Gedichte - Nr. 3

„Lecker“, Reaktion auf Bilder,
kann man bringen, oder nicht?
Sprachenblüten treiben wilder,
nicht, wenn man sie mal bespricht.

So ist „lecker“ wohl ganz treffend,
handelt sichs um Speiserei,
doch als Kompliment wirds kläffend,
strafbewehrt, sexistisch, SRY?

Doch wie soll man das beschreiben,
was per Bild ins Haus oft schwebt?
Danke! Evoziertes Treiben
braucht Beschreibung, dass es lebt.

So, ein Vorschlag mal zur Güte,
Reaktion muss schon berühren,
und statt „lecker“ folgen Blüten,
die mitunter auch verführen.

“Oh, das Bild, oh meine Wonne,
spüre Zucken schon im Mund,
speichle ein, dich heisse Sonne,
schlürfe dich in meinen Schlund.

Könnte einzig das geniessen,
was per Bild mir zugesandt,
renne über Berg und Wiesen,
quere Täler, Seen, Sand.“

Ob nun diese Ovationen
adäquat für „lecker“ stehen,
ob sich viele Worte lohnen,
wird sich zeigen, wird man sehen.

Und vielleicht ist doch am Ende
„lecker“ dann das Wort der Wahl,
kurz, spontan und stets behände
und entspannt ohn jede Qual.

Wolf im Schafspelz, Kreidefresser,
ihm gelang ein Imagelift,
viele halten ihn für besser,
wenn er sich mit Wählern(:innen) trifft.

Staatsmannesk und stets in Schalen,
dabei ist sein Königreich
nur ein Freistaat, der zu Wahlen,
niemals schleift den Limesdeich.

Äquatoriale Würste,
die gebraten mit viel Kraut,
protegier’n den Frankenfürste
niemals zum Berliner Scout.

Leicht ist es bei laschem Gegner
wieder Spitzen auszupacken,
doch der wahre Gülleregner,
ölt in Arnsberg seine Zacken.

Unterstützt von Schwarzrockfahnen,
bringt sich Fritz in Position,
ingnoriert des Markus Planen
weiss nur ihm gebührt der Lohn.

Denn wenns Kanzleramt dann wackelt,
irgendwann im nächsten Jahr,
wird es von ihm abgefackelt,
und er ist als Retter da.

Ja, im Traum sitzt er schon oben,
lebt sie aus die Machtgelüste,
Armin, Markus werden toben,
denn sie landen in der Wüste.

Halt! Noch ist der Ritt zu stoppen,
wie genau ist noch nicht klar,
auf, erwacht vom Dämmerschoppen,
sonst wird böse Ahnung wahr.

Tief aus dem Plexus der Solarin
dringt der Ur des Schreies hervor -
existenzialistisch, kraftvoll, bedingungslos
Ohne eine Zensur der Bedenkenträger,
ohne die Scham des Seins,
ohne die vielen Gedanken über
die Gedanken der Gedanken

Inmitten der Lichtung unserer Kindertage
Und mein Herz hört mich,
versetzt mich in die Innenstille hinein
und macht mich wundern ob der Wut
der nicht gelebten Liebe meiner Selbst

Ich höre das Hallejuliah im Kopf und sehe
die Sternlein der Glühwürmchen in meinen Augen tanzen,
bis ich das Stickicht des vergessenen Waldes
aus erinnerten Büchern, Musiken, Spielen und Filmen
meines bisher geträumten Lebens wieder verlasse
und im Hier und Jetzt aus- und wieder einatme

© CRK, Le, 08/2020

Gleich um die Ecke wo ich wohne,
da gibt's ne Stelle, die ist nicht ohne.
Kaum regnet es, dann wird’s brisant,
für Fahrradfahrer auch riskant.

Die Grünen fanden es ganz toll,
der Radweg in die Mitte soll.
Doch vor der Kreuzung geht’s an Rand,
wo mancher liegend sich schon wiederfand.

Auch heut morgen, ei der Daus,
rutscht eine Mutti derbe aus.
Zu Hilfe wir gesprungen sind,
denn hinter ihr saß noch ihr Kind.

Die Kleine, die war starr vor Schreck,
die Mutter auch und voller Dreck.
Nichts Schlimmes ist ihnen passiert,
sie war'n mit Helmen ausstaffiert.

Der Helm macht Sinn, er schützt die Birne,
und die darin verpackten Hirne.
Drum merke hier und jetzt mal auf,
pack dir so'n Ding da oben drauf.

Ich selber kann sie gar nicht leiden,
und werd' das Fahrrad weiter meiden.
Es rostet stumm so vor sich hin,
weil ich ein blöder Styler bin.

Da hast du mich zum Schmunzeln gebracht!

Der Mann in Grösse Sechsundvierzig,
er, der auch Konfirmand genannt,
am Hindukusch stets arrangiert sich,
oft Peinlichkeiten an der Hand,
soll „uns“ nach aussen hin vertreten
und köchelt doch nur seine Suppe,
geht tags mit Waffenschiebern beten
und nachts da tanzt für ihn die Truppe,
klebt auch nach schweren Niederlagen
an seinem Amt, tritt nicht zurück,
doch voller Freude lässt sichs sagen,
bald kommt die Wahl, wohl nicht sein Glück.

Als ich ihn gestern da im TV sah,
dachte ich auch noch so bei mir,
Oh kleiner Mann, dein Ende ist nah,
und was macht man dann mit dir?

Wozu kann man dich gebrauchen,
welche Qualitäten hast du denn?
Ich würd dich in der Pfeife rauchen,
obwohl ich schlimmere Pfeifen kenn.

Wahrscheinlich in die Industrie,
die mit der Rüstung wirds wohl sein.
"Den Kleinen Mann", den hört man nie.
So einer fällt immer weich, egal wie klein
seine Bilanz an Leistung da auch ist.
Er ist halt ein geschmeidiger Sozialist.

Doch nicht nur in der Willi Brand Partei,
auch bei den Christen und den Liberalen.
Es ist wirklich erschreckend einerlei,
um aufzusteigen, muss man gar nicht strahlen.

Die Uschi reihte aneinander Pannen,
und kam in Europa ganz nach oben.
Geschickt von ihren treuen Mannen.
Wird's zu krass, bleibt nur (weg) loben.

Es ist schon schlimm zu sehen,
was sie sich leisten und verbocken.
Und wer kann es noch verstehen?
Während rechts die bösen Buben locken.

Dann ist da auch noch die Anna-Lena.
Disqualifiziert Partei und sich im Nu.
"Hey, was ist denn mit dem Klima?
Mach mal Platz für Robert, dumme Kuh."

Denn ist es euch Grüne wirklich wichtig,
das mit dem Klima und dem Schutz.
Dann wäre jetzt der Wechsel richtig.
Oder geht es doch um Eigennutz?

Ich streiche mit der Zungenspitze
dorthin wo‘s etwas salzig schmeckt
und lasse wie auf einer Litze
vom glänzend Nass wie aufgeweckt,
einzelne Tropfen promenieren,
so silberhell und filigran,
sie hinterlassen funkelnd Schlieren.
Ich leck sie ab! Hat gut getan!

Der Franz, der wohlbekannte Recke,
seit Jahren hier im Text zuhaus,
zog sich in eines Gartens Ecke
bei Sonnenschein die Kleidung aus,
schwang sich mit Schwung und viel Elan
in eine bunte Hängematte,
die war nicht frei, wo stiess er an?
Es war des Nachbarn Morgenlatte!
Man grüsste sich mit breitem Grinsen,
der Platz, er reichte auch für zwei,
was dann geschah hinter den Binsen,
blieb nicht geheim, ich war dabei
und griff beherzt dann auch mal zu…

… anschliessend kam die Mittagsruh.

Es ist Tag vier im Monat neun,
noch zweiundzwanzig lange Tage,
die uns mit Wahlgequatsch’
erfreun,
wir hören‘s an, gar keine Frage.

Doch bleibt es so und kommt’s wie‘s muss,
dann wird gewählt, gekreuzt, geliket
ein Kompromiss zum guten Schluss,
Zufriedenheit dadurch nicht steigt.

Gut, würd‘ mich freu‘n wenn Etablierte
sich selbst ja mal in Frage stellen,
doch sind sie häufig so Verirrte,
dass sie gleich beissen, treten, bellen.

Und statt dem Souverän zu dienen,
heissts Pfründe sichern überall,
man siehts an ihren Pokerminen,
sie üben schon den grossen Knall.

Resignation noch vor der Wahl?
Nein, auch kein Plan für Übermorgen,
sonst fressen uns die Raupen kahl,
niemand soll seine Stimme borgen!

Der Wechsel, den das Land so braucht,
der grenzenlos begeistern könnte,
dem wird das Leben eingehaucht,
wenn Volkesstimme es ihm gönnte.

Hier mal die Vertonung noch nachgereicht:

Gedroht mit Bombe hat wer gestern,,
er wurd der Marktplatz abgesperrt.
War leergefegt wie in nem Western,
es wurd der Durchgang uns verwehrt.

Fünf vor acht - die Arbeit wartet.
Auf einen Umweg ausgewichen,
der Chef möcht pünktlich startet.
Ich komm von hinten angeschlichen.

Glaub ich ja nicht - Verdammt!
Ich fluch - verflixt und zugenäht,
auch hier rot weißes Flatterband.
Was jetzt tun? Ich bin schon spät.

Einfach kurz das Band gehoben,
schnell untendurch und weg.
Da wird ne Stimme laut erhoben.
Hey, das Band das hat nen Zweck.

Ich muss zur Arbeit ruf ich noch,
will in der Türe flink verschwinden.
Doch die ist zu, man kriegt mich doch.
Oh Wunder, dass sie mich nicht binden.

Mitkomm. Ausweis aber fix.
Glauben sie das sowas geht?
Ich denke mir was, doch sage nix.
Ich weiß, ich komm zu spät.

Sie kriegen Post nach Haus zu ihnen,
Ein Zahlungsbefehl. Er grinst unnötig.
Den können sie per Bank bedienen.
Überweisung. Einspruch möglich.

So zieh ich ab, bin ziemlich sauer.
Um 11 packen sie wieder ein.
Es steht im Senat noch jede Mauer.
Muss aber ja nicht immer sein.

Ich warte auf die Post der Zauseln.
Bin gespannt auf den Betrag.
Und les schon mal die Klauseln,
in meinen
Rechtschutzversicherungsvertrag.

im Takt der baren Füßigkeit
füßle ich mich durchs Gras
Ertaste einerseits die puren Spitzen
in der Trockenheit der findigen Halme,
andererseits aber auch
den weichen Teppich aus
gemähten Raubtierträumen

Zaghaft schiebe ich die Nacktheit meiner Füße
zwischen den Grasbüscheln hindurch,
biege mit den Zehen Halm für Halm um
und entblöße meine Scham vor der
Privatheit meiner schwieligen Fußsohlen

Die Morgenröte steigt in mir auf
und lässt mich im Boden versinken

© CRK, Le, 09/2021

Neulich in Bayern:

Es sprach der treue Landesvater:
'Liebe Leute, das Theater
mit der Zweier Eff Eff Peh
sei nun vorbei, denn Hachjuchhee!
ich hab genügend jetzt verkauft,
Zeit wird's daher, daß ihr verschnauft.
Dürft euch normale Masken holen,
wir wer'n euch noch genug verkohlen.''

Dreht sich um, erwartet Dank,
doch die Leute, durch die Bank,
tragen unverändert Eff Eff Peh -
am Rad, im Auto, am Wald, am See -
ducken sich weiter, starr vor Schreck
in Bus und U-Bahn scheu ins Eck.
Die Todesangst im Angesicht
verbirgt die beste Maske nicht.

Versteh ich nicht.

Bayern hat die FFP Maskenpflicht beendet.

Ich meine eher das

Ist das Fantasy? Kommt das auf Netflix oder Prime oder Bild TV?

Gegenfrage: Willst du provozieren? Wenn ja, dann geh auf facebook. Das hier ist nicht der rechte Ort dafür.

Ich habe lediglich meine Eindrücke in ein Gedicht gepackt.
Wenn es dir nicht gefällt, einfach weiterlesen.

Wenn es dir nicht gefällt, einfach weiterlesen.
Das ist alles von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Diese "Ich darf hier schreiben, was ICH will, Du musst es ja nicht gut finden" - Attitüde, begegnet mir an jeder Ecke.

Ja, @*********rlan das darfst du auch.
Aber, von Todesangst in den Gesichtern von Menschen zu schreiben und
Maskenträger als verschreckte Wegducker zu verunglimpfen, kann Menschen,
die persönlich von Covid betroffen sind oder waren, emotional berühren.

Und gelesen, ist gelesen. Ob man es nun wollte oder nicht.

Und selbst wenn sie nicht persönlich davon betroffen sind. Kann doch einfach sein, dass sie mit sich und ihrem Umfeld verantwortlich umgehen? Egal ob nun mit FFP2 oder mit einer normalen medizinischen Maske.

`??????

Ihnen Duckmäusertum und sonstiges zu unterstellen halte ich für sehr provokant.

Aber vermutlich ist das genauso provokant, wenn ich denn in einem meiner Texte schreiben würde, alle Maskengegner = Impfgegner = Querdenker = Nazis.?. Vermutlich tat ich das auch schon mal.

So hat halt jeder seine ganz persönliche Bubblegumblase, in der er die Welt mit seinen Augen wahrnimmt.

So ist das. ^^

Wo hab ich was von Duckmäusertum geschrieben? Es ging mir beim 'Wegducken' um das übertriebene Abstandhalten, das im Berufsverkehr nun einmal nicht möglich ist, aber von einigen Menschen dennoch gefordert wird.

Muß man jetzt als Künstler jedes Wort erklären, sich rechtfertigen?

Liebe Zensurbehörde, ich wußte nicht, daß man neuerdings seine Werke vor Veröffentlichung zur Genehmigung vorlegen muß.
Sag mal ich glaub ich träume.

Liefert jemand einen Text ab, in welchem er seiner Wut auf Demonstanten freien Lauf läßt, so sagt kein Mensch etwas. Obwohl der Text vor Beleidigung Andersdenkender nur so strotzt.

Schreibt man jedoch etwas über die Angst der Menschen, die mir doch teilweise wirklich übertrieben erscheint, dann geht das kindische Nachtreten wieder los. Es gibt genügend Untersuchungsergebnisse die nahelegen, daß man sich in den Öffis nicht ansteckt, auch wenn man nebeneinandersitzt und ebenso gibt es Untersuchungsergebnisse die nahelegen, daß eine korrekt getragene medizinische Maske genausogut wenn nicht besser schützt als eine FFP2 Maske, welche lediglich das Atmen erschwert und daher oft nicht korrekt getragen wird.

Und ich will euch noch was verraten: Mir geht es seit Wochen echt beschissen, und dieses Gedicht war seit Langem mal wieder etwas, was ich geschrieben hatte und mit euch teilen wollte.

Welch verwegener Gedanke.

Es war auch das letzte Mal.

Ab jetzt schreibe ich nur noch für mich oder ich suche mir eine andere Plattform, ich hab es gründlich satt.
Die Spaltung der Gesellschaft ist nun endgültig auch hier angekommen.
Good bye!

@*********rlan
Sicher nicht.
Aber es ist auch klar, dass geschriebenes oft anders beim Leser ankommt als vom Autor gedacht, oder zu viel Interpretationsspielraum bietet. Das geht nicht nur Dir so, sondern auch namhaften, bekannten Künstlern in den Medien.

Manches ist einfach ein heißes Thema, bei dem man seine Worte mit Bedacht wählen sollte, damit man weniger Reibungsfläche bietet.

Mhm. Kunst sollte natürlich keine Reibungsfläche bieten. Klar. Logisch. Wie konnte ich nur.

So, wie mancher Dein Gedicht missverstanden hat, hast Du offenbar mein Posting missverstanden.
Verstehen wollen ist oft ein Problem auf beiden Seiten - auf der des Lesers und der des Autors.