PR für Dachschaden
Hallo Ihr Lieben,nun, mein Roman ist draußen. Allerdings habe ich doch noch etliche Fehler im Innenteil entdeckt und bin gerade am Ausräumen. Zum Glück kann ich bei tredition den korrigierten Innenteil einfach mailen, dann wird er ausgetauscht. Seit Oktober wurden bisher 6 Exemplare verkauft, über 20 habe ich verschenkt.
Jetzt geht es an die PR. Ein nichtkommerzieller lokaler Radiosender wird eine Sendung mit mir machen. Auf amazon gibt es drei Rezensionen. Der Dreh mit dem ZDF ist geplatzt.
Ich möchte Lesungen machen und arbeite gerade den Ablauf aus: Am Anfang steht ein früherer slam-Text zum Thema Stalking. Die Entstehungsgeschicht, verschiedene Themen zur Sache, die hoffentlich zur Diskussion anregen. Bei Bedarf gibt es da genügend Textstellen im Roman.
Und am Ende nochmals ein slam-Text, der vielleicht die Frage beantwortet, warum ich diesen Roman geschrieben habe?
Was haltet Ihr von diesem Text? Auch als Abschluss einer Lesung? Ich würde ihn natürlich rhythmisch vortragen, eher langsam, mit Pausen an einigen Stellen.
Wie immer freue ich mich über schonungslose Kritik zum Text und Anregungen, welche PR-Wege ich noch gehen kann.
Weil ich anders bin, schon als Kind nicht passte, die andern schlugen mich, ich war ihnen verhasst. Und ich verstand es nicht, wusste nicht, was mein Verbrechen ist, weil ich anders bin.
Weil ich anders bin... ich denke nicht das Gleiche, fühle nicht dasselbe, fand am Anfang niemand, der mich versteht... Im Spiegel sah ich, wie die Zeit vergeht und wurde alt.
Heute höre ich meine Wahrheit sagen, und will es wagen, mir mehr zu glauben als den anderen.
Weil ich anders bin, und manchmal die Wut mich packt, will ich sichtbar sein, kompakt. Ich will mich nicht verstecken. Als Opfer spüre ich mich noch mehr, und es ist schwer, das einfach zu nehmen, so wie ich bin, weil ich anders bin.
Manchmal finde ich die Grenze nicht, die Grenze zwischen Meinung und Wissen, vergrabe mich in meine Kissen und kann nicht schlafen.
Weil ich anders bin, finde ich keine Ruh mit dem Gedanken: Ich gehöre nicht dazu.
Früher schwamm ich zwischen Wünschen hin und her, machte mir selbst das Leben schwer mit der Hoffnung, dass ich irgendwann anders werde, irgendwie anders als mein Anderssein jetzt, irgendwie mehr in Richtung Normal, anerkannter Durchschnitt sein, doch das gelingt mir nicht, weil ich anders bin.
Ich war bemüht, mich anzupassen, wollte alle ungeschriebenen Regeln erfassen, die das Miteinander regeln, und wusste doch nicht, wie es geht.
Ich verbog mich, übte mich darin, mich zu ducken, nicht zu mucken, der anderen Wünsche zu erfüllen. Nicht zu sehr in meinen eigenen Gefühlen wühlen, sondern mitschwingen. Ja, das mag mir auch gelingen, aber dann erreicht es mich wieder, mein Anderssein.
Und ich fühle mich allein.
Aber Nein! Das ist nicht wahr!
Ihr alle seid anders, jeder auf seine Weise, jeder ist auf seine Art auf seiner eigenen Reise.
Wer sich total anpasst, hat vielleicht etwas Wichtiges verpasst:
All die Ereignisse Deines Lebens fordern, Dein Eigenes zu leben, in deiner eigenen Weise auf deinem Weg zu streben und Dir deine eigenen Eigenartigkeiten zu vergeben.
Ja, das erfordert Mut.
Es ist nicht leicht. Nicht immer ist alles gut. Es gibt diese Not, noch und nöcher, wir fallen immer wieder in schwarze Löcher, und diese Schwere … diese Schwere, die jeden Menschen irgendwann erfasst ... jeder kennt diese Müdigkeit, jeder trägt seine Last, jeder wühlt in seinen Möglichkeiten und geht Kompromisse ein.
Und fühlt sich manchmal allein.
Darin sind wir uns gleich. Darin kommen wir uns gleich näher.
Du kannst dich vom Durchschnitt abheben und ganz verwegen deine eigene Art leben. Und mit deinen Eigenartigkeiten den anderen Überraschungen bereiten...
Wenn alles normal ist, alles gewohnt, wird das doch nur mit Langeweile belohnt. Und Durchschnitt – Durchschnitt ist eine Erfindung der Statistik.
Und Normal ist für jeden anders. Normal ist, was Du gewohnt bist. Und da Du schon so lange Dich selbst gewohnt bist, bist Du für Dich normal.
Weil ich anders bin, weil Du anders bist, weil wir alle irgendwie anders sind, sollten wir die Vielfalt feiern, das Anderssein genießen, nicht im Normalen herum eiern, sondern uns zusammen schließen, gemeinsam das Leben bewegen und wandeln, jeder, auf seine Weise, ganz anders, mit Respekt und Verständnis und Engagement handeln.