: ich
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Georgelt wird im Orchestergraben *lol* aha! Bravissimo *bravo*
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