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Post Corona Baroque
- Ozzy und die Madame -
Ozzy ist es, ihr Noobs! Ozzy ist wieder da, ihr Grünschnäbel des Swag, also macht Freudensprünge. Der Hochmeister ist gekommen und er versprüht Swag mit jeder Pore. Er dript es mit jeder Bewegung und er spuckt dope Sprüche, wo er geht und steht. Druckt sie aus und schneidet sie aus und klebt sie auf eure Spiegel, damit ihr sie auswendig lernt! Ich frag ab!
Aber mir pressiert's gerade, also lasst uns das schnell machen. Lassen wir den Salat weg und die Beilagen. Kommen wir gleich zum Grillfleisch!
"Madame...Bitte verzeihen Sie mir...", rief Ozzy, nun verzweifelt. Aber Madame dachte nicht daran. "...Ich kann auch devot sein...", heulte er fast schon hinterher und setzte seinen Welpenblick auf, der aber ungesehen blieb.
"Nein, das kannst Du nicht!", antwortete die Madame mit einem theatralisch abgewendeten Blick, als wäre sie Ava Gardner. Die Madame hatte sich bemüht, den Satz kühl und distanziert klingen zu lassen, wie Ava Gardner, was ihr aber daneben ging, denn der Satz rutschte ihr resigniert und traurig heraus.
"Ich leck dir alles, was Du willst...Ich bin doch dein Lecksklave..."
"Das ist, was
Du willst. Es ist nicht devot, genau das zu verlangen, wonach es einen verlangt und es genau so zu fordern, wie es einem am genehmsten ist..."
"Aber ich küss dir deinen Hintern und leck ihn dir aus..."
"Weil es
dir so gefällt. Du stehst darauf, verlangst es und kriegst es. Und zwar genau, wie du es haben willst. Das ist dominant und nicht devot. Ich bin nichts anderes, als das Nutellabrot, das dir deine Mutter schmiert...", schmierte ihm die Madame trocken aufs Brot.
"Lass meine Mutter da raus, sie hat nichts mit uns zu tun...!" Ozzy wurde ärgerlich.
"Ach ja, wirklich?", hinterfragte die Madame die patzige Aufforderung Ozzys und zog ihre imposante Augenbraue hoch. Eine Aufforderung, die sich ihrer selbst gar nicht sicher war, war es doch Ozzy selber, welcher der Madame aufgeregt von den sukzessive entdeckten Ähnlichkeiten zu seiner Mutter erzählt hatte. Und auch Ozzy wusste noch, dass die Madame darauf geantwortet hatte, es sei immer was mit der Mutter und die Mutter sei dabei immer stark.
Ozzy ließ nichts auf Mama kommen, aber, wenn es einen dominanten Menschen in der Welt gibt, dann ist es Mama. Sie hat die Ferndebienung fest in der Hand, und ja, Ozzy spricht das Wort so aus. Genau wie Mama.
Aber Ozzy war gar nicht ärgerlich wegen des von der Madame postulierten und insgeheim aber zumindest verstandenen Zusammenhangs. Es war vielmehr so, dass es einfach der falsche Moment war, um an Mama zu denken. Und an Nutella. Weil Nutella hätte er jetzt echt Bock. Er würde sie mit Nutella einschmieren und die Nutella dann abschlecken. Win-Win-Win. Sex für beide plus der Heißhunger nach Zucker würde gestillt, der Ozzy mit einem Mal mal wieder übermannt. Ozzy, muss man wissen, ging nie unvorbereitet zu diesen Sessions, geschweige denn hatte er Sex ohne. Genau wie vor dem Kinobesuch zog er stets starke Züge vorher in die Lunge und den Kopf und zwar nicht vom Katzengras. Das andere.
Aber noch schlechter, als nun an Nutella zu denken, wäre an Mama zu denken. An Mama denken ist das, was er jetzt auf keinsten tun durfte und zwar, um nicht den Schrumpfmann Tür und Tor zu öffnen. Das war das Aaaah und das Ooooh des Tages! Was nutzt es, die Zunge zwischen ihren Backen zu vergraben, wenn man sich dabei nicht die Stoßstange polierte? Häh? Was?
"Er steht dir doch gar nicht mehr...!", zischte die Madame plötzlich hervor, die es irgendwie geschafft hatte, ihre Stimme zu vereisen, aber immer noch nicht wie Ava Gardner klang. Barfüßig ja, Gräfin nein.
"Schau dir nur dieses lommelige kleine Ding in deiner Hand an...", machte sich die Madame nun lustig, zeigte mit dem Finger ins Herz der feindlichen Macht und stoß ein, etwas zu gekünsteltes, Lachen hervor.
Ozzy kniete auf dem Boden mit den Knien auseinander und schaute flehend zu ihr auf. Er tiltete. Es tat weh, was sie sagte. Es tat weh und auch das Gegenteil davon. Seine Finger fühlten die Flut heimkehren und wechselten vom Kronengriff zu 'das Schwert beim Schaft greifen'.
"Jaaa, mach weiter damit...!", stoß er berauscht hervor. "Weiter..."
Die Madame winkte mit dem Finger ab.
"Bitte mach weiter, bitte Madame...!
Die Madame lächelte leuchtend, schön und unerreicht, ein bißchen wie Ava Gardner.
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