Gedichte - Nr. 3

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es heißt, angst sei ein schlechter ratgeber
es heißt, der kluge mann baue vor
es heißt, optimisten seien ungenügend informiert
es heißt, pessimisten schliefen schlecht
es heißt, in der ruhe liege die kraft
es heißt, wer zu spät kommt, den bestrafe das leben
es heißt, der frühe vogel fange den wurm
es heißt, der mensch sei dem menschen ein wolf
es heißt, liebe deinen nächsten
es heißt, hinterher sei man immer klüger

leo himmelsblau

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der frühling kommt
er ist zu sehen
das licht, es ist seins
farben gebären sich aus holz
und aus erde

er ist zu riechen
das blaue band und der ganze scheiß
alles abgesagt!
sieh an, was für ein wetter der tod sich ausgesucht hat
uns alle zu erschrecken!

die erde erblüht
die welt gefriert
eine eigenartige jahreszeit bricht an
zeit der angst
angst vor der angst
angst vor der angst der anderen
angst wie reiff
der alles ergreift
nach und nach
die köpfe und herzen

(c) 2020 leo himmelsblau

Der Virus hilft den Mächtigen,
Das ist es, was mich so stört,
Sie schützen vermeintlich die Schmächtigen,
Mit Hybris, die ist unerhört.

Klar nehmen sie jetzt Milliarden zur Hand,
Denn Krise braucht Macher und Stärke,
Das sichert die Machterhaltung galant,
Vergessen sind Merz und Co‘s Werke.

Nach Monaten dann, wenns global wieder funzt,
Da steigern sich Umfragewerte,
Dabei hatten sie wirklich alles verhunzt,
Doch der Virus hilft ihnen mit Härte.

Ob Faschos, ob Klima,
die Themen sind down,
Wer jetzt führt ist prima
Und steigert Vertrauen.

Die Hoffnung, dass dennoch der Wähler was reisst,
Erfüllt mich so gar nicht und das wird nicht sein,
Die Rettung vom Virus dann gülden nur gleisst,
Vorherige Schwächen die waschen sich rein.

Da hast du die Lage mal wieder exakt auf den Punkt gebracht!

Das muss man im Blick haben, auch wenn alle Hamster ausverkauft sind!!!

Danke Dir!

Genauso ist es. Ich dachte auch schon: Na wenn der Spahn sich bewährt, hat er gute Chancen, der nächste Bundeskanzler zu werden.

Spahn ist der Einzige, der jetzt profitieren könnte, aber er ist auch kein Kandidat, also nicht er selbst, nur als Adjudant vom Laschet. Aber die Rezession und Finanz und Schuldenkrise, die bis zur Wahl sich realisieren, werden die Karten eh neu mischen.

Brutus' Erben

da-düdn-se-tütn-se-uns-ein?

da-dädn-der-tätn-sie.
ich reihe mich ein ins glied der zersponnenen
und gleiche mit links außen - mitten ins herz hinein - aus.

wie gewonnen, so zerronnen, spricht der scheinwart mir zu
und zwirbelt seinen bart der gewichtung mal links und mal rechts herum,
um mich mit herzkaracho in die menge der ängstlichen hineinzupuschen
und das leben mitzuhamstern, weil man könnte ja keins mehr abbekommen.

da dudn-die-tutn-sie.
ich bin zermürbt vom vielen coronabier,
will nur noch fort ins susi-sorglos-land der muschi-muschies
und bleibe mir selbst nicht treu im glauben an ein gutes ende.

alles scheiße, sprach die meise, wir fliegen all die weisen ab
und rufen nach herrn specht,
der zu recht uns die madenwürmer nicht verzeihen wird,
um sich mit speck den wanst vollzuschlagen
und die maden in sein hirn einzupflanzen.

da dödn-die-tötn-mich
in meinen gedanken,
die wiederum ranken sich
um des gleises schranken.

bis wir zählen eins und eins zusammen
und das pardauz dem ganzen ein ende setzt.

© crk, bs, 03/2020

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Denkt nach!
Nachdenken… wie: nachmachen?

Denkt nach!
Nach was?
Nachdem was passiert ist?



Denkt mit:
Mit einander,
Mit einbringend,
Mit-ten drin.

Denkt selbst:
Selbstständig,
Selbstbewusst,
Selbstvertrauend.

Vor allem aber:

Denkt!

Denn:

(das ist nicht als Gegengedicht gedacht. Ich bin heute Nacht dazu inspiriert worden von @********elle s Gedicht und bezieht sich auf mich und nicht die Allgemeinheit)


Die Gedanken sind frei
und keiner, der sie errät
Keiner, der sie trägt
und sie sind so müde

Selbsttätig stetig kreiselten sie
Selbstständig tätig taten sie
Und sind so hundemüde

Sie sind so viel gerannt
und gesprungen
haben mit den anderen
und mit sich selbst gerungen
haben sich um dich
und um sich selbst gewunden

(c) 2020 Leo Himmelsblau

Die Märchenhexe hat zu lange geschlafen
Die Farben haben ihren Sinn verloren
und zerbröckelten ins Schwarz -Weiße ...

Die Sonne deckt ihren zerfetzten Mantel der Liebe
über den flirrenden Wahnsinn, doch

! ! ! NEON NEON NEON ! ! !

hat für zu lange zuviel zerstört
hat die Abende zu lang gemacht
hat die Zeit vollgestopft bis ihr

ü b e r d e h n t

die gespannten Nerven
REISSEN

Der Urmutter Schlund birst
mit einem letzten Seufzer

COCA COLA IS IT

Das Chaos hat uns wieder ...

Ich langweile mich
sagt mancher Leere
dann beschäftige Dich
mit Dir, erwidere ich.

Das erste Motto der Zeit heißt "schneller"
sie hetzen zur Arbeit, vom Boden zum Keller
sie springen in Parks den Bällen hinterher
und sprech ich von Einkehr, dann sagen sie "Wer?"
sie kennen keine ruhigen Minuten
nur rennen, rasen, tuten
sie sind innerlich nur leer, tun alles für den schönen Schein
nur um der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein.

Wenn die letzte aller Wolken
von eitler Hand geschaffen
ihren giftigen Atem aushaucht
wo werden wir sein?

Die Brücke aus Licht
im Dunkeln gewoben
wird sie stark genug sein,
um unser
Gewicht
zu tragen
bis hinüber?

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Wer verdient schon, was er verdient?
Wer leistet schon, was man ihm leistet?

Wen brauchen wir
jetzt in dieser Stunde,
wo die Rechnung aufm Tisch liegt?

Hunderttausend Krankenschwestern oder
Hundert Fondsmanager, die das gleiche kosten?
Weiße Kittel oder Businesskostüme?
Hunderttausend Sanitäter oder
tausend business Schreibtischtäter,
für das gleiche Geld?

Wen brauchen wir wirklich?
Wer verdient schon, was er verdient?

(c) 2020 Leo Himmelsblau

@*******blau
Ich glaube, die hundert Fondsmanager kommen uns teurer zu stehen, als die Krankenschwestern und Sanitäter zusammen.Ich fürchte, deine Rechnung geht nicht auf.

du meinst mathematisch? du hast vermutlich recht. Zehn wäre wohl richtiger gewesen, allerdigs hätte ich dann nicht die Hundert Doppelung

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Ein Ding, das nicht lebt trägt die Krone
Ein Ding, das vor den Mauern nun steht
Dem Ding versperrt unsere Tore
Beschützt die Stadt die drin lebt

Der Feind steht innerhalb der Mauern
Bedauern in Schauern überall
Wer weiß wie lange es wird dauern
Wir sind belagert und nicht überfallen

Wir sind die Mauern und die Schneisen
Alles steht und fällt mit unsrem Tun
Wir sind Millionen lebendiger Steine
Unser Kampf ist in der Mauer zu ruh‘n

(c) 2020 Leo Himmelsblau

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Das ist sein Name
Du musst ihn dir merken,
wenn er dich anspricht
schrecke nicht auf.

In deine Faust
Schließe die Münzen
Wenn er dich anspricht
Hab sie parat

Meide seinen Weg,
wo es dir möglich.
In seinen Fluren
Steh nicht zu lang

Traue dich nicht
Wovor du Angst hast
Falls er dich anspricht
Ducke dich weg

Besser er geht
Zu deinem Nachbarn
Ducke dich weg
Und sei einfach still

Trotze dem Anschein
Deiner Verblendung
Den letzten Endes
Ist alles gleich

Du musst ihn dir merken
Das ist sein Name
Wenn er dich anspricht
Schließ dich ihm an

(c) 2020 Leo Himmelsblau

Suche eine neue Muse,
muss den Franz ja bald ersetzen,
er verschwand wie eine Fluse,
die der Wind liess weiterhetzen.

Also mangelts mir an Reimen
welche Kopf und Seel berühren
und dabei mit zartem Keimen
Leserschaft galant verführen.

Körpersäfte, Phantasien,
alles braucht Inspiration,
sonst schmeckts nur wie ausgespieen,
OMG wer will das schon?

Suche eine neue Muse,
Messlatte ist ziemlich hoch,
öffne gern auch meine Bluse
oder mehr? Ich kann das doch!

@*****e_M

Lag auch Ellen hoch die Latten, ließ sich nur ein Franz ergattern

Öffnet sich nebst der Bluse das Herz
Eträgt sich leichter der Täuschung Schmerz

Danke Dir! Eine Muse täuscht nicht, sie ist da oder auch nicht

@****te
Wo du Recht hast hast du Recht, eine Muse ist niemals schlecht!

"Die Musen sind Töchter der Erinnerung" (Ezra Pound) ...