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Geschichtenspiel Teil 45

erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
Ich auch *mrgreen*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
@******ver

Jetzt weißt Du das mit den 8 Wörtern... *zwinker*

Mir hat das mit dem "dazugewachsenen f" gefallen. "Der Alte machte keine Fehler. Also muss sich die Welt verändert haben. Irgendwie und irgendwann muss der Schifffahrt ein f dazugewachsen sein."

Schöne Idee...
**********silon
6.676 Beiträge
Begehren
„Raggazie, Raggazie! … Es ist kurz nach Ein Uhr in der Frühe, und du drehst schon wieder oder gar noch immer deine Pirouetten im Lichteinfall des Mondes, dass die Dielen meines Schlafgemaches bescheint“, brummte der blaue Bär mürrisch, als er sich träge unter der Bettdecke hervorwälzte und die Schlafmäuse unter den Brettern seiner Pritsche quiekend herumruschelten.
So träge tat er das, dass seine Raggazie noch gefühlte weitere zehntausende Purzelbäume schlagen und ganze Räder aus Gedanken denken konnte, bevor der Bär sein Lid drei Mal langsam schloss, um seinen Lidschatten zur Geltung zu bringen. Und niemand außer er selbst konnte der Raggazie zusehen und applaudieren. Denn es war mitten in der Nacht und Wochen her, seit der Frühling sie beide vom Sockel geholt und gefühlte tausend und einmal berührt hatte, um ihnen zu beweisen, dass sie die Raggazie und er der blaue Bär waren. Eben genau ihr Bär und seine Raggazie. Eben wie der Sonnentau am Morgen und die Eisblumen in der Nacht oder der Kehr und die Wende einer Medaille. Ohne Wenn und Aber oder gar Punkt und Komma.

„Genau das ist das tragisch Komische daran“, dachte Raggazie. „Denn nun kann mein blauer Bär endlich seine graue Bärin riechen und vor allem sehen und fühlen“, jubilierte Raggazie weiter. Dabei bemerkte sie sehr wohl, dass die graue Bärin ein schelmisches Glied hatte, aber dennoch kein Glied der Ketten des Reigens am lebenslangen Verhalten war. Eben kein Beten, Bitten oder gar Betteln als Vorgeschichte, sondern vielmehr die Mähr von der mysteriösen eintausendsten und einen Berührung, bis sich etwas in ihnen regte.
Etwas ist gut. Es war nämlich eine ganze Horde an nicht bestellten Gefühlen vom Frühling der fleischlichen Lüste und des seelischen Appetits aufeinander, die den blauen Bären nicht schlafen und seine Raggazie durch die Nacht turnen ließen. So sagte sich der Bär, dass es gut sei, sich nicht verhackstücken zu lassen, weil die Hormone seiner Ich-Werdung ihn abgeschossen hatten. Also stimmte er ein in den Reigen seiner Raggazie und betupfte dabei die Quark-Sterne am Mondhimmel.

Die graue Bärin hingegen sehnte sich – fast lose an Körperhaaren - schon heute nach dem nächsten Honigschlecken und fragte sich nicht, ob der Limburger Käse mit ihrem Sauerkraut zusammen munden würde, wenn sie das nächste Mal im schnörkeligen Sütterlin: „Ich begehre dich!“ in den Nachthimmel atmete.
Mit dem Wort Schlingern konnte sie allerdings nicht viel anfangen. Denn sie sah weit und breit kein Glatteis auf ihrem Weg hin zum Bärenschatz. Ebenso wenig zirpte oder flimmerte es dieser Tage in ihrer beider Vorgärten. Dennoch waren sie längst nicht im Hoch des Sommers angekommen geschweige denn in dem der greisen Spinnen eines jeden Jahres.

So war das, als der blaue Bär seine graue Bärin zum ungezählten Male berührt und die Raggazie sich im Pfeil- und Bogenschießen geübt hatte.

© CRSK, LE, 04/2023


2 x 8 reizende Wörter


  • Quark
  • mysteriös
  • bestellen
  • Lichteinfall
  • verhackstücken
  • begraben
  • Lichtschatten
  • T(t)upfen



  • Limburger
  • Sauerkraut
  • schelmisch
  • schnörkelig
  • quiekend
  • schlingernd
  • zirpen
  • flimmern

Bärenbild: Pixabay, Kastanienbilder: ich, Composing: by me
******ver Mann
201 Beiträge
Ich dachte mir doch, dass ich irgendwo was verpasst habe ... woher kamen dann meine 8 Worte (Regen, Sommerhitze, Klimaanlage, erschüttern, genießen, baufällig, Schifffahrt, Nachbarin/Nachbar)? ... puh, ist das kompliziert ... wie das Leben, schlingernd und schnörkelig... . Ich werd mich erstmal in das Kassenhäuschen setzen und mit dem netten Mädchen da beraten, die scheint ein schlauer Kerl zu sein ... auch wenn sie manchmal nach Sauerkraut riecht.
Und wenn hier noch jemand so schelmisch grinst, öffne ich meine Brotzeitdose, da ist Limburger drin, dann werdet ihr flimmern und zirpen und quiekend darum bitten, dass ich euch etwas abgebe!
*********rlust Mann
2.972 Beiträge
I.... Limburger
II... Sauerkraut
III.. schelmisch
IV... schnörkelig
V.... quiekend
VI... schlingern
VII.. zirpen
VIII. flimmern


Triggerwarnung: Dieses Text beinhaltet wertende Formulierungen zu lokalen Molkereiprodukten. Lesen erfolgt auf eigene Verantwortung. Ob Limburger Käse im Allgäu eine kulturelle Aneignung darstellt ist derzeit in Prüfung. Die Veröffentlichung erfolgt unter Vorbehalt.


The Fat Lady of Limbourg

Stunden nach Mitternacht, sie sind mal wieder die Letzten. Office leftovers. Die kreative Phase ist längst bleierner Erschöpfung gewichen. Schweißflecken unter den Armen. Fettflecken in den Kartons samt und sonders ungenießbarer Verkostungsproben, die sich lust- und planlos über den ausladenden Konferenztisch verteilen. Wie soll das auch gehen? Einen Brand zu finden, der nicht zu generisch, nicht zu chiffriert, nicht zu trendig und trotzdem noch nicht belegt ist. So steht es jedenfalls auf ihrer Homepage. Aber was, wenn das Zeug kaum genießbar ist, dazu noch als Tiefkühlkost, mikrowellengeeignet, stapelbar?

Flimmernd wollte der Kunde seinen Claim, keinesfalls schnörkelig. So steht es jedenfalls auf dem Specsheet. Für Sauerkraut an stinkendem Rotschmiereweichkäse? Für Limburger auf milchsäuregegärtem Weißkohl? Was kulinarisch schon nicht rockt ist sprachlich eine echte Barriere. Mehr noch, ein Eiserner Vorhang aus schimmernden Edelstahltanks, der jede Verbindung zwischen Geschmacksknospen und grauen Zellen eliminiert. Ein unüberwindbarer Burgwall aus Backsteinkäse, an dessen Fuß der Pestilenzgestank einem den Atem stocken lies. Ein... lassen wir das. Problem thinking creates problems.

Zu Beginn des Brainstormings waren sie noch guter Dinge gewesen, hatten quiekend vor Lachen Bullshit-Postings ans Flipchart gepinnt. „The Fat Lady of Limbourg“. „Jellyfish Kisses“. „Electric Camembert“. „Captain Invalid“. „Royalty and Fame“. Oder einfach „German Angst“. Sie hatten Wikipedia durchforstet und dabei schelmisch erörtert, ob man das Zeug nicht besser als bio-gelabelte Malariaprophylaxe oder zertifiziert nachhaltige Moskitofalle vertreiben sollte, wo doch Anopheles gambiae so auf den spezifischen Käsegruch flog. Und dann… nichts mehr. Solution thinking? Zero.

Was folgte war die völlige Flaute, in deren Stille sie jetzt die Tschudis im Chefbüro nebenan zirpen hören. Noch 3 Stunden bis zur Deadline. Jemand steht auf, schlingert erschöpft zum Fenster. Öffnet es seufzend. Endlich.



The Fat Lady of Limbourg (Brian Eno cover)
*****ida Frau
17.847 Beiträge
Ich hab grad keine Zeit für den ganzen Text aber allein rer Vorspann *lol* und *bravo*
Me 2
*********ld63 Frau
8.565 Beiträge
Genauso witzig wie köstlich, @*********rlust! *haumichwech*

Schade, dass ich nicht in dieser Ideenschmiede saß: ich liebe Limburger!! *schleck*
Mir wär bestimmt was eingefallen! *lol*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Limburger
Sauerkraut
schelmisch
schnörkelig
quiekend
schlingern
zirpen
flimmern

Der Walsturz

Oktopus
Herbei, ihr Feinschmecker der Tiefsee! Ich lade euch zum Festmahl ein!

Schleimaal (schlingert heran)
Was gibt’s, Okti?!

Oktopus
Ein Grauwal beehrt uns mit seinen sterblichen Überresten und lässt auf köstliche Gaumenfreuden hoffen!

Osedax (zirpt schelmisch)
Wenn ich an deine letzte Einladung denke, wird mir jetzt noch speiübel. Ein magerer Matrose, vollgestopft mit Limburger und Sauerkraut!

Schleimaal (quiekend)
Sooo schlimm auch wieder nicht! Mir hat’s jedenfalls geschmeckt. Du bist einfach zu wählerisch!

Oktopus
Wählerisch?! Verwöhnt ist er, der Osedax! Hab noch keinen aus der Sippschaft der Bartwürmer gekannt, der so viel an meinen Festmenüs rumgemäkelt hat!

Osedax (flimmert empört)
Ich wählerisch? Mäklerisch? Verwöhnt? Wer hat denn neulich von dieser Robbe den ganzen Blubber vertilgt bis zum letzten Fitzelchen?!

Schleimaal (stoppt seinen schnörkeligen Kurs)
Heilige Waleingeweide! Gleich fängt er wieder an mit dem Gesülze, dass er der Meistersäuberer der Meere sei!

Osedax
Bin ich wohl!

Schleimaal
Bist du nicht!

Oktopus
Schluss jetzt! Wenn ihr so weitermacht, vergeht mir glatt der Appetit! Und fertig werden wir auch nicht. Hundertsechzig Tonnen Grauwal wollen schließlich verspeist werden!
Walsturz auf dem Meeresgrund (Quelle: Wikipedia)
*****ree Frau
22.075 Beiträge
Na dann guten Appetit *gg* 😋
*********rlust Mann
2.972 Beiträge
@**********gosto
Abgefahrenes Biotop. Im Vergleich zum Hauptgang ist da so ein magerer Matrose ja eh nur ein amuse gueule.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.584 Beiträge
Mummias letzte Reise
Quark
mysteriös
bestellen
Lichteinfall
verhackstücken
begraben
Lidschatten
tupfen
---------
Limburger
Sauerkraut
schelmisch
schnörkelig
quiekend
schlingern
zirpen
flimmern

------------------------------


Der Lichteinfall durch die Bleiglasscheiben tauchte die Szene in dem kleinen Raum in ein flimmerndes, surreales Violett. Mariella strich mit den Fingerspitzen über die aschfahle Haut. „Tja, bei so einer Faltenlandschaft hilft auch keine Quarkmaske mehr!“, kicherte sie schelmisch, was ihr Bruder Benito mit einem Seitenhieb quittierte. „Etwas mehr Respekt vor Mummia, wenn ich bitten darf.“

„Komm schon. Müssen wir das schon wieder verhackstücken? Sie war nicht unsere Mutter. Francesca war eine alte Schachtel, die ein knallhartes Matriarchat geführt hat. Die ihre knochigen Finger in jedes zwielichtige Geschäft gesteckt hat, in der Hoffnung, ein großes Stück vom Kuchen abzubekommen. Sie hat sich selbst zur Mummia ernannt und darauf bestanden, von allen als Familienoberhaupt gesehen zu werden. Und ihr Schafe habt euch brav und widerspruchslos daran gehalten.“

Mariella war sich außerdem sicher, dass Francesca ihren Vater ermorden ließ, dafür gab es Beweise, doch das erwähnte sie lieber nicht. Eine Auseinandersetzung konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Vorsichtig fuhr sie durch das kunstvoll drapierte Haar der Toten. Eigentlich sollte es grau sein, doch Francesca hatte es immer färben lassen. Arturo, der Bestatter, hatte mit einem Haarteil nicht nur perfekt den Sauerkrautton der Haare getroffen, sondern darunter auch geschickt das Einschussloch am Hinterkopf verborgen.

‚Sehr gut’, dachte Mariella zufrieden und tupfte noch etwas am Lidschatten der Alten herum. Alles musste nach einem natürlichen Tod aussehen, damit niemand auf die Idee kam, komische Fragen zu stellen. Francescas Enkel Benito und Mariella waren die Haupterben und würden endlich in den Genuss des ganzen Geldes kommen, das Francesca angehäuft und allen vorenthalten hatte. Es waren mit Sicherheit keine Millionen, aber sicher genug Entschädigung, für die vielen Gefälligkeiten, die sie der Verstorbenen zu Lebzeiten hatten leisten müssen. Ganz zu schweigen von dieser dämlichen Anrede „Mummia“, die Mariella nur mit Mühe über die Lippen gebracht hatte.

Mariella beugte sich über den offenen Sarg und flüsterte: „Ich weiß, dass du eigentlich ein Begräbnis mit allem Schnickschnack im Limburger Dom auf der Wunschliste hattest, aber daraus wird leider nichts. Du wirst begraben wie alle anderen auch: auf dem heimischen Friedhof, mit einem einfachen Stein mit schnörkeliger Inschrift und einem bestellten Pfaffen, der ein paar nette Worte über dich heuchelt!“

⁓⁓⁓

Zur Beerdigung hatten sich mehr Menschen eingefunden als gedacht. ‚Wahrscheinlich wollen sie sich nur davon überzeugen, dass der Drache wirklich tot ist und nicht noch im letzten Moment fauchend und Feuer spuckend aus dem Sarg springt’, dachte Mariella.

Die Gäste standen in zwei Reihen von der Kirche bis zum Grab, so dass die Sargträger zwischen ihnen hindurchgehen konnten. Begleitet vom Klang der Glocken, balancierten sie den reich mit Blumen geschmückten Sarg auf ihren Schultern und bewegten sich gemessenen Schrittes zu Francescas letzter Ruhestätte.

Doch irgendetwas stimmte nicht. Mariella sah, wie Leandro, Francescas Lieblingscousin und einer der Sargträger, das Gesicht verzog und die Totenlade nicht mehr im Gleichgewicht war.
Leandros Pollenallergie war denkbar ungünstig für diesen Job … Mariella fluchte in sich hinein. Bestimmt hatte der Dummkopf von Benito ihm den Auftrag gegeben!

Leandros Niesen erschütterte die ganze Sargträger-Gruppe. Der Schrein fing an zu schlingern und landete schließlich mit lautem Gepolter zwischen ihnen. Aus dem beim Aufprall zerborstenen Deckel hing Francescas Oberkörper absurd verdreht aus der Öffnung. Ein quiekender Aufschrei ging durch die Menge, und Mariella verfolgte entsetzt, wie einer der Anwesenden etwas vom Boden aufhob. Dort, wo vorher Francescas Haarteil befestigt war, klaffte nun ein unschönes Loch.

Stille breitete sich aus, nur die Grillen war zu hören, die Francescas letzten Triumph mit Ihrem Zirpen zu feiern schienen.
*********ynter Frau
9.823 Beiträge
Die Rache der Mummia. *gg*

*spitze* @*****a99
**********Engel Frau
25.884 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die neuen acht Wörter kommen heute eventuell ein paar Minütchen später. Also nicht verzweifeln. *lach*
Me 2
*********ld63 Frau
8.565 Beiträge
Heute Schlag 21 Uhr...
... am Sonntagabend die neuen 8 Worte - ich habe die Ehre!

• Stoßgebet
• Kristall
• hinken
• Hexenwerk
• jammern
• glasig
• unsterblich
• rosablassblau

Mögen sie euch inspirieren und eure Musen herbeilocken! *hexhex* *zwinker*
Me 2
*********ld63 Frau
8.565 Beiträge
Wow, was für eine herrlich schwarze Geschichtet, liebe @*****a99!! *spitze* Und erst dieses groteske Ende!!! *schock*

Ganz besonders gut hat mir der "Sauerkrautton der Haare" gefallen!! *lol* *bravo*
*******d18 Frau
7.268 Beiträge
Vor 22.00 Uhr, die erste „Geschichte“ zu den Wörtern. Sie forderten geradezu dazu heraus. Danke! @*********ld63 .

*

Stoßgebet
Kristall
hinken
Hexenwerk
jammern
glasig
unsterblich
rosablassblau

Das Hexenwerk funktionierte nicht. Trotz der vielen Stoßgebete und der vielen Blicke in die rosablassblaue glasige Kugel - Quatsch - in die rosablassblaue Kristallkugel - dieses Weibsbild wurde nicht unsterblich und musste weiter ihrem Tode entgegen hinken. Verdammt, da konnte sie jammern und fluchen, wie sie wollte.
Nicht jedes Weibsbild ist eine Hexe, auch wenn sie so scheinen mag.
Me 2
*********ld63 Frau
8.565 Beiträge
Ein wirklich furioser Schnellschuss, @*******d18! *lach*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Stoßgebet
Kristall
hinken
Hexenwerk
jammern
glasig
unsterblich
rosablassblau

Kein Hexenwerk für Spatzen

Spatz
Zu schade, dass das Einflugloch an dem Nistkasten zu klein für uns ist!

Spätzin
Passt leider höchstens für Blaumeisen.

Spatz
Das hat sich die Blaumeise letztens wohl auch gedacht. Wollte sich doch die freche Person mitten in unserem Brombeerbusch einnisten!

Spätzin
Ihr habt sie aber ratz fatz vertrieben, du und deine Kumpels! War ja auch kein Hexenwerk, zwanzig gegen eine.

Spatz
Hast du gesehen, wie schnell sie klein beigeben musste? Da half kein Jammern und kein Stoßgebet!

Spätzin
Andererseits … wenn der Einflug zu eng ist für unsereins, hätten wir ihr doch den Nistkasten überlassen können.

Spatz
Du und dein gutes Herz, meine Liebe!

Spätzin
Gute Nachbarn sind schließlich auch was wert. Und sie sah ganz nett aus.

Spatz
Hast du die rosablassblaue Stirnhaube gesehen? Das war doch bestimmt n‘ Schwuli!

Spätzin
Für mich sah sie ganz normal aus. Und dein Verdacht hinkt gewaltig. Was hat denn die Federfarbe mit den sexuellen Vorlieben zu tun?!

Spatz
Ich jedenfalls will mit solch verdächtigem Gesocks nichts zu tun haben! Ist bestimmt auch ein schlechter Einfluss auf die Kinder. Hast du daran schon mal gedacht?

Spätzin
So ein Quatsch! Du solltest dich nicht so oft mit dieser angeblich unsterblichen Kristallguckerin unterhalten. DIE hat einen schlechten Einfluss auf DICH, soviel steht fest!

Spatz
Was hast du denn gegen die Ringelnatter? Das ist eine ganz kluge Person!

Spätzin
Immer wenn sie mit dir schwatzt, kriegst du einen ganz glasigen Blick!

Spatz
Da bildest du dir was ein. Und ich schlage vor, wir suchen jetzt endlich weiter nach einem Nistplatz. Sonst sind die guten Plätze alle weg!

Spätzin
Das erste vernünftige Wort, das ich heut von dir höre!
Bleibt wohl dieses Jahr leer: Nistkasten im Brombeerstrauch
*****ree Frau
22.075 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Stoßgebet
Kristall
hinken
Hexenwerk
jammern
glasig
unsterblich
rosablassblau

Rosablassblau

Vor vielen Jahren lebte ein junger Mann namens Max, in einem kleinen Dorf am Fuße eines Berges.
Eines Tages, als er auf dem Weg zur Arbeit war, bemerkte er ein seltsames Funkeln im Gebüsch. Neugierig näherte er sich, um zu sehen was es war. Zu seiner Überraschung sah er einen wunderschönen *Kristall*, der in der Sonne funkelte und glitzerte.

Max nahm den Kristall und steckte ihn in seine Tasche. Als er an seinem Arbeitsplatz ankam, bemerkte er, dass sein Bein, das auf Grund einer Verletzung immer etwas steif war, dass sein hinken verschwunden war. Er konnte wieder ohne Schmerzen und Behinderung laufen und seinen Job besser machen als zuvor.

Max war erstaunt und wusste nicht, was er von dem Kristall halten sollte. Er beschloss, ihn einem alten Mann zu zeigen, der im Dorf lebte und für seine Weisheit bekannt war. Der alte Mann sah in mit glasigen Augen an und sagte: "Mein Sohn, dieser Kristall ist ein *Hexenwerk*.„ Er hat dir deine Verletzung genommen, aber sei vorsichtig. Solche Dinge können auch gefährlich sein."

Max war verängstigt, aber auch dankbar für die Heilung, die ihm der Kristall gebracht hatte. Er beschloss, ihn zu behalten und ihn nur in Notfällen zu verwenden. Jedes Mal, wenn er ihn benutzte, konnte er spüren, wie seine Kräfte zurückkehrten und er über sich selbst hinauswuchs.

Eines Tages wurde das Dorf von einer schrecklichen Dürre heimgesucht. Die Menschen jammerten und beteten um Regen. Max wusste, dass er etwas tun musste. Er nahm den Kristall und sandte ein Stoßgebet in den Himmel. Plötzlich verdunkelten dicke Wolken den Mond und es begann zu regnen. Die Menschen im Dorf waren erstaunt und dankten Max für das Wunder, das er vollbracht hatte.

Viele Jahre vergingen und Max wurde zu einem weisen Mann im Dorf. Er erzählte oft die Geschichte des Kristalls und der Dürre und wie er gelernt hatte, dass man manchmal ungewöhnliche Wege gehen muss, um das zu erreichen, was man will. Der Kristall selbst wurde zu einer Legende im Dorf und die Menschen nannten ihn "Rosablassblau", weil er je nach Lichteinfall verschiedene Farben hatte.

Und so endet die Geschichte von Max und Rosablassblau, dem Kristall, der ihm unsterbliche Kraft gab und das Dorf vor der Dürre rettete.
*****e_M Frau
8.546 Beiträge
Fred Glasig
Gasheizungsverbote? So eine Farce, dachte sich Fred Glasig, als er seinen rosablassblauen Morgentrunk anrührte und einen Blick auf die News an der digitalen Infowand warf.

Er war einer der wenigen Bewohner von Planquadrat B1, die noch über eine Infowand verfügten. In den letzten Jahren hatten sich immer mehr Menschen von diesem Medium verabschiedet. Und das nicht ohne Grund. Auch Fred überkam oft eine Stimmung, die sich bis zur brodelnden Aggression steigern konnte.

Noch vor genau fünfzig Jahren, damals als seine Generation sich als die letzte bezeichnete, hoffte er auf Veränderung des politischen Klimas und dadurch auch des Bewusstseins in der Bevölkerung. Klimaschutz wurde als Hauptthema politischen Handelns propagiert. Doch dann kamen die nächsten Wahlen. Und plötzlich kippte alles. Eine Koalition aus Merzianern und den radikalen Deutschen hoben das bereits existierende Klimaschutzgesetz auf. Kein Jammern mehr! so lautete der zündende Wahlslogan. Macht Euch die Erde Untertan, tönte es von den Kanzeln der christlichen Minderheit. Und es war so, als hätten sich viele Stossgebete erfüllt.
Die AKW‘s wurden hochgefahren, Gas plätscherte wieder durch sämtliche Nordstreamrohre und die handelnden Parteien regierten mit einer satten Mehrheit von 70%.
Dass mittlerweile der Meeresspiegelanstieg drastische Auswirkungen sichtbar machte und das frühere Ahrtal jetzt ein Stausee war, daran wollte keiner erinnert werden. Deshalb auch diese Flucht vor der Information. Schliesslich konnte es kein Hexenwerk sein, sich die Welt schönzureden.

Fred, dessen Hinken in den letzten Jahren immer sichtbarer wurde, beschloss sich endlich mal um das Unsterblichkeitsprogramm zu kümmern, das seine Krankenversicherung ihm immer wieder offerierte. Ob das Sinn machte, fragte er sich mit einem schrägen Blick auf die Kristallkugel in der Zimmerecke direkt neben der nonstop summenden Klimaanlage. Der Gecko an der Wand schien ihm zuzublinzeln und er ging zum Kühlschrank um sich einen Beutel mit Eiswürfeln zu besorgen. Zur weiteren Kühlung, für den Kopf, füllte er sie gerne in einen alten Leinenbeutel mit dem abgegriffenen Atomkraft-nein-danke-Aufkleber und legte sich damit auf die Couch.
Me 2
*********ld63 Frau
8.565 Beiträge
Wow, seid ihr alle kreativ! *wow* Ich komm ja kaum noch mit dem Lesen hinterher...

@**********gosto, die Spatzen pfeifen´s von allen Dächern: Wer bei rosablassblau sofort ans "andere Ufer" denkt, ist ja soooo 80er! *lol* So köstlich, deine Dialoge! *bravo*

@*****ree: Manche werden man auch von einem Kristall gefunden! *top* Schöne Geschichte! *bravo*

Und @*****e_M: Ja, so könnt´s dann leider auch kommen in 50 Jahren... *crazy* Der letzte Satz der Geschichte hat es in sich! Und "Fred Glasig" - herrlicher Name! *zwinker* *bravo*
*********rlust Mann
2.972 Beiträge
Stoßgebet
Kristall
hinken
Hexenwerk
jammern
glasig
unsterblich
rosablassblau

Fack ju Göhte
============

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.

Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.


Gleichwohl stand dem Zauberlehrling der Sinn so gar nicht nach Wassertragen. Warum auch? Seit sie am Kanal angeschlossen waren und die 100Mbit auf der Leitung standen hatte er seine freien Stunden damit verbracht, die lüsternen Gedanken den alphabetisch geordneten Kategorien auf der dunklen Seite des Netzes anzugleichen, von doppel-anal über MILF-Hexenwerk bis zu den Zwillingen. Vor allem die Zwillinge hatten es ihm unsterblich angetan, die mit den rosablassblauen Haaren und den scharfen Möpsen, die in jeder Lage die feste Form halber Kristall-Kugeln behielten und von jeglicher Schwerkraft entbunden schienen. Ihren Stiefbruder, diesen dämlichen Wichser, den konnte er nicht leiden. Überhaupt, warum kriegt der sie beide während ihm nichts blieb als so lange selbst Hand anzulegen, bis er endlich seine bildschirmgeröteten, glasigen Augen verdrehte und es ihm immer erst mit klebrigen Fingern einfiel, dass er vergessen hatte ein Taschentuch aus der Hülle zu nehmen. Allein, im monatlichen Jour Fixe mit seinem Meister war sein Jammern nach einer Gefährtin oder wenigstens einer dieser Sexpuppen stets ungehört verhallt und Stoßgebete, naja, wenn beten sich lohnen würde wäre er schon längst ein Hengst.

Walle! walle
Manche Strecke,
dass, zum Zwecke,
Samen fließe
und mit reichem, vollem Schwalle…

So langsam nahm die Sache fahrt auf. Der Zauberlehrling macht sich noch ein Bier und seine Hose auf und lehnt sich ins breitbeinig im Sofa zurück und lässt seinen Blick schweifen. Hach, so gefällt ihm das…
Plötzlich quietscht unten das Garagentor und er hört den Meister, wie er hinkend die Trepper erklimmt. Panik steigt in ihm hoch, und Scham. Das Bier schwappt über, er spürt die Nässe auf der Hose während sich die Szene vor ihm zu einer handfesten Orgie verdichtet. Stöhnen und Grunzen hallt zwischen den alten Gemäuern und es interessiert keinen Besen, dass er stotternd versucht das Treiben zu beenden. Fuck!

Der Alte tritt ein, schaut streng, und weist den Lehrling wortlos und mit faltiger Hand an zu gehen. Der schaut zu Boden und trollt sich mit offenem Stall in Richtung Kammer. Der Meister derweil nimmt sich ein frisches Bier und prüft kritisch das Sofa, bevor er sich in die trockene Ecke fallen lässt. Den Blick durchaus genüsslich auf das Gewühl vor ihm gerichtet nimmt er einen langen Schluck. Er leckt sich die Lippen

Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu seinem Zwecke,
erst hervor der alte Meister.
*****ida Frau
17.847 Beiträge
*bravo* ich erinnere mir diebischer Freude grad meine Kopfkino Geschichte des Zauberlehrlings *grins*, das macht so Spaß, gell?
*****ida Frau
17.847 Beiträge
@*****e_M welch Dystopie.... Und irgendwie schon wieder schön..... Danke!
**********silon
6.676 Beiträge
Zweiundneunzig
Benedikto betete im Stoßen seines Triebes die zweite Haut an, die er gern zu Markte trug. Seit Jahren schon. Und er flocht dabei ein gutes Omen in die Stoßgebete seiner Mutter ein.
Während seine Kristall-Kugel ihm vorher weißsagte, was er als nächstes von Innen nach Außen tragen würde. Doch manchmal verschluckte sie sich dabei, irrte sich in der Zeit und landete ziemlich deutlich im Gestern.
Manchmal bemerkte Benedikto das, denn das Leben hatten ihn verändert. Und dann empfand er dies nicht als Hexenwerk, dass einen Lahmen automatisch nicht mehr hinken ließ.
Justament sah er die glasigen Fischaugen in der Suppe seines Lebens schwimmen und glaubte sich als nächstes, den Löffel in der Küche des Meisterkochs vom Restaurant nebenan zu schwingen, weil er sich bei eben diesem beschwert hatte.
Benedikto jammerte nur selten die Löcher im Käse an, bevor er sich augenblicklich unsterblich nicht verliebte. Justament jedoch ließ er die Luft fahren und malte rosablassblaue Wolken in den Himmel seines Gemäldes.

© CRSK, Le, 04/2023

8 reizende Wörter


  • Stoßgebet
  • Kristall
  • hinken
  • Hexenwerk
  • jammern
  • glasig
  • unsterblich
  • rosablassblau


Vertonung:


Ein Rückblick - beginnt irgendwann in Stuttgarter Zeiten, ist schon ewig her.
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