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Geschichtenspiel Teil 45

********1_by Mann
68 Beiträge
Danke liebe Gabi. Gerne, wenn auch überrascht, nehme ich die Gelegenheit wahr, und gebe acht Wörter die in meinem Wortdingens gerade vorhanden sind zum Spielen. Auf hoher See und im Wortspiel, so scheint es, ist man doch eh in Gottes Hand.
Wenn es nach mir ginge, dem ist zum Glück nie so, würde ich sagen groß- Klein... fein ist er ja, brav ist er, Tunwort. Platz... mei schau passt, sitzt, wackelt und hat lust. äh Luft.
Egal was, wer, wie, warum wieder zusammenzimmert. Es ist immer mit Freude zu lesen. Danke und Spaß und eine gute Zeit. Sam Smacks Whiskey^^.
• famos
• Deckungsbeitrag
• berappen
• kosmopolitisch
• Kaschemme
• geborgen
• Paradiddle
• verwunschen
*****e_M Frau
8.525 Beiträge
Warmduscher V - Abgesang








Er brauchte kein Schlagzeug und auch keine Trommel um mit seiner Paradiddletechnik zu glänzen. Ganz famos war er an Bauzäunen und bei Gullideckeln. Sollen sie doch alle nun denken was sie wollen. Auch dass er käuflich wäre und mittels eines Deckungsbeitrages quasi eine Berappung vorläge. Nein, kosmopolitisch gesehen war er ein Unikat.
Er rieb sich die Augen. Um ihn herum war es dunstig, ähnlich wie in einer ihm bekannten verwunschenen Kaschemme. Wohlig geborgen räkelte er sich auf den Laken und beschloss erneut in die Traumwelt einzusteigen und dort die warmen Wassertropfen zu geniessen…

Im Hintergrund quietschte eine Holztür.
*****ove Mann
232 Beiträge
Chorchaos ohne Diddleriduh
Im 16. Diddlereich entstand heuer Chorchaos pur.

Lange galt es ob seiner ruhigen, immer freundlich lächelnden Bewohner und der kostbaren Stille als Rückzugsort für überstrapazierte und heillos ausgefranzte Drahtseilnervenbündel. Wie ein verwunschenes Märchenland, in der kein Lebewese irgendeinem anderem das Leben zur Hölle machte. So etwas schien undenkbar in dieser beschaulichen Welt, in der sich Hinz und Kunz und sogar die wildesten Trumpeltiere geborgen fühlten!

Doch dann, vielleicht weil es des Guten zuviel wurde, spitzte Eumel Fistelklonk, der Ober-Unterton-Chorleiter aller Diddles seine Ohren. War er doch heute morgen in seiner Kemenate aufgewacht und hatte erstaunt un befremdet das leise Fiepen der Mäuse in den Strohlehmwänden vermisst. Weshalb er aufs Fürchterlichste erschrak, denn gerade an diesem Morgen sollten die Generalprobe des Chors zum alljährlichen Besamungsfest der Königlich Berittenen Husarendiddles stattfinden. Man muss nähmlich wissen, dass sähmtliche herrlichen und dähmlichen GrünhinterdenRiesenOhrenDiddles an diesem Tag ihren Sermon, den Deckungsbeitrag für den Fortberitt der Dülmener Diddle-Ponys berappen müssen.
Frisch und fromm und saftig!
Und das reüssiert bekanntlich nur, wenn die bunten Bibabutzenfenster der Fest-Kaschemme im Gleichklang mit den Stimmen des Chors so famos reso- und räsonieren, dass es zum berühmtberüchtigten Diddleschwingle-Dschingle kommt, bei dem alle männlichen Diddleschwingle im Gleichklang wie ein Springbrunnen ihren kosmopolitisch ohrgiastischen Sermon auf die rossigen Stuten übertragen und so für die nächste famose Großohrendiddle-Dülmener Generation sorgen. Denn alleine der Samen der Hengste langte nicht, um die samenhungrigen Pferdedamen erfolgreich zu befruchten.

Da die ohriginal Dülmener Diddlepnies schon fast ausgestorben waren, hatten sie es nach der Grossen Vier&Fünfus-Seuche einmal mit den ähnlich grossen Dartmoor-Ponys versucht, doch die daraus erwachsenen Tiere ließen nur speertragende Reiter auf ihren Rücken und das führte zu so vielen ungeplanten Ohrlöchern bei den Diddles, dass es bald keine Ringe mehr dafür gab. Ein Versuch, die schilde der reiter mit Zielscheiben zu versehen, hatte verständlicherweise das falsche Ergebnis. Glücklicherweise gebaren in den Jahren danach die Zuchtstuten Diddlai-Khans so viele gesunde und prächtige Nachfahren, dass sich das Problem erledigte und fürderhin wieder reichlich Ponyschöße beim jährlich choralen Feste zum Befruchten bereitstanden.

So hatte also Eumel Fistelklonk verschlafen, musste ohne dass sein bewusstsein ihn vorher warnen konnte, die Ohren spitzen und - so will es die Diddle-Natur nun einmal - konnte er sie nicht mehr in die harmonische diddlerunde Form zurückverwandeln. Um das auszugleichen, hätte man ein aus einer Diddleriduh- Staude frisch geschnittenes und vergoldetes Hörrohr benötigt. Und das stand nun einmal um diese Jahreszeit nicht zur Verfügung.

Wie nun jeder weiß, sind runde Diddleohren die Voraussetzung zum genauen Erkennen der richtigen Sermon-Abschuß-Frequenz. Spitzohren kennzeichneten aber einen Paradiddle, der leider nur noch Quinten statt Sechzehntel erkennen konnte. Somit war der Chor ohne ohripotenten Dirigenten, selbst wenn Eumel diesen in der festlich geschmückten Kemenate noch rechzeitig erreicht hätte. Was allerdingensbumsens dazu führen täterätatüte, dass überall Haarsträubmonien kosmoarschhektoliterarische und damit grausame Vorhautvorzugsfrequenzen das nötige Mitschwingen der Bibabutzenscheiben verhindert hätte. Dies wäre im Übrigensogar äußerst gefährlich, da dabei die kostbaren Gläser springen und dabei weitere Diddleohren verletzen und unbrauchbar machen könnten.

So entstand ein heilloses Durcheinander, das niemanden beglücken und nicht einmal die sehr geduldigen Diddle-Ponies zum Öffnen ihrer aufs Äußerste geschwollenenSchall-Ah-Lippen bewegen konnte!

Fatal statt Fanal!
*****e_M Frau
8.525 Beiträge
Halleluja! *bravo* *bravo*
@*****ove
Ich trainiere ja ständig das Genre „schräges Schreiben“, aber an Deine Ergebnisse komm ich niemals ran😅
*****ove Mann
232 Beiträge
Liebe Odette, dafür werde ich nie die zeitlose Eleganz deiner treffenden Fomulierungen und traurighumorigen Verse erreichen! Selbst wenn du dein Haar herunterliessest, oh Holde! *ja* *anbet* *hutab*
********1_by Mann
68 Beiträge
@*****ove und @*****e_M euch beiden sage ich schon mal danke. *lol* *haumichwech* @*****ove dieses grotesk schöne Textmonster lässt meinen linken Zeigefinger schon fast den Druckbefehl geben. Das sind zu viele schöne Wort, Buchstabenspiele drin. Das muss ich analog vor mir haben. Alleine das weiße? Mäuse hören, statt sehen.. ja auch das wer nähmlich mit h schreibt ist dähmlich. *rotfl*. Ja da fühle ich mich zuhause. Danke euch beiden.
*******977 Mann
5 Beiträge
Die letzten Tage gab es immer nur Regen.
Unser kleines Haus war ganz schön baufallig. So war es für uns erschütternd, dass das Dach Löcher hatte und das Wasser durchtrofte. Doch heute herrschte wieder die herrliche Sommerhitze. Alles konnte wieder trocknen. Die schöne Sonne wollten wir gerade auf unserer Verander genießen, als die Nachbarin und Nachbar uns besuchten kamen.
Wir hatten uns lange nicht gesehen und sie wollten uns von ihrer Schifffahrt auf den Nil erzählen, von der sie gerade zurück gekommen waren. „Ganz schön heiß bei euch“ sagte die Nachbarin. „Auf dem Nil war es auch unglaublich heiß, aber in allen Räumen gab es eine Klimaanlage.““ Na mit einer Klimaanlage können wir hier nicht aufwarten, aber Löcher im Dach haben wir viele.“ Ein Glück, das wieder die Sonne scheint und morgen der Dachdecker kommt um sie zu beseitigen.“ Wir lachten und es wurde noch ein plauderhafter Abend über Hitze, Regen, Klimaanlagen und Krokodilen mit Löchern….
********1_by Mann
68 Beiträge
Etwas Überlänge. Aber für die eigenen Worte nur ein paar Absätze fühlte sich auch nicht richtig an.

Die Freiheit des Schalentiers.

Aus Erfahrung und weil ich es beobachten durfte, kann ich sagen. Wer sich zu einem Schalentier mit Scheren gesellt, kann sicher etwas erleben. Es begann auf folgende Weise.

Beim Entdecken dieser verwunschenen Kaschemme denkt man sich zuerst nicht sonderlich viel dabei. Genauer gesagt erhört man diese Behausung mehr als das man sie erblickt. Was da unter Wasser dauernd „klipp, klapp“ macht liegt unter der ruhigen Wasseroberfläche, wohl mit Absicht, gut verborgen. Ein luftiges Wesen ist, na ja? irgendwie selbsterklärend, etwas windiger unterwegs und würde doch glatt über das Wasser hinweg huschen. Was weder das luftige Wesen noch das Schalentier unten im Wasser bedacht hatten, ist, dass dieses “Klipp, klapp“ auffällt. Zum Glück für beide ist das luftige Wesen, was rhythmische Geräusche angeht, etwas vorgebildet. Dazu gleich mehr. Was dieses Schalentier angeht, ihr kam die Möglichkeit das sich das Klopfen auch durch Stein und Erde ausbreiten könnte erst gar nicht in den Sinn.

Nennen wir unseren Sausewind einfach Luftikus und das Scherenschalentier Schnippi. Während Luftikus in die Tiefe hört und wohl denkt das solch gleichmäßige Paradiddle keinesfalls zufällig entstehen denkt das Schalentier erst gar nicht daran das ihre Alltagsgeräusche aus ihrem Versteck nach oben dringen könnten.
L(inks)r(echts)llRlrr… schlagen Schnippis Scheren gegen Steine und allen möglichen Dingen die nahe um die Behausung verstreut am Grund liegen. Kein Zweifel das diese Schlagfolge bewusst in die Welt gesetzt wird.
„Meisterhaft in die Welt getrommelt“ stellt er fest und lauscht nur ein paar Sekunden verzaubert den Geräuschen.
„Fabelhaft“ raunt er nach wenigen Sekunden.
„Diese Ruhe! Gleichmäßig perfekt. Famos!!“

Schnippi macht das wohl schon eine Zeit da sie dabei nach links, rechts, unten und oben blicken kann und ihre Umgebung auf diese Art beobachtet. Das waren seine Gedanken und Worte, als er diese seltsame Szene beobachtete. Was seltsam war berichtete er mir danach auch. Aber um das zu verstehen, muss man ein paar Dinge über Luftikusse wissen.

Sehen wir uns deshalb diesen Luftikus und auch ein klein wenig den Luftikus im Allgemeinen genauer an. Das ist bei diesem bestimmten hier gerade sehr günstig, weil er eben so selten ruhig steht.
Der Luftikus im Allgemein klopft wegen seinem windigen Wesen mittlerweile erst ein paar Mal zur Sicherheit auf die verschiedenen Dinge. Meist schnell, routiniert die Stabilität prüfend.

Zu oft wurden die entzückenden Schmetterlinge fast immer durch seinen Wind weggeweht. Ihre verzückendes, buntes Geflatter zog oft genug die Aufmerksamkeit dieses ungewöhnlich starrköpfigen Luftikus auf sich. Aber selten standen seine Winde günstig. Der Zauberschmetterling musste mit dem Wind fliegen und er musste sich gegen den Wind annähern. So konnte er den Schmetterling riechen aber das Zauberwesen ihn nicht. Sein unerwartetes Erscheinen und seine unscharfen Formen erschreckten meist das Zauberwesen und mit dem Schreck vergaß es kurz mit den Flügeln zu schlagen.

Zack, blies sein Wind sie wieder weg. Einen Schmetterling von hinten im Wind segelnd brausend auf die Pelle zu rücken war etwas gefährlich und allein durch den eigenen Wind drücke Luftikus auch mit dieser Methode den Schmetterling von ihm weg. Es ist nur seiner Starrköpfigkeit zu verdanken das ihm ein Tanz mit ein, zwei Schmetterlingen gelang.

Was die beiden Luftikusse, die ich kennte, klarstellten war für mich zuerst etwas überraschend. Es ist auch für windige Wesen ein klein wenig anstrengend gegen den Wind zu brausen. Deshalb haben die beiden eine eigentümliche Technik entwickelt. Sie nennen es Deckungsbeitrag.

Ich kann versuchen euch das, was ich verstanden habe, zu erklären.
Egal ob der Luftikus braust oder versucht stillzustehen beides kostet ihm Mühe. Ohne Brausen kommt er nirgendwohin und ohne stillzustehen kann man ihn ja gar nicht sehen. Da hülfe nur kein Luftikus zu sein was ja lächerlich wäre. Diese Mühe ist immer da. Die beiden sagen Fix dazu. Es ist fix das Brausen und Stillstehen ihm Mühe kosten wird. Meistens kann er eine kleine Weile auf seinem eigenen Wind mitfliegen. Das kann aber nur ein Luftikus verstehen.
Die meiste Zeit borgt er sich einfach vom dem ihm umgebenden Wind etwas Luftzug und reitet darauf brausend zum Zielort. Muss er stillstehen lässt er Teile von sich einfach gemächlich mit dem Wind ziehen. Das ist für ihn praktisch, da er ja sowieso bald wieder auf dem Wind reitend weiterbrausen muss. So erklärt sich auch sein nebliges, verschwommenes Aussehen.
Dazu sagten die beiden Windwesen etwas von Variabel. Das ist jetzt nicht ganz meine Welt und deshalb frage ich mich bis heute, was in dieser Gleichung auf der anderen Seite steht. Beide schienen seltsam begeistert während des Gesprächs und ich gebe jetzt einfach die Quintessenz dieses seltsamen Gedankengangs wieder.

Windumsatz minus Variable Mühe deckt wenigstens zu einem Teil Fixe Mühe um Windumsatz (bzw. Windumdrehung) zu winden. Wer daraus schlau werden kann, meinen Glückwunsch! Ich wurde es nicht ganz. Es ging sogar noch weiter!
Sie verstiegen sich in abstruse Theorien, dass das schon fast ein universelles, kosmopolitisches Gesetz ist!

Ich für meinen Teil nahm nur zur Kenntnis das beide entweder rumbrausen oder neblig, verschwommen rumstehen können. Warum, weshalb, wie scheint mir bis heute nicht sonderlich wichtig. Beide sind da, reicht doch. Luftikusdinge für Luftikusse. Absonderlich, aber für die beiden scheinbar wichtig. Sie vergaßen mich in ihrem Gesäusel völlig und pusteten sich bald unverständliche Nebelschwaden um die Ohren.

Man verzeihe mir die etwas lange Beobachtung, aber wenn so ein Luftikus mal stehen bleibt, sollte man sich Zeit nehmen und die Gelegenheit und sogar wenn möglich ihn am Schopf packen. Man sieht klar schon wieder die Nebelschwaden, die von ihm wegtreiben.

Generell bei dem Luftikus besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit das so manches beim Brausen zu stark mit seinem Wind in Bewegung gebracht wird. Blätter und sogar Früchte fallen von Bäumen. Gartenzäune fallen öfter einfach um. Türen klappern und immer pfeift der Wind in Ritzen und Ecken.

Wenn ihm kalt wird und er am Feuer sitzen möchte lässt sein Wind das Feuer stark auflodern. Bevor er sitzt und seine Form annehmen kann, glimmt da nur noch etwas Glut. Will er näher an die Glut leuchtet die mit seinem Wind wieder nur kurz auf. Wir können uns das enttäuschte Gesicht sicher vorstellen. Sicher, schön ist das Lodern für alle die es sehen dürfen. Aber eigentlich war dem Luftikus ja kalt.

Treffen sich zwei Luftikuse…. Das klingt wie der Anfang eines Witzes. Ist es auch. Ich kann die beiden beim zusammen rumwirbeln ja kaum sehen. Sie selbst sagen,
„Wir können das sehr wohl. Wenn aber ein Stein auf den anderen bleiben soll, ist es jedenfalls besser, wenn wir nicht zusammen rumwirbeln.“
Ich glaube den Beiden jedenfalls wenn sie mir das beim Vorbeihuschen zuflüstern. Selbst wenn sie es langsam angehen lassen, ist ihre Gestalt immer noch etwas verschwommen und neblig anzusehen.

Über die Erde kann der Luftikus sehr gut brausen. Ihm gefallen auch die hübschen, netten Igeldamen. Es ist ein Spaß, wenn beide kichern und er um die Dame rumsausen darf. Nur beim Sausen hat der Luftikus eine doch arg verschwommene Form und die Igel Dame stellt entsetzt fest das ihr bewährtes Stachelkleid durch den Luftikus hindurchgeht. Das wiederum stört unseren Luftikus eigentlich nicht. So wird er ihr nach und nach etwas unheimlich. Denn zum einen schützt ihr Stachelkleid nicht mehr wirklich und zum anderen kann sie nicht dauernd den Kopf drehen, während er um sie herumsaust.

Schließlich ist sie auf den Weg irgendwohin und der Luftikus säuselt immer etwas der Art.
“… ich schau schnell mal irgendwohin und bin gleich wieder da…“
Für die Igel Dame klingen irgendwann ich, da und irgendwohin in beiden Ohren gleichzeitig. Er wirbelt halt etwas zu schnell um sie rum.

Irgendwann sind dann beide froh, wenn einer der beiden auf dem Weg irgendwohin nicht mehr zurück zum Ort findet, an dem der andere auch auf dem Weg nach irgendwohin ist. Dort trifft man sich dann gelegentlich und kichert mal wieder kurz. Ob Luftikus mal wieder vorbeibraust oder die Dame gemütlich an ihm vorbeispaziert, weil die Winde ungünstig stehen oder er einfach stehen muss damit seine Schwaden zu ihm zurück oder von ihm wegziehen können, spielen jetzt bei den beiden beim Kichern keine Rolle mehr. Das Wort Deckungsbeitrag will die Igel Dame aber nicht wieder aus seinem Mund hören müssen.

Ach, meine Beiden. Wie immer, wenn es um den Luftikus geht, ist die Zeit verloren. Ich vergesse wie lange ich diesem Luftgespenst schon, hier auf meiner Treppe sitzend, lachend zusehe.

Wie er kichert wenn er Blätter in seinen Windwirbeln über den Boden kreisen lässt.
Wie er ängstlich ziemlich alles in unserem Garten schon abgeklopft hat um sicher zu sein das er nichts beim Vorbeibrausen kaputt macht.
Wie er sich sogar einmal in eine Gänseformation schmuggelte und lachend Tage brauchte um ohne die Hilfe der Formation nach Hause zurückzukommen.

Genau wie jetzt wurde es damals auch schon dunkel. Luftikus stand an diesem Tag schon für seine Verhältnisse verdächtig lange über das Wasser gebeugt. Lange hatte er zugehört und zugeschaut und war sich jetzt sicher das von dort untern nichts auf die Schnelle geborgen werden müsste. Dieses Schalentier war quicklebendig und eigentlich, wenn sie mal lächeln würde, war sie doch auch ein schöner Anblick.

Schnappi blickte kurz nach oben, lächelte und bekam es dennoch mit der Angst zu tun als Luftikus dort oben an einem Stein klopfte und mit Kopf wackelte. Schnappi erzählte mir später, unter uns, unter 8 Augen, dass sie Befürchtete das Luftikus nicht einmal das bisschen Sand berappen konnte, oder wollte, um die Schilfrohre, die sie extra zum Sprechen bis nach oben an die Opferfläche hochgezogen hatte, zu reinigen.

Sie war dort unten zwar zuhause aber
„Essen“.
Oh, meine lieben Beiden. Das ist Frau August! Sie mag es gar nicht, wenn ich nicht sofort komme, wenn das Essen fertig ist.
Hört ihr? Sie klappert schon mit dem Geschirr im Topf rum. Tut mir leid. Frau August darf man nicht warten lassen.
Das empfindet sie als etwas ungezogen. Macht es gut und geht fix nach Hause ihr beiden.
*****ove Mann
232 Beiträge
@*******977
Nettes Geschichtchen! Doch solltest Du eigentlich die Wörter von diesem Sonntag nehmen. Findste auf Seite 315! *ja*

@********1_by
Dassssss deinen Luftiküssen ab und an ein nachkommatösendes S gut tätärätäte hassssste wohl nicht bedacht, wa? *nase* *top*
*********cht76 Mann
877 Beiträge
Präriehexereien, Kapitel 48
famos
Deckungsbeitrag
berappen
kosmopolitisch
Kaschemme
geborgen
Paradiddle
verwunschen

Bisher hatte Schwarzer Kojote doch immer einwandfrei Englisch gesprochen? Aber was jetzt aus seinem Mund kam, klang die ganze Zeit wie „Paradiddle“ oder sonst irgendein Nonsens, als hätte er einen ganzen Abend im Saloon auf der Prärie oder in einer Kaschemme im Hafen von Boston verbracht. Wäre den anderen nicht eindeutig anzumerken gewesen, dass sie ihn weiterhin problemlos verstanden, Sally hätte geglaubt, er sei betrunken. Frances, die schließlich aus einer kosmopolitischen Familie stammte, traute sie einiges an Sprachkenntnissen zu, Französisch oder Deutsch vielleicht, eventuell auch Spanisch, aber Kiowa nun eigentlich auch eher nicht. Und die anderen? Nun, Astralia hatte ja schon durchblicken lassen, dass sie zumindest kein Deutsch beherrschte. Deborah konnte vielleicht noch irgendeine afrikanische Sprache. Von ihrer kleinen Schwester Anne wusste Sally zumindest, dass sie niemals etwas anderes als Englisch und Gälisch gelernt hatte, und letzteres hatten sie auch seit der Auswanderung aus Irland vor zehn Jahren kaum gepflegt. Wie konnte es nun also sein, dass alle außer ihr Schwarzer Kojote immer noch zu verstehen schienen?

Trotz allem fühlte sie sich in der Anwesenheit ihres Freundes geborgen, als die Hexenklasse durch den verwunschenen Wald von Astralia Island vom Salzgarten am Strand in Richtung des Hexenhauses marschierte. Indessen entschloss sich Anne, den schönen, sonnigen Sommertag am Strand zu genießen.

„Eigentlich müsste ich anfangen, von Euch einen Deckungsbeitrag für die Unkosten zu erheben, die ihr mir durch die ständige Nutzung meines Therapeutions verursacht“, erklärte Astralia. „Da könntet ihr schön was berappen! Ich stelle euch das Therapeution gleich ins Gästezimmer. Da kann Anne sich jetzt wenigstens ordentlich in ihrem Zimmer einrichten, wenn sie nach Hause kommt und das Ding da raus ist. So, rein mit euch!“

„Entschuldige bitte, Astralia“, fragte Sally. „Wo sollen wir denn hier rein?“

„Ins Haus natürlich, nun kommt schon!“

Plötzlich waren Astralia, Frances und Deborah verschwunden. Verängstigt klammerten sich Sally und Schwarzer Kojote aneinander.

Auf einmal erschien Astralias Kopf wieder. „Ach so, ja, Dyshexie. Da könnt ihr selbstverständlich auch keine Hexenhäuser sehen, geschweige denn reinkommen.“ Astralia trat aus ihrem Haus und war damit auch für Sally und Schwarzer Kojote vollständig zu sehen. Frances und Deborah kamen direkt hinterher.

Frances tippte sich zweimal auf die Nase, und Barbi, ihr Flughörnchen, kam sofort angeflogen. „Hihi, cooles Grün, Frances!“ quiekte sie. „Wen hast du denn da als Gesellschaft? Das ist doch keine Hexe, oder?“ Barbi schnüffelte neugierig an Sally. „Das habe ich ja auch noch nicht erlebt. Ein Mensch mit magischer Wahrnehmung, aber ohne aktive Hexenfähigkeit. Da kann doch etwas nicht stimmen!“

„Barbi, das ist Sally, die kennst du doch schon!“ erklärte Frances. „Sally und Schwarzer Kojote können plötzlich nicht mehr hexen. Vor einer guten Weile hat Sally sich noch die Haare blau gehext, und jetzt gehen so einfache Sachen wie Besenfliegen nicht mehr. Ist sie krank?“

„Oh, verstehe. Entschuldige, Sally, dass ich dich nicht gleich erkannt habe. Dyshexie kann viele Ursachen haben. Du hast doch keine Kartoffeln gegessen, oder?“

„Nein!“ rief Sally aus tiefstem Herzen. „Ganz sicher nicht!“

„Alles gut, Süße! Ich wollte es nur ausschließen. Wie gesagt, da muss man Vieles in Betracht ziehen. Mit was für einem Magifikandum haben wir es bei dir zu tun?“

„Magi… wie bitte?“

„Welche Substanz hat bei dir die Hexenkräfte ausgelöst?“

„Ach so, Reihereierlikör!“

„Na, da haben wir es doch. Damit Reihereierlikör Hexenkräfte unterstützt, müssen die Haare rot sein. Folglich musst du jetzt ein paar Tage warten, bis die Farbe aus deinen Haaren geht und sie wieder rot sind, bevor du wieder hexen kannst, es sei denn… Ja, es ist schließlich Frühsommer, da blüht ja die Castilleja in der Prärie. Gibt es hier irgendwo Indianer in der Nähe?“

„Ja, natürlich, Schwarzer Kojote ist doch einer!“

Vor Astralia und der Zwuckelklasse erklärte Barbi schließlich: „Schwarzer Kojote, jetzt brauchen wir dich. Du kennst doch bestimmt die Castilleja?“

„Na klar!“ rief Sally, „mein Schatz ist ein richtiger Pflanzenexperte, stimmt doch, oder?“ Schwarzer Kojote schaute Sally verständnislos an, zu Barbi sagte er aber etwas, das Sally als Zustimmung deutete.

„Wisst ihr auch, warum diese Pflanze auch Indian Paintbrush genannt wird?“ fragte Barbi. „Ich erkläre es euch: wenn man die Blüten ganz fein hackt und dann ein amerikanischer Ureinwohner sie in die Haare einer Hexe einmassiert, werden diese auf der Stelle knallrot!“

„Famose Idee, Barbi“, meinte Frances, „aber das erklärt doch immer noch nicht, wieso Schwarzer Kojote auch nicht hexen kann!“

„Doch, natürlich, Sally hat ihre Hexenkräfte durch den Kuss auf Schwarzer Kojote übertragen. Sekundäre Magifikation heißt das. Damit sind seine Hexenfähigkeiten auch von Sallys Haarfarbe abhängig.“

„Dann ist doch alles klar! Barbi, begibst du dich bitte schnellstens zu Witchita und bittest sie, mit Castilleja herzukommen? Selber hinfliegen klappt bei den beiden ja jetzt nicht.“

„Immer ich – kann das nicht mal jemand anders machen?“

„Schon ok, Barbi“, warf Deborah ein. „Ich kann auch Turate schicken.“ Deborah tippte sich auf die Nase, und die Schildkröte erschien wie aus dem Nichts und hörte sich die Anweisung an. Bevor sie aber wieder verschwand, raunte sie Astralia noch kaum hörbar zu: „Hat Gulp dir schon wegen der Nachricht von Tah-ah-pah Bescheid gegeben?“
**********silon
6.608 Beiträge
Ehrenschulden
Lynn war eigentlich weder ein Zahlen- noch ein Spielertyp. Dennoch hockte er in dieser Nacht in der Kaschemme an der Ecke neben dem Späti von schräg gegenüber und schlug sich mit einer Handvoll anderer Typen die Nacht um die Ohren. Sie allesamt saßen um einen großen, runden Tisch im Hinterzimmer der Kaschemme und tauchten ihre Hände in den Lichtkegel, der die abgelebte Tischplatte gleißend erhellte und damit einen Raum erschuf, der für Stunden eine Arena des Glücks und der Strategie und der Rechenspiele sein sollte.
Diese Helligkeit der Erleuchtung durch die Lampe, die unmittelbar über dem Spielertisch hing, machte kein Geheimnis daraus, welches der Händepaare sich mit dem Papier, auf dem das Geld gedruckt worden war, auskannte und dem Spiel mit Zahlen der unterschiedlichen Naturen zugetan war und welches unter ihnen eher um eine ehrliche, teilweise schwere Arbeit für den Broterwerb wusste.
Doch Lynn hatte für diese Details zuerst gar keinen Blick. Er hockte im Kreis dieser teilweise sehr unterschiedlichen Handnaturen und konnte im Dunstkreis der Deckenbeleuchtung unmittelbar über dem runden Tisch die Gesichter der Mitstreiter nicht erkennen. Denn diese lagen außerhalb des Lichtkegels. Obendrein waberte Zigarren- und Zigarettenqualm durch den Raum und verzauberte den Lichtkegel, der die Spielerarena auf der Platte des runden Tisches umriss zeitweise in eine lebende Mystik.

Lynn war nervös und fühlte sich abgefüllt von den bisherigen Eindrücken der letzten Stunde. Doch Einschlafen durfte er hier nicht. Und so beobachtete er schließlich doch die Hände im Lichtkreis reihum, wie sie just in dem Augenblick seiner Aufmerksamkeit entweder das jeweilige Blatt des dazugehörigen Spielers aufgefächert hielten oder aber noch gar nicht in ihre Karten geschaut hatten und stattdessen mit den Fingern Paradiddle-like eine Art Geheimcode auf die Tischplatte morsten oder vielleicht auch erstmal wie die Jünger Jesu ihre Innenflächen einander zugewandt hielten, um imaginäre Stoßgebete gen Himmel zu richten.

So jedenfalls nahm Lynn diese ganze Szenerie wahr und ihm wurde blümerant zumute. Seine Handinnenflächen schwitzten, und er hatte sonst nie feuchte Hände. Im Gegenteil. Normalerweise musste er sie beim regelmäßigen Kontakt mit Papieren jeden Morgen und Abend mit Cremes und Salben pflegen.
Doch in dieser Nacht war alles anders gewesen. Denn normalerweise hätte er sich nie zu diesen Spielergestalten gesellt und wäre nach getaner Arbeit eher schnurstracks nach Hause gelaufen, anstatt sich hier dem Nervenkitzel auszusetzen.
Im Hintergrund kommentierte der Master of Desaster in seiner Live-Schalte des TV-Senders enthusiastisch den nahen Wahlsieg von Donald Duck und fand dabei gar keinen Punkt und kein Komma mehr in seinem Redeschwall. Doch Lynn hätte sich deshalb fast übergeben, und dann stellte er plötzlich fest, dass er in seinem Dussel das neue Blatt seiner Karten ausversehen verkehrtherum mit seinen Händen aufgenommen hatte, so dass nun alle anderen Augenpaare der Spielerrunde sehen konnten, wie es um sein Glück bestellt war. Somit konnten diese sich ausrechnen, ob sie praktisch dazu in der Lage waren, ihm die finanziellen Hosen am Spieltisch auszuziehen.

Lynn fühlte sich überhaupt nicht famos. Denn er musste obendrein noch feststellen, dass sein Geldbetrag schon jetzt nicht ausreichen würde, um diese erste Runde zu decken. Denn er trug noch nie in seinem Leben besonders viel Bargeld mit sich herum, wenn er das Haus verließ. Und so konnte er nicht einmal das Geld für seinen Kakao berappen, als die Thekenkraft mit dem Schwung an Getränke vorbeikam und diese launenhaft auf dem Tisch abstellte.

Der Spieler, der zwei Platze rechts von Lynn am runden Tisch saß, machte eine kosmopolitische Handbewegung und legte dabei als erster seinen Einsatz auf den Tisch und nahm sich dann noch eine neue Karte von dem Stapel, den der Kartengeber nach dem Austeilen aller Blätter für die Mitspieler der Runde in der Mitte des Tisches platziert hatte. Und Lynn beobachtete dessen Hände. Sie sahen gepflegt aus, und am kleinen Finger der Linken trug er einen Siegelring.

Lynn fühlte sich von allen anderen Mitspielern verwunschen und in keinster Weise in ihrer Runde geborgen, als er endlich mit seinem ersten Einsatz an der Reihe war.
Nun trommelte auch er mit den Fingern seiner Linken paradiddle-mäßig über die Tischkante, die ihm am nächsten war. Dann durchbrach er mit seiner Kartenhand den Bann des Lichtkreises des Lampenschirms, der über dem Spieltisch schwebte und hielt sich sein Blatt ganz dicht vor das Gesicht. Noch immer verriet es seinen Mitspielern sehr offenherzig, wie es um sein Glück stand.
Er kicherte bevor er mehrfach herzhaft in eben diese Spielkarten biss, den Bilderkarton, aus dem sie gemacht waren, bedächtig zerkaute, um dann kleine papierne Peanuts auf die Tischplatte zu spucken und schließlich mit Geifer auf den Lippen „Mau-Mau“ zu rufen.

© CRSK, LE, 11/24


Die neuen 8 Reizworte von dieser Woche:

  • • Famos
  • • Deckungsbeitrag (BWL, Differenz wischen Erlösen und variablen Kosten) -> habe ich auseinandergenommen beim Schreiben. Erschien mir sonst zu sperrig für meine Bedürfnisse.
  • • berappen
  • • kosmopolitisch (weltgewandte, weltmännische) Und hier hätte ich beim intuitiven tatsächlich lieber ein Synonym für genommen. Eben weltgewandt oder weltmännisch. auch das erscheint mir sehr sperrig.
  • • Kaschemme
  • • geborgen
  • • Paradiddle (Übung / Schlagtechnik für ein Schlagzeug / Percussions-Instrument)
  • • verwunschen


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