Gedichte - Nr. 3

Wow. Das ist wunderschön. Nackte Seele. Heftig, wie Odette schon sagte, heftig und schön und unendlich poetisch.

Ich fasse dich zart mit der rechten Hand
und halte dann fest an deinem Schaft,
die linke Hand ist dir sehr zugewandt
und streicht leicht zur Spitze deiner Kraft.

Und wie sie da oben angekommen,
dreht sie sich mit viel Eichelkontakt,
das macht dich verrückt und gleichsam benommen,
doch nun beginnt der zweite Akt.

Es wechseln sich beide Hände jetzt ab,
und wieder beginnt die lustvolle Reise,
die linke hält ringförmig fest deinen Stab,
die andere wirkt sehr wunderweise.

So kommt sie auch wieder zu deiner Blüte,
umhüllt sie zur Gänze mit Haut und Gefühl,
verharrt so als ob sie dich behüte,
doch willst du nun mehr und ganz ganz viel.

Ich schaue dich an, die ganze Zeit,
du weisst, dass du gar nichts beweisen musst,
nur einfach geniessen offen und weit,
ganz eingefangen von spürbarer Lust.

Die Szene lässt sich sehr variieren,
denn auch meine Lippen sind nicht fern,
das was du möchtest lässt sich servieren
mit Leidenschaft und immer gern.

...aus dem aktuellen 3-Wörterspiel der Lyrikgruppe...

Vollmondglanz lässt Schweine schreien,
silberfarben im Verliess,
morgen schon gibts leere Reihen,
denn der Henker, der ist fies.

Übermorgen auf den Rosten
der Nation für wenig Geld,
die beim Grill wird fröhlich prosten,
heissa, schön ist diese Welt.

Brezeln, Gurken und Tomaten
sind dabei auch stets am Start,
Billiglohn nur für die Harten,
aus dem Osten rangekarrt.

Sommer macht sich wieder breit,
Autobahnen sind verstopft,
Mundschutzmasken jederzeit,
Dürre steht am Tor und klopft.

Politik ist auch Banane,
seit Corona drehn sie durch,
Söder avisiert im Clane,
Häuptling sein will dieser Lurch.

Sonst ist alles so wie immer,
Nachbar kontrolliert den Müll,
und das coole Frauenzimmer
nebenan macht was sie will.

Küsse heute kostenfrei,
Lippen rot, ich bin dabei,
Küsse Kleine, Grosse, Dicke,
Lecker, dass es uns erquicke,
Alter ist dabei egal,
Küsse durch den ganzen Saal,
Speichellecker und Konsorten
Küss ich keck mit frechen Worten,
Rufe auf mit lautem Ton
Zur Kussdemonstra-ti-on,
Lässt die Welt sich Küsse schmecken,
Kann kein Populist erschrecken,
Auch die Waffen sind tabu,
Überall schmatzts immerzu,
Und sogar auch bei G20,
Wird so manche Miene ranzig.
Jede Frau und jeder Mann,
Küsst was sie nur küssen kann,
Liegt sich dann die Welt in Armen,
Gibt es rundherum Erbarmen,
Friede, Freude, Eierkuchen,
Auf gehts, lasst es uns versuchen!

Natur

Die Oktomuschi hat keine Pussi
Und auch dem Oktodengel
ist ein Schwengel nicht sein eigen
Hat ´nen dritten Arm von links, der bringts,
macht die Kapsel reisefertig
in des Frauchens Mantel rein
und manchmal auch sich selbst dazu
Danach geht’s ans Sterben ran,
auch wenn der Nachwuchs ist vertan
und trotz gut bewachter Brut
nicht flügge wird

© CRK, LE, 07/2020

Als sich Himmel und Wasser mischten
wusch der Sand die Steine glatt,
alles zerfloss unaufhörlich,
verschwand in ewigen Höhlen.
Kälte kroch in Kreaturen, die
sich schützend verbargen.
Einzelne, an Land gespült,
sahen noch einmal das Licht.
Es war Sommer.

O
Materie, reine Unschuld!
Du lügst nie,
Betrügst nie
Und kannst niemanden
Verletzen:
Mir graut's vor dir.

Bevor meine Augen sich sattessen konnten
Schnappte der Bus nach dir
Und aß dich
Und ließ mich dort stehend
Dich verschwinden sehen
Ließ den Regen mich tränken
Als die Kälte mir in die Knochen kroch

Unverhoffte Begegnung

Von weitem schon das Motorengebrumm,
Ein Rasenmäher im Garten am Bach,
Unter alten Pappeln auf und ab
Wiegt sich der Schall auf böigem Wind.

Vom langen Wandern müde und heiß
Sind der Hund und ich auf dem letzten Stück
Zum parkenden Auto, - da kommt er ins Bild
Und ich bleib stehen, total überrascht:

Ein schlanker Typ, mit federndem Schritt
Folgt er dem Mäher durchs duftende Gras,
Das lange Haar wippt in dunkler Tolle
Kühn überm schön geschnitt’nen Profil.

Hat vielleicht sich Nausikaa so gefühlt,
Als sie Odysseus schlafend am Meer fand,
Oder die schöne Dido, als sie Äneas sah
Im Königssaal des mächtigen Karthago?

Da hat er auch schon die Arbeit beendet,
Stellt den Motor ab und dreht sich um.
Er sieht die Frau mit dem Hund an der Straße
Und hebt die Hand mit lächelndem Gruß.

Ich wandere weiter und komme zum Auto,
Auf der Heimfahrt sage ich mehrmals zum Hund:
„Er hat mich gegrüßt, hast du das gesehen?“
Und surfe beschwingt durch den restlichen Tag.

luccioladagosto 7/2020

Es begegnen sich zwei,
die sich sehr gut kennen,
doch ist Vorsicht dabei,
will sich keiner verbrennen
an den Wünschen und Lüsten,
an dem anderen Sein,
auch die durchlebten Wüsten
fliessen immer mit ein.
Doch sie schaffen die Reise
in ein anderes Land,
jeder auf seine Weise,
keiner hat sich verbrannt.
Jetzt gibt es dieses Wissen
um die Vielzahl der Wege,
und so geht es beflissen
über Brücken und Stege,
dabei spielt nicht ein Ziel
die besondere Rolle,
im Moment das Gefühl,
macht sie frei und bringt viel.

Hintergrundrauschen,
Vom Eros durchdrungen.
Windiges Bauschen
Macht Tage gelungen.
Tief eingesogen
Die Lebenslust,
Nie Selbst betrogen
Und immer bewusst.
Süsse Nuancen
Im Alltag gespürt,
Eröffnete Chancen
Zum Cocktail verrührt.
Frisch auf der Zunge
Das Prickeln geleckt,
Tanzend im Schwunge
Wird Leben geschmeckt!

Gefällt mir sehr gut @*****e_M .der schnelle Rhythmus steht dem Gedicht gut zu Gesicht. Unterstreicht die Lebenslust.

Danke @*******blau

Ja, die Melodie machts

Muhtagl

Die Finger falsch gesetzt,
vertippt im gar hitzig Wortgefecht
mit meinem Mahr der Nächte
und manchmal auch der Tage.
Heut sag ich’s ihr,
heut mach ich’s mir -
nicht leicht.
Ich bin ein Frann
und zugleich auch Mau -
kein Wunschkonzert zwar,
aber ein Charlie, der endlich
zu sich selbst gehören will
Der er ist und nicht sie
Der Arsch in der Hose,
der noch lachen kann,
wenn er sich selbst sagt:
I hann dia liab!

© CRK, Le, 07/2020

Klasse Charlie. Die Welt gehört den Mutigen!

Vierunddreißig Hunde

ich sprach zu den Hunden
von allen die Geilsten
geh'n gern dreckig ab
und von allen am steilsten
Sie sagten du seist
~ ein ge7lüstertes W0rt~
ein Versteck im Versteck
Keine Zeit und kein Ort

(c) 2020 Leo Himmelblau

fünfunddreißig Eulen

ich sprach zu den Eulen
sie nennen Dich Schwester
eine von ihnen sagte
hey Leo, mein Bester
Du bist weit gelaufen
durch Meere geschwommen
sie zu finden war schwer
doch hat's erst begonnen.

(c) 2020 Leo Himmelsblau

Du hast wohl recht. Die Welt ist denen offen gelegen, die sich getrauen und zu sich selbst stehen, um lehrreiche Erfahrungen zu machen.

Aber sag einmal:

"~ ein ge7lüstertes W0rt~"

7 und 0? soll das so?

Wir haben alle irgendwo gerade ersteinmal begonnen, und es hört nie auf. Mein Eindruck jedenfalls.

Lust

Du bist so prall und Rund,
so wunderbar groß und Rot,
dein saftiges Fleisch erweckt
Lust dich zu spüren in meinen Mund,
begehren des kleinen Tot.

Langsam und mit Genuss
umfasse ich deinen Körper,
lasse meine Zunge deine Form umspielen,
bis ich dich lustvoll zerquetsche
dein Saft auf meiner Zunge erguss
fliege orgiastisch und betörter.

@*******tee

@*********ose_K
Ja, das soll so. Soll das enigmatisch oder besser gesagt hermetische verdeutlichen. Wie verschlüsselt, verstehsch?

Ah, okay. Na das habsch mir fast gedacht. Aber lieber mal nachgefragt. ^^

Duft strömt wolkengleich empor,
Menschenkind hält Atem an,
Geistesschwingen rauscht im Ohr,
Flaschen, Kelche, Hostienwahn.

Geiselungen sind zu seh'n,
Volk fällt nieder auf die Knie,
Keiner wagt ein Aufbegehr'n.
Sag' jetzt nicht, das gab es nie!

Denn man sucht die hohen Mächte,
Hofft, sie machen heil und frei,
Sieht sich selbst als Mägde, Knechte,
Und ist leicht zu führ'n dabei.

Ich halte dich fest, umhüll’ dich ganz warm,
Wenn du mich denn lässt, nehm‘ dich in den Arm.

Und will dass dich flutet ein wohlig Gefühl,
Zu stillen was blutet, ist einzig mein Ziel.

Ertaste ganz sachte dein inneres Wesen,
Und bitte, beachte, ich kann darin lesen.

Die rauhen Stellen, die möchte ich mindern
Und alle Dellen für immer verhindern.

So streiche ich dicht mit beiden Händen
Dir übers Gesicht bis zu deinen Lenden.

Mit Leichtigkeit will ich dir Töne zufächeln,
Du hörst diesen Ruf und beginnst nun zu lächeln.

Ein Lächeln von dir hat Wirkung nach innen,
Kann öffnen manch Tür, macht Sinn allen Sinnen.