The Orange Sky - Teil 1: wie es begann -
The Orange Sky(c) 2009 by Thomas R. Buntrock
Well I had a dream
I stood beneath an orange sky
Yes I had a dream
I stood beneath an orange sky
With my brother standing by
With my brother standing by
I said Brother, you know you know
It’s a long road we’ve been walking on
Brother you know it is you know it is
Such a long road we’ve been walking on
And I had a dream
I stood beneath an orange sky
With my sister standing by
With my sister standing by
I said Sister, here is what I know now
Here is what I know now
Goes like this..
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, in your love, in your love
But sister you know I’m so weary
And you know sister
My hearts been broken
/> Sometimes, sometimes
My mind is too strong to carry on
Too strong to carry on
When I am alone
When I’ve thrown off the weight of this crazy stone
When I've lost all care for the things I own
That's when I miss you, that's when I miss you, that's when I miss you
You who are my home
You who are my home
And here is what I know now
Here is what I know now
Goes like this..
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, in your love, in your love
Well I had a dream
I stood beneath an orange sky
Yes I had a dream
I stood beneath an orange sky
With my brother and my sister standing by
With my brother and my sister standing by
With my brother and my sister standing by
( Alexi Murdoch)
I stood beneath an orange sky
Yes I had a dream
I stood beneath an orange sky
With my brother standing by
With my brother standing by
I said Brother, you know you know
It’s a long road we’ve been walking on
Brother you know it is you know it is
Such a long road we’ve been walking on
And I had a dream
I stood beneath an orange sky
With my sister standing by
With my sister standing by
I said Sister, here is what I know now
Here is what I know now
Goes like this..
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, in your love, in your love
But sister you know I’m so weary
And you know sister
My hearts been broken
/> Sometimes, sometimes
My mind is too strong to carry on
Too strong to carry on
When I am alone
When I’ve thrown off the weight of this crazy stone
When I've lost all care for the things I own
That's when I miss you, that's when I miss you, that's when I miss you
You who are my home
You who are my home
And here is what I know now
Here is what I know now
Goes like this..
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, my salvation lies
In your love, in your love, in your love
Well I had a dream
I stood beneath an orange sky
Yes I had a dream
I stood beneath an orange sky
With my brother and my sister standing by
With my brother and my sister standing by
With my brother and my sister standing by
( Alexi Murdoch)
Der Blick war starr. Ausdruckslos. Gebrochen.
Grüne Augen. Sie waren grün im schwindenden, orangenen Sonnenlicht des herbstlichen Waldes.
Ein vorwitziges Blatt legte sich beinahe anteilnehmend auf ihre nackte Brust, um dort einen Wimpernschlag zu verweilen, bevor der warme Wind es ein Stück weiterblies, wo es sich zu seinen Artgenossen gesellte und ein buntes Bett aus Laub um den Körper der Frau bildete. Können Bäume Anteil nehmen? Waren die Bäume hier besorgt? Besorgt um das Leben einer Frau? Einer der Gattung, die ihre Brüder ermordeten? Vielleicht sind Bäume viel weiser als wir.
Ich sah wieder zur Frau. Ihre Augen vermittelten den Eindruck, als sähe sie in ferne Dimensionen.
Was hatte sie gesehen? Wen hatte sie gesehen?
Die Rettungs- Sanitäter drängten mich energisch zur Seite, um ihren geschundenen Körper zu versorgen.
Ich stand auf und gegen meinen inneren Widerstand betrachtete ich ihren nackten Leib.
Mir wurde wieder einmal schlecht. Mein Kollege drängte sich zwischen uns, denn er kannte diese namenlose schwarze Wut, die mich wieder und wieder erfasste, wenn ich eines der Opfer sah.
Und er kannte meine Reaktion darauf.
Beschwichtigend redete er auf mich ein, doch keines seiner Worte drang zu mir vor. Aber immerhin beruhigte ich mich etwas und konnte den Geruch beiseite drängen. Schwarzes, verbranntes Gummi. Brennende Reifen, schwarzer Rauch und ein metallisch – pelziger Geschmack im Mund. Es würde lange dauern, bis ich es wieder los wurde.
Der erste halbwegs klare Gedanke kam mir erst, als meine beiden Stubentiger mich ernergisch daran erinnerten, dass Fütterungszeit war. Scotch und Whiskey waren unterschiedlicher, wie es Katzen kaum sein können. Whiskey, der lautstarke Schmusetiger und Scotch, der räuberische Killer. Wenn er nur nicht immer seine Beute in mein Bett tragen würde....
Ich versorgte meine Racker wie in Trance und griff nach meinen Notizen, die bereits auf dem Tisch lagen. Dieter wusste genau, was ich benötigte, wenn ich die brennenden Reifen aus dem Mund hatte. Ich legte Mozart´s Requiem ein. Hilft beim Denken.
Genau sah ich mir die Bilder an. Auffindeort und Situation. Zeitpunkt und Zeugen.
Der Täter hatte sich aber diesmal geirrt. Sein letztes Opfer lebte noch.
Wie bereits zuvor hatte er sein Opfer genau positioniert. Die Beine zusammen gelegt, die Arme rechtwinklig zur Seite drapiert. Aus Moos hatte der Täter unter dem Kopf des Opfers eine Art Kissen geschoben, so dass der Kopf geneigt war. Die Position des Opfers ( ich weigerte mich wie immer, den Namen des Opfers überhaupt zu wissen, um meine Objektivität nicht zu gefährden) machte den Anschein, als wäre sie eine geschändete Kopie eines weiblichen Jesus. Nur ohne Kreuz.
Ob ich wollte oder nicht, ich musste mir die Bilder der Verletzungen ansehen. Der Schoß aufgerissen und blutig. Mit Sicherheit wird festgestellt werden, dass er einen großen, scharfen Gegenstand, wahrscheinlich wieder eine Flasche, in die junge Frau eingeführt hatte. Brutal und ohne Rücksicht.
Die Hämatome an Oberschenkeln und Armen deutete auf erheblichen Widerstand hin. Die aufgerissenen Hautstellen an Schädel und der gebrochene Kiefer sagten mir, dass eine wohlige Ohnmacht sie umfangen haben musste, als der Schmerz überhand nahm. Beruhigend? Nicht im Mindesten.
Denn bis zur Bewusstlosigkeit musste das Opfer Höllenqualen durchlitten haben. Nicht sehr schön.
Die Fingernägel von Zeige- und Mittelfinger waren abgebrochen. Hatte sie ihn noch erwischt, bevor sie litt? Ich hoffte es. Ich hoffte, sie hätte ihm ihre Nägel ins Fleisch geschlagen wie Scotch, wenn er eine Maus erlegte. Am besten gut sichtbar im Gesicht, denn dann würde ich ihn finden können. Wie viele Arschlöcher laufen mit tiefen Scharten im Gesicht herum in einer Stadt mit gerade einmal knapp 90000 Einwohnern?
Jedenfalls hatte sie sich gewehrt. Gutes Mädchen.
Wie bei den voran gegeangenen Morden war die Bekleidung nicht auffindbar. Zuerst hatten wir vermutet, dass der Mörder seine Tat an einem anderen Ort begangen hatte und die Leiche dann in den Wald geschafft hatte.
Das viele Blut, das die Opfer verloren hatten, sprach jedoch dagegen. Ich hasse Jogger. Vor allem, wenn sie allein laufen. Dumm. Sehr dumm.
Allerdings glich sich immer einiges. Resümierend konnte man sagen, dass die Opfer immer in einem Mischwald gefunden wurden. Immer nah an den Wegen für Spaziergänger und Jogger.
Suchte er somit einen weiteren Kick? Machte es ihn an, in Gefahr zu schweben, ertappt zu werden? Vielleicht ein weiteres Puzzleteil.
Meine Blicke brannten sich in die Bilder. Verglich sie mit denen, die ich selbst sah.
Ohrringe, Fingerringe und die Uhr waren ebenfalls noch da. Also ging es ihm nicht um materielle Dinge. Nein, dem Mörder ging es um ganz etwas anderes.
Ich konnte es nicht nachvollziehen und das machte mich krank. Fakt war die Position. Kruzifiziert. Keine Bekleidung. Wertsachen noch vorhanden. Mischwald. Abends. Herbst. Schwindendes Licht. Brutalität. Schwerste Verletzungen im Genitalbereich. Keine Waffen.
Ich hatte bereits religiöse Motive in Betracht gezogen, das stand jedoch im Widerspruch zu den Verletzungen im Schambereich.
Ein sehr diffuser Gedanke kam mir. Hastig griff ich mir den Wagenschlüssel und verließ unter dem maunzenden Protest meiner Wohnzimmer- Osamas die Wohnung.
Als ich im Krankenhaus ankam, wurde mir erst bewusst, wie spät es war. Oder wie früh, je nachdem wie man es betrachten wollte. 4 uhr morgens ist keine wirklich normale Zeit, Ärzten Fragen zu stellen.
Auf der Intensivstation grüßte ich den Kollegen, der mit der Müdigkeit kämpfte. Ob sie schon erwacht sei? Nein, künstliches Koma auf unbestimmte Zeit. Die Hämatome versorgt, die Kopfwunden ebenfalls und der Kiefer geschient. Aus der Uniklinik Münster würde gegen Mittag ein Spezialist eintreffen, der sich auf gynäkologische Wiederherstellung verstand.
Durch das Fenster zum Krankenzimmer betrachtete ich die Frau. Schlank, blond. Volle Lippen.
Mir fiel auf, dass die Brüste keine Verletzungen davon getragen hatten. Im Grunde eine hübsche, völlig normale Frau, wie man sie oft auf der Strasse sieht.
Warum wurde sie zu einem Opfer? Was hatte sie dazu prädestiniert, ein Ziel zu werden? Haarfarbe? Nein, die anderen 8 Opfer waren bunt gemischt. Alle Opfer waren hellhäutig, aber das ist in unserem Land und in unseren Breitengraden normal. Allerdings fanden sich unter den Opfern keine Ausländer, also konnten wir geopolitische oder rassistische Morde ausschließen. Nun, nicht ganz. Denn wenn der Mörder Ausländer war, verkehrte sich die Situation ins Gegenteil.
An der gegenüber liegenden Wand hingen Röntgenbilder. Das Licht jedoch war aus. Und ich war kein Arzt, also zum Schwesternzimmer.
Die Schwester weigerte sich, mir die Röntgenbilder zu zeigen, denn dazu brauchte ich einen Gerichtsbeschluss. Also drehte sie den Monitor von mir weg. Aber ich konnte einen Blick auf den OP- Bericht werfen.
Auf meine Frage, ob es, rein theoretisch gesehen natürlich, aus anatomischer Sicht Auffälligkeiten gäbe, antwortete sie mir rein theoretisch natürlich, dass die Ovarien nicht mehr vorhanden waren. Sollten diese bei der Tat entfernt worden sein, hätte dies wahrscheinlich, wie bei allen Serienmördern, eine tiefere Bedeutung. Was allerdings für starke Verwirrung in meinem geplagtem Schädel sorgte, war, dass ich nicht wusste, ob bei den anderen Opfern die Eierstöcke ebenfalls fehlten. Eindeutig ein Ermittlungsfehler.
Ich nahm mir vor, diesen Fehler wieder gut zu machen.
Ich muss versuchen mich in dieses abstoßend abgedrehte Hirn hineinzuversetzen, dabei weiss ich nicht wirklich ob ich das möchte, denn ich glaube jeder Ermittler hat diesen berühmten Satz, den ich von meinem Lehrmeister eingetrichtert bekommen habe, schon mal gehört. „Sieh nie zu tief in den Abgrund, denn irgendwann sieht der Abgrund in dich.“
Ich bedankte mich bei der Krankenschwester und verabschiedete mich hastig im vorbei gehen. Mein Kollege saß, den Kopf auf die Brust geneigt, wachsam auf seinem Stuhl. Er muß wohl eingeschlafen sein. Wer mag es ihm verübeln bei dem Job. Wieder dieser Geruch und der Geschmack nach brenndendem Gummi. Verbrannt, abstoßend und ekelhaft.
Vor dem Krankenhaus angekommen, lief ich zu meinem schwarzen Schlitten. Es begann zu regnen. Passend zu meiner Stimmung. Ich steige ein, und der brabbelnde 6- Zylinder gab mir einen Augenblick lang das Gefühl, dass alles in Ordnung wäre. Ich kann einfach nicht wiederstehen und verwandle das Brabbeln in ein kreischendes Brüllen. Beruhigend. Sehr beruhigend. Ich lebe noch.
Kurz, bevor ich den Wagen parken wollte, kam ein Funkruf. 2 Tote im Klinikum, ermordet. Ein Polizeibeamter darunter.
Aufstöhnend riss ich das Steuer herum und raste zurück. Ich Idiot. Ich hatte es doch gerochen!
Auf der Intensivstation wimmelte es von Leuten. Wie ein Bienenstock redete alles durcheinander und ich geriet für einen Moment lang in Panik. Ich hasse Menschenmengen wie die Pest. Keine Kontrolle, keinen Durchblick.
Nachdem ich mich mit meiner Marke durch die Bienen gekämpft hatte, musste ich sehen, dass der Polizeibeamte mit einem sauberen Schnitt durch sein Genick schnell und schmerzlos ins Jenseits befördert hatte. Ein Stück weiter sah ich die Schwester, immer noch aufrecht in ihrem Stuhl sitzend.
Verdammt, ich musste direkt an dem Mörder vorbei gelaufen sein. Denn das Skalpell, das in ihrem Nacken steckte, war dort noch nicht, als ich vor wenigen Minuten die Klinik verließ.
Direkt unter dem Dritten Wirbel steckte es.
Wieder ein Indiz. Der Mörder war ein Profi. Auf diese Weise lautlos Gegner auszuschalten lernt man in den Sondereinheiten beim Militär.
Dann erhaschte ich einen Blick auf die Akte des Opfers und mir lief es eiskalt den Rücken hinab.
Ich fragte mich zum Oberarzt durch. Ob er schon nach dem Opfer gesehen hatte. Nein, es gab keine Auffälligkeiten. Ob er persönlich nachgeschaut hätte. Nein, er hatte nur die Monitore konrolliert. Ich bat ihn, noch einmal nachzusehen.
Als er im Krankenzimmer hektisch wurde, wusste ich das Ergebnis bereits. Da war er wieder. Dieser ekelhafte Geruch nach brennendem Gummi und harzigem Rauch, der meine Zunge anschwellen ließ und mir ein schwereloses Gefühl im Magen bescherte.
Viele weiß bekleidete Leute stürmten das Krankenzimmer. Als der Oberarzt den Defibrilator in die Hand nahm, bekam ich ein wenig Hoffnung. Ein wenig.
Ich musste die brennenden Reifen loswerden. Ich brauchte Scotch heute. Viel Scotch.