Irgendwie zickt mein innerer Lektor

Mein Sprachgefühl sagt: zwei Bilder, die nicht zusammenpassen ... Funke/Feuer: platzender Kragen
... oder anders:
Ein winziger Funke genügte, und sein Zorn würde lichterloh entfacht ... (oder so ähnlich).

An welche Art von Funke denkst du denn? An einen Anlass, einen Auslöser, ein Wort, eine Tat, eine Stichelei?

Vielleicht kann es dir weiterhelfen, die konkrete Situation zu beschreiben.

bringt ja bekanntlich das Fass zum Überlaufen

Ich sage immer: Vorsicht mit dem Einsatz allgemeingültiger Metaphern und Redewendungen außerhalb ihres gewohnten Kontextes.

Der Funke springt ja zunächst mal über (ich glaube, das ist die bekannteste Redewendung)

Dann gibt es noch den "zündenden Funken" (auch hinreichend gebräuchlich)

Und "der Funke im Pulverfass" ist bekannt, aber nicht so angewendet.

Wenn ein vertrautes Sprachbild nicht passt, besser ein anderes verwenden

Generell gilt ja:
In der Liebe, im Krieg, in der Literatur und in JOY ist alles erlaubt ...
Oder: bei Gericht und auf dem Meer sind alle in Gottes Hand.

So kann einem der Kragen platzen, wenn der Funke überspringt, der das Faß zum Überlaufen bringt, welches dann einen literarischen Flächenbrand verursacht.
Dann sind wir als Leser alle in Gottes Hand, denn so ein Funke kann schon so ein ganze Ostsee in Brand stecken, wenn die Liebe zum Bohren eine Ölplattform heimsucht. Ich wusste schon immer, dass Romantik eine katastrophale Angelegenheit ist, falls mir der Kragen platzt. Krieg den Palästen und weißen Kragen, Friede den Hütten!

Prinzipiell könnte man den Satz alleine schon deswegen so lassen, weil es ohnehin außer einigen wenigen Leuten niemand kapieren würde.
Alternativ könnte man formulieren: "Ein geringfügiger Anlass genügte..." oder "Ein geringer Vorwand...". Das könnte man auch variieren zu "... ein nichtiger Anlass..." oder "... die Andeutung einer Provokation...", ein schiefer Blick, eine Sekunde zu lang hingeschaut, und so weiter.

Ein winziger Funke kann doch genügen, um die Zündschnur des Kragenairbags zu zünden. Der würde dann platzen.

Der "Kragenairbag" wäre jedenfalls in der Literatur eine originelle Neuschöpfung und eine zündende Metapheridee, deren Einführung zumindest ein reger Gedanke wert wäre.

In der Tat ist das ein Problem, lieber @*****ine, dem ich mich nicht stellen werde. In meinem Roman wird Tacheless geredet, gibt es Sisyphusarbeit und das Labyrinth des Minotaurus. Auf die meiner Erfahrung nach exponentiell zunehmende Verblödung des größten Teils der Leserschaft nehme ich keine Rücksicht. Weil wir gerade darüber sprechen - ich verfolge sehr interessiert die Diskussionen zum Thema "Mohrenkopf", "Mohrenapotheke" etc. - für mich ein entblößendes Beispiel, für das, was dabei herauskommt, wenn moralische Überlegenheit und Dummheit einen Pakt eingehen. Um beim Thema zu bleiben - da kann einem schon gelegentlich der Kragen platzen. Allerdings nicht die Lunte des Airbags :-), der hat nämlich keine. Das Teil wird elektrisch gezündet