Präriehexereien, Kapitel 37
olympisch
Stopp
Röhre
schaumig
begeistert
Riff
verschwunden
nichts
„Wie sollen wir denn jetzt zu zweit zu Anne und Astralia kommen?“ fragte Sally. „Die Sonne geht gleich unter, und an der Ostküste ist es bestimmt schon stockdunkel. Ich sehe ja im Dunkeln alles, aber Schwarzer Kojote, selbst wenn er so schnell läuft, wie ich auf dem Besen fliege, kann er ja nichts sehen. Schatz, ich befürchte, ich muss mich allein um Anne kümmern.“
„Stopp“, rief Listiger Lurch, der Besenmacher dazwischen. „Ich hatte heute über den Tag etwas Zeit, etwas für euch zu konstruieren. Probier den hier mal aus, Schwarzer Kojote!“ Listiger Lurch zog einen Besen aus dem Versteck, aber was für einen. Auf den Stiel war ein Sattel montiert, wie ihn die Kiowa für ihre Pferde nutzten. „Der müsste euch eigentlich auch beide tragen. Wenn Rote Rakete vorn sitzt und du, Schwarzer Kojote, hinten auf dem Sattel, solltet ihr auch zu zweit auf einem Besen fliegen können.“
Sally strahlte begeistert. „Das ist ja genial! Und wenn ich jetzt schnell einen Zeitstopp hexe, bevor die Sonne hier untergeht, sind wir im Nullkommanix bei Anne! Aufheben kann ich den Zeitstopp auch in der Nacht. Aber da müssen wir uns jetzt wirklich beeilen, bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Also danke für die Aufnahme in den Stamm, und wir werden uns spätestens übermorgen wieder hier blicken lassen, nicht wahr, Kojo? Sunéa pisuté, Sally, Schwarzer Kojote, Barbi!“
Sally, Schwarzer Kojote und Barbi, das Flughörnchen ihrer Mitschülerin Frances, setzten sich auf den Besen, während um sie herum alles zum Stillstand gekommen war. Der Besen ließ sich sanft fliegen, und der weite Weg von Kansas bis Georgia war schnell bewältigt.
„Schaut mal, da drüben!“, rief Sally, „Das Meer! Da vorne ist ein Riff! Sogar die schaumigen Wellen sind stehen geblieben! Fliegen wir da morgen noch mal hin, das muss ich mir mal aus der Nähe ansehen!“
„Nein, ich kann doch überhaupt nichts sehen, so dunkel wie es hier ist! Bitte, flieg vorsichtig, Schatzi! Nicht, dass wir noch dagegen donnern!“
Etwas enttäuscht drehte Sally ab, aber der Gedanke daran, dass ihre Schwester dringend Hilfe brauchte, überzeugte sie, doch auf Astralias Hexenhaus zuzufliegen.
Als sie ankamen, hob Sally gleich den Zeitstopp auf. Sofort kam Frances herausgerannt und rief: „Sally, wie hast du das denn geschafft? Ich habe Barbi doch vor höchstens einer Weile losgeschickt, euch zu holen. Also, wenn Besenfliegen eines Tages olympisch wird, ist dir die Goldmedaille im Schnellfliegen sicher! Da können die anderen alle schön in die Röhre gucken! Was habt ihr da überhaupt für einen coolen Besen?“
„Erkläre ich dir alles später, Frances, wo ist Anne?“
Astralia trat auch aus dem Haus. „Deine Schwester sitzt in ihrem Zimmer, in meinem Therapeution. Seit ungefähr vier Weilen jetzt. Das heißt, dass sie mittlerweile etwa vier Wörter pro Weile sprechen können müsste. Geh ruhig mit rein, das schadet dir nichts. Aber mach dich auf etwas gefasst, Sally! Flederhexen haben leider so ein paar Macken, die man auch mit Hilfe eines Therapeutions nicht wegbekommt.“