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Inspiration und abgesprochene Sexualität67
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Geschichtenspiel Teil 45

*****ree Frau
22.078 Beiträge
@*********in365
*bravo* so kann man den Wechsel in einen neue Lebensphase auch sehen, dann geht das bestimmt besser. *top*
@*********in365

Ich wundere mich, warum man von Wechseljahren und nicht von Wechselleben spricht, aber auch darüber, dass dies ein ausschließlich weibliches Attribut sein soll.

Wechselleben ist gut, und das trifft natürlich auch auf Männer zu. Nur etwas schleichender, so dass mann sich gerne der Selbsttäuschung hingibt, mann sei mit 60 noch so fit und spritzig wie mit 20.
Me 2
*********ld63 Frau
8.567 Beiträge
Wirklich schön geschrieben, liebe @*********in365 - und ich kann so vielem zustimmen! Danke dir für diese Worte! *roseschenk*
*********trone Frau
901 Beiträge
Frühjahrsputz
Lange ist es her, als ich geschrieben habe. Ich liebte es, zu fantasieren oder Erlebtes umzuschreiben. Meine Muse ist zerplatzt wie eine Seifenblase.
Die Texte, mal farbenfroh und schillernd, oft auch düster und ernst. Wo sind sie nur hin?

Infekte, Stress und Menschen die mich unzumutbar voll jammern, zerdepperten meine Ideen.
Früher setzte ich mich hartnäckig an den Rechner und haute in die Tasten, was das Zeug hielt. Abwasch, Wäsche und wichtige Briefe, all das musste warten.
Im Supermarkt flitzte ich durch die Regale, warf achtlos irgendwelche Bananen oder Sprühsahne in den Wagen. In der Schlange an der Kasse bildete ich im Geiste Sätze, spielte mit Worten und sprach leise vor mich hin. Schnell wieder nach Hause. Schreiben, alles aufschreiben!

Das hat nun seinen Preis. Ich habe keine frischen Unterhosen mehr! Neulich fand ich sogar den einen alten Schlüpfer von vor drei Jahren hinter meinem Bett. Damals, als ich anfing, eine zarte erotische Geschichte zu schreiben, die dann zerknüllt im Papierkorb lag. Ich löschte den Text vom PC und holte ihn später doch wieder her. Tippte Wort um Wort neu ein und landete in meiner Fantasie mit dem dominanten Protagonisten im Weinkeller. Ich konnte ihn förmlich berühren. An diesem Abend schrieb ich meine erste BDSM-Geschichte und warf mein vanilla-gelbes Höschen voller Begeisterung an die Wand. Es musste dann hinters Bett gerutscht sein.

Die Wäsche hat sich ins Unermessliche aufgestaut. Berge von Anträgen müssen ausgefüllt werden. Pfandflaschen! Oh Gott, Pfandflaschen im Wert eines gebrauchten Kleinwagens, quellen aus dem Kellerabteil. Da möchte man fast weinen.

Der Fristenrechner für das nächste Reinigungsprogramm meiner Spülmaschine liegt verstaubt, vergilbt und beleidigt hinter der klebrigen Mikrowelle. Müde schlürfen meine Füße über das zerkratzte Parkett. Meine Gemütslage ist vernebelt von Müdigkeit und derzeit nicht abrufbar. Zwischen Kaffee und Wein fülle ich die Stunden mit liegen gebliebenen Aufgaben. Meister Propper liegt mit verschränkten Armen hinter dem Kopf auf meinem Sofa. „Lass Dir nur Zeit, ich bin ja da.“ „Ja ja.“, antworte ich müde. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Schreiben. Wann kann ich denn mal wieder schreiben?
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Da war heimlich die Muse bei dir! Du hast es nur nicht gemerkt, @*********trone !
*******t_by Mann
75.443 Beiträge
Ein echter Musenkuss @*********trone .
Manchmal muss man einfasch schreiben, dass man nicht schreiben kann und es läuft *bravo*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Einfach nur schön, genial und zum Schmunzeln deine Geschichte, liebe @*********trone! *blumenschenk*
*****ree Frau
22.078 Beiträge
@*********trone
*ja* zum schmunzeln. Chaos kann sehr kreativ machen. *gg* *zwinker*
Alles auf neu!
Habe die Ehre... die neuen Wörter, auf dass Ihr Worte dazu findet *g* :

Mond
afrikanisch
Tankstelle
gehorchen
knallrot
würzen
Ohr
einschalten

Die Muse sei mit Euch!
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Der Mond über der afrikanischen Tankstelle leuchtete knallrot, nein blutrot. Fatou säuselte mit zarter Stimme etwas von "würzen" in mein Ohr. Sie wusste, wie sie mich einschalten konnte. Willenlos gehorchte ich und folgte ihr auf die Matte.
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Vom Wege ab…
Als der Mond sich wunderte, dass er knallrot nur eine einzige afrikanische Tankstelle beschien, schaltete sich sein linkes Ohr ein. Mit einem schrillen Pfeifton wies es ihn schroff an, sich seiner Pflichten zu erinnern. Zu gehorchen stand da ganz vornean. Umlaufbahn einhalten, keinerlei Abweichungen und schon gar nicht mit einer avantgardistischen Farbe einzelne Objekte anzuleuchten.
Der Mond hätte sich gerne sein Ohr gerieben, um den schrillen Ton zu vertreiben, aber in Ermangelung jeglicher Gliedmaßen machte er das einzig Mögliche, schaltete auf sein kaltes Nachtlicht und schwenkte mit einem grollenden Ganzkörperruck wieder in Richtung Normalposition seiner Bahn.
Dass die beobachtenden Erdlinge diese rote Leuchterscheinung über dem schwarzen Kontinent Moskau in die Schuhe schoben war völlig ausserhalb seiner Interessen. Er blinzelte dezent zum Sternbild des Stiers, durch das er wie immer Anfang März seine Reise fortsetzte. Dabei würzten besonders die erotischen Schwingungen des blinkenden Maia seine Alltagssuppe, die heute zumeist aus langweiligen Trabanten bestand.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
.

Humphrey, der Große

(1) Humphrey von der Tanke



Humphrey stand mutterseelenallein in der Aral, am Fenster des Nachtschalters, und ließ seinen Kopf davonziehen, die Welt verleugnend kurzzureisen.
Es war gegen Zwei und der faule Mond, der gegen Zehn, bei Schichtbeginn, noch so hoch oben arrogant daherleuchtete, wie wenn Gott seinen stärksten Strahler eingeschaltet hatte, war im Begriff sich hinter dem Hügel zu verstecken; wohl um sich insgeheim wieder hinzulegen.

Die Kunden, die nächtens hereinschneiten - und Humphrey arbeitete stets und ausschließlich in der Nacht - waren junge Leute, die aufm Weg ins Städtle oder zurück, Alkohol oder Zigaretten oder Papers kauften. Außer sie feierten irgendwo da draußen in der Nacht, auf Spielplätzen oder auf Treppenstufen sitzend. In dem Fall kauften sie ebenso Alkohol und Zigaretten und Papers; nur viel, viel mehr davon und noch krasse Massen kranker Knabbereien dazu. Nur Sonnenblumenkerne kauften sie nicht, die brachten sie selbst mit.

Außer der Stadtteiljugend kamen, mitten der Nacht, auch die Mädels vom Straßenstrich hereinspaziert, welche im Wesentlichen dieselben Waren nachfragten. Der Unterschied lag darin, dass die Mädels vom Strich einen frischgemachten, warmen Kaffee, gekühlten Energydrinks vorzogen und keinen Knabberkram kauften, dafür aber nachgewürzte Mikrowellenmahlzeiten im Stehen verspeisten.

Die Gedanken Humphreys hatten anfangs gar nicht gehorchen wollen, als er sich an das Fenster gestellt und ihnen bedeutet hatte frohmütig fortzufliegen. Sie waren fluglahm liegengeblieben; zu schwer das Gewicht der Last lästernder Erinnerungen.
Zögerlich und zaudernd, gedemütigt und ihrer selbst nicht sicher, waren Humphreys Gedanken anfangs eine lange Weile auf den Zapfsäulen planlos liegengeblieben, folgten dann aber einem vorbeifahrenden alten, knallroten Renault 5 die Straße hoch, am Strich vorbei, bis er nicht mehr zu sehen war. Dieser 5er brachte ein wohligwarmes Erinnerungsdomino in Gang und so machten die Gedanken, zu guter Letzt, doch melancholisch-fröhlichen Urlaub in der Sekunda, wo sie sich auch befanden, als Humphreys Augen den leicht humpelnden Gang von Jess erfassten und die Gedanken heimriefen.

Jessy - zumindest hatte sie sich selbst so vorgestellt - war alleinerziehend und wohnte in dem Stadtteil, in dem die Tankstelle lag. Eigentlich humpelte sie nicht wirklich. Sie setzte, infolge eines schlecht verheilten Bänderriss, ihren linken Fuß zögerlich auf und zog ihn leicht nach.
Humphrey wusste dies alles und manches mehr. Humphrey kannte die Geschichten all dieser Mädels.

Jede von ihnen hatte schon den einen oder anderen Moment, in dem sie, nachdem sie das Restgeld in die Hand geschüttet bekommen hatte, nicht zur Tür rausging, sondern stattdessen stehen blieb und damit begann die Zwiebel zu schälen. Humphrey stand dann da wie ein Barkeeper und schenkte ihnen allen sein Ohr, nickte und grummte an den richtigen Stellen und verstand. Er verstand den Gram und er verstand den Kummer. Mochten die Mädels europäisch, afrikanisch, oder außerirdisch sein. Das änderte nichts. Es waren die gleichen Geschichten und Humphrey kannte und verstand sie.
Humphrey hatte so Einiges gesehen im Leben und wusste, dass das ebengenannte Leben nicht gerade verläuft. Es ist verbogen, verschmutzt und es ist krumm. Aber am Ende doch irgendwie parallel. Diese Weisheit gab er seinen Freunden mit auf den Weg.
Unser Humphrey war nicht dumm, Geringverdiener hin oder her.

Und weil er nicht dumm war, verriet er, wie die Mädels, niemandem seinen wahren Namen. Humphrey, gab er stets an, wenn man ihn fragte. Humphrey war aber sein wahrer Spitzname, der aus dem wahren Familiennamen 'Burkhardt' schon in der Sexta gebildet worden und haften geblieben war. Burkhardt, Klaus. Aber wie gesagt, so nannte ihn keiner. Wir nannten ihn alle nur Humphrey. Und er nannte mich Trotzki.

"Hi, Humphrey, wie isses heute?", rief Jess beim hereinstöckeln. Sie hatte wieder einmal ihre Brille nicht an und rief daher ihre Begrüßung in die völlig falsche Richtung zum Kaffeeautomaten. Jess nannte die Brille ihre Schutzbrille, deren Schutz dann wirkte, wenn Jess sie nicht trug.
Humphrey schmunzelte und antwortete vom Nachtschalterfenster mit seiner rauchigtiefen Baritonstimme "Grüß Dich Jess, was macht die Kunst...?"


"...also heute hatte ich einen..."


.
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Ja, so wie jede Nacht auf der Tanke …

Ich war nie nächtens dort, aber genau so wird es sein, auf einer Stadtteil-Tanke.
Jeder kennt jeden.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Aber nur wir hatten Humphrey, den Großen *zwinker*
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Darum beneide ich euch!
*******t_by Mann
75.443 Beiträge
Ob Tanke oder Bar, das Menschelnde macht den Charme.
*top2* @*******blau
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Zitat von *******blau:
Sie waren fluglahm liegengeblieben; zu schwer das Gewicht der Last lästernder Erinnerungen.

*anbet*
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Mond
afrikanisch
Tankstelle
Gehorchen
knallrot
würzen
Ohr
Einschalten

"Jetzt hör schon auf, mir das Ohr abzukauen! Ja, sie hat dir schon wieder nicht gehorcht, das hab ich schon verstanden. Jetzt beruhig dich doch! Und hör auf, immer alles zu vermenschlichen! JA! HERRGOTTNOCHEINS ist ja gut, Du musst deine Tirade nicht noch mit Schimpfworten würzen!!! Jetzt hör mir bitte einfach zu, wenn du mich schon mitten in der Nacht anrufst!!!

Wenn du einmal, ein einziges Mal nicht gleich so hochdrehen würdest in Diskussionen, aber nein, du bist ja immer gleich auf 180, kriegst ne knallrote Rübe und brüllst wie eine läufige afrikanische Wildhündin bei Vollmond! Ich hab es so satt, schalt halt einmal dein Hirn ein, bevor du aus dem Auto steigst.

Ja, auch wenn es nur zum Tanken ist. Normale Menschen stellen den Motor ab, steigen aus dem Auto, nehmen den Zapfhahn und füllen Benzin in die dafür am KaeFZett vorgesehene Öffnung. Ja, normale Menschen ziehen den Schlüssel ab, bevor sie ihr KaeFZett verlassen.
HERRGOTTNOCHEINS, was soll ich denn jetzt machen, wenn die Zentralverrieglung angesprungen ist und du ausgesperrt bist? Vielleicht haben sie in der Tankstelle noch ein Klappbett für dich? Hallo? Hallooooo?! Hast du jetzt aufgelegt oder was? Ach leck mich doch…“
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
@*****ida ,
Ich liebe diese Schimpferei. Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als genau so Luft abzulassen.

Ich stand an der Tanke mal neben einem Autofahrer, der in seiner Unaufmerksamkeit Diesel anstatt Benzin getankt hatte. Der tat mir aber nur leid.
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Ist einer Freundin von tatsächlich schon passiert, *panik* obwohl das abgeblich gar nicht so einfach ist wegen der Zapfhähne....
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Schlimm, wenn TerraX so interessant ist … leider einige Minuten später.

Katzengras
polieren
Grünschnabel
Freudensprung
ausschneiden
schnell
trocken
vereisen

Macht was Schönes draus!
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Gehüpfe
Poliertes trockenes Katzengras liess den Grünschnabel mit einem Freudensprung förmlich die Luft „ausschneiden“, die anschliessend schnell vereisen konnte und damit für Jederfrau begreifbar wurde.
Jedermann hingegen hielt das ganze Gehüpfe für groben Unfug.
*******d18 Frau
7.278 Beiträge
Eine Blitzeingebung …
Stimmt’s, @*****e_M ?

Guten Morgen!
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Stimmt! @*******d18 *ja*

Guten Morgen!
*****ida Frau
17.847 Beiträge
'Laaaaangweilig….. mir ist soooooo langweiiiiiiiiiiilig!‘, missmutig stieg Filow in den Topf mit dem vertrockneten Katzengras. Zupfte schnell noch ein paar der traurig aussehenden Halme ab, die sich pflichtschuldigst und äußerst dekorativ auf dem Boden vor dem Fensterbrett verteilten. Das wohnliche Umfeld gefällig zu gestalten gehörte zu seinen großen Talenten.

‚Ha, immerhin wird das Frauchen ärgern, wo sich doch den ganzen Samstag damit zubrachte, den Boden zu bohnern, dass er glänzte wie ein polierter Affenhintern. Statt mit mir zu spielen, mir aus der Zeitung diese tollen, knisternden Schnippsel auszuschneiden, mit denen wir dann immer so lustig spielen konnten.‘
Er seufzte.
Das waren noch Zeiten gewesen. Als er ihr Ein und Alles gewesen war.

Bis sie auf einem dieser Schnippsel diese komische Bekanntschaftsanzeige entdeckt hatte. Sie hatte darauf geantwortet – sogar handschriftlich!!! – und nie würde er den Tag vergessen, als sie eine Antwort bekam. Per Brief.

Freudensprünge durch die Wohnung hatte sie gemacht, tagelang gut gelaunt war sie gewesen und vor dem ersten Treffen mit dem Anzeigenmenschen hatte sie sich zehnmal umgezogen. Zehnmal!! Filow schüttelte den Kopf und schleckte aus lauter Verzweiflung zum fünften Mal an diesem Tag an seiner linken Tatze.

Als sie den Anzeigenmenschen dann das erste Mal mit in die Wohnung gebracht hatte – testosterongeschwängert er, schmachtend sie – hatte Filow ein einziger Blick genügt und er wusste, dass das ein Grünschnabel war. Unerfahren. Aber potent.

Auch wenn er keine Haare an den Eiern hatte, wie nur ein fachkaterischer Blick Filows ergeben hatte, als sie sich nackig gemacht hatten im Schlafzimmer und der Kater schnöde im nächsten Augenblick aus eben diesem Raum gescheut wurde.

Seitdem war die Stimmung zu Hause auf dem Nullpunkt, kurz vorm Vereisen also.

Nur schien sie das gar nicht zu bemerken? Wo er doch ihr Ein und Alles war?!?

Wieder seufzte Filow.

Er drückte noch einmal die Pfoten fest in die trockene Erde des Katzengrastopfs und nahm die Vorhänge ins Visier, die dringend einer kleinen Aufhübschung nach der Reiß-Rupf-Methode bedurften. Wenigstens hatte er noch Dekoideen. *ggg*
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