Bonustrack
Keine Bange, Ihr müsst nicht mehr raten.
Nur, um den Ausklang ein bisschen sanfter zu gestalten, setze ich noch einen drauf und schließe mit einer meiner 31 Geschichten ab, die ich vorsorglich für den Kalender geschrieben habe. *g
ich wünsche Euch ein entspanntes Lesevergnügen!
Pläne und ihre Änderungen
„Zum Teufel mit Weihnachten!“
Isa hatte die Nase so voll. Mit einer ihr unüblichen Wucht warf sie das Mobiltelefon auf die Couch und rieb sich dann ihre Schläfen. Es war einfach nicht fair.
Eigentlich hatte sich Isa sehr auf das diesjährige Fest gefreut, denn sie hatte ganz besondere Pläne gehabt. Pläne, bei denen SIE mal an der Reihe gewesen wäre, etwas Besonderes zu erleben.
Und so hatte sie allen abgesagt. Sie würde noch zu sehr unter der Trennung von ihrem Exfreund leiden und Weihnachten würde sie zu sehr daran erinnern. Fest der Liebe und so. Pärchen, wohin man schaute. Nein, das wolle sie sich nicht antun. Stattdessen würde sie, so erzählte sie allen, einen netten dreitägigen Filmmarathon mit ihrem Home-Cinema machen. Mit Zimt-Cola (zuckerfrei, natürlich!) und Rohkosthäppchen. Also weit weg von der üblichen Völlerei und dem Trubel, den sie früher an Weihnachten so begrüßt hatte.
Nein, sie sei dann nicht zu allein. Und sie würde dann auch nicht über Suizid nachdenken.
Himmel! Was hatte sie in ihrer Erziehung nur falsch gemacht, dass ihre eigenen Kinder ihr so etwas Dämliches zutrauten!
Letztendlich hatten dann alle zugestimmt. Selbst ihre Geschwister, die sich sonst nie abwimmeln ließen, wenn es um eine Party ging, hatten zähneknirschend eingesehen, dass Isa in diesem Jahr definitiv sämtliche Feiertage zugunsten einer die Seele streichelnden Hollywood-Gehirnwäsche sausen lassen würde.
Vor ein paar Wochen, als sie sich endlich durchgesetzt hatte, konnte sie sich das kleine, mutwillige Grinsen kaum verkneifen, das stets hervorbrechen wollte, wenn wieder jemand mit seinen Überredungsversuchen aufgab.
Filmmarathon. Der einzige Film, an den sie im Zusammenhang mit Weihnachten dachte, lief in ihrem Kopf-Kino!
„Fest der Liebe – Slipless-Party in der Luderblume!“
Diese Ankündigung hatte Isa in einer der Mails gefunden, die ihr Henry Miller geschickt hatte.
Nein, nicht DER Henry Miller, der auch „Opus Pistorium“ geschrieben hatte. Der war ja schon tot und außerdem, würde er noch leben, viel zu alt und auch überhaupt nicht Isas Typ. Der Henry Miller, mit dem sie sich nun schon fast ein halbes Jahr schrieb und mit dem sie im letzten Monat fast täglich telefoniert hatte (oh herrliche Adventszeit!), hatte sich diesen Namen als Nick-Name ausgeliehen. Sein eigentlicher Name war Heinrich.
„Was für ein enttäuschend profaner Name“, hatte sie damals gedacht und ihm spontan geschrieben, dass sie ihn einfach Henry nennen würde. Das hatte er charmant gefunden. Bis heute hatte er sie dahingehend nie korrigiert, und so war es dabei geblieben. Sie nannte ihn Henry – und er sie Sissy, weil sie, so wie er betonte, die Kaiserin seiner Träume sei.
Manchmal war er schon ein wenig gefühlsduselig. Aber dann wieder… wenn sein Ton auf einmal umschlug, zog es Isa das Höschen aus.
Als Henry ihr diese Werbung zusandte, hatte sie begonnen, ihren Plan zu entwerfen. Denn das „Fest der Liebe“ in der Luderblume fand tatsächlich am selbigen Tag, also an Heiligabend, statt. Sie hatten beschlossen, sich dort zu treffen. Das allererste Mal real.
Natürlich war das waghalsig. Es konnte sein, dass Isa dann doch die Feiertage mit ihrem Filmmarathon verbringen und mit einem Gruseln im Sinn erschauderte, wenn sie sich an ihre Begegnung mit Henry erinnern würde. Aber – wie heißt es so schön? No risk, no fun!
Und Spaß hatte sie in letzter Zeit gar nicht mehr gehabt. Erst der spießige Carsten, ihr Ex, der vor dem Einschlafen grundsätzlich die Missionarsstellung bevorzugte und ihr den langweiligsten Dirtytalk ins Ohr säuselte, den sie je gehört hatte. Oft hatte sie ihn im Spaß aufgezogen, dass er mit diesem Klassiker sich gleich einen Stempel auf die Stirn drücken könnte: „Ich bin so schlecht im Bett – das musst du mal erlebt haben!“ Carsten hatte tatsächlich darüber gelacht. Aber nie etwas geändert. Er fand es verrucht genug, sie als sein böses Engelchen zu bezeichnen. „Du bist so heiß“ war ihm schon zu „gossig“, wie er das nannte. Gossig. Hätte ihr Exfreund zu Wortspielen geneigt, hätte Isa das ja noch witzig finden können. Aber sie wusste genau, dass er das auch so gemeint hatte.
Am Ende brach die Beziehung auch deswegen auseinander. Carsten fand ein Engelchen, die bereits bei dem Wort „böse“ rote Wangen bekam – und Isa schenkte sich zur Feier seines Auszugs einen „bösen Lustprügel“, den sie sich schon lange bei einem Internet-Sexshop angesehen hatte. Von Männern hatte sie erst einmal genug.
Und dann fand sie Henry.
Jedenfalls war sie nun bereit, ein Wagnis einzugehen. Ihre IBF würde sie covern und im gruseligsten Fall ganz schnell aus einer unangenehmen Situation herausholen. IBF, das hatte sie gelernt, bedeutete Internet-Beste-Freundin. Was hatte Isa über diesen albernen Begriff gelacht. Aber Chouchou, alias Dagmar, war tatsächlich eine gute Freundin geworden, der sie auch vertraute.
Isa hatte Dagmar also in ihre Pläne eingeweiht, und diese hatte ihr gut zugeredet, das auch wirklich durchzuziehen. Alles war so perfekt gelaufen!
Bis gerade eben.
Bis das Telefon klingelte.
„Hi Schatz, bist du das?“
Isa unterdrückte ein Schnauben. Was glaubte ihre Schwester denn, wer an ihrem Handy das Gespräch annahm? Charles Manson?
„Hey Chiara! Das ist ja mal eine Überraschung. Natürlich bin ich am Apparat. Alles gut bei euch?“
„Ja, natürlich. Das heißt…“ Chiara druckste herum, und Isa schwante Übles.
„Na spucks schon aus. Was ist passiert?“
Ihre große Schwester war immer eine Katastrophe wert. Schon von Kindesbeinen an hatte sie die spektakulärsten Unfälle verursacht. Ob es nun eine Fast-Überschwemmung des familieneigenen Kellers gewesen war – sie hatte doch nur schwimmen üben wollen – oder ob sie die Feuerwehr in die Schule gelotst hatte, weil sie prüfen wollte, ob das Glas am Feuermelder tatsächlich schon weg war. Es war weg und Chiara hatte den Knopf erwischt. Ihre ersten drei Ehen waren fast schon nach der Hochzeit geschieden worden und ihre Kinder – oh nein. Nicht ihre Kinder! Die waren fast so chaotisch wie sie…
„…hörst du mir überhaupt zu?“ Ein schriller Ton in Chiaras Stimme riss Isa aus ihren Überlegungen.
„Oh, Tschuldigung, ich musste ein Paket an der Tür annehmen. Filme, für die Weihnachtstage. Du weißt schon.“ Isa legte einen leicht weinerlichen Unterton in ihre Stimme, um Mitleid zu erheischen. Vielleicht würde sie ja dann…
„Du hörst schon wieder nicht zu! Verdammt nochmal, Isa! Ist dir der Felix denn so egal?“
„Nein, natürlich nicht!“ Isa verdrehte die Augen. Ausgerechnet um Felix ging es? Der war doch eigentlich noch ganz gut geraten. „Fang noch einmal von vorne an, bitte. Ich habe mich jetzt hingesetzt und bin ganz Ohr.“
„Also gut!“ Chiara räusperte sich und begann erneut ihre Litanei. Irgendetwas war in der Schule passiert. Felix war – erstaunlicherweise – ein sehr guter Schüler. Er lernte mühelos Sprachen, kam in Mathe durch fleißiges Lernen gut mit und hatte auch in sämtlichen Fleißfächern gute Noten. Nur er im Umgang mit Lehrern und Schülern gab es immer wieder kleinere und größere Probleme. So war es wohl auf dem Schulhof zu einem Streit gekommen, und der Lehrer, der die Pausenaufsicht führte, hatte Felix – in dessen Augen völlig zu Unrecht - eine Strafe aufgebrummt. Er sollte die Schulordnung auf Englisch übersetzen. Und dann…
…Isa spuckte den Kaffee aus, den sie gerade herunterschlucken wollte, bekam einen Hustenanfall und fast keine Luft mehr. Als sie halbwegs wieder atmen konnte, krächzte sie in das Telefon:
„Er hat was gesagt?“
Chiara verfiel in eine betont würdevolle Stimmlage. „Er sagte zu dem Lehrer: ‚Go back there and suck a fat cock! Oh, wait… maybe you would even like it? ’. Das hat er gesagt. Ich habe es schriftlich.”
Isa fing schallend an zu lachen. Dieser Junge!
„Aber er hat es in perfektem Englisch gesagt!“ Selbst jetzt fiel es Isas Schwester noch ein, ihren Sohn zu verteidigen.
„Was ist dann passiert?“ Isa war auf einmal voll auf das Gespräch konzentriert.
„Na was wohl. Klassenkonferenz und eine zweiwöchige Suspendierung vom Unterricht. Helfried sagt, dass der Junge das verdient hat und will ihm nun die Teilnahme an den Weihnachtsfeiern der Familie verbieten. ‚Meinst du, ich belohne ihn auch noch mit Feten?‘ Das war sein letztes Wort dazu. Ich kann ihn einfach nicht umstimmen.“
„Also, ich kann es echt verstehen.“ Vor allem, weil es Isa schwante, dass für Felix ein stilles Weihnachtsfest daheim ohne die Familie eher eine fette Belohnung war.
„Naja, und ich habe dann zu ihm gesagt, dass wir ihn aber nicht allein zuhause lassen können. Er ist zwar schon sechzehn, aber dennoch – was, wenn er sich betrinkt oder Freunde einlädt? Oder es passiert ihm etwas.“
„Felix und Alkohol? Das glaubst du doch selbst nicht.“ Isas Misstrauen war geweckt. So langsam wurde ihr klar, worauf das alles hinauslaufen sollte.
„Ja, schon. Aber es könnte ja auch ein Brand entstehen, oder er haut ab, weil er sich missverstanden fühlt… Ach, Isabelle, ich hätte keine ruhige Minute, wenn er da mutterseelenallein zuhause wäre. Und bei Dir habe ich da auch immer noch kein gutes Gefühl, wenn ich…“
„Kommt gar nicht in Frage!“ unterbrach Isa ihre Schwester. „Ich bleibe Weihnachten allein, das habe ich schon seit Wochen angekündigt!“
„Isabelle! Er ist dein Patensohn!“
Oh nein. Jetzt zog sie also doch noch dieses Ass aus dem Ärmel! Isa wusste bis heute noch nicht, was sie damals geritten hatte, dieses Amt anzunehmen. Ausgerechnet bei einem Kind ihrer Chaotenschwester!
Karma, Baby. Jetzt also bekam sie die Suppe serviert, die sie sich damals eingebrockt hatte. Die Fete in der Luderblume würde ohne sie stattfinden und sie würde Henry absagen müssen. Und den Termin beim Brazilian Waxing auch. Schließlich würde sie kaum slipless herumlaufen, wenn ihr halbwüchsiges Patenkind in ihrer Wohnung herumlungerte.
Seufzend hängt Isa die letzten Kugeln an den Weihnachtsbaum. Über YouTube hat sie sich Musik herausgesucht, die zu ihrer Stimmung passt und so rocken die Midnight Riders in voller Lautstärke mit „All I want for Christmas (is to kick your ass)“ im Dauerloop. Bei dem Song fallen Isa immer viele Leute ein. Heute aber denkt sie dabei exklusiv an Chiara. In zwei Stunden, so hatte ihre Schwester Isa angekündigt, würde der missratene Spross bei ihr vor der Tür stehen.
„Danke, dass du mir mein zukünftiges Verhältnis zerstört hast, Unfall-Chiara!“ Isa brüllt es mitten in den Song hinein. Henry war über Absage so aufgebracht gewesen, dass er den Kontakt zu ihr abbrach. Und Chouchou-Dagmar hatte mit ihr geschimpft. Sie eine Närrin genannt, die aus Gutmütigkeit mal wieder selbst den Kürzeren zog.
„Nun, den Fehler habe ich bereits vor Jahren gemacht, als ich Patentante wurde. Heute kann ich daran nichts mehr ändern“, murmelt Isa halblaut vor sich her. „Und ein Gutes hat das Ganze: So weiß ich nun, dass Henry nicht mein Traummann, sondern ein egozentrischer Arsch ist.“ Den „Arsch“ spricht sie mit genüsslichem Nachdruck aus. Klingt krass, denkt sie zufrieden.
Mit Felix hat sie auch schon gesprochen. Erfreulicherweise haben sie beide einen ähnlichen Geschmack, was Filme angeht und sie hat ihm versprochen, die gesamte Filmografie von Quentin Tarantino mit ihm durchzuhecheln. Zum Essen werden sie irgendetwas aus der Tiefkühltruhe für ihn nehmen. Pizza, Westernpfanne, was auch immer er haben will. Der Weihnachtsteller quillt über mit Süßigkeiten und Isa hat auch schon die kleine Popcornmaschine aus dem Keller geholt, die sie mal für Filmabende angeschafft hat.
Trotzig hat sie sich, obwohl sie ja gar nicht ausgehen wird, ein bisschen schick gemacht. Selbst den Waxing-Termin hat sie nicht abgesagt. „Dann mache ich das eben nicht für die Unten-ohne-Party, sondern für mich allein!“, hatte sie sich gedacht und sich danach noch eine Wellness-Behandlung im Beauty-Salon nebenan gegönnt.
Isa tritt einen Schritt zurück vom Tannenbaum und betrachtet ihr Werk. Perfekt. Nur noch die Pappschachteln wegräumen und die Popkornmaschine vorbereiten, dann ist alles bereit für ihr neues Weihnachtsprogramm.
Sie steht gerade in der Küche und wäscht die letzten Teller ab, als es klingelt. „Jetzt schon? Züge haben doch eher Verspätung als dass sie zu früh am Zielort ankommen!“ Isa vermutet die Zeugen Jehovas oder irgendeine andere Weltuntergangs-Sekte an der Tür und überlegt, nicht aufzumachen. Dann aber geht sie doch zur Tür. Vielleicht hat ihr Schwager seinen missratenen Sohn vorsichtshalber mit dem Auto hergefahren.
Doch vor der Tür steht weder ihr Patensohn noch das Sektenpaar. Allerdings sieht Isa ein paar Sektflaschen, die weihnachtlich geschmückt sind, aus einem Sack herausragen. Verwundert öffnet sie die Tür. Was ist das jetzt schon wieder?
Da lugt ein Gesicht um die Ecke und ein Blick aus den unglaublichsten blauen Augen, die sie je gesehen hat, trifft sie genau in ihrer Bauchmitte.
„Wow“, entfährt es Isa und ihre Stimme klingt, als hätte sie die letzten drei Tage und Nächte auf der Überholspur gelebt, immer mit einem Glas Whiskey in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand. Augenblicklich muss sie heftig schlucken, denn ihre Kehle fühlt sich staubtrocken an, während ihr Mund vor Feuchtigkeit fast überquillt. Jetzt nur nicht sabbern…
„Tschuldigung, aber du hast dich wohl in der Tür geirrt“, bringt sie schließlich hervor. Auf dem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus und nun rutscht Isa sämtliche Feuchtigkeit unter die Gürtellinie, denn zu dem Gesicht gesellt sich ein Körper. Was für ein Mann!
Er greift sich den Sack, drängt Isa sanft, aber bestimmt in ihre Wohnung zurück und zieht sich den langen, roten Mantel aus. Lässt ihn einfach auf den Boden gleiten.
„Isa?“ fragt er, und seine Stimme klingt tief, sonor, so unglaublich…
„Sexy“ rutscht es ihr heraus und im gleichen Moment läuft sie rot an. Was passiert hier gerade? Ihr kommt ein Gedanke.
„He… He… Henry?“
Im gleichen Moment weiß sie, dass sie falsch liegt. Dazu hätte es nicht seines Stirnrunzelns bedurft. „Nein. Santa“, lächelt er und blickt an sich herab.
Isas Knie werden weich. Tatsächlich trägt dieser Prachtkerl ein Nikolaus-Kostüm. Aber was für eines!
Das bisschen rote Fell, aus dem das Kostüm besteht, konzentriert sich auf den Hüftbereich – und dem, was darunter sich vielversprechend auswölbt! Isas Knie werden weich. Mit einem Blick erfasst „Santa“ die Lage und fängt sie auf. Jetzt wird es Isa richtig heiß…
Und auch er scheint die Situation sehr zu genießen. Mit einem Schwung hebt er Isa auf seine Arme und geht weiter in die Wohnung hinein. „Schlafzimmer?“ fragt er, und die Art, wie er mit wenigen Worten das Wichtigste sagt, macht sie noch mehr an.
„Hinten links“, gibt sie genauso kurzangebunden zurück und er trägt sie wie selbstverständlich dorthin. Noch mit ihr auf dem Arm setzt er sich auf das Bett und zieht sie auf seinen Schoß.
Nein, auch ihn lässt diese Situation nicht kalt, das spürt sie jetzt genau, an ihrem Po…
Felix, Chiara, selbst Henry verblassen aus Isas Überlegungen. Überhaupt verlieren sich ihre Gedanken, während sie über seine Muskeln streichelt, ihre Nägel vorsichtig über seinen Waschbrettbauch gleiten lässt, tiefer, immer tiefer, bis zum Saum seines Kostüms. Ihre Hand verschwindet unter dem Stoff und liebkost das, was sie sie dort vorfindet. Wird mutiger, fordernder. Seine Reaktion darauf ist unglaublich… hart. Und er bleibt ihr nichts schuldig – bis die Leidenschaft sie beide vollends übermannt.
In den kommenden Tagen erlebt Isa ein Weihnachtsfest, das sie sich selbst in ihren wildesten Träumen nie hätte vorstellen können. Vergessen sind die Filme, das Popcorn, die Zimt-Cola.
Und auch der Sack mit den Geschenken, den „ihr Santa“ im Flur stehen gelassen hat.
In ihm wartet geduldig eine Karte, von ihrer Schwester Chiara:
Schatz,
du glaubst doch nicht, dass ich zulasse, dass du Weihnachten tatsächlich ganz allein verbringst und dir wegen dem Trauerkloß Carsten die Augen ausheulst.
Gut, Felix ist tatsächlich von der Schule suspendiert worden, aber natürlich nehmen wir ihn mit zu den Weihnachtsfeiern. Selbst ich habe begriffen, dass das eher eine Strafe ist als ihm die Teilnahme zu verbieten.
Für dich aber habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ich hoffe, dass mein Geschenk dir gut gefällt und dass es dich auf die erlesenste Art deinen Kummer vergessen lässt.
Also, zum Teufel mit dem Weltschmerz – heiße Santa Claus willkommen!
PS: Quentin Tarantino? Mit einen 16jährigen? Really???