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Geschichtenspiel Teil 45

erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
Sorry für die Verspätung, bin in der Waschküche versackt *rotwerd*

Die neuen 8 um 20:21

Gemütslage
schillernd
Fristenrechner
Seifenblase
hartnäckig
fantasieren
berühren
schlürfen

Auf dass sie euch inspirieren! *idee*
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
Hatte ein Wort zu viel drin, habs gelöscht *smile*
@*******t_by danke - und nein, ich bin kein Musiker, belästige nur als Amateur ab und an meine Umwelt mit Gitarre oder Bass... *g*
**********silon
6.685 Beiträge
Zitat von *******blau:
.

Weiß sie nicht, dass der Mangel an Eifersucht im selben Umfang, dem des Mangels an Zuneigung entspricht?

.

Nain. Zumindest für mein Empfinden stimmt das nur zur Hälfte. Will heißen: Menge an Eifersucht = Menge an Zuneigung / Liebe eines anderen Menschen als man selbst -> nein. Aber Intensität an Eifersucht direkter Bezug zur Intensität und Ausmaß an Selbstliebe und Zuneigung zur eigenen Person = unbedingt JA! Und auch im Bezug zur Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen / ... Urvertrauen.


Nichtsdestotrotz finde ich deinen Text ziemlich genial geschrieben. Vor allem die Sache mit dem Fluss.
Waschküchenfantasien
In der Waschküche versackt war ihre Gemütslage schillernd wie eine Seifenblase, die man nicht berührend darf, schon gar nicht durch einen Fristenrechner, der sie hartnäckig zwingt, die Zauberworte pünktlich herbei zu fantasieren, damit sie von der erwartungsfrohen Gemeinde aufgeschlürft werden.
**********silon
6.685 Beiträge
@****one,

man merkst, dass du Musiker bist. Cool. Auch wenn ich die Hälfte der Begrifflichkeiten als Laie nicht verstanden habe, so habe ich doch kapiert, dass das gaaaaanz andere Mucke gewesen ist, als Klassik. *traenenlach* Und Musiker hautnah in der ersten Reihe live mitzuerleben ist mega. Diese ganze Mimik und Gestik ....

*herz2*
Me 2
*********ld63 Frau
8.568 Beiträge
Moin, ja, ich fand deine Geschichte auch richtig klasse, @****one! *top*

Konnte da sehr mitgehen! Und ich dachte mir auch, dass das nur jemand schreiben kann, der entweder selbst Musik macht oder sehr intensiv Musik hört und sich auskennt! *bravo*
*****ida Frau
17.847 Beiträge
*hutab* die Waschküchenfantasie ist geil! Kurz und knackig *bravo*
@**********silon und @*********ld63 Danke!
Als Musiker bin ich wie gesagt nur Amateur. Spiele nur ab und an mit Freunden zusammen, und dabei macht man die Erfahrung wie schwierig das Zusammenspiel ist, ich bewundere jede Band bzw. jedes Orchester...
Außerdem fand ich es ganz interessant eine Geschichte zu schreiben über jemanden, dessen Leben durch ein unerwartetes Ereignis "aus dem Takt" gerät - und dafür bietet sich quasi natürlich die Geschichte eines Musikers an. Und da es sich in der Story um einen Profimusiker handelt, habe ich versucht auch etwas aus der Sprache und den Begriffen seiner Welt in die Erzählung zu holen.
*****ree Frau
22.078 Beiträge
@****one ganz toll und mitreißend geschrieben.
Ich dachte auch, dass du Musiker sein musst. Chapeau *hutab*
Herrlich eingetaucht in die Welt der Musik *danke* dafür.
Dazu lief in meinem Kopf eine Rockopera. *top*
**********silon
6.685 Beiträge
„Wie zerronnen, so gewonnen“,
sprach Majestro Schnauzbar, als er seiner Gerlinde die Gemütslage des Augentrostes der Nation erklärte. Dazu meinte er dann, dass es einfach gewesen sei, all die Schokoeier der Saison in die Pfanne zu hauen, so dass das Weise vom Ei leicht gerinnen würde, um den Dotter der Mutter eben nicht zu beottern.
Und er hob drohend den Zeigefinger, denn seiner Meinung nach herrsche sowieso schon eine dauerhafte Übervölkerung der Nation und diese wolle er nicht noch zusätzlich mit der Befremdung einer eventullen kulturschrullen Aneignung befüttern oder gar bemüttern.
So zückte der Majestro Schnauzbar seinen Fristenrechner, um der Mutter der Nation mit eiserner Hand ihr drohendes Verfallsdatum vorzurechnen.

Gerlinde hingegen wischte seine bedenkten Beschranken hinfort und schlürfte weiterhin das Abwaschwasser der Nation aus den Rinnsteinen der Bürgersteige, die hinführten zu den Abstiegen in die Sohle des Tales. Danach war ihr dann immer so blümerant zumute, so dass sie ständig schillernde Seifenblasen rülpsen musste und sich dabei einen Garten Eden zusammenfantasierte, der reinblütiger nicht sein konnte.
Dennoch hielt sich im Volk der Gläubiger oft das hartnäckige Gerücht, dass Gerlinde süchtig nach dem Schwinden sei und niemals dauerhaft den Boden der Tatsachen beackern und bepflanzen würde.

So kam es, dass der Majestro Schnauzbar seinen Kindern und Kindeskindern und Kindeskinderkindern den Identitäts-Verfall der Nation postulierte, weil sie für ihn irgendwann nicht mehr wahrnehmbar gewesen sei. Und dann biss er als einer von vielen höchstpersönlich ins Gras der Veteranen und wurde in allen Ehren seiner Garden unter Bergen von Akten begraben.

Selbst heute noch finden sich gelegentlich namenhafte Karteileichen an, um schlussendlich ad acta gelegt zu werden, weil ihre Inhaber längst das Zeitliche gesegnet haben oder aber bald segnen werden.
Die Nation der Täter und Opfer stirbt aus. Zurück bleibt jedoch die der Mitläufer von heute und morgen und übermorgen. Sie warten nur auf den Nächsten, der mit despotischer Hand diktiert.

© CRK, Le, 03/2023



Vertonung:





P.S. Inspiriert durch die Mini-Serie „Alte Freunde, neue Feinde“ und der dazugehörigen Dokumentation: https://www.ardmediathek.de/video/bonn-alte-freunde-neue-feinde/doku-zur-serie-alte-freunde-neue-feinde-s01-e07/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2Jvbm4vNzJlMjBmOTgtNzBiMi00MTZkLTg3MDgtZWNjN2ZmNDQ1Y2Fm



Die 8 reizenden Wörter der Woche:
  • Gemütslage
  • Schillernd
  • Fristenrechner
  • Seifenblase
  • Hartnäckig
  • Fantasieren
  • Berühren
  • schlürfen

erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
Zitat von **********silon:
So zückte der Majestro Schnauzbar seinen Fristenrechner, um der Mutter der Nation mit eiserner Hand ihr drohendes Verfallsdatum vorzurechnen.
Herrlich! *lol*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Mir gefällt besonders das Bild, wie Gerlinde schillernde Seifenblasen rülpst.

Gut gemalt, lieber @**********silon! *blumenschenk*
**********silon
6.685 Beiträge
Danke. *rotwerd* Minserie und Doku sind übrigens sehr sehenswert. *zwinker*
*****ree Frau
22.078 Beiträge
Ich kann damit leider so gar nichts anfangen. Außer das es einige nette Wortspiele und -bilder gibt.

*sorry* aber dazu bin ich im Kopf nicht bunt genug.
**********silon
6.685 Beiträge
Tja, das ist doch durchaus legitim. Die Geschmäcker sind halt verschieden. *zwinker*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Gemütslage
schillernd
Fristenrechner
Seifenblase
hartnäckig
fantasieren
berühren
schlürfen

Hast du geweint, meine Schöne? Oder: Orpheus in der Unterwelt

Van Staben
Hast du geweint, meine Schöne?

Carla Reemtsma
Ach Buch, es ist alles so schrecklich!

Van Staben (setzt sich neben sie)
Nu nu, so schlimm? Erzähl!

Carla (breitet die Arme aus)
Soll ich dir jetzt alle Krisen aufzählen?

Van Staben (hebt abwehrend die Hand)
Das brauchst du nicht. Es sei denn, das würde deine Gemütslage verbessern. (legt ihr den Arm um die Schultern)
Du weißt doch selbst, dass keiner dieser Fristenrechner verlässlich voraussagen kann, wie sich eine Situation entwickeln wird.

Carla
Ja, aber …

Van Staben
Ich sage jetzt nicht, alles wird gut, das wäre gelogen. Aber ich kann dir Beispiele geben, wie sich schlimme Zustände zum Besseren verändert haben.

Carla (hebt den Kopf)
Ja?

Van Staben
Du wirst es vielleicht nicht wissen, aber in den Siebzigern waren die Flüsse hierzulande von einem schillernden Ölfilm überzogen, und im Bodensee konnte man nicht mehr schwimmen, ohne eine Magen-Darm-Infektion zu riskieren.

Carla
Nee, oder?

Van Staben
Zwei Jahrzehnte später wurden die Abwässer der Industrieanlagen durch Filter gereinigt, und der Bodensee war wieder ein Tummelplatz von Wasservögeln und Touristen.

Carla
Wirklich?

Ein anderes Beispiel: Als ich jung war, haben wir in ständiger Angst vor einem Atomkrieg gelebt.

Carla
Wie jetzt wieder.

Van Staben
Wir hatten tagtäglich das Bild vor Augen, wie eine der Atommächte durch einen Knopfdruck uns alle ins Jenseits katapultieren könnte.

Carla (legt den Kopf auf die Knie)

Van Staben
Und was ist passiert? Nichts! Wir haben viele Jahre in Frieden gelebt, wenigstens hier in Europa. Was ich damit sagen will? Es gibt keine zwangsläufige Entwicklung von schlimm zu schlimmer. Es kann alles auch wieder besser werden.

Carla (reibt sich mit den Händen übers Gesicht)
Heute Morgen beim Aufwachen habe ich mich gefragt, ob ich überhaupt aufstehen soll. Alle meine Hoffnungen waren wie Seifenblasen geplatzt.

Van Staben
Das ist mir auch schon passiert. Aber ich habe mir dann gesagt, dass ich hartnäckig an meinen Aufgaben festhalten muss. Im Augenblick zum Beispiel helfe ich meinen Studenten dabei, durchs Latinum und Graecum zu kommen.

Carla
Und ich?

Van Staben
Du hast fundierte Kenntnisse auf vielen Gebieten. Auch deine Eloquenz und Leidenschaft. Es nützt uns nichts, uns in eine bessere Welt zu fantasieren. Aber oft hilft es schon, sich von einem geliebten Menschen oder von Musik berühren zu lassen. Hast du Lust, mit mir einen Cappuccino zu schlürfen?

Carla
Hab schon mit Luisa zwei getrunken.

Van Staben
Dann komm mit mir in die Oper!

Carla
Was gibt’s denn?

Van Staben
Eine Neuinszenierung von Monteverdis „L‘Orfeo“. Und da haben wir wieder ein gutes Beispiel, wie einer in die Unterwelt hinabsteigt und heil wieder rauskommt.

Carla
Aber seine Euridice hat er nicht retten können.

Van Staben
Man kann nicht alles haben.

Carla
Und mit „man“ meinst du …

Van Staben (verdreht die Augen)
Mit „man“ meine ich natürlich Männer, Frauen und alles dazwischen. Meine Fresse, du und dein Gender-Fimmel! Siehst du, jetzt kannst du schon wieder lachen!
Cyril Auvity als Orpheus in William Christies Inszenierung der Monteverdi-Oper (Quelle: YouTube)
Me 2
*********ld63 Frau
8.568 Beiträge
Oh, van Staben zaubert Hoffnung herbei! *hexhex* Wie schön, liebe @**********gosto! *love2*
*****ree Frau
22.078 Beiträge
@**********gosto
*ja* es kann auch besser werden, wenn man (alle) das richtige tut.
Eine schöner Aufruf.

Auch im Rhein kann man heute wieder schwimmen, so wie in meiner Jugend.

@**********silon *danke*, aber so ist es, man kann nicht immer alle abholen. Musst du auch gar nicht. *hutab*
**********silon
6.685 Beiträge
@**********gosto *lach*

danke dir. *knuddel2* das ist schön positiv, hilft mir gerade sehr. *g*
*********in365 Frau
1.506 Beiträge
Phasenweise
Meine Gemütslage wechselt, wie das Wolkenbild eines stürmischen Herbsttages.

Schillernde Erinnerungen, an meinen straffen Körper, mein glänzendes Haar, meine scheinbar unerschöpfliche Energie, meine zyklisch erwartbaren Stimmungslagen, verblassen, beim Erleben dieser, meiner neuen Realität, gleich dem Farbspiel einer dünner werdenden Seifenblase, kurz bevor sie vergeht.

Es ist diese Endlichkeit, die tief in mein Bewusstsein dringt und mir Lebendigkeit schenkt.

Ich will nicht mehr fantasieren, mich nicht mehr dem Rausch des Unendlichen hingeben, sondern mich ganz intensiv, am hier und jetzt laben.
So, wie wenn ich nach den ersten gierigen Schlucken eines Cocktails, plötzlich der Vielfalt, der Geschmacks-Nuancen gewahr werde und beginne, ihn zu schlürfen, damit jeder einzelne, verbliebene Tropfen, langsam, die unzähligen Papillen meiner Zunge wach kitzeln und meine Sinne bereichern kann.

Ich will nicht hartnäckig an Vergangenem festhalten, statt dessen lasse ich mich vom Vergehen bittersüß berühren, nehme die Veränderung an, betrachte mich neu, mit Altersflecken, ersten Fältchen, silbernen Strähnen, Hexenhärchen am Kinn und breiter werdendem Scheitel.

Der Fristenrechner bescheinigt mir das Ende meiner fruchtbaren Lebensphase und ich lache darüber, während ich die satte Ernte meiner Erfahrungen einfahre und mich über Wehen freue, die auf ganz andere Art Leben gebären.
Dabei wächst nicht nur mein Bauch, auch mein Vertrauen, meine Unabhängigkeit, meine Gelassenheit, meine Freude, meine Sinnlichkeit, meine Lust ...

Ich feiere den ewigen Wandel, dieses Urgesetz des Lebens, gebe mich ihm hin, ganz natürlich, weil Alles seine eigene Schönheit hat, der Herbst ebenso, wie Frühling, Sommer und Winter, die Nacht, gleich dem Tage, Geburt, wie Tod ...

Ich wundere mich, warum man von Wechseljahren und nicht von Wechselleben spricht, aber auch darüber, dass dies ein ausschließlich weibliches Attribut sein soll.
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Wunderbare Gedanken, @*********in365 !
*******020 Mann
21 Beiträge
Sehr schön geschriebenä
*******t_by Mann
75.461 Beiträge
Das ist sicher nicht nur dein Seelenleben, sondern das von Vielen.
Danke, dass du diese Gedanken mit uns teilst @*********in365.
Das regt an, mich als Mann zu hinterfragen.
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Als Ergänzung zu deinen Worten, liebe @*********in365


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