Tagtraum/Himmelfahrt
An einem Tag im Monat Mai,
die Bienen schwirren schon im Garten
bei Vater-Himmelsfahrerei,
da drängen viel Gedankenarten.
Soll man erst den Balkon begrünen
und dann noch durch die Wiesen wandern,
oder sich träumen auf die Bühnen,
wo lustvoll Triebe wild mäandern?
Die Frage stellt sich nicht sehr lange,
man streckt sich in der Sonne aus,
lässt wohlig und ganz ohne Bange
Bilder erscheinen, Sehnsucht raus.
Befindet sich bald im Gespräch
mit einem wohlbekannten Manne,
vereinbart, dass am Abendweg,
gemeinsam man isst Fisch aus Pfanne.
Und wie man spricht so über Pläne,
da switchen Phantasien rein,
ein Mund, ein Schwanz und auch die Zähne,
berühren sich ganz zart und fein.
Erstaunt, denn diese weiche Kuppe,
die rührt sehr an und schmeckt so gut,
das Zungenspiel ist ihr nicht schnuppe,
sie wächst, will alles voller Mut.
Geholfen wird nun ihrem Rohre,
umfassend, reibend an dem Schaft,
sie plustert sich, wird zur Amphore
und giesst dann aus den heissen Saft.
Jetzt aufgewacht voller Erstaunen,
den leckren Tropfen schmeckend nach,
geflutet durch ein innres Raunen,
war das nun wirklich Traum am Tag?
Die Bilder, die sind klar vor Augen
und die Gedanken sprudeln frei,
was macht man nun, was soll das taugen,
erfüllt von Phantasiererei?
Isst man nun Abends trotzdem Fische
und was wird mit dem Ehemann,
der später auch in alter Frische
begeistert den Besuch tritt an.
Ja, plötzlich herrscht volle Verwirrung,
am Himmel sieht man Schwänze ziehn,
sie fliegen vor der Blaugrundierung,
da legt man sich doch besser hin.
Und spüret diesem wunderschönen
Gefühl mit den Gedanken nach,
beginnt dabei ganz leicht zu stöhnen,
fühlt noch die Kuppe und spricht „hach“.