Ein sehr spezieller Abend
Da war dieses date im Joyclub. Die Dame - sie nannte sich Madleine und bot einen sehr speziellen Abend an - wohnte in der selben Stadt, schon das ist selten genug, und sah auf den Fotos verdammt gut aus. Wenn die nicht vor 20 Jahren gemacht wurden, dann wow… . Herbert schrieb sie an. Sie schrieb tatsächlich zurück und sie trafen sich zuerst in einem Cafe zum Kennenlernen. Sie sah tatsächlich so aus, hatte Witz und Esprit. Und anscheinend gefiel er ihr auch. Sie vereinbarten für den nächsten Abend ein Treffen bei ihr.
Herbert war hin und weg.. er zog sich gut an, seinen besten Armanianzug, besorgte einen Strauß Rosen und fuhr zu ihr. Endlich hatte er die Richtige gefunden, kultiviert und auf Höhe seiner Ansprüche. Als sie ihm die Türe aufmachte empfing sie ihn in einem schlichten aber eleganten Minikleid - und Herbert dachte nur, oh, was für Beine! Sie bedankte sich artig mit einem Knicks für die Blumen und führte ihn in das Wohnzimmer. Sie meinte, ich habe heute Abend noch nichts gegessen, willst du auch was. Nun, nur ihr beim Essen zuzusehen wäre etwas unhöflich, also nickte Herbert zustimmend, obwohl er es eigentlich gar nicht erwarten konnte, was für sehr spezielle Sensationen der Abend noch bieten würde. Aber es wird so als Einleitung sicher eine aphrodisierende Spezialität zu Essen geben. Und er als Kenner der einschlägigen Restaurants mit drei Sternen aufwärts wird er es zu schätzen wissen. Sie verschwand in der Küche. Wie sie sich umdrehte sah er den spitzenbesetzten Abschluss ihrer Strümpfe unter dem Rock vorblitzen. Es machte ihn ganz kirre.
Sie kam zurück, schelmisch grinsend. Sie hielt die Teller hoch, er konnte nicht gleich sehen was darauf war, aber ein etwas seltsamer, unerwarteter Geruch stieg ihm in die Nase. Sie stellte den Teller vor ihn hin. Ein kleiner Berg schnörkeliges Sauerkraut mit in Scheiben geschnittenen Limburger darum drapiert. Irgendwie hübsch anzusehen, aber er hatte doch etwas anderes erwartet. Eher was aus einem seiner Bocuse-Kochbücher oder so. Aber das? Sie musste seinen Gesichtsausdruck bemerkt haben. Sie sagte leise lächelnd mit dem leichten hessischen Einschlag in ihrer Aussprache, den er bisher so apart gefunden hatte, ich mag einfach die Spezialitäten meiner Heimat. Verleiht irgendwie Bodenhaftung. Herbert wusste nicht so genau was er sagen sollte. Sie half ihm aus der peinlichen Gesprächslücke mit der Frage, ob er etwas trinken mag. Herbert nickte, damit ging es sicher leichter runter. "Was Kräftiges?" Herbert nickte wieder, da half nur was Kräftiges. Madleine verschwand in der Küche und kam mit einer Flasche Korn und zwei Schnapsgläsern zurück, stellte sie vor sich und Herbert hin, füllte sie bis zum Rand und - zum Wohl. Der Dunst des die Kehle herunterrinnenden Alkohols vertrieb erstmal den Geruch des Käses und des Sauerkrauts, so dass Herbert sich mutig daran machte, den Berg auf seinem Teller abzutragen. Er nickte sogar, als Madleine ihn fragte, ob es schmeckt. Aber er musste sofort noch einen Korn kippen, um nicht aufzugeben. Madleine lächelte, freut mich, dass du das auch magst. Herbert nickte wieder, aber in seinem Kopf begannen sich Fragen zu formen. Wie soll ich sie küssen, sauerkrautsäuerlich und Limburgerduft verströmend? Er trank noch einen Korn. Er hatte gerade die Hälfte geschafft. Mit noch einem Korn schob er eine weitere Scheibe Käse in seinen Mund. Die Welt um ihn herum begann leicht zu flimmern. Endlich stand der Teller weiß und gelehrt, vor ihm. Auch die Flasche mit dem Korn war ziemlich leer. Herbert stand auf, geriet ins Schlingern, war weder seiner Glieder noch seine Sinne mehr mächtig. Was sie sagte vermengte sich in seinem Hirn nur zu einem Quieken und Zirpen, er verstand nichts mehr, und ihr Körper schien ins Unendliche zu wachsen. Dabei war es nur er, der nun Bodenhaftung bekam, auf dem Teppich zusammensackte und in eine Umnachtung fiel.
Als er wieder aufwachte merkte er, dass er gefesselt war und nackt, auf einem Bock festgebunden. Madleine stand vor ihm und fragte: "Na, mein Junge, haben wir es gerade etwas übertrieben?" Herbert, der immer noch nicht klar sah und denken konnte schüttelte den Kopf. Madleine, die nun, ohne Kleid in Korsett und hohen Stiefeln vor ihm stand, schlug ihm mit der Gerte einen scharfen Schlag auf sein sich ihr darbietendes Hinterteil. Der Schlag machte ihn hellwach - und es wurde in der Tat noch ein sehr, sehr spezieller Abend.