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Gedichte - Nr. 3

*****e_M Frau
8.518 Beiträge
DNEBALHAW
Die Kutschfahrt durch ein blühend Land
Endet ganz schmerzhaft an der Wand
Denn statt Genuss im Rosengarten
Ziehn auf blaubraune Nebelschwaden
Am Abend schneegestöberts noch
Der Kutscher aber stürzt ins Loch.
Rallah, Zackbar
Rallah sitzt in der Zackbar und säuft.
Mit Menschenblut betrinkt er sich,
während man ihn mit Ehren überhäuft.
Das ist erwünscht, erlaubt an sich…
zwar sicher nicht ganz rational,
doch effizient auf jeden Fall!

Rallah wünscht sich Leute ohne Hirn –
mit Hirn kann er niemand brauchen!
Und Frauen geh’n für ihn am Zwirn –
die will er in der Pfeife rauchen…
Das ist zwar unmenschlich und doof,
trotzdem macht man ihm den Hof!

Rallah ist ein schlimmer Ausbeuter, mit
ungeheurem Machtanspruch im Großen
und im Kleinen ist er der erklärte Hit –
denn alles macht sich in die Hosen…
wenn er mit den Augen rollt,
dann wird Achtung ihm gezollt!

Mit seinen perversen Träumen sitzt er
in der Zack-Bar und trinkt das Blut –
gebracht von seiner Diener Heer.
Das tut ihm unwahrscheinlich gut…
aber in Wahrheit ist er doch leider
ein kleiner Scheißer und Aufschneider!

*

„Rallah“ war der „Kriegsname“ eines ehemaligen Vorstadtschlägers, der eigentlich „Ernst Huber“ hieß (Name wurde aus Datenschutzgründen geändert), vor dem alle Jungs, außer mir, panische Angst hatten. Er wollte mich immer verprügeln lassen, aber er berauschte sich einfach viel zu oft an seinen Gedanken, in der… Name aus irgendwelchen Gründen nicht geändert) Zack–Bar (die gab’s wirklich). Und so vergaß er alles was ihn belasten könnte.

Das war aber gut so, denn aus diesem Grunde – und vielleicht auch weil ich, ganz früher mal, wie ein gefährlicher Kämpfer aussah – überlebte ich diese schwierige Zeit.

Rallah wurde dann irgendwann eine Serie verschiedenster, brutaler Verbrechen nachgewiesen, weshalb er eine lange Haftstrafe verbüßte und heute sogar noch in „Sicherungsverwahrung“ sitzt ( er hat eine sehr starke Frau geheiratet…harharr.
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
TO BE OR NOT TO BE
Boris Johnson bietet an,
Dass, wenn er nicht Brexit kann,
Lieber tot hängt überm Zaun,
Kann man Briten niemals trau‘n?
Trauerspiel nimmt wohl kein Ende,
Die Verwirrung ist Legende
Und statt auf Vernunft zu hoffen,
Ist jetzt wieder alles offen?
Auch Verdrossenheit wird steigen,
Demokratisches Vergeigen
Schadet nur, stärkt die Extremen,
Boris Johnson soll sich schämen!
Profilbild
****fan
2.330 Beiträge
Der Stoff für das lyrische Kommentieren der Politik wird wohl nie ausgehen.... und Dich immer wieder zu neuen Meisterwerken animieren *g*
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
Das muss doch kommentiert werden!

Danke sehr!
Profilbild
****fan
2.330 Beiträge
ich lese gerne, was Du schreibst, bitte weiter so *g*
Teilweise gereimter Unsinn
Wer seinem Leben eine besondere Bedeutung bei Mist,
der kann von seiner Reise was er zählen wir zusammen!
Wie viel ein Traum mal viele Träume, kann sein, ist,
der muss wohl mindestens, wenn nicht abstammen,
von einem einzigen, oder auch total ewigen Ge schlecht
könnt’s einem werden, wenn man es genau be trachtet
niemals nach dem Glück am Stängel, im Zirkuss,
oder womöglich über den Wolken, denn da werden
nur die Englein, von den Teuflein, aus Frohsinn gemolken.

Wisst ihr denn nicht mehr, daß jeder, ja sogar Kata log?
Habt ihr alles vergessen, was niemand wissen kann,
außer er nimmt sich bei Gottes eigener Pinocchio-Nase,
wobei er allerdings aufpassen muss, nicht auf die Räder
zu kommen, die überall hingestellt, für Eisenstangen
parat, auf die Raben warten, welche sich Opfer erhoffen…
ganz offen und von daher so sehr verschlüsselt,
daß man einen ganzen Viehwagen voll Wirtschaftsweisen
braucht, um nicht dahinter zu kommen, was da läuft!

Da lachen ja die Hühner, da gockeln die Hyänen, da sehnen
sich die Kannibalen nach noch unverbrauchten Völkern,
bei denen sich die Geldscheine auf der Straße ausdehnen,
zu einem Teppich aus fliegenden Maschen und Welkern,
bei denen es nicht viel ausmacht, wenn sie plötzlich erwachen
und tot sind. Dann wissen sie wenigstens eines ganz genau:
Die Welt ist nicht nur für Eingeweihte zum Lachen!
Drum, Trottel, sei vorsichtig, aber nicht viel zu schlau –
Damit du noch hereinfallen kannst, wenn es erforderlich ist!!

©Sur_real
Zensur, Zensuur, Zensuuur!
In Deutschland darf man sagen was man denkt –
außer man denkt etwas Unerwünschtes…
Aber, zugegeben, es kommt auch drauf an wer’s sagt!
Wenn zum Beispiel ein potentieller Mörder…
„Potentielle Mörder gibt es gar nicht!!“

Und wenn ich das Gleiche sage?
„Dann bist du ein potentieller Mörder!!“
Ich dachte potentielle Mörder gibt es nicht?!
Das kommt darauf an wer’s sagt…
Du darfst, ich darf, nicht sagen was du denkst, ich denke.

„Aber das stimmt doch gar nicht!!
Jeder darf alles sagen was alle denken dürfen!!“
Ist das die vielgepriesene Meinungsfreiheit?
„Es gibt eben Grenzen!!“ Und die bestimmt wer?
„Na, der, der sich an die Meinungsfreiheit hält!“

Es gibt, in der Psychologie einen Begriff, der erklärt,
warum sich geistig gestörte Personen ihre
eigene Überzeugung manchmal besser erklären können
als ganz normale Menschen – obwohl
ihre Wahrnehmungsfähigkeit stark einschränkt ist.

„Wie heißt der denn?“ Das sag ich nicht!
„Warum?“ Weil, diesen Begriff auf normale Menschen
anzuwenden würde – das könnte die erlaubte
Meinungsfreiheit gefährden und dann hätte ich Probleme.
„Mit wem denn – bei uns darf doch jeder sagen was er denkt!“

©Sur_real
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
DIE RATTEN
Die Ratten, Hauptmann, Schauspielhaus,
Premierenluft in #frankfurtmain,
Sie treten auf als zahme Maus
Und nagen nicht an Mark und Bein.

Zwar gibt es von Darstellerseite,
Grandiose Mimen, hohe Kunst,
Doch fehlt gewisse Stimmungsbreite,
Inszenatorisch wabert Dunst.

Es ist Distanz, die vordergründig
Das Publikum fast von sich schiebt,
Und dabei kommen kurz und bündig
Spontane Lacher seltsam lieb.

Den Hintergrund der Textvorlage,
Soziale Unterschiedlichkeit,
Und deren Härte, laute Klage,
Dafür gibt es so keine Zeit.

Fast wie beim Nibelungenring,
So dreht sich Holz und Plexiglas,
Ein wenig Livemusik und Pling,
Vier Puppen? Unklar ist für was.

Gekämpft, gebiket und auch geschrien,
Wird mit Berlinerischem Slang,
Akustisch sei es mal verziehen,
Für Nichtdeutschsprecher wird es eng.

Nun läuft das Thema ein‘ge Wochen,
Vielleicht entwickelt sich noch was,
Möglicherweise Herzenspochen?
Zerbricht das ein’ und andere Glas?
Aus dem Programmheft
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
TANZEND
Das Gewese um die Lust,
Treibt zuweilen schrille Blüten,
Jeder schafft sich eig'nen Frust,
Rituale folgen Mythen.

Häufig geht mit grosser Pein,
Eine lange Liebe flöten,
Doch Furcht vorm Alleinesein,
Lässt die Suchmaschine tröten.

Endlich wieder auf dem Markt,
Muskeln und Schwellkörper glänzen,
Völlig kirre, unverzagt,
Bricht man auf zu neuen Tänzen.

Alles gut soweit, doch nein,
Ist Befreiung noch im Spiel?
Neues Glück soll ja schon sein,
Doch was war denn mit dem Ziel?

Neues kann doch nur entstehen,
Wenn das Alte mal durchdacht,
Gleiche Wege wieder gehen,
Welch ein Tor, der sowas macht.

Meine Meinung zu dem Thema?
Reflektiert und laut gelacht,
Folge nie dem gleichen Schema,
Das auch tanzend müde macht.
Engelsbefall


Wunderschöne Schmetterlinge
zünseln froh in meinem Baum,
auf daß ihr Anblick Glück mir bringe –
ja, es ist fast wie im Traum!

Bläulich schimmert ihr Gefieder –
ach sie sind so ruhig und schön,
lassen sich auf Zweigen nieder…
neidlos muss ich jetzt gesteh’n:

Die Natur bringt große Freuden –
alles bleibt durch sie im Lot;
nicht umsonst ist alles Leiden…
doch der Zünsler bringt der Tod!

Er schmückt Blätter mit den Larven,
die zu Raupen, Fressern werden!
Nichts ist‘s mit den Himmelsharfen –
Elend herrscht brutal auf Erden!

Auf den vielen grünen Stängeln
tummelt sich die Schädlingsschar –
die aussieht wie ein Heer von Engeln…
doch Teufel sind sie, ganz und gar!

©Sur_real
Schädlingsbefall
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
WÜHLTISCHFRAUEN
Mit Grossmutter zum
Ausverkauf? Schwitzende
Wühltischfrauen, kratziger
Stoff in den Kabinen,
Wirtschaftswunderland,
Frauenbilder mit Schürzen
analog fotografiert
und die Väter, noch
immer mit Nazischnitt,
über den Ohren, hilf-
lose Schläge dann
und wann, aufsässige
Kinderfragen stören,
Hinterfragen unmöglich,
führerlose Zeit einer
vaterlosen Gesellschaft,
Träume von Amerika,
Icecream, Cola,
Strassenkreuzer,
ein Chevrolet Bel Air,
Konsumsehnsucht gräbt
sich ein, wegweisend
für alle Donald’s.
Blinde Rückspiegel
soll man nicht polieren.
Weils Kindlein schlafen will
Du sollst nicht auf einem Haufen scheitern,
der von eingefleischten Paragraphenreitern,
vor dir, aus den grauen Sümpfen, wächst –
gelobt sei was gespenstisch ist, verhext!

Lass dich doch mal so richtig anschwärzen,
vom Ruß ganz, ganz kleiner Stummelkerzen,
damit man dich besser einweisen kann –
dann gehst du vor die Hunde, irgendwann!

Je schneller, desto sehr viel eben besser!
Deine Freunde sind die kleinen Allesfresser,
die auch vor Menschen Halt nicht machen –
das tun sie mit Gewalt. Ist das zum Lachen?

Du sollst einen Vogel haben und ihn pflegen!
So entsteht für alle Welt der große Segen,
den keiner wirklich brauchen kann und will –
sei still, sei still, sei still, sei still, pssst, still!

©Sur_real
Profilbild
****fan
2.330 Beiträge
Warum?

Warum wollt Ihr mir verwehren,
all mein sinnliches Begehren?
Nur weil Ihr schiebt Euren Frust
nehmt Ihr mir nicht meine Lust!

Warum wollt Ihr mich normieren,
mich nach Eurem Willen formen?
Wann wollt Ihr endlich kapieren,
ich lebe nie nach Euren Normen!

Ihr könnt mich gar nicht verstehen,
ich will für mich kein Schmal-Spur-Leben!
Ihr könnt die Weite gar nicht sehen,
Das Leben hat mir mehr zu geben!

Warum wollt Ihr mich bekehren?
Lasst mich doch meine Kreise ziehen!
Ich lass mich nicht von Euch belehren!
Und ich bettle nie auf Knien!

Denn meine Freiheit ist mir wichtig
so lang ich fühl, so leb ich richtig!
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
DESPOTENWAHN
Im glänzend blauen Sonnenkleid
Die Nebelwand durchbrochen,
So steht sie auf, ihr Herz scheint weit,
Doch hat sie zugestochen.
Und unter ihr, im tiefen Sumpf,
Da röchelt es verzweifelt,
Man hört auch Schläge, seltsam dumpf,
Auf die, die man verteufelt.
Fremdsprachig schallt ein spitzer Schrei,
Sie aber lacht und flüchtet,
Denn nur die Starken sind dabei,
Sind liebevoll gezüchtet.
Ihr Volk, das spaltet Sympathie,
Den Einen ist sie Mutter,
Die Anderen, die klagen nie,
Aus Angst um Lohn und Futter.
So gehn die Jahre hin und bang
Kann niemand etwas ändern,
Oftmals regiert mit Hohngesang
Despotenwahn die Länder.
Pass doch auf
Pass doch auf, die Welt ist schon ganz weltentrückt.
Du bist verloren – weißt du’s nicht?
Dein Widerpart ist gut bestückt –
und du, du wandelst immer noch im Licht?!

Du meinst du kannst dich wohlbefinden,
wenn du die Lehren aus den Fehlern ziehst,
die sich im Irgendwas begründen –
verstehst du nicht vor welchem Gott du kniest?!

Es ist der Todesgott, der kleine Kinder holt!
Er holt auch Leute, die schon alt geworden scheinen.
Du bist auf Abenteuer noch gepolt –
und doch sieht vieles aus als warte es in Steinen…

fest eingeschlossen in Gebirgsmassiven,
umlagert von Dämonen einer ganz absurden Zeit.
Und alle guten Geister, die dich einstmals riefen –
sind weit zurück in dunkelster Vergangenheit.

Sie ist jetzt düster, unerreichbar, dennoch hell,
in der Erinnerung, die falsch ist, eingeschlossen.
Nun richte an dich den verlogenen Appell –
er kommt wie aus dem Luftgewehr geschossen:

„Ich passe auf, denn mir ist alle Welt verloren!“
Du meinst du hättest ein paar Trümpfe in der Hand…
Warum? Nun, du fühlst dich halt wie neu geboren –
und vor dir steigt aus trüben Sümpfen fremdes Land!

©Sur_real
Unbeschreiblich
Gefahrlos schweben die Gedanken
in einem Meer aus Nichts herum –
Schiffe sind sie, ohne Planken
und ihr Tun kennt kein Warum.
Dennoch kennen sie ein Streben:
„Alles dreht sich um das Leben“.

Ganz, ganz nah, weit in der Ferne
wabert etwas, sehr vertraut,
das Sonne hat und Mond und Sterne –
worauf Hoffnungsglanz gebaut…
das als Verlockung rosa schimmert.
Es ist aus Leidenschaft gezimmert!

Verbunden mit verborg’nen Schnüren
ist der Treiben der Geschichte
noch im Jenseits gut zu spüren:
Erkennbar sind die Bleigewichte,
die das Dasein stark erschweren –
und die Sorgen dort vermehren.

Trotzdem sind die Wünsche klar:
Alles Fleisch muss „auferstehen“,
als vernünftig, frisch und wahr!
Doch die Welt, in ihren Wehen,
kann den Vorgang nicht begreifen…
sie will und kann nicht richtig reifen!

Viel zu unbedarft sind Phantasie
und vor allem echte Werte!
Man entwickelt sich absurd ins Nie –
fühlt und denkt nur das Verkehrte,
denn es fehlt schlicht am Respekt!
Man weiß nicht was dahinter steckt!

Niemand hört die feinen Stimmen,
die uns aus der Nichtzeit sagen:
„Meidet stets die argen, Schlimmen!
Frei das pure Glück zu wagen
soll euch Ziel und Antrieb sein!
Verachtet jeden bloßen Schein!“

Es ist ein Schweben und ein Walten,
ein Betrachten, doch kein Handeln,
kein Stoppen der Brachialgewalten,
die auf Erden mordend wandeln –
es ist nur ein Vorhandenbleiben…
das lässt sich eben nicht beschreiben.

©Sur_real
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
GERNE FRAU
Morgens früh, so um halb zehn
aufgewacht, der Himmel blau
reibt sie sich die Augen schön
und im Spiegel lacht ne Frau.

Die, man darf es nicht laut sagen,
ungeschminkt den Kaffee kocht,
Freiheit will sie täglich wagen,
selbst Dessous sind eingelocht.

In des Schrankes dunklen Tiefen
schlummern ihre Herzgerüste,
die sonst immer „Haltung“ riefen,
braucht sie nicht mehr für Gelüste.

Klingelt gegen 12 ein Bote,
liefert Bami Goreng an,
sieht er eine wilde rote
Lockenfrau, die lachen kann.

Brüste wogend ihn begrüssen,
er notiert die Lieferung,
und bemerkt die feinen Süssen,
dieser Frau mit ihrem Schwung.

Lässt sich zu nem Kaffee bitten,
lachend geht es dann zum Bett,
hilft dabei es wegzuschieben,
Mann im Haus ist manchmal nett.

Gut, er stiert auf ihre Titten,
doch das irritiert sie nicht,
unten steht sein Lieferschlitten,
kurz ein Dank und weg der Wicht.

Später schreibt ihr Cyberlover,
Süsse bist Du scharf auf mich,
doch sie nimmt es als Metapher,
bisschen Chilli schadet nicht.

Lautlos isst die Ungeschminkte
scharfe Asiennudeln auf,
Online stöhnt der Liveverlinkte,
Cybersex nimmt seinen Lauf.

Bei der letzten Nudelschippe,
schnauft er sich final zum Schuss,
sie leckt sich die Unterlippe
OMG, jetzt aber Schluss.

Sehr entspannt legt sich die Rote
auf die Couch zum Mittagsschlaf,
später kommt ja noch ein Bote,
doch bis dahin schläft sie brav.

Träumt von bunten Schlafgewändern,
die im Schritt geöffnet sind,
Männern aus den fernsten Ländern
folgt sie voll Vertrauen, blind.

Nachmittags so um halb vier
aufgewacht, der Himmel blau,
steht sie schmunzelnd an der Tür,
stolz ist sie und gerne Frau.
Profilbild
****fan
2.330 Beiträge
Eine Ode an das Frau - Sein, wunderbar *lach*
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
SURREAL
JULIETTA, Oper von Bohuslav Martinu, zur letzten Vorstellung #derniere an der Oper Frankfurt am 5.10.2019

Juliette, Musik von Bohuslav
Martinu, der aus Tschechien kam,
in Frankfurts Oper man sie traf,
sehr surreal und gar nicht klamm.

Der Plot platziert an einem Ort,
an dem Erinnerungen weg,
sogar der dort gezeigte Mord,
ist andern Tags nur noch ein Fleck.

So kommt ein Jüngling zu Besuch,
er sucht das Weib vom letzten Jahr,
man wittert gleich, ist es Betrug?
Denn nur er weiss, was damals war.

Die Frau treibts kurz mit ihm im Wald,
dann kennt sie ihn fast schon nicht mehr.
Da hat er sie gleich abgeknallt,
kurz sahs so aus, als käme wer.

Der ihn nun zu der Tat befragt,
doch das Vergessen kam dazwischen,
er hat sich deshalb fort gewagt
aber die Pein war nicht entwichen.

Um ihn herum schrille Figuren,
sie leben alle nur im Jetzt,
zwar hinterliess das Leben Spuren
und hat sie ziemlich abgewetzt.

So sind sie in der Alltags-Blase
ganz ohne Zeitgefühl gefangen,
manch einer trinkt aus einer Vase,
und Surrealitäten prangen.

Im letzten Akt, ein Schreibkontor,
dort werden Träume registriert,
auch unser Jüngling steht davor,
erkennt den Traum und ist pikiert.

Nein, er will nicht den Traum beenden,
er weigert sich nun doch zu gehn,
so muss das Schicksal sich jetzt wenden,
zu spät, er will sie wiedersehn.

Und kehrt vor lauter Traumeswahn
zurück ins Lande Surreal,
jetzt, sängerisch, da bricht sichs Bahn,
das Weib ist für ihn ein Fanal.

Der Stoff taugt nicht für Jedermanns
wenngleich die Klänge faszinieren,
Debussy- und Strawinski-Fans,
ja solche konnten jubilieren,

Ein Dank den Sängern, Musikanten,
dem Regisseur, der Intendanz,
grandioses künstlerisches Walten
und freudig winkt der nächste Tanz.
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
ZUR HEUTIGEN PRESSEMELDUNG...
...UND DEM EWIGEN POSTENGESCHACHER HIE UND DA

Merz kriecht wieder aus der Deckung,
braune Sprenkel zieren Schwarz,
schon beginnt die Reihenbleckung,
Lieder singt man, auch im Harz,
will man rechts am Rande wildern
und Prozente generieren,
hofft man auf die Macht von Bildern,
Männlichkeit soll triumphieren,
davon hat der Friederich,
mit der Physiognomie
eines Nacktmullwüterichs,
auf dem Ticket nichts und nie,
punkten kann allein sein Training,
das er früher schon gekannt,
tiefe Stimme, gutes Timing,
das beeindruckt Leut im Land.
Und der Stuhl von AKK,
dieser Kombithron zum Stehen,
wackelt wie vor einem Jahr,
wie es ausgeht wird man sehen.
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
NORWEGISCH
....eine Theaternachlese zum Gastspiel des norwegischen Theaters Oslo im Schauspielhaus Frankfurt/M. am 23.10.2019

Jan Fosse, Dramatik, die Trilogie
und dann ein Weib das unheimlich schrie,
es flüsterte, raunte, sprach vor und zurück,
mal stammelnd, mal whispernd, ein einziges Glück,
ja, irre die Rolle, es gibt keine Worte
für solches Spiel am unwirtlichen Orte,
die Füsse im Wasser bestiefelt wie ohne,
und Schiffe Kiel oben wurden zum Throne,
zur Hütte, zum Lager und auch zum Bordell,
die Handlung, ach die erzählt sich ganz schnell.
Es suchten fast wie einst im Jahre Null,
zwei Leute ne Bleibe so halbwegs cool,
die fanden sie dann, doch es kam auch zu Morden,
das brachte Wutbürger zum Überborden
und Anzeigen die in verzweifelter Lage,
so läuft es schon immer, keine Frage,
es waltet der Henker, war das so gerecht?
Das kümmert nur Eine und ihr geht es schlecht.
Sie bleibt mit dem Baby auf der Strecke,
so scheint es, doch an der nächsten Ecke
da wartet ein älterer Lüstling auf sie,
sie nimmt es als Schicksal und gute Partie.
Nun könnte man sagen, nicht neu diese Szene,
doch die Art des Spieles ist zu erwähnen,
Theaterkunst in ganz grossen Bögen,
handwerklich perfektes Spielervermögen,
mit Einsatz von zeitlichen, räumlichen Blenden,
nicht digital, sondern alles mit Händen
und Herzen und Körpern und Stimmen gespielt,
nur selten war ich so aufgewühlt.
Bühnenbild
Spielend in den wachen Schlaf
Spiel mir was auf der Fraudoline:
eine Mondschein-Sirenade,
mit entzückend süßer Miene
und dann testen wir Scharade –
du verwandelst dich in eine
Hübschlerin, die mich verführt!
Und ich seh‘ in dir das kleine
Biest, das mich fast zu Tränen rührt.

Zu Freudentränen wohlgemerkt!
So erfrischen wir uns aneinander
und wir gehen, frisch gestärkt,
in dem Labyrinth „Mäander“,
eine Strecke, froh ins Blaue,
das kein Mensch erfinden kann.
Wenn ich diesem Spiel vertraue,
nennen wir uns „Frau und Mann!“

Verrückt ist eine andre Sache –
alles klappt ja wie am Schnürchen.
Was ich denke, wenn ich lache,
meine ich nicht mal ein Sprüchen,
denn ich bin total betroffen,
von der lebensechten Pracht
(du erlebst mich wie besoffen),
jetzt, am Tag und auch bei Nacht!

Nichts will uns mehr grade halten:
Auf und ab und ab und zu!
Da beherrschen uns Gewalten,
auf ein Jetzt und gleich, im Nu,
die der Kosmos nicht begreift,
weil er uns doch gar nicht kennt.
Nur das Glück hat uns gestreift,
das man „Leidenschaft“ hier nennt!
Herkömmliches Paar
Als Kinder spielten sie oft unter der Trauerweide
Sie hat sein Lachen geliebt, doch er hat nicht gehört, wie sie weinte.
Warum bist du traurig, kleines Mädchen?, flüstert der Wind in den Weiden
Ist es aus Angst? Ist es, weil der Tod euch entzweite?
Ich spüre, du bist doch zu jung um zu gehen
Also lege die Klinge weg, Kleine –
du suchst eine Lösung, doch ihm zu folgen, wäre keine.
Ich schenke dir Zuflucht unter meinen Zweigen
wenn du dich fürchtest, kannst du auf ewig hier bleiben.
Hawe,
Prinzessin, erwachsene Frau -
was machst du dort unter dem Baum? Wo ist der Junge geblieben?
Wie willst du ihn nur wiederfinden in diesem See aus Tränen?
Du kannst kaum aufstehen, so unsicher fühlst du dich.
Glaubst du noch immer, ohne ihn schaffst du es nicht?
Du bist doch kein Kind mehr, Kleine...
Schau, dein Beschützer war die ganze Zeit
Doch nur diese Trauerweide
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
Traurig irgendwie, aber auch schön ... *wink*

Grüsse, Odette
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