PEER GYNT
Peer Gynt - Henrik Ibsen
Eindrücke nach dem Besuch der aktuellen Inszenierung am Schauspielhaus Frankfurt. Regie: Andreas Kriegenburg.
In der Rolle des Peer Gynt der grandiose Max Simonischek!
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Peer Gynt als unser Wiedergänger,
Gefüllt mit Ibsens Lebensblick,
Verwirrte Wege, Hybrisfänger,
Vom Kaiser-Sein gehts schwer zurück.
Obwohl fixiert, sediert, gefangen
Erreicht Peer doch ein Stiegenhaus
Und bricht aus klinisch-weissem Prangen
Ganz einfach auf, zum Walde raus.
Macht sich gemein mit allen Trollen,
Schnaubt bei den Schnaubern, ächzt und stöhnt,
Wühlt sich durch Erde, Staub mit Grollen,
Zeigt Körperkraft, die auch verschönt.
Will freien dann des Königs Kind,
Verwirft jedoch sehr schnell den Plan,
Zurück ins weisse Haus geschwind,
Fängt alles fast von vorne an.
Wiegt Mutters Hülle über‘n Styx,
Gehasst, geliebt ist fast das Gleiche,
Immer voran sein Ego fix
Durchmisst die eignen Seelenreiche.
Ob Yankee oder auch Prophet,
Sehr bunt, mit Wind und Flatterfahnen,
Das „Sei Du selbst“ das er erfleht
Erreicht ihn nicht, es bleibt nur Ahnen.
Am Ende dann an Solveigs Seite
Sieht er vermutlich etwas klar,
Dass nämlich seines Lebens Weite
Nur ein Konstrukt, Gedanke war.
So ward die Seele ihm genommen
Und eingeschmolzen zu der Masse,
Aus der das Neue soll einst kommen,
Vermischt in einer Kellentasse.