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Freue mich auf Euer Feedback

*******5_DA Mann
2.384 Beiträge
Themenersteller 
Freue mich auf Euer Feedback
Liebe Gruppe, anbei meine erste Geschichte hier, die idealerweise ein Beitrag zu unserer Mutmach-Aktion wird.

Lasst mich wissen, was Ihr davon haltet und was ich besser machen kann. Hier im Forum oder als CM. Ihr habt die Wahl.

Ich bedankte mich schon jetzt bei Euch.

-----------------------------------------------

Warum ich?

Ich wache auf, geweckt von einem kecken Sonnenstrahl, der durch eine Lücke im Vorhang hereinfällt. Mein Blick schweift liebevoll über Deinen Körper, der schlafend neben mir liegt. Verletzlich, vertrauend. Und ich kann mein Glück nicht fassen, das ich hier erfahren darf. Dabei bin ich erst seit einer Woche in diesem wundersamen Land...

An den Tag meiner Ankunft erinnere ich mich natürlich noch allzu gut: stürmisch war's und im hohen Seegang ist mein Boot zerbrochen, so daß ich schiffbrüchig im Meer herumtrieb. Was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt habe, ist jetzt halt passiert. Nachdem ich nun eine gefühlte Ewigkeit auf einer Planke herumgetrieben bin, spülte mich eine Welle an den Strand, wo mich ein paar Fischer fanden und an Land zogen. Ich war hungrig, durstig, hatte einen garstigen Sonnenbrand und muss zum Fürchten ausgesehen haben. Du aber standest da und schenktest mir das schönste Lächeln.

Die Fischer nutzen ein Stück Bordwand, das mit mir angespült worden war, als Trage und brachten mich in ihr Dorf. Mir war schnell klar, daß ich sehr weit gereist sein musste: die seltsam angenehm melodische Sprache der Fischer war mir gänzlich unbekannt. Ich bedankte mich bei meinen Rettern, erst in meiner Sprache, dann nacheinander in allen anderen Sprachen, die ich auf meinen Reisen gelernt hatte. Mein, verglichen mit ihrem Singsang, polternder Tonfall muss den Dorfbewohnern bedrohlich, ja undankbar erschienen sein. Ihre Reaktion war jedenfalls eindeutig abweisend, ja regelrecht feindselig. Du aber überredetest die Leute, mich aufzunehmen.

Sie brachten mich in eine Hütte und legten mich in ein Bett; ganz offensichtlich sollte ich mich von den Strapazen erholen und wieder zu Kräften kommen. Es dauerte allerdings einige Tage, bis mir auffiel, daß mich niemand ansah. Wer auch immer zu mir kam, um Essen zu bringen, nach mir zu sehen oder einfach nur zum Lüften: niemand sah mir direkt ins Gesicht. Möglicherweise hielten sie es für unhöflich, sein Gegenüber beim Sprechen anzusehen, vielleicht war es auch mein Blick, den sie als aggressiv empfanden. Ich weiß es nicht. Du aber sahst mich freundlich an, wann immer Du zu mir kamst.

Die Tage gingen ins Land und Stück für Stück kehrten meine Kräfte wieder zurück. Jetzt, dachte ich mir, ist es an der Zeit aufzubrechen und die Gastfreundlichkeit dieser Menschen nicht noch weiter zu beanspruchen. Das wäre in meinen Augen nicht angemessen. Ich musste ja nicht packen, also stand ich auf, um auf den Dorfplatz zu gehen und mich dort bei allen Dorfbewohnern zu bedanken und mich zu verabschieden. Wie schon die Dorfbewohner und ihre Sprache war auch die Hütte sehr filigran - beim Öffnen der Tür setzte ich zu viel Kraft ein, sie flog auf und schlug lautstark an die Wand. Natürlich waren die Dorfbewohner über den Grobian nicht erfreut, der -kaum genesen- ihre Ruhe störte. Du aber nahmst mich lächelnd an der Hand und führtest mich zum Dorfplatz

Dort waren alle versammelt, offenbar hat sich mein Aufbruch schon herumgesprochen. Jetzt sprachst Du mich zum ersten Mal an - mit einer wunderschönen Stimme, in meiner Sprache. Ich war überrascht, erstaunt, erfreut, alles gleichzeitig. Du bist bereits vor einigen Jahren hier gelandet, hast Dich gut eingelebt und fühlst Dich zwischen diesen sanften und freundlichen Menschen sehr wohl. Ob ich nicht hierbleiben möchte, fragtest Du, schließlich hättest Du Dich unsterblich in mich verliebt.

In mich? Warum? Ausgerechnet ich?

Du sprachst:

"Ich blickte durch Dein verdrecktes Äußeres und sah einen wunderschönen Menschen.
Ich lauschte Deinem Poltern und hörte ein sanftes und liebevolles Wesen.
Ich durchschaute Deinen Blick und erkannte eine tiefe Seele.
Ich lachte über den Grobian und spürte Deine Feinfühligkeit.
Du bist der Mensch, für den ich eine tiefe Liebe empfinde. Deine Schale mag andere abschrecken - ich habe den Menschen erkannt, der sich darunter verbirgt.“

Zutiefst gerührt sagte ich „Ja“. Es war an der Zeit, mein bisheriges Leben hinter mir zu lassen und ein neues zu beginnen. Ich entschied mich also, auf der Insel zu bleiben und mein restliches Leben mit Dir zu teilen. Ich bedanke mich bei allen Göttern, die es gibt, daß mir die Liebe meines Lebens begegnet ist. Die hinter die Fassade sieht.

Die den wirklichen Menschen liebt und nicht die Hülle, die ihn schützt

------------------------------------------------------
Guten Tag
Du hast dir Mühe gegeben. Dich um Rechtschreibung und Grammatik gekümmert und du arbeitest mit Absätzen. Der Text ist nicht eben mal so hingekritzelt. Das ist das Nette.
Was Attribute betrifft, Rückblenden und Erinnerungen in Texten, findest du in unserer Schreibecke eine ganze Menge Anregungen. Schau einfach einmal da nach.
An der Stelle würde ich gerne aussteigen und wahrscheinlich wäre es auch besser, hier den Mund zu halten. Leider jedoch weckt dein Text Emotionen in mir, was mehr ist, als ich von manch anderem sagen kann. Manchmal auch von meinen.

Leider sind es jedoch negative Emotionen und gehe ich ihnen auf den Grund, finde ich ihn auch. Wenn ich lese, mag ich Helden. Starke Menschen, oder Menschen, die in ihrer Schwäche stark sind. Die kämpfen, gegen ihren inneren Teufel, gegen die Umstände, gegen Neider, gegen den Tod. Selbst wenn sie Fehler machen, so entstehen diese durch ihr Tun.
Die den wirklichen Menschen liebt und nicht die Hülle, die ihn schützt
Wer ist dieser Mensch? Ich sehe ihn nicht aus deiner Geschichte. Ich sehe, um es ganz hart zu sagen, ein jammerndes Muttersöhnchen, dass ein unverdientes Geschenk erhält. Das stösst mich ab.
Lass ihn kämpfen. Er wurde angespült? Okay - hat er um sein Überleben gefightet? Sind die Wellen über ihn hereingebrochen und er hat ihnen standgehalten?

Das hier ist die Geschichte:
stürmisch war's und im hohen Seegang ist mein Boot zerbrochen, so daß ich schiffbrüchig im Meer herumtrieb.

Die schreibe. Seine Schmerzen, seine Qualen und wie er mit ihnen fertig geworden ist. Halte deinen Kopf in eine Wasserschüssel, bis du nicht mehr kannst und dann schreibe, was du fühlst. Die Liebe muss eine Belohnung sein, kein Geschenk für nichts. Das sind Träume von Vierzehnjährigen. Du kannst das besser, so, wie du schreibst. Du musst es nur tun.
*****ine Mann
912 Beiträge
CC hat vieles schon vorweggenommen, was deine Hauptperson angeht. Flach, unpersönlich, unsicher, unglaubwürdig.
Was du verfasst hast, ist eine naive kleine Romantik-Episode mit ungefähr soviel Süße und Nährwert wie Zuckerwatte, etwas das übergewichtige Hausfrauen lesen würden.
Aber die meisten von uns haben mal so angefangen. Mit Übung wirst du dich von solchen Märchengeschichten lösen.

Dein Schreibstil ist schmucklos, aber solide und zumindest nicht falsch oder unbeholfen. Da haben andere Leute ganz andere Probleme mit zu Beginn. Auch hier wird Übung Fortschritt mit sich bringen. Und du wirst vermutlich relativ zügig deinen eigenen Stil finden, da du dich nicht mehr damit aufhalten musst, deine Grammatik ins Reine zu bringen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie so oft, nun auch hier:

Du sprachst:

"Ich blickte durch Dein verdrecktes Äußeres und sah einen wunderschönen Menschen.
Ich lauschte Deinem Poltern und hörte ein sanftes und liebevolles Wesen.
Ich durchschaute Deinen Blick und erkannte eine tiefe Seele.
Ich lachte über den Grobian und spürte Deine Feinfühligkeit.
Du bist der Mensch, für den ich eine tiefe Liebe empfinde. Deine Schale mag andere abschrecken - ich habe den Menschen erkannt, der sich darunter verbirgt.“

Warum werden hier die persönlichen Fürwörter groß geschrieben? Es ist kein Brief o. dgl., also müsste hier alles klein geschrieben werden. Warum also groß? (Und das gilt auch für den gesamten anderen Text: Es ist eine Geschichte und kein Brief!)

Und ich frage mich - wenn mir diese persönliche Frage erlaubt ist -, was genau daran nun eine Mutmach-Geschichte für Menschen sein soll, die z. B. krank sind? Ansonsten schließe ich mich meinen Vorpostern an ... *g*

(Der Antaghar)
*******5_DA Mann
2.384 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank
Euch allen danke ich für die hier und auch per Mail erfolgten Rückmeldungen.

Eure Punkte kann ich nachvollziehen, der Text geht jetzt erst mal in die Werkstatt.

Version 2.0 werde ich dann hier wieder posten.

Liebe Grüße
Michael
Sagt mal, liebe Admins ...
was ist denn mit unseren Neuzugängen los? Ich meine, dass sie hier erst mal eingenordet und auseinandergenommen werden, ist für uns ja normal. Für einen, der sein Herzblut hier einstellt, wahrscheinlich eher weniger.
Trotzdem geben sie nicht auf und verschwinden wieder? Ich bin überrascht, ehrlich. Soll heißen, mein lieber Rollo, du bist härter im Nehmen als dein Held. Respekt. Dann mal ran an die Tasten.
*******5_DA Mann
2.384 Beiträge
Themenersteller 
Was soll ich sagen?
Natürlich erst mal Danke für das Lob.

Ich hatte genau diese Reaktionen erhofft, weil mir schon beim Schreiben klar wurde, daß Prosa eine völlig andere Nummer ist als technische Analysen, die ich sonst schreibe.

Soll heißen: Ihr habt genau das getan, was ich wollte. *zwinker*

Liebe Grüße
Michael
*****ine Mann
912 Beiträge
Da hat CC mal wieder einen rausgehauen! *lol*

Aber recht hat er ja. Früher waren die meisten Neuzugänge hier verweichlichte und verwöhnte kleine Schneeflöckchen und Mamakinder, die beim ersten Anflug von ernsthafter Kritik einen Wutanfall bekommen und das Heulen angefangen haben. *heul*

Sieht aus, als wären da doch mal wieder ein paar mit Substanz dazwischen.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Noch...
... ein Tipp von mir:

Stell dir das ganze als eine Filmszene vor. Was gesagt wird, ist wörtliche Rede, was zu sehen ist, Beschreibung. Dann lässt du noch "kecke Sonnenstrahlen" und "liebevoll-schweifende" Blicke weg und - voilà!
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