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Geschichtenspiel Teil 45

*****e_M Frau
8.538 Beiträge
Sorry, dass ich zu meinen eigenen acht Wörtern keine Geschichte schreiben konnte. Und das, obwohl mir sofort Bilder im Kopf waren.

Aber diese Zeit mit ihren Schrecklichkeiten lässt es gerade nicht zu. Ich laufe zwar nicht mit Tausenden gegen rechts durch die Stadt. Komme kaum nach die rechten Tendenzen im engeren Umfeld zu benennen, zu diskutieren und hin und wieder einzelne Personen direkt an die nächste Wand zu nageln… verbal natürlich und mit anschliessendem Kontaktabbruch…
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Hammer und Nägel würde ich dir umgehend zur Verfügung stellen, @*****e_M
*********cht76 Mann
910 Beiträge
Treibeis
trocken
Rand
schwarz
Widerstand
Himmel
fluide
Torte

„Gibt es denn hier niemanden, der uns helfen könnte, Witchita noch herzubekommen? Wieso kommt sie überhaupt nicht einfach hinterher? Da muss doch noch mehr dahinterstecken“, fragte Sally ihren Raben Corax. „Immerhin wimmelt es hier auf dem Feld des Hexenclubs von Hexen. Da sollte man doch meinen, dass das ein Kinderspiel für eine erfahrene Hexe wäre.“

„Oh, da gibt es jede Menge Einschränkungen im Hexenrecht, die Zauber verhindern, wenn andere Hexen betroffen sind“, erklärte Corax. „So etwas geht nur im äußersten Notfall und wenn die Betroffene keinen Widerstand leistet.“

„Das ist jetzt ein äußerster Notfall!“ kreischte Sally. „Außer dir kenne ich hier niemanden und habe nicht die geringste Ahnung, was ich machen muss.“

Corax wurde auf eine Rabendame aufmerksam, die genauso schwarz war wie er und sich am Rand des Getümmels aufzuhalten schien. „Craxandra!“ krächzte er. „Hast du einen Augenblick Zeit?“ Mit ein paar Flügelschlägen war die Angesprochene da.

„Corax! Wie schön, dich zu sehen! Ich habe von Tante Crowena gehört, dass du jetzt Sally begleiten darfst. Da kannst du richtig stolz auf dich sein! Oh, Verzeihung, Miss Sally, ich bin Corax‘ Kusine Craxandra.“

„Das ist ja nett, dass du hier auf deine Verwandtschaft triffst, Corax“. In Sally stieg langsam die Wut hoch. „Aber darf ich dich erinnern, dass hier immer noch ein äußerster Notfall vorliegt? Da ist keine Zeit für ein Pläuschchen!“

„Etwas mehr Respekt bitte gegenüber meiner Kusine, Sally“, entgegnete Corax. „Immerhin ist Craxandra das Hexentier der Chefhexe Altyssa, und wenn hier jemand eine Lösung für unser Problem hat, dann wird das doch wohl eine Chefhexe sein.“

„Chefhexe? Das klingt gut!“ dachte Sally sich und sagte laut: „Craxandra, kannst du uns zu Altyssa bringen? Wir haben eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit mit ihr zu besprechen.“

„Keine Sorge, Miss Sally, meine Herrin ist bereits unterwegs und wird jeden Augenblick hier erscheinen.“

Mit erscheinen hatte Craxandra genau das richtige Wort gewählt. Sie fing an, wie wild mit den Flügeln zu flattern, und in der aufgewirbelten Luft materialisierte sich das Bild einer alten, aber auf ihre eigene Art bewundernswert schönen Hexe. „Craxandra, was ist denn los? Du weißt doch, dass ich jetzt keine Zeit habe. Ich muss doch noch meine Torte für das Buffet nach dem Hexentanz dekorieren!“ rief es aus dem Bild heraus.

Die beiden Raben schilderten die Situation, und schließlich sah Altyssa den Ernst der Lage ein. „Das sieht so aus, als hätte Dorothy mal wieder geschlafen und vergessen, Sally anzumelden. Dadurch ließ sich nur ein einziger Wirbelsturmzauber vom Abflugort bewirken. Mit einem Spruch für vier Passagiere wäre das auch kein Problem gewesen. Einen Moment, ich steige eben durch das Bild…“ – Craxandra hörte auf, mit den Flügeln zu schlagen, und auf einmal stand Chefhexe Altyssa in voller Größe neben ihr. „Das Problem ist“, fuhr die Hexe unbeirrt weiter, während Sally aus dem Staunen nicht herauskam, „dass wir jetzt die Macht einer Schalttagshexe bräuchten, um einen Zeitstoppzauber auszulösen. Dann hätte Sally ausreichend Zeit zurückzufliegen, Witchita und Suck abzuholen und zurückzukommen, bis die Sonne an ihrem höchsten Punkt steht. Aber leider ist die alte Moriney kürzlich gestorben, und jetzt haben wir keine Schalttagshexen mehr!“

„Stopp!“ krächzte Corax dazwischen. „Altyssa, darf ich dir unsere neue Schalttagshexe vorstellen? Sally ist am 29. Februar geboren. Das habe ich auf der Diagnose von Witchitas Diagnosion erst heute früh gesehen. Sally muss den Zauber selbst durchführen!"

„Wirklich?“ Altyssas Augen leuchteten auf. „Das ist ja wunderbar!“ rief sie und machte eine respektvolle Verbeugung vor Sally. „Herzlichen Glückwunsch, Sally. Du bist mit einer wundervollen Gabe gesegnet. Ich wünsche dir, dass du immer weise und verantwortungsvoll damit umgehen mögest.“

Sally war verstört. Bedeutete das eine noch größere Verantwortung in der Hexenwelt? Sie war doch gerade erst seit zwei Tagen überhaupt mit der Vorstellung konfrontiert, überhaupt zum Hexen fähig zu sein, und nun sollte sie sogar Gaben besitzen, die keine andere lebende Hexe außer ihr hatte? Der Gedanke, mit all dieser Magie auf sich allein gestellt zu sein, machte ihr Angst.

Altyssa schien Sallys Gedanken zu ahnen. Liebevoll sagte sie: „Schätzchen, mach dir keine Sorgen. Ich werde dir jederzeit zur Verfügung stehen. Glaub mir, die Theorie der Zeitzauber beherrsche ich auch, allein mir fehlt die Gabe, sie durchzuführen, weil ich an einem anderen Tag geboren bin. Nur Mut! Du hast schon bewiesen, dass eine große und mächtige Kraft in dir steckt, da wirst du auch diese Herausforderung meistern. Davon bin ich überzeugt!“

Der Zuspruch der Chefhexe munterte Sally etwas auf. „Also gut“, sagte sie. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Was soll ich also machen?“

„Das klingt doch schon besser. Nur nicht den Kopf hängen lassen. Erhebe deine Hände zur Sonne und sprich den Spruch Sunéa pisuté, und dann sagst du die Namen aller Personen auf, die vom Zeitstopp ausgenommen sein sollen, also dich selber, Witchita und Suck und für alle Fälle nimmst du Corax, Craxandra und mich auch noch mit hinein. Dann können wir notfalls noch eingreifen. Zum Schluss schnippst du mit den Fingern. Alles klar so weit?“

Sally schluckte, dann nickte sie kaum merklich. Sie hob ihre Hände zur Sonne und sprach: „Sunéa pisuté, Sally, Witchita, Suck, Corax, Craxandra, Altyssa.“ Daraufhin schnippte sie mit den Fingern, wie es die Chefhexe ihr erklärt hatte. „Perfekt!“ rief Altyssa. „Schau dich mal um.“ In der Tat waren alle Hexen und alle ihre Tiere mitten in ihren jeweiligen Bewegungen stehengeblieben. Nur das kleine Grüppchen um Sally bewegte sich noch ganz normal. Selbst die Wolken am Himmel standen still, und beim Besenparkplatz sah Sally sogar noch eine Nachzüglerin, die im Landeanflug auf ihrem Besen etwa in Augenhöhe über der Erde zum Stillstand gekommen war.

„Jetzt haben wir im Prinzip alle Zeit der Welt“, schmunzelte Altyssa, „aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache, wir wollen schließlich mit dem Hexenritual anfangen. Also los mit euch. Ich muss schnell ins Büro, um Sally zu registrieren, so dass ihr auf dem Rückweg jede euren eigenen Wirbelsturm nehmen könnt. Außerdem muss ich noch meine Torte fertig machen. Craxandra, begleitest du bitte Sally und Corax? Ihr wisst ja, wie ihr mich erreicht, falls etwas sein sollte. Also jetzt für drei Passagiere zu dir nach Hause ergibt den Spruch Lehetérre kodábé kanéddika attáppu.“

Diesmal fühlte sich Sally beim Aufsagen des Zauberspruches sicherer als beim vorigen Versuch. Ihr Gefühl sagte ihr, dass alles richtig war, ganz anders als bei ihrem Abflug hierher. Sie genoss es, mit den beiden Raben auf ihrem Besenstiel durch die Luft zu düsen, und nach kurzer Zeit erblickte sie unter sich schon das Hexenhäuschen auf der Prärie am Fluss. Auch hier schien alles Leben stehengeblieben zu sein. Sally landete im Hof und begann sofort, Witchita zu suchen. Glücklicherweise stand die Tür einen Spalt weit offen, so dass sie ins Haus schlüpfen konnte. Die Hexe war jedoch nirgendwo zu sehen. Enttäuscht trat Sally wieder auf den Hof. Da hörte sie die Raben auf dem Pfad zum Fluss krächzen. Sie lief hinterher. Corax und Craxandra hatten Suck gefunden, die sich völlig verstört durch das Gras schlängelte.

„Sssssally, Coraxssss, Craxssssandra, wie gut, dasssss ihr kommt! Witchita hat gemerkt, dasssss sssssie dir den falschen Spruch gesssssagt hat und wollte sssssich an deinen Wirbelsturm anhängen, aber dabei bin ich abgerutscht und heruntergefallen, und Witchita hatte doch den Leichtgang in ihrem Besssssen eingestellt, und jetzsssst hat esssss sssssie sssssonssssstwohin verweht!“

Offenbar war Witchita genau das passiert, wovor sie Sally noch gewarnt hatte. „Und wo steckt sie jetzt? Wir müssen Witchita retten!“ In Sally brach wieder die Panik aus, doch diesmal hatten die Raben die Lösung. „Suck“, sagte Corax, „du musst den Kontakt zu Witchita herstellen. Wir müssen jetzt erst einmal wissen, wo sie ist.“

Die Schlange musste etwas überlegen. „Dasssss habe ich aber lange nicht mehr gemacht.“ Daraufhin legte sie sich in einem perfekten Kreis auf den Weg und biss sich selber in den Schwanz. Wie in einem Spiegel erschien Witchitas Gesicht auf der Erde. „Witchita, wo steckst du?“ rief Sally. „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich irgendwo am Nordpol. Ich sitze hier in einem völlig fluiden Zustand auf einer Scholle im Treibeis, und es ist jämmerlich kalt und nass hier. Holt mich schnell hier weg!“

Da mischte sich Craxandra ein und erklärte: „Steig einfach durch das Bild, dann bist du wieder zu Hause.“

Mühselig raffte sich Witchita auf, streckte ihre Hände aus, und nach einer Weile schaute ihr Kopf aus der Erde im Kreis, den Suck gebildet hatte. Sally reichte ihr die Hände und zog ihre Lehrmeisterin an sich heran. Corax flog zum Haus und besorgte ein trockenes Handtuch. Bald war die Hexe wieder einigermaßen auf den Beinen, aber sie hatte sich offensichtlich heftig erkältet. „Das soll mir eine Lehre sein. Nie wieder werde ich versuchen, mich an einen Wirbelsturm von jemand anderem anzuhängen!“

„Wäre es nicht besser, du würdest deinen Schülerinnen gleich die richtigen Sprüche beibringen?“ krächzte Corax besserwisserisch. „Wir müssen langsam zurück. Altyssa wird sich schon Sorgen machen.“
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*******ert Frau
1.684 Beiträge
Traditionen und Kultur

Ein Jahr, das geht schnell vorbei, dachte Lukas. Danach kann ich zurückkehren und neu anfangen. Auch das gute Gehalt lockte. Also die Gelegenheit ergreifen, alles Elend zurücklassen, ab nach Alaska!

Alles was er vermissen würde, war die Torte von Tante Agathe. Dafür würde es in der Arktis sicherlich jede Menge Fisch geben. Lukas mochte Fisch. In seinem oberbayerischen Heimatdorf gab es den nur leider niemals frisch zu kaufen.

Das Jahr ging rasch vorüber, Lukas aß noch immer sehr gerne Fisch und vermißte nichts. Nicht einmal die Torte seiner Tante oder gar die Tante selbst. Er hatte seine Ruhe, eine Haushälterin, die die gut geheizte Wohnung sauberhielt und hervorragend kochte. Er verdiente eine Menge Geld und liebte es, in seiner Freizeit stundenlang von seinem Fenster aus die Robbenfamilien zu beobachten, die sich auf den Schollen des Treibeises tummeln. Blau war der Himmel und schwarz seine Seele.

Tante Agathe hatte während der ersten Monate fleißig geschrieben, hatte auch von Josephine erzählt und wie schlecht sie mit dem Tod des Töchterleins zurechtkam. Er wollte davon nichts hören. Hätte das Kind der Mutter gehorcht, wäre es nicht unter den Traktor gekommen. Ihm die Schuld für das Resultat der seiner Ansicht nach viel zu laschen Erziehung Josefinens zu geben, war schlicht eine Unverschämtheit.

Alleine der Gedanke an die tobsüchtig vorgebrachten Vorwürfe seiner Angetrauten brachten ihn noch immer an den Rand des Wahnsinns. Er hatte keinen einzigen Brief beantwortet und nach einer Weile verebbte die Postflut. Josephine selbst hatte sich kein einziges Mal gemeldet, sich für die mehr als großzügigen Unterhaltszahlungen bedankt oder wenigstens eine Weihnachtskarte geschrieben.

Sein Vertrag wurde weiter verlängert. Jahr um Jahr um Jahr. Kollegen kamen und gingen. Man nannte ihn 'Old Luke' und hinter seinem Rücken auch einmal den 'grumpy old Bavarian'. Lukas war das egal. Seine Forschungsergebnisse über die Eigenschaften furchtbar geheimer Fluide waren von den Vorgesetzten mittlerweile mehrfach mit Anerkennung bedacht worden, seine Mitarbeiter und er hatten wenig Berührungspunkte.

Eines Tages erhielt er ein amtlich aussehendes Schreiben das ihn davon in Kenntnis setzte, daß Zahlungen an die Ehefrau von nun an nicht länger geleistet werden mußten, sie hatte sich neu verheiratet. Bald darauf trudelte eine Todesanzeige ein. Tante Agathe war gestorben.

Kurz regte sich Widerstand in seiner Brust: Sollte er heimkehren und es denen heimzahlen, die damals mit dem Finger auf ihn gezeigt hatten? Reich genug wäre er mittlerweile. Alle Äcker könnte er aufkaufen und ihnen ein Einkaufszentrum vor die Nase stellen. Oder ein riesiges Asylwerberheim. Oder 30 Hochhäuser mit lauter Sozialwohnungen.

Diese rachsüchtigen Gedanken verflogen jedoch so rasch wie sie gekommen waren. Im Sommer hörte er den Gletschern beim Schmelzen zu und im Winter saß er in der gemütlichen Stube und hoffte, daß die Internetversorgung stabil bliebe. Seit Pacific Dataport ganz Alaska mit einem Internetzugang versorgte, hatte auch der ewige Winter seinen Schrecken verloren. Die trockene Kälte war ihm angenehmer als die feuchte Hitze der bayerischen Sommer. So verging die Zeit und eines Tages traf erneut ein amtliches Schreiben ein. Lukas hatte die erforderliche Anzahl an Arbeitsjahren abgeleistet und durfte in Rente gehen. Diese Mitteilung traf ihn wie ein Schlag. Seine Arbeit war sein Leben! Wenn man ihn hier nicht mehr haben wollte ... war seine Existenz absolut nutzlos geworden!

Einige Tage hing er unentschlossen in seiner Wohnung herum. Zum ersten Mal in seiner Karriere hatte er sich krank gemeldet.

Am vierten Tag sah ihn ein Kollege mit lediglich einem kleinen Rucksack die Forschungsstation verlassen. Kurz zögerte er. Sollte er Old Luke nacheilen und ihn fragen, wo er hinwollte? Rein aus Sicherheitsgründen? Dann schüttelte er den Kopf. Sollte der alte Grantler doch machen was er wollte, was ging es ihn an. Vielleicht wollte er vor seiner Pensionierung einfach noch eine Abschiedsrunde drehen. Ob er wohl Kuchen ausgeben würde? Alkohol war zwar verboten, wurde aber doch immer wieder ins village geschmuggelt. Vielleicht war er auf Besorgungstour?

Bald hatte der Kollege ihn vergessen und Lukas wanderte weiter in der eisigen Kälte. Stunde um Stunde stapfte er so dahin, immer wieder einen Schluck aus einem kostbaren, heimlich eingeschleusten Flachmann nehmend. So würde es rasch gehen. Er würde nicht lange leiden müssen.
Seine Schritte wurden kürzer, er taumelte, fiel in den Schnee. Blieb liegen. Ihm war nicht mehr kalt. Müde schloß er die Augen. Wer ihn wohl drüben erwarten würde?

Als er erwachte lag er dicht neben einer warmen Frau. War er im Himmel gelandet? Vorsichtig hob er den Kopf. Die Frau lächelte ihn an. ''English?'' fragte sie. Offenbar doch kein Engel sondern eine Inupiat-Ehefrau, die ihm ihr Ehemann großzügig zur Verfügung gestellt hatte, um den Gast vor dem Erfrieren zu bewahren.
''Sledge dogs sniffed dying man, we brought man home to save life.'', erfuhr er später. So hatte man ihm also das Leben gerettet. Lukas war nicht glücklich.

Was er denn könne, wurde er am nächsten Tag gefragt. Verwirrt überlegte er was er antworten sollte. Mit seinen Forschungen war den Leuten hier nicht gedient, umgekehrt hatte er wenig Ahnung von deren Kultur, sprach ihre Sprache nicht. Inwieweit könnte er hilfreich sein?
''Do you like dancing?''
Tanzen? Er? Der Ameranger Stolperkönig? Sicher nicht!

Unbeirrt lächelnd brachte sein Engel vier lange Stäbe herein, vier Männer folgten mit riesigen, mit Tierhaut bespannte Scheiben. Lachend und jauchzend begannen die Männer zu singen und dabei die Stangen rhythmisch auf ihre straff gespannten Trommeln und deren Rahmen zu schlagen während der Engel ihn mit Handbewegungen aufforderte, zu tanzen.
Zefix. Nun war guter Rat teuer.

Diese Leute hatten ihm das Leben gerettet. Das mindeste was er im Gegenzug tun konnte war, ihnen eine Freude zu bereiten. Und wenn sie ihn unbedingt tanzen sehen wollten, nun gut, so sollte es sein. Unbeholfen begann er, sich im Kreis zu bewegen wie ein abgehalfterter Zirkusbär. Mit der Zeit jedoch erinnerte er sich an seine Jugend, die Abende mit der Feuerwehr - zögerlich weitete er seine Schritte aus, schlug sich auf die Schenkel, auf die Fußsohlen, stieß ein Juchhei nach dem anderen aus ... seine neuen Freunde waren begeistert!

Fast jeden Abend durfte er nun im Gemeinschaftszelt vortanzen zur grenzenlosen Freude des gesamten Volkes. Lukas wurde zur Attraktion der gesamten Küste und lebte noch ein langes, erfülltes Leben bis er im Alter von 81 Jahren unter großen Trauerbezeugungen zu Grabe getragen wurde.

Bei den traditionellen Tanzdarbietungen der Ureinwohner Alaskas kommt es noch heute immer wieder zu erstauntem Geraune im Publikum wenn die jungen Männer dort auf einmal anfangen, einen original bayerischen Schuhplattler vorzuführen.
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Wie toll! Ich bin mal wieder beeindruckt.
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Guten Abend allerseits aus dem wunderbaren Berlin mit 8 hoffentlich inspirierenden Worten:

Sexmonster
Suppenkasper
tilgen
Tunichtgut
Hochseilartist
singen
käseweiß
systemrelevant
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
*fernglas* *umfall*
*****e_M Frau
8.538 Beiträge
So könnte es gehen…
„Suppenkasper als singendes Sexmonster“ titelt das Satiremagazin „Tunichtgut“ und skizziert auch geschickt systemrelevante Hochseilartisten, wie sie käsebleich Gülleeimer über Potsdamer Villengrundstück ausleeren um damit ein für allemal rechtsnationale Ansammlungen zu tilgen und auszumerzen.
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Kurz - knackig - präzise
*****ove Mann
247 Beiträge
Als das fiese Sexmonster Tilgen Tunichtgut überfiel, flog er fast vor Schreck in die Manege. Nicht dass er grundsätzlich etwas gegen guten Sex hätte, nur bei der Arbeit als Hochseilartist war ungeteilte Konzentration sozusagen systemrelevant. Stände er nicht auf einem Seil in acht Metern Höhe, würde er wahrscheinlich Halleluja Singen und sich auf den etwas kürzeren Stab zwischen seinen Schenkeln konzentrieren, doch hier oben brachte ihn die Anmache seiner Geliebten und Assistentin Anette so aus dem Konzept, dass er froh war, als er endlich auf der anderen Seite des Seils auf dem Podest stand.

Käseweiß schielte er nach unten zwischen seine Beine. Zum Glück schrumpfte die Beule schon. So hatte es sogar etwas Gutes, dass er sich momentan eher als Suppenkasper denn als Mann fühlte. Diesem fiesen grinsenden Luder würde er nach der Vorstellung den Hosenboden strammziehen. Aber so richtig! Bei der nächsten Vorstellung hat sie gefälligst ein nicht im geringsten durchsichtiges Höschen anzuziehen, wenn sie aufs Trapez über ihm steigt. Und das lüsterne Spiel mit der Zungenspitze zu unterlassen!

Mist, jetzt wuchs die Beule doch tatsächlich wieder....
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Klasse!
*******d18 Frau
7.224 Beiträge
So ist ein Mann eben, @*****ove !
*****ida Frau
17.833 Beiträge
Sexmonster
Suppenkasper
tilgen
Tunichtgut
Hochseilartist
singen
käseweiß
systemrelevant

Ok, eigentlich war der Plan ganz einfach.

Ich mach n Youtubekanal auf, schimpfe in meinen gefühlvollen Singersongwriterliedern auf die Suppenkasper der Hochfinanz und Großindustrie, die die Probleme der systemrelevanten Berufsgruppen mal wieder von der politischen Agenda getilgt haben – mithin ihrem Ruf als Tunichtgute und Hochseilartisten ohne Talent einmal mehr sowas von gerecht wurden – und kriege voll krass viel Reichweite.

Stattdessen sing ich jetzt hier schlagereskes Zeug , in einem nuttigen Verzug, der meine Großmutter käseweiß werden ließe vor ehrlicher Entrüstung und wutgetränkter Moral und komm mir nicht vor wie ein Playboy-Centerfold: eher wie ein Sexmonster.

Aber: die Abrufe bei Spotify gehen durch die Decke, meine Kasse klingelt – geil ist das schon….
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Tolle Geschichte
Me 2
*********ld63 Frau
8.552 Beiträge
Uff, seid ihr wieder schnell! *hund*

@*********cht76, was deine *hexe* so alles erleben - ich staune! *hypno* Und die Spannung steigt! *top*

@*******ert, grandiose Geschichte - genau solche liebe ich ja sehr! *love4* Magst nicht mal einfach weiter schreiben, bis es ein 400-Seiten-Buch wird? *liebguck* *bravo*

Gefährliche Geliebte - ein Drahtseil-Einakter! *wow* Köstlich, lieber @*****ove! *lol*

Yes, @*****ida, you did it again! *top* Fehlt eigentlich nur noch der Nuttendiesel! *ggg*
*********cht76 Mann
910 Beiträge
Sexmonster
Suppenkasper
tilgen
Tunichtgut
Hochseilartist
singen
käseweiß
systemrelevant

Die Präriehexe Witchita war immer noch käseweiß von ihrem Ausflug ins arktische Treibeis. Sie hustete und schniefte und schleppte sich mühselig zu ihrem Haus. „Ich glaube, Sally, es ist besser, du fliegst allein mit den Tieren zum Hexenclub, und ich ruhe mich hier aus, mache mir einen Kräutertee und erhole mich erstmal. Die anderen werden mich ohnehin alle nur auslachen.“

„Nein, das werden sie nicht“, sagte Sally bestimmt. „Du kommst mit. Keine Widerrede! Selbst diese Tunichtgute vom Hexpress am Donnerstag sind nicht so systemrelevant, dass sie ihre Märchen über dich dauerhaft aufrechterhalten könnten. Unrecht verschwindet nicht aus der Welt, indem man es totschweigt. Das habe ich mir bei meiner Familie und bei diesem Sexmonster Jack auch lange genug eingeredet, ich könnte dir ein Lied davon singen. Aber es ist dein Verdienst, dass ich jetzt als Schalttagshexe vor dir stehen kann, die sich von solchen Gedanken freigemacht hat. Außerdem gibt es die Ingredienzien für einen vernünftigen Kräutertee im Hexenclub mit Sicherheit auch. Altyssa hat sich genauso Sorgen um dich gemacht wie wir alle vier hier.“ Sally zeigte auf Corax und Craxandra, die beiden Raben sowie Witchitas Schlange Suck, die fasziniert Sallys Wutausbruch beobachteten. „Also führ dich nicht auf wie ein Suppenkasper, sondern komm mit!“

Sally drückte ihrer verdutzten Lehrmeisterin deren Ersatzbesen in die Hand und fuhr unbeirrt fort: „Lehepínte Ozbé kanéddika attáppu!“ Beide Besen legten einen Bilderbuchschnellstart hin. Sally flog mit den beiden Raben auf ihrem Besen vornweg, während Witchita mit Suck, die sich um den Besenstiel geschlängelt hatte, ihr perplex folgte. „Altyssa, bei der muss ich doch noch meine Schulden tilgen…“, hörte man sie kurz murmeln. Bei ihrem dritten Wirbelsturmbesenflug kam sich Sally beinahe wie eine Hochseilartistin vor, die in schwindelerregender Höhe über einer Zirkusarena balancierte.

Auf dem Besenparkplatz des Hexenclubs wurden die Ankömmlinge bereits von Altyssa erwartet. Ansonsten sah alles auf dem Gelände genauso aus, wie sie es zurückgelassen hatten. Selbst die Hexe, die sich gerade im Landeanflug befunden hatte, als Sally den Zeitstoppzauber gesprochen hatte, hing noch in derselben Stellung auf Augenhöhe im Himmel.

„Respekt, Sally! Du hast die Bewährungsprobe bestanden und dir sogar selber den Wirbelsturmspruch für fünf Passagiere erschlossen!“ sagte Altyssa, und dann zu Witchita gewandt: „So, du kommst jetzt mal mit mir mit, damit wir dich wieder etwas aufpäppeln, Dorothy!“ Sie griff Witchita an der Schulter, und plötzlich waren beide Hexen verschwunden.

Sally blieb mit den Tieren allein zurück und wunderte sich, wieso Altyssa Witchita eigentlich ständig Dorothy nannte. Was hatte es jetzt damit wieder auf sich?
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Sexmonster
Suppenkasper
tilgen
Tunichtgut
Hochseilartist
singen
käseweiß
systemrelevant

War Xerxes ein Sexmonster?

Van Staben
Du bist also ziemlich drüber weg?

Carla
Was meinst du?

Na, deine Passion für Valer Sabadus?

Carla
Geht dich das was an?

Van Staben
Nein, aber du gehst mich was an! Und so käseweiß wie du aussiehst …

Carla
Ich fühl mich nicht besonders. Aber wir von Fridays for Future sind wohl nicht wirklich systemrelevant. Für viele sind wir entweder Suppenkasperl oder im besten Fall Tunichtgute.

Van Staben
Oje, da ist aber jemand richtig deprimiert.

Carla
Ist ja wohl kein Wunder! Ich hab Valer Sabadus als Xerxes gesehen und ich frage mich …

Van Staben
Ja?!

Carla
In dieser Szene, du weißt schon, wo er praktisch seiner Verlobten Amastre den G-Punkt malträtiert …

Van Staben (lacht)
Ja, ich verstehe, was du meinst. Spielt er da den Xerxes, wie er meint, dass der war, oder …

Carla (schnaubt)
Damit hat er so gut wie jedes amouröse Gefühl getilgt.

Van Staben
Du fandest es abstoßend?

Carla
Zumindest … geschmacklos.

Van Staben
Ich glaube, dass wir beide die Rolle der Sänger -und Sängerinnen - überschätzen.

Carla
Wie meinst du das?

Van Staben
Ich denke, Sänger sind wie Hochseilartisten. Der Gesang ist ihr Leben. Und wenn sie singen, wollen sie sich immer in Bestform präsentieren. Sie müssen aber auch …

Carla
Den Anweisungen des Regisseurs folgen.

Van Staben
Und wenn der ein Bild von Xerxes als Sexmonster hat …

Carla
Muss Valer dem folgen.

Van Staben
Wieweit das seiner eigenen Vorstellung entspricht, können wir nur mutmaßen.

Carla
Oder ihn selbst fragen.

Van Staben (lacht)
Du hast es also noch nicht aufgegeben, die Idee, ihn persönlich zu sprechen?!

Carla
Möglich!

Van Staben
Es bleibt spannend!
Valer Sabadus als Xerxes (Quelle:YouTube)
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Deine Dialoge lesen sich immer so unendlich leicht und flüssig.
Me 2
*********ld63 Frau
8.552 Beiträge
@**********gosto
In dieser Szene, du weißt schon, wo er praktisch seiner Verlobten Amastre den G-Punkt malträtiert …
*huch* Ich leide mit Carla! *crazy*

Fein geschrieben, @**********gosto! *herz2*
*********rlust Mann
2.972 Beiträge
Sexmonster
Suppenkasper
tilgen
Tunichtgut
Hochseilartist
singen
käseweiß
systemrelevant

Tobi, der alte Tunichtgut wurde käseweiß. Diese semi-erotischen Gesellschaftsspiele hier im Club waren eh nicht so sein Ding und um seine stetig ansteigenden Spielschulden zu tilgen hatte er im Gegensatz zum Rest der Gruppe (und zu deren absoluter Erheiterung) bereits größten Teil seiner Klamotten verpfänden müssen. Seine Pantomime als „halbnackter Hochseilartist“ mit den Händen an der Stange erntete zwar Lacher, wurde aber ebenso fälschlich wie vehement als „singendes Sexmonster“ identifiziert. Und während die anderen ihre Schäfchen mit easy peasy Aufgaben wie „bargeldloser Zahlungsverkehr“ ins Trockene bringen durften, sollte er jetzt den „systemrelevanten Suppenkasper“ zum Besten geben. Haha. Da konnte er seinen letzten Socken auch gleich zur Bank tragen und um Kredit lecken.
Me 2
*********ld63 Frau
8.552 Beiträge
@*********rlust:
Zitat von *********rlust:
sollte er jetzt den „systemrelevanten Suppenkasper“ zum Besten geben. Haha. Da konnte er seinen letzten Socken auch gleich zur Bank tragen und um Kredit lecken.
*haumichwech*
*********rlust Mann
2.972 Beiträge
Liebes Joy-Team,

seit einiger Zeit stelle ich fest, dass bereits ein großer Teil meines Alltagswissens aus den fiktiven Dialogen einer gewissen @**********gosto stammt. Ich verbringe Zeit, die ich nicht habe damit, bei Youtube Interviews mit Countertenören, die ich vorher nicht kannte anzuschauen, welche sich über die Parallelen von Fluch der Karibik und Händel-Opern auslassen, von denen ich vorher noch nie gehört habe (den Opern, nicht Jack Sparrow). Ich lese Artikel über neapolitanische Supervulkane, deren Vorhandensein mir vorher egal war und sinniere darüber, ob deren Aktivität meine zukünftigen Essgewohnheiten beeinflussen werden. Van Staben halte ich mittlerweile für einen der best-informierten und -vernetzten Menschen im linksgrünversifften (also meinem) Umfeld und habe mich erst vorgestern dabei ertappt, seine Kontaktdaten googeln zu wollen. Aber am schlimmsten ist: ich kenne den Spitznamen des havarierten Mars-Helikopters. Wie kaputt ist das denn? Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Was soll ich tun?

Herzlichst, Euer Tom_
*****ida Frau
17.833 Beiträge
Köstlich!!! *bravo*
*******o_F Mann
3.230 Beiträge
Zitat von *********rlust:
Liebes Joy-Team,

Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Was soll ich tun?

Herzlichst, Euer Tom_

Du solltest diese Frage Van Staben stellen, der kann dir bestimmt weiterhelfen
Me 2
*********ld63 Frau
8.552 Beiträge
Du solltest diese Frage Van Staben stellen, der kann dir bestimmt weiterhelfen
Genau, @*******o_F! *hi5*

@*********rlust: *lol* *bravo*
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