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Inspiration und abgesprochene Sexualität67
Wenn Behinderung und Sexualität in den Medien dargestellt werden oder…
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Geschichtenspiel Teil 45

*****ove Mann
222 Beiträge
*spitze* Super eindringlich!
Me 2
*********ld63 Frau
8.461 Beiträge
Sehr anrührend, liebe @*****ida.
*********cht76 Mann
826 Beiträge
Präriehexereien, Kapitel 35
Zu den früheren Episoden: Homepage "8-Wörter-Kurzgeschichten: Präriehexereien" von Ostseensucht76
Homepage "Präriehexereien, Teil 2" von Ostseensucht76

Bücherregal
Schokoladennikolaus
Hölderlin
Badewanne
summen
habhaft
Seilspringen
andocken

Frances, Deborah und Anne landeten vor einem stattlichen, gut gepflegten Hexenhaus in den Sümpfen an der Atlantikküste. Astralia, ihr Kaiman Gulp und Deborahs Schildkröte Turate warteten bereits im Hof.

„Hallo Anne, willkommen auf Astralia Island! Deborah, da hast du mir ja eine lustige Überraschung beschert, da habe ich jetzt also zwei Schülerinnen auf einmal. Aber das kriegen wir schon alles hin. Bis mich Witchita benachrichtigt hat, hatte ich einen super Fitnesstag, mit Seilspringen, Krafttraining, Besenfechten und so weiter, na ja, du weißt schon. Und dann hatte ich mich gerade mit dem Hölderlin aus dem Bücherregal in die Badewanne gelegt – ‚Eines zu seyn mit Allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen‘ – ach, eigentlich eine Schande, dass dieser geniale Autor noch nicht ins Englische übersetzt ist, so muss ich mir immer selbst eine Übersetzung zum deutschen Original hexen… Egal, ich lag da also mit dem Buch in der Badewanne, den Schokoladennikolaus in der Hand, den mir Altyssa im Winter in New York besorgt hat und denke nichts Böses, da fängt es oben im ersten Stock an zu summen und zu rattern, und da entsteht doch da wirklich ein neues Zwuckelzimmer! Da wusste ich dann schon, dass bei euch irgendetwas nicht ganz glatt gelaufen sein konnte.“

Anne versuchte, pantomimisch ihre Dankbarkeit für ihre Aufnahme bei Astralia auszudrücken.

„Gern geschehen, Anne!“ erklärte Astralia. „Jetzt müssen wir es nur noch hinbekommen, dass du wieder reden kannst. Mein Therapeution ist zum Glück das beste, dessen ich habhaft werden konnte, und es ist mir auch gelungen, es direkt an meinen Hexenkessel anzudocken, so dass die Dämpfe vom Kräutersud sich da gut verteilen können, wenn du drin bist. Deborah, zeigst du Anne bitte ihr Zimmer? Das ist jetzt oben direkt neben deinem. Da habt ihr zwei es gar nicht weit zueinander. Und dann schlüpfst du am besten gleich ins Therapeution rein, Anne. Die Behandlung dauert immerhin vierundachtzig Weilen, und so lange musst du da drinnen bleiben. Und Deborah, die pinken Haare, die Sally dir gehext hat, stehen dir übrigens super!“
Deborah, Anne und Turate
*****ove Mann
222 Beiträge
@*********cht76
Erfrischend und erheiternd, wie Du die Wörter immer wieder eingeflochten bekommst!*top*
*********cht76 Mann
826 Beiträge
@*****ove: Bis heute morgen wusste ich auch noch nicht, dass Astralia ein Fan der zeitgenössischen deutschen Literatur ist. *lol*
Me 2
*********ld63 Frau
8.461 Beiträge
Ui, @*********cht76, mit Astralia naht Rettung für die hübschen Hexenmädels! *lol* *top*
*****ove Mann
222 Beiträge
Heute eine Langesatzübung
aus 50 Werkzeuge für gutes Schreiben. (Nicht, dass ich den Teil noch üben müsste *smile* )

Schäumträum- Leck-Tor



Ooooh! An diese Bibliothekarin muss ich andocken, meine Sprachkommendlichpotenz ins Unermessliche steigern, um ihrer habhaft zu werden und in die Buchstabenpötte kommen, um sie zu so beein-, zwei-, dreidrucken, dass sie mir Johanna sein will und ich ihr Hölderlin im Elfenbeinturm der Poesie sein darf. Und hieße sie doch Karin, es wäre mir Wilde wie Goethe!

Oh Zeus, lass mich schon bald ihr Schokoladennikolaus sein, um ihr unterm Tannenbaum auf der so süß lispelnden Zunge zu zergehen, ihr am Abend schaumgekrönte Badewanne, Kerzenlicht und zugleich funkelnder Wein in kristallenem Glase sein darf.

Ooooh! An diese Bibliothekarin muss ich andocken, meine Sprachkommendlichpotenz ins Unermessliche steigern, um ihrer habhaft zu werden und in die Buchstabenpötte kommen, um sie zu so beein-, zwei-, dreidrucken, dass sie mir Johanna sein will und ich ihr Hölderlin im Elfenbeinturm der Poesie sein darf. Oh Zeus, lass mich schon bald ihr Schokoladennikolaus sein, um ihr unterm Tannenbaum auf der so süß lispelnden Zunge zu zergehen, ihr am Abend schaumgekrönte Badewanne, Kerzenlicht und zugleich funkelnder Wein in kristallenem Glase sein, lass mich armen Liebeskranken am Tage mich flugs in ein Bücherregal verwandeln, auf dass ich ihr auch bei Tage nahe sein darf und an ihrem Liebreiz genesen. Selbst im sommerlichen Summen der Ventilatoren, im herbstlichen Rauschen der Blätter und winterlichen Fallen der Schneeflocken wird für mich dann ewiger Frühling sein und fröhliches Ringelreihen und Seilspringen unserer zukünftigen Kinder mir schon jetzt in der Brust den Herzensrythmus schlagen.

Oh Herr, oh Gott, oh Muse! Gebet mir allsbald die Macht der betörenden Sichtbarkeit, die Eleganz an Wort und Bewegung des Bühnenkünstlers, die Überzeugungskraft aller kraft- und saftstrotzenden Predatoren der Wildnis und die schillernde Zartheit des Pfauenauges, um sie so zu beeindrucken, dass sie sich von mir nach Feierabend auf einen BigMac mit Pommes und Cola einladen lässt! Oder einen Döner am Eck?
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*******ert Frau
1.512 Beiträge
Meine letzte große Liebe

Einbrechen ist ein verdammt schwieriger Job. Wenn man es ordentlich macht. Die meisten von euch denken sicherlich, es sei damit getan, die Türe aufzukriegen. Beileibe nicht! Es ist ein Handwerk, eine Kunst. Die man erlernen muß. Und ich habe sie erlernt. Von der Pike auf. Einer der Freunde meines großen Bruders, sie nannten ihn 'Nietzsche weil er im Rausch immer aus dem 'Zarathustra' zitierte, packte mich bereits als Jungen immer wieder an den Füßen und ließ mich zum Kellerfenster des Metzgers hinab, weil ich so dünn war und daher als Einziger der Gruppe durch dieses Fenster paßte. Im Keller lagerten geräucherte Wurstwaren, die ich nach oben schaffte und die dann an diverse Wirte in der Altstadt verkauft wurden. Das klingt im Prinzip sehr einfach, aber was machst du, wenn dir im Keller auf einmal jemand entgegenkommt? Ein Anfänger gerät in Panik, schlägt den Überraschten nieder oder gar tot. Was ich gemacht habe: ich habe ihn in eins der Abteile gedrängt und dort eingesperrt. Das muß dann natürlich alles sehr schnell gehen, das Auf- und Zusperren mußt du im Schlaf beherrschen. Da ist keine Zeit für langwierige Fummeleien.

Der nächste Schwierigkeitsgrad nach Kellern von Mietshäusern sind freistehende Häuser. Auch hier latscht man nicht einfach hinein weil man es kann, sondern es empfiehlt sich, das Anwesen über einen längeren Zeitraum genau zu beobachten. Wer kommt wann nach Hause, ist eine Regelmäßigkeit auszumachen? Wenn nicht, dann Finger weg.

Neulich hatte ich das ideale Objekt am Start. Riesenhütte, kein Hund, kein Alarm, jeden Tag von halb 10 bis ca. 15 Uhr war niemand zuhause. Hab ich mich natürlich schon gefragt, wie man mit solchen Arbeitszeiten so reich werden kann, aber gut. Vielleicht hatten sie ja geerbt. An einem diesigen Herbstmorgen gegen 11 Uhr bin ich also eingestiegen. Das Objekt war von einer dichten Hecke eingefaßt, wenn du da mal durch warst, hat dich niemand von außen mehr gesehen. Absolut ideal. Lange hatte ich nach einem Haken gesucht, aber keinen gefunden. Bald stand ich, die Terassentür war kein Hindernis für mich, im Wohnzimmer. Riesiger Flachbildschirm, total Prolo, und im Bücherregal fast nur uralte Schinken von Donauland. Zwischendrin der eine oder andere Klassiker. Es roch staubig, war es auch, und vor Hölderlins gesammelten Werken stand ein Schokoladennikolaus ohne Kopf. Wie absurd! Die beiden hatten keine Kinder, die hätte ich gesehen.

Nun war ich ja nicht hereingekommen, um die Bücherwand zu bewerten, sondern um die Dame des Hauses idealerweise um das eine oder andere hübsche Schmuckstück zu erleichtern. Leider wuchs mein Unbehagen mit jedem Zimmer das ich betrat. Normalerweise heben die Leute sowas ja im Nachtkasterl auf oder wenn's blöd läuft in einem Safe. Aber sowas hatten die garnicht. Und auch keinen Schmuck. Nur so blöde Holzperlenketten und billige Ohrringe. Was wurde hier gespielt? Hatten sie ihren Goldkram etwa in einem Bankschließfach? Im ganzen Haus fand ich absolut NICHTS von Wert. Nicht einmal ein Paar silberne Manschettenknöpfe. Kein Wunder, daß das Haus ungesichert war. Hier gab es tatsächlich bis auf den bescheuerten Flachbildschirm keinerlei Beute, und den konnte ich alleine nicht tragen. Kriegst auch nix mehr dafür, totale Zeitverschwendung. Schweren Herzens entschloß ich mich, das Objekt zu verlassen und mir ein lohnenderes Ziel zu suchen. So schade! Die langen Wochen der Beobachtung, das Planen, die Vorfreude ... alles umsonst.

Ein letztes Zimmer im oberen Stockwerk hatte ich noch nicht durchsucht, die abblätternde Farbe auf der Türe ließ auf eine Abstellkammer schließen, wenig verlockend. Aber wer weiß, vielleicht hatten sie genau dort ihre Reichtümer gebunkert?
Auf der Schwelle blieb ich stocksteif vor Schock stehen. Aus einem Bett blickten mich zwei riesige Augen aus einem abgemagerten Gesicht freundlich an, der eingefallene Mund darunter sagte: Guten Tag junger Mann. Wollten Sie mich besuchen? Was für eine Freude. Setzen Sie sich doch.
Der Gestank war bestialisch, das Fenster geschlossen. Ich unterdrückte meinen Fluchtreflex und begann mir Fragen zu stellen: Wer war diese Person und wieso kümmerte sich niemand um sie?

Als erstes steckte ich die zerbrechliche Gestalt vorsichtig in die Badewanne, hierbei stellte ich fest, es handelte sich um eine Frau. Die noch lange nicht so alt war wie sie aussah. Ihrer Erzählung nach war der Hausherr ihr Sohn, der fröhlich von ihrem Ersparten lebte, und sie in ihrem Kämmerlein verkümmern ließ. Ab und an wurde eine Pflegerin angeheuert, aber diese Leute verlangten zu Recht mehr Geld, das sie trotz aller Versprechungen aber nicht bekamen, woraufhin sie bald wieder verschwanden.

Nun hat ja ein Mensch, der öfter mit den Ordnungshütern in Berührung kommt als ihm lieb ist, einige Kontakte zu Anwälten. Einer dieser Kontakte, ein sehr liebenswerter junger Mann, hat uns dann geholfen. Die genauen Umstände unseres Kennenlernens haben wir ihm natürlich verschwiegen, doch das Erzählte hat ihm genügt um sofort Action zu bringen. Da keinerlei Anzeichen geistigen Verfalls festzustellen waren, wurde die Versachwaltung aufgehoben, die gute Frau bekam die Vollmacht über ihre Konten zurück, zog in eine eigene kleine Wohnung und der Sohn hatte den Scherben auf.

Eigentlich könnte die Geschichte jetzt zuende sein. Das Opfer ist in Sicherheit, hat neue Zähne bekommen und sich mit dem Retter angefreundet der sie fast jeden Tag auf einen Kaffee besucht. Die beiden verstehen sich prächtig, lachen viel zusammen, und sie drückt ihm immer wieder verstohlen ein Scheinchen in die Hand wenn er klamm ist, Ende gut, alles gut. Aber so ist das nun mal nicht im Leben. Jedenfalls nicht in meinem Leben.

Nichts deutete darauf hin, daß meine neue Bekanntschaft trotz ihrer Gehbehinderung nicht noch mindestens 20 Jahre leben könnte. Gut, sie würde nicht mehr Seilspringen wie ein junges Mädchen, aber für den einen oder anderen Kurzausflug würde es reichen. Eifrig schmiedeten wir Pläne für die Zukunft, wenn erst der neue Rollstuhl da wäre, dessen Genehmigung sich leider sehr in die Länge zog.

Ich weiß noch wie ich sie das letzte Mal gesehen habe. Lieder aus ihrer Jugend summend stand sie vergnügt in der Küche und wusch unsere Kaffeehäferln ab. Ich durfte abtrocknen, danach schickte sie mich weg. Ich solle noch etwas von meiner Jugend haben und nicht ständig bei ihr alter Oma rumsitzen, meinte sie neckisch. Dabei saß ich so gerne bei ihr. Sie war der erste Mensch in meinem Leben, der mich so nahm wie ich war und mich nicht entweder ausnutzen oder ständig an mir herumerziehen wollte. Fast würde ich sagen, wir haben uns geliebt. Denn ich war beileibe nicht der einzige Mensch dessen sie hätte habhaft werden können in ihrem neuen Leben. Sie war reich und hätte sich im vornehmsten Seniorenheim des Landes einkaufen können, dort hätte sie Gesellschaft genug gehabt. Jedoch hatten wir beide gelernt, den Menschen zu mißtrauen. Sowas verbindet. Natürlich hatte sie auch eine Pflegerin, aber diese klebte nicht rund um die Uhr an ihr sondern hatte ihr eigenes Zimmer, kam nur heraus wenn sie gebraucht wurde. Manchmal hatte ich den Eindruck, ihr Deutsch war besser als sie zugeben wollte.

Zwei Tage nachdem mich meine Wohltäterin weggeschickt hatte, läutete ich wieder an ihrer Wohnungstüre. Ich fühlte mich einsam und brauchte jemanden zum Reden. Natürlich dauerte es stets eine Weile bis sie zur Türe kam, doch heute ... kam niemand. Wie konnte das sein? War sie beim Arzt? Langsam stieg ich die Treppen wieder hinab und verließ das Haus. Blickte nach oben. Zu ihren Fenstern. Sah, wie eins offen stand und der Vorhang sich leise im Wind bewegte, als wolle er mir etwas mitteilen, oder mich gar herbeiwinken. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Ich sah sie sofort liegen, nachdem ich die Wohnung betreten hatte. Tot und kalt, so eiskalt. Ich hatte nicht gewußt, daß sich ein Mensch so kalt anfühlen konnte. Von der Pflegerin weit und breit nichts zu sehen. Langsam drückte meiner lieben Freundin die starr blickenden Augen zu und wählte die Nummer der Polizei bevor ich weinend zusammenbrach. Wieder stand ich völlig alleine auf dieser verfickten Scheiß-Erde.

Den Rest könnt ihr euch denken, oder? Natürlich hat man mir den Mord in die Schuhe geschoben. Vor allem, nachdem sich herausgestellt hatte, daß ich im Testament nicht nur erwähnt wurde, sondern einen gewaltigen Batzen ihres Vermögens erben sollte. Ich hätte heimtückisch bei der freundlichen, arglosen älteren Dame angedockt, erzählte der Sohn, mich in ihr Vertrauen geschlichen und sie anschließend, nachdem es mir mit dem Erben wohl nicht schnell genug gehen konnte, einfach erschlagen. Nix mit in dubio pro reo. Meine Spuren waren in der Wohnung reichlich vorhanden, auch direkt am Tatort, und wie war ich überhaupt hereingekommen? Nun konnte auch mein Bekannter, der Anwalt, nichts mehr ausrichten. Wer glaubte schon einem vorbestraften Einbrecher?

Nun sitze ich hier in Stadelheim. Immerhin habe ich ein Einzelzimmer bekommen wie alle anderen Mörder auch. Ich habe eine gute Arbeit dank derer ich mir beim Einkauf alles genehmigen kann was ich brauche, ohne die internen Verteilstellen in Anspruch nehmen zu müssen. Man geht mir aus dem Weg. Ich habe meine Ruhe. Mehr kann ich nicht mehr erwarten. Abends weine ich heimlich und leise, damit mich niemand hört. Würde meinem Ruf schaden. Ich vermisse meine liebe Freundin so sehr. Irgendwann werden sie mich in den offenen Vollzug lassen wo man nicht mehr ständig bewacht wird und dann, dann komme ich dir nach, Miranda. Bis bald!

_
*********cht76 Mann
826 Beiträge
Erstaunlich, @*******ert und @*****ida! Habt Ihr untereinander noch eine Wette laufen, wer den Namen Miranda schöner einbaut? Oder gab es bayernintern noch ein neuntes Wort? *lol*
*******t_by Mann
74.322 Beiträge
*****ida Frau
17.768 Beiträge
Zitat von *********cht76:
Oder gab es bayernintern noch ein neuntes Wort? *lol*

DAS wär doch mal eine Idee! *idee*
*******d18 Frau
7.026 Beiträge
Auch mein Wunsch nach einen neunten Wort wurde damals nicht erhört.
Ich glaube, wir sollten einfach stillschweigend eine solche Möglichkeit einführen …

Kurzgeschichten: Geschichtenspiel Teil 45

Aber so gruppenintern klappt’s dann doch!
Me 2
*********ld63 Frau
8.461 Beiträge
Mei, was hast du für eine Phantasie, Frau @*******ert! *hypno*

Diese Geschichte ist mal wieder so rabenschwarz und hintersinnig, zum Lachen und zu Weinen.
Danke dir fürs Lesevergnügen! *roseschenk*
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.488 Beiträge
Meine Wörterhenne *huhn* hat 8 Babys hervorgebracht:

Gewalt
trocken
vergeben
schätzen
Münztelefon
formvollendet
bestechen
Wolke

Auf dass sie mit eurer Pflege groß und stark werden! *vielglueck*
*****ove Mann
222 Beiträge
Sagittaler Kurzfurz
Aus der Reihe: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr

Wage es nicht! Wenn Du jetzt schon wieder meinem Zukunfts-Wolkenkuckucksheim irgendwie mit einem schlauen Spruch Gewalt antust, werde ich Dir trotz Deines bestechenden Charmes wirklich nicht mehr vergeben. Ich werde Dir dann in alle Ewigkeit und bei jeder sich bietenden Gelegenheit formvollendet und furztrocken dermassen Dein bürgerlich spießiges Paradies in eine Hölle verwandeln, dass Du das verzweifelte und ergebnislose Suchen nach Kleingeld wegen eines dringenden Anrufs an einem Münztelefon als kurzweilige Labsal empfindest! Außer Du suchst und findest das letzte Telefonhäuschen Frankreichs. Da wirst Du angerufen, Du ....
*********cht76 Mann
826 Beiträge
Präriehexereien, Kapitel 36
Gewalt
trocken
vergeben
schätzen
Münztelefon
formvollendet
bestechen
Wolke

Gut gelaunt und händchenhaltend erreichten Sally und Schwarzer Kojote das Dorf der Kiowa.

„Onkel Schwarzer Kojote! Tante Rote Rakete! Endlich seid ihr wieder da! Darf ich jetzt endlich mit dem Besen mitfliegen?“ rief es gleich aus einem der ersten Tipis, und ein kleines Mädchen von etwa fünf Jahren kam herausgestürmt.

„Jetzt warte doch mal ab, Schätzchen, und frag erstmal deine Mama, was die dazu meint. Sally, das ist übrigens meine Nichte Traumstern, die Tochter meiner Schwester Silberfeder.“

„Ach, ihr habt alle so schöne, formvollendete Namen. Mit dem Namen Sally komme ich mir da richtig langweilig vor. Für euch bin ich doch gern die Rote Rakete!“

Eine dunkelhaarige junge Frau, vielleicht ein paar Jahre älter als Sally und Schwarzer Kojote, kam aus dem Tipi und begann, das Mädchen zu ermahnen: „Traumsternchen, lass die beiden doch erst einmal richtig ankommen. Wenn es trocken bleibt, kannst du von mir aus gern mal mitfliegen, aber schau mal, da kommt gleich schon wieder ein Gewitter auf uns zu.“ Zu Sally gewandt fuhr sie fort: „Hallo, ich bin Silberfeder. Sag mal, womit hat mein Bruder dich denn bestochen, dass du unseren Stamm beschützt? Ich glaube übrigens, ihr solltet schnell zu Große Wolke gehen, denn der hat euch etwas mitzuteilen.“

Sally grinste ihre Schwägerin in spe vielsagend an.

Der Medizinmann wohnte direkt am zentralen Dorfplatz. Bei ihm waren die wichtigsten Persönlichkeiten des Dorfes versammelt. Schüchtern standen Sally und Schwarzer Kojote an der Tür, aber als Große Wolke sie mit einer großen Geste einlud einzutreten, nahmen sie ihren Mut zusammen.

Der alte Mann begann zu sprechen: „Liebe Sally… äh… Rote Rakete. Wir schätzen dein Engagement gegen die Gewalt der weißen Leute in unserem Land sehr und freuen uns, dass du, lieber Schwarzer Kojote, sie dabei so tatkräftig unterstützt. Daher möchten wir dich fragen, liebe S… Rote Rakete, ob du fortan ein vollwertiges Mitglied unseres Stammes sein möchtest?“

„Ja, ja! Nichts lieber als das!“ Selig strahlte Sally Schwarzer Kojote an und drückte ganz fest seine Hand, weil sie nicht wusste, ob ein Kuss in aller Öffentlichkeit hier gutgeheißen würde.

„Nun, dann wollen wir dir den Namen Rote Rakete, den sich unsere Kinder ausgedacht haben, auch gern ganz offiziell für die Verwendung innerhalb des Stammes vergeben. Vermutlich werden deine Hexenfreundinnen immer noch besser mit Sally zurechtkommen“, grinste Große Wolke. „Außerdem möchte ich dir dieses Amulett vermachen, das in unserem Stamm seit Generationen an die Person weitergereicht wird, die ein besonderes Werk für unsere Gemeinschaft getan hat. Es wird dir Glück auf allen deinen Wegen bringen, und vielleicht entdeckst du als Hexe da auch noch einige Spezialfunktionen.“

Rote Rakete und Schwarzer Kojote waren sprachlos. „Das, das habe ich doch überhaupt nicht verdient, das war doch alles nur Zufall. Überhaupt kenne ich mich doch noch gar nicht mit der Kultur hier aus und mit diesen Klamotten passe ich doch auch nicht hierher…“

„Daran haben wir auch schon gedacht, keine Sorge. Silberfeder ist eine geschickte Weberin und hat dir eine Tracht hergestellt, die dir passen müsste, von der Figur her seid ihr doch recht ähnlich gebaut.“

Einen Augenblick später, diese Umziehhexereien konnte sie mittlerweile im Traum, war aus der irischen Einwanderertochter Sally O‘Neill die Kiowa-Frau Rote Rakete geworden. Immer noch nach Dankesworten ringend schaute sie sich in den wohlwollenden Gesichtern ihrer neuen Sippe um, während draußen der Gewitterregen einsetzte.

„Danke“, brachte sie schließlich hervor. „Ihr wisst aber schon, dass ich als Hexenschülerin bei Witchita wohnen muss und noch eine lange Ausbildung vor mir habe?“

„Das ist uns sehr wohl bewusst, Rote Rakete, und wir haben auch schon Witchita vieles zu verdanken, aber eine Hexe, die direkt unserem Stamm angehört, ist unter den gegenwärtigen Umständen ein sehr wertvoller Schatz, selbst wenn sie noch in der Ausbildung ist. Fühl dich jederzeit willkommen! Schwarzer Kojote wird dich in unsere Kultur einweihen."

Plötzlich klopfte es am Fenster. Dort saß ein völlig durchnässtes Flughörnchen. Es war Barbi, das Hexentier von Sallys und Schwarzer Kojotes Mitschülerin und Freundin Frances.

„Immer werde ich in so ein Mistwetter rausgejagt“, schimpfte Barbi. „Wären doch diese Münztelefone schon erfunden, dann hätte Frances euch jetzt einfach anrufen können, aber das dauert ja wohl noch ein halbes Jahrhundert, meint sie. Frances immer mit ihren verrückten Zukunftsvisionen… Hihi, Sally, wie siehst du denn aus? Bist du jetzt eine Rothaar-Rothaut, hihihihi?“

„Eine Kiowa, bitteschön, und zwar habe ich gerade hochoffiziell den Namen Rote Rakete bekommen!“

„Oh… äh… Verzeih bitte, aber ich soll dir ausrichten, dass du dich bitte gleich raketenmäßig schnell zu Astralia aufmachen sollst. Anne hat im Therapeution angefangen, ganz furchtbar zu schluchzen, und das erste Wort, das sie herausgebracht hat, war Sally! Astralia meint, sie braucht jetzt ganz dringend ihre Schwester.“

Fragend blickte Sally in die Runde der Anwesenden und sah allgemein ein bestürztes, aber ermutigendes Nicken.

Schwarzer Kojote sagte gleich: „Ich komme auch mit und unterstütze dich, mein Raketchen!“
Rote Rakete
*****ove Mann
222 Beiträge
Aaach, das liebe Rakerle! *bravo*
Me 2
*********ld63 Frau
8.461 Beiträge
Rote Rakete!! *feuerwerk* *lol* Das passt perfekt, @*********cht76! *ggg*

Also, @*****ove, die Ansprache hat sich gewaschen! *schimpf* *crazy* *top*
*****e_M Frau
8.506 Beiträge
Spritig…
Sie war der Länge nach hingefallen. Gestolpert, gestürzt, Steinfussboden, aus die Maus? Irgendwie schon mit einer Gewalt, trocken, formvollendet. Die Rippen, vor allem der linke Bogen, verliessen kurz ihren angestammten Platz… sie dachten nach. Bersten, krachend oder dezent mit einem verschnupften Unterton sich hinter einer Prellung verstecken? Was? Ja? Das lässt sich machen. Bestechend als Idee, schmerzhaft in der praktischen Ausführung.
Mit einer anschwellenden rechten Hand sammelte sie sich, dachte kurz über den nicht erreichbaren Fernsprecher nach, ein altes Münztelefon, da hinter ihr, auf der Anrichte, unerreichbar.

.
.
.


Klar raffte sie sich auf, zwar etwas verwackelt, aber doch zielstrebig. Vergebens war es nicht, nach einem Abschätzen der möglichen Sturzfolgen zog sie sich an der Treppe in eine aufrechte Position, humpelte mit einem leicht wolkenesken Gefühl gen Küche und griff nach der Ginflasche. Ein billiger Fusel, doch egal!
Okay, das Öffnen erwies sich als sehr schwierig. Dicke blaue rechte Hand wollte nicht gleich. Doch das machte sich mit der Zeit und als das brennend spritige Nass ihre Speiseröhre erreichte spürte sie den Rippenbogen kaum noch…
Profilbild
*******ert Frau
1.512 Beiträge
Alter Falter @*****e_M das ist ja mal direkt aus dem Leben gegriffen. Vor allem das 'wolkeneske Gefühl' gefällt mir, das beschreibt es wirklich perfekt.
*****e_M Frau
8.506 Beiträge
Dummerweise ist meine Geschichte wahr - bis auf das Ende und den billigen Gin. Aber es geht schon aufwärts 🤣
*******o_F Mann
2.973 Beiträge
Zitat von *****e_M:
Dummerweise ist meine Geschichte wahr - bis auf das Ende und den billigen Gin. Aber es geht schon aufwärts 🤣

Puh
*****ove Mann
222 Beiträge
@*****e_M

Nun ist mir klar, warum das Wort formvollendet so gut passt. Odette und formvollendet - das passt! Hmmm -vielleicht bist Du ja genau deshalb ... *gruebel*
**********silon
6.453 Beiträge
Gute Besserung! @*****e_M Aber Prellungen sind mitunter eine langwierige Sache. *troest*
*******nd29 Mann
727 Beiträge
Achtziger
Gewalt
trocken
vergeben
schätzen
Münztelefon
formvollendet
bestechen
Wolke


Eine formvollendete Kabine in Gelb, ein Münztelefon. Das waren noch Zeiten. Man konnte es schätzen, trocken und sicher in einem dicken Buch die Telefonnummer von Tante Helga in der Pestalozzistraße 7 zu suchen. Manche Nummern hatte man sogar im Kopf. Eine derartige Wolke von Funkwellen, der man jegliche Informationen mit einem kleinen Handgerät entlocken kann, gab es noch nicht.

Damals war das Münztelefon ein kleines Wunderwerk der Technik, ein Symbol der Verbindung in einer ansonsten weit weniger verknüpften Welt. Die Leute stellten sich geduldig in einer Schlange an, um ihre drei Minuten Gesprächszeit mit einem geliebten Menschen auszukosten. Es war eine Zeit, in der das Warten und die Vorfreude auf das Gespräch fast ebenso wichtig waren wie das Gespräch selbst.

Printmedien hatten noch eine andere Bedeutung. Tatsächlich wurden diese ausschließlich auf Papier produziert. Für die Auslieferung wurden Jobs an Schüler und Studenten vergeben. Auf der Titelseite der Bildzeitung waren barbusige Mädchen abgebildet. Das schien Feministinnen weit mehr aufzuregen als das heutige Porno-Angebot im Netz. Abgesehen von den Titelmädchen war das Niveau der Bild jedoch bestechend ähnlich zum heutigen.

Das Pendant zu TikTok und Youtube waren Comics. „Sex und Gewalt“ von Walter Moers war spektakulär und „Asterix und Obelix“ damals schon retro.
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