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Geschichtenspiel Teil 45

*****ove Mann
281 Beiträge
Übung nach "Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben, Kapitel 20, die Zahl der Elemente zählt.

Ich hatte einen wirklich erquicklichen Traum. Heute Nacht stand ich unter der schmalen Sichel des Mondes und wünschte mir Flügel. Hoch hinaus wollte ich, um den grauen, so traurig leeren Tagen zu entfliehen. Entfliehem und eine Welt suchen, in der nicht die pure Gier des rolligen Katers zählte, sondern die Feinfühligkeit meiner Fingerspitzen, die Empfindsamkeit der feinen Härchen auf unserer Haut und die unendliche Verbundenheit sich anschmiegender Leiber.

Keine wilde Rammelei, kein Bumsen, Ficken oder gar Nageln von Vorn, Hinten, Oben oder Unten, sondern aufmerksames Lustwandeln über Berge und Täler, mit und ohne gemeine Fingernagelspitzen, die diese so wohligen Schauer oder gar entzückenden kleine Schreie aus der Tiefe hervorlocken. Ausgedehnte Reisen über Gipfel der Lust und Täler, in den Düfte von Feilchen, Rosen und Citrusblüten dem Hirn alle müden Gedanken austreiben und alles Blut in mir und Dir fast zum Sieden bringen, sollen dort das Ziel allen Seins und Werden sein. So dass Orgasmus und Organismus ein Wort und wir ein einzig Ort werden. Ein Ort der erfüllten Sehnsucht, der lebendigen Lust und der erschöpften Liebe, die sich vor der nächsten Entdeckungsreise in erholsamem Schlummer aneinanderkuschelt. Traumlos glücklich!

Und so floh und flog ich.
Und plötzlich warst Du da.
Ganz nah!

Meine Finger wanderten Knöchelchen für Knöchelchen deine Wirbelsäule hinauf. Kniffen, lockten und streichelten Muskelbäuche bis Dein Seufzen meine Ohrmuscheln streifte. Der Duft Deiner Haare küsste meine Nasenflügel und die Härchen auf der Haut ringelten sich umeinander, als ob sie uns immer näher aneinander ziehen wollten.

Wir waren Musiker und Instrument zugleich, Melodie und Rythmus, Suche und Erfüllung.
Pauken und Trompeten spielten keine große Geige mehr.
Niemals wieder wollte ich von dort, von Dir weg.

Dann krähte der Hahn meine Weckers. Ich fiel zurück in den Morgen. Erbarmungslos.

Doch im nächsten Traum schenke ich Dir meine Flügel. Damit Du mir folgen kannst. Ich verspreche auch, dem Hahn den Schnabel zuzubinden, wenn Du da bist. Denn wir werden unseren Schlaf brauchen.
*****e_M Frau
8.652 Beiträge
Hach….. Wunderbar! *bravo*
*****ove Mann
281 Beiträge
Danke! Daran ist nur das tolle Buch schuld! *rotwerd*
*******blau Mann
3.644 Beiträge
*bravo* @*****ove
so schön und so schön romantisch und poetisch!!
*********cht76 Mann
1.045 Beiträge
Ab wann gibt es das komplette Buch zu kaufen? *bravo*
*******nd29 Mann
736 Beiträge
Der Kater

anschmiegen
Düfte
erquicklich
Flügel
Kater
lustwandeln
Sichel
Veilchen



Zwar bin ich ohne Haustier aufgewachsen und habe mir auch nie eines zugelegt, aber prinzipiell mag ich Tiere. Ich finde es angenehm, wenn sich Katzen anschmiegen und Hunde aufopfernd jeden Befehl ihres Herrchens (ist mir scheißegal ob das politisch korrekt ist) ausführen. Es fasziniert mich auch, dass man mit Pferden kommunizieren kann, wenn man ein paar Kniffe kennt. Es gibt ein Vieh, das ich allerdings absolut nicht leiden kann: der Kater.

In meinem Kopf dröhnt es, als würde jemand unkoordiniert auf einen Flügel einhämmern. Dieser Zustand ist alles andere als erquicklich. Es ist demnach an der Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Um irgendwie in die Gänge zu kommen, ist ein Gang ins Badezimmer keine schlechte Idee. Ein Blick in den Spiegel bringt dann auch neue Erkenntnisse. Unter meinem linken Auge befindet sich eine dunkle Sichel. Ich muss mir beim gestrigen Lustwandeln ein schönes Veilchen eingeheimst haben.

Langsam kommen Fragmente der Erinnerung zurück. Süße Düfte von frischem Heu (um nicht Stroh zu sagen) und weiblichen Ausdünstungen werden mir gewahr. Nun habe ich die Szenerie wieder klar vor Augen. Auf einem Bauernhof habe ich das junge Mädel aus dem Hofladen durchgenudelt. Irgendwie muss der Bauer, der uns erwischte, etwas dagegen gehabt haben.
*******nd29 Mann
736 Beiträge
@*****ove Mit dem Feilchen schruppe ich über das Fichtenholz und genieße Düfte von Harz und Veilchen...
*****e_M Frau
8.652 Beiträge
Lichter aus
Eben noch liess es sich genüsslich lustwandeln, hier, in dem kleinen Reich, weit entfernt von jeglicher Zivilisation, am Rande des Veilchenäquators.

Doch von jetzt auf gleich schien alles verändert. Die Sichel des Trabanten, weit oben im Dunkeln, schien sich zu drehen, zu spiegeln und bedrohlich zu wackeln.

Der Kater, dessen Flügel gleich einem Seismographen jegliche Veränderung ringsum anzeigte, schnurrte nicht mehr. Es war ein Krächzen und Bellen, wenn er den Schnabel öffnete.

Anschmiegsamkeit, immer seine beeindruckendste Eigenschaft, wandelte sich in kratzbürstige Abwehrhaltung. Und auch die Düfte schwanden, diese lieblich erquicklichen Düfte nach frischem Heu.

Mit einem Tatzenschlag drückte er sein Lieblingsspielzeug und die abgerantzte Remote Controll gab das Signal an den Tv-Empfänger weiter.

„Gong! Es ist 20 Uhr, hier sind die Zentralnachrichten von der Welt jenseits der Veilchenlinie.“

Unterlegt mit einem Säulendiagramm sprach die Stimme weiter „die Blauen haben heute auf der ganzen Länge, Breite gewonnn….“

Da donnerte der Kater die Fernbedienung in Richtung Bildschirm, dieser zerbarst mit lauten Gebrumme und im gleichen Moment gingen überall die Lichter aus.
*****ove Mann
281 Beiträge
@*******nd29
Ach du liebe Sch....! Da muss ich wohl noch etwas an der rechtschreibung veifen, gell! *panik*

Zum Glück hat der Mann dich nicht in einen Vögelbauer gesteckt *bravo*

@*****e_M
Als Höcke er auf einem Pulverfass! *gruebel* *top*

@*********cht76
Das Buch ist nicht von mir! Siehe Bild!
*****e_M Frau
8.652 Beiträge
Ja @*****ove so ist es!
*****ove Mann
281 Beiträge
Das mit der RechtSSchreibung? *floet*
**********silon
6.903 Beiträge
Zitat von *****e_M:
Da donnerte der Kater die Fernbedienung in Richtung Bildschirm, dieser zerbarst mit lauten Gebrumme und im gleichen Moment gingen überall die Lichter aus.

Aber immerhin, wenn ich richtig informiert bin, erhöckerte sich der Mann kein direktmandat. obwohl er vorher sogar den angestammten wahlkreis gewechselt hatte.
*********geist Mann
34 Beiträge
anschmiegen
Düfte
erquicklich
Flügel
Kater
lustwandeln
Sichel
Veilchen

Die Augen des Katers beobachten gelb, wie die Sandkörner tänzelnd an der Bahnsteigkante entlang zittern.
Erquicklich lustwandeln sie nach Herzenslust darüber hinaus.

Immer schneller und schneller fallen sie, hüllen sich in die Düfte der Bahngleissprossen .

Schlussendlich versiegen die Körner höhnisch immer ganz.
Eben noch am Flügel angeschmiegt, verstummt der letzte Ton, schimmernd im Gesang von Gevatters Sense Sichel.

Aus irgendeinem Grund, riecht es nach Veilchen und Melancholie.
*********cht76 Mann
1.045 Beiträge
Präriehexereien, Kapitel 41
Diesmal nicht in der Prärie, sondern an der Küste des Ozeans...

anschmiegen
Düfte
erquicklich
Flügel
Kater
lustwandeln
Sichel
Veilchen

Die Düfte des Meeres! Wie hatte Sally sie doch in den Jahren auf der Prärie vermisst! Die Sichel des abnehmenden Mondes schickte ein fahles Licht auf die Atlantikküste, während Sally allein auf dem Riff hockte und auf den Sonnenaufgang wartete, um gleich den ersten Sonnenstrahl einzufangen und damit Hexenwasser zuzubereiten, das ihrer Schwester Anne wieder helfen würde, normal sprechen zu können. Ihre Sorge um Anne zog Sally nur noch weiter herunter. Sie musste daran denken, wie Anne sie verarztet hatte, nachdem ihr Exfreund Jack nach einer Party in seinem heftigen Kater Sally ein Veilchen verpasst hatte. Ihre Eltern hatte sie angelogen, sie sei beim Wasserholen mit dem Auge gegen die Brunnenkante gestürzt. Aber nun als Hexe hätte sie das ganz bestimmt nicht mehr nötig. Da war der Gedanke, eng an Schwarzer Kojote angeschmiegt hier am Strand zu lustwandeln, doch wesentlich erquicklicher. Mit ihren Besen konnten sie jetzt jederzeit herkommen und brauchten nicht davon zu träumen, sich Flügel wachsen zu lassen. „Liebe Sonne, geh doch bitte bald auf“, dachte Sally bei sich. „Dann kuriere ich Anne, und dann ist vielleicht vor Unterrichtsbeginn sogar noch Zeit für einen Quickie in Astralias Gästebett, falls Schwarzer Kojote dann schon wach ist…“
Allein am Meer
*********ynter Frau
9.916 Beiträge
Danke @*****ove, @*******nd29, @*****e_M, @*********geist und @*********cht76 für eure poetischen, nachdenklichen und sehnsuchtsvollen Geschichten bis hierhin.
Ich habe sie mit Genuss gelesen.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.676 Beiträge
anschmiegen
Düfte
erquicklich
Flügel
Kater
lustwandeln
Sichel
Veilchen
----------------------

Antaghar

Der Sonnenuntergang hat den Himmel veilchenblau gefärbt, der nun langsam sein dunkles Nachtkleid anlegt.
Ich stehe am Fenster und betrachte die golden schimmernde Mondsichel am Firmament.
Es ist heller als sonst, denn es ist ein neuer Stern zur großen, friedlichen Gemeinschaft hinzugekommen, die über uns wacht.

Du hast eine neue Aufgabe angetreten: Du weist uns von oben den Weg im Dunkeln, lenkst unsere Aufmerksamkeit auf die feinen Dinge, für die Du immer ein gutes Gespür hattest. Es bleibt die Gewissheit, dass Du immer da bist, auch wenn Wolken die Sicht versperren.

Wenn das Leben nicht mehr erquicklich ist, ist es gut, wenn man sich an einen friedvollen Ort zurückziehen kann, dorthin, wo wir uns alle irgendwann wiedersehen.

Bis dahin werde ich in die Sterne schauen und mir vorstellen, wie Du zwischen den anderen Himmelslichtern lustwandelst und ihnen spirituelle Flügel verleihst, wie Du die Düfte der planetarischen Nebel aufnimmst und wie Du das scheinbare Anschmiegen der Monde an ihre Mutterplaneten aus nächster Nähe bestaunst. Und wie Du mit einem schnurrenden Kater auf dem Schoß entspannt unser Treiben hier verfolgst und ihn bei Bedarf mit einer Botschaft zu uns schickst.

Es tröstet mich zu wissen, dass es Dir nun gut geht.
******s23 Frau
12.774 Beiträge
*herz2* Wunderschön @*****a99
*********ynter Frau
9.916 Beiträge
red
*******tee Frau
7.256 Beiträge
Ihr lieben, ich habe heute die Aufgabe euch die neuen 8 Worte zu stellen, diese gelten natürlich erst ab heute 20:00. Da bin ich unterwegs, daher stelle ich sie schon jetzt ein:

8 Worte

frisch, nachdenklich, reiben, aufbrausen, Schwelle, tief, Umbra, Wind

In Gedenken an Antagahr, Danke daß du uns diese Gruppe geschenkt hast *herz*
**********Engel Frau
26.077 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke @*****a99 für diese wunderschönen Zeilen! Genau so stelle ich es mir auch vor. *g*
*********_Arte Frau
14.146 Beiträge
@*****a99 Deine Zeilen treiben Tränen in die Augen.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Schöne neue Wörter, liebe @*******tee ! Danke dafür! *blumenschenk*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
8-Wörter-Spiel
frisch
nachdenklich
reiben
aufbrausen
Schwelle
tief
Umbra
Wind

Umbra mai fu

Luisa Neubauer und ihre Cousine und ziemlich beste Freundin Carla Reemtsma sitzen in ihrem Berliner Lieblingscafé „An der Schwelle zur Ewigkeit“.

Luisa
Und, läufst du immer noch deinem Countertenor hinterher?

Carla
Welchem? Valer Sabadus? Quatsch, das ist Wind von gestern.

Luisa
Wind? Du meinst „Schnee von gestern“.

Carla
Sag ich doch.

Luisa
Hast du das Fach gewechselt?

Carla
Welches Fach?

Luisa
Na, Countertenor.

Carla
Eigentlich nicht.

Luisa (hebt die Hand)
Sag nichts! Lass mich raten … (nachdenklich) Filippo Mineccia? Philippe Jaroussky? Jake Arditti?

Carla (schüttelt den Kopf)

Luisa
Max Emanuel Cenčić? Bruno de Sá?

Carla
Beide sind schwul.

Luisa
Seit wann stört dich das?

Carla
Es stört mich nicht. Aber es schränkt einen doch ganz schön ein.

Luisa (reibt sich die Nase)
Ich weiß! Yurij Mynenko, eine frische Stimme aus der Ukraine!

Carla
Nicht schlecht geraten, aber nein.

Luisa
Ich geb auf.

Carla (beugt sich zu ihr, verschwörerisch)
Franco Fagioli.

Luisa
Was? Diese Nervensäge aus Argentinien? Er quakt wie ein Frosch!

Carla (aufbrausend)
Was du schon weißt! Du hast doch keine Ahnung! - Niemand hat so einen Stimmumfang, von ganz hoch zu ganz tief! Du musst mal hören, wie er „Umbra mai fu“ singt, du weißt schon, die berühmte Händel-Arie.

Luisa (steht auf)
Komm, wir müssen los! Zahlst du? Hab nur meine Bankkarte dabei.

Carla (seufzt)
Na gut. Aber mach das nicht zur Gewohnheit!

Luisa
Übrigens: Es heißt „Ombra mai fu“, die Händel-Arie.

Carla
Musst du alles besser wissen?

Luisa (lacht)
Klaro! Ein Markenzeichen von „Fridays for Future“!
Franco Fagioli singt „Ombra mai fu“ Aus der Händel-Oper „Serse“. (Quelle : Deutsche Grammophon)
It´s me!
*********ld63 Frau
8.720 Beiträge
Schön, mal wieder was von den beiden Future-Ladies zu lesen, liebe @**********gosto! *ggg*

Und das Video von Franco Fagioli ist so schön, dass ich es mal hier einstelle. *love*
*fluester* Ich stehe nämlich auf Männer, die mit Bäumen schmusen... *liebguck*


red
*******tee Frau
7.256 Beiträge
Oh Gott, was für eine Stimme *love* die geht unter die Haut.
Danke @**********gosto und @*********ld63
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