Videobotschaft
Wie überbrückt man die Distanzen
in dieser lockig Daunenzeit,
kein Zug macht Spass und Flüge tanzen
auch aus der Reihe meilenweit.
Per Brief, per Chat, per Taubenvieh
fehlt häufig eine Dimension,
empfehlenswert ist Phantasie,
nur dann winkt auch der Nähe Lohn.
So nimmt man eine Kamera,
legt vorher fest den Ablaufplan,
probt Takes, Schnitt und noch trallala,
verwirft, löscht, fängt von vorne an.
Empfehlenswert ist viel Bewegung,
wie Füsse, die auf Treppen gehn,
später auf Teppich mit Erregung,
ja, spannend ist dies anzuseh‘n.
Auch Stifte, die geräuschvoll Schreiben,
die eignen sich fürs Titelbild,
allein des Eddings wildes Treiben
macht oftmals schon die Pferde wild.
Und immer dicht dran an den Themen,
das fesselt den Zuschauerblick,
lässt Widerstände sanft erlähmen
einmal im Sog gibts kein zurück.
Der Spannungsbogen und das Licht,
die Maske und ein Bühnenbild,
geschickt gemixt ist immer Pflicht,
und bringt die Message sehr gechillt.
Ist dann der ganze Kram im Kasten
mit O-Tönen oder auch stumm,
dann kommt der Schnitt um zu ertasten,
was passt wohin, wieso, warum?
Was macht die Produktion nun round,
fügt sehr geschmeidig Teil an Teil?
Das ist der ideale Sound,
gut austariert auch im Detail.
Wenn man bis hierher vorgeprescht,
so ist des Tunnels Ende nah,
man hebt den Deckel der Zisterne
und steht im Lichte ganz und gar.
Kommunizier’n auf diese Weise,
macht Spass und lässt viel Nähe zu,
toppt manchmal sogar eine Reise,
bringt weiter und macht stolz dazu.