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Wie das Leben so spielt

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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Wie das Leben so spielt
Irgendwie erscheint mir der Text noch nicht fertig? Ist er so glaubwürdig? Braucht es "Erklärungsansätze", um nachvollziehen zu können, warum ein Mensch aus geordneten Verhältnissen derartig ausrastet? Oder kann ich das einfach offen lassen?
Inspirationsquelle war der Film: "Victoria"

Hmmm ...


Wie das Leben so spielt

„Baby, du bist so schön, wenn du weinst und mit blutigen Händen durch die Straßen unserer Stadt jagst, um dich in meine Arme zu flüchten und unter den Schlafsack zu kriechen und Sex mit mir zu haben.“, flüsterte Tommasch nach einer wilden Verfolgungsjagt seiner geliebten Gisela ins Ohr und legte ihr Handschellen an. Sie war mit seinem Easy-Rider um ihr Leben geritten und hatte dabei seine große Liebe geschrottet.
„Du kannst deine Hände nicht in der Unschuld des Waschbeckens einer Bahnhofstoilette waschen. Du bist kein Kind mehr“, fuhr Tommasch fort, zerrte sie auf das Dach des zehnstöckigen Rohbaus und bugsierte zum Geländer des Dachrandes hin.
Sie wimmerte, und der Film der letzten Nacht lief in ihrem Kopf an.

Da war das Schweinchen Dick, das ihnen freundschaftlich seinen Willen aufgezwungen hatte.
Und da war der uniformierte Spargeltarzan, der nur in seiner Freizeit den superkorrekten Bullen spielte und ihnen die Tür zum Spielcasino beim Hineinrauschen und Hinaushumpeln aufgehalten hatte.
Und dann ist da noch Edda gewesen, die verwöhnte Göre des Casinobesitzers, die in der Marketingabteilung seiner Spieletablissementenkette ihr Unwesen trieb und ihnen den Tipp nach einer Saufwette im angesagtesten In-Club dieser Stadt gesteckt hatte.
Und Tommasch, den sie nach nur einem Tag der Begegnung fürchterlich anhimmelte, und der sie nun in der Hand hatte.
Und schließlich noch sie selbst, Gisela, die normalerweise ein wohl gesittetes und fleißiges Mädchen gewesen ist und nach den Regeln ihrer Erziehung gelebt hat, die aber ihr wahres Ich in der letzten Nacht kennengelernt hatte und der nun übel davon war und die nun Tommasch um Gnade anwinselte.

Schweinchen Dick hatte sie auf ihrer wilden Verfolgungsjagt überrollt und zu Brei gefahren.
Den Spargeltarzan hatte Tommasch mit seinem Jagdmesser erledigt, weil er einen Zeugen loswerden wollte.
Und Edda hatte sie aus denselben Gründen die Zunge herausgeschnitten und die Augen ausgestochen.

Jetzt waren nur noch Sie und Tommasch übriggeblieben, und der Morgen graute, und die Großstadtamseln begannen im Park, der den Rohbau umschloss, zu zwitschern.
Tommasch würde sie, Gisela, töten, darüber war sie sich im Klaren. Der Frühlingswind, der über das Hochhausdach strich war kühl und vermutlich würde sie beim Sturz eine Gänsehaut bekommen, bevor sie unten aufschlug.
Noch mehr blutiger Matsch auf den Straßen, dachte sie und erinnerte sich daran, wie Tommasch sie im Club der toten Freigeister linkisch angegraben hatte, und ein Lächeln überzog ihre Mundwinkel, bevor sie von ihm über den Dachrand gestoßen wurde.

© CRK, LE, 02/2020
*****div Frau
7.968 Beiträge
Mal davon abgesehen, dass ich mich die letzten Wochen beim Arbeiten komplett so fühle, als wäre ich schon über den Dachrand gestoßen worden und warte nur noch auf den tagelangen Aufprall, finde ich den Text ziemlich blutrünstig und dafür zu komprimiert.

Etwas
Zitat von *********ose_K:
Der Frühlingswind, der über das Hochhausdach strich war kühl und vermutlich würde sie beim Sturz eine Gänsehaut bekommen, bevor sie unten aufschlug.
(den Satz liebe ich!) steht im kompletten Gegensatz zu
Zitat von *********ose_K:
Schweinchen Dick hatte sie auf ihrer wilden Verfolgungsjagt überrollt und zu Brei gefahren.
Den Spargeltarzan hatte Tommasch mit seinem Jagdmesser erledigt, weil er einen Zeugen loswerden wollte.
Mir fehlt ein bisschen eine etwas breitere Erläuterung, warum hier blutende Matsche produziert wird. Den Film Victoria kenne ich nicht. Vielleicht ein Fehler im Zusammenhang zum Text. Allerdings willst Du doch etwas eigenes schaffen.
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Deswegen steht er ja in der Werkstatt, weil ich euren rat benötige. *zwinker*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Ich musste mich auch erstmal belesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_(2015)) , erkenne aber in deiner Geschichte nicht den Drive des Plots des Films - vermutlich hast Du zu sehr verknappt.

Der Film, der sich vor Giselas Augen abspult, ist mir zuwenig "das Leben zog vor ihren Augen vorbei" - da müsste mehr Fleisch rein.

Und schließlich - welche Drogen haben Tommaschs Gehirn so zerlegt, dass er Gisela wegen geschrotteten Harley umbringt?
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Hmmm ... "Inspiriert" kein Victoria-verschnitt. Sprich, also überhaupt einmal soetwas in der Art zu schreiben. Und eben die Frage: Warum entgleist jemand Wohlsituiertes so derartig? Ja, das Fleisch, ... davor habe ich mich gedrückt. ^^ Hole ich nach ... und gehe an die Substanz. evtl. klatscht er sie ja dann auch nicht vom Hochhaus. Mal sehen.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Ich lese keine Entgleisung einer Wohlsituierten.
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Na das ist noch in meinem Kopf. ^^ Ich getraue mich gerade ans "Fleisch".
******ier Frau
38.639 Beiträge
Jagd wird mit d geschrieben, und zwar immer, nicht mal mit t und mal mit d, sondern immer mit d.
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Danke. Hatte ich übersehen. War hier aber gar nicht gefragt. Egal ... ^^
Gefühlte 20 mal "und" finde ich persönlich für einen kurzen Text wie diesen ein wenig viel.

Das war zwar auch nicht gefragt, stört mich aber beim Lesen.

Zunge rausschneiden und Augen ausstechen ... hmmm ... von einem "normalen" Mädchen darauf zu kommen, fällt mir persönlich bei einer Erklärung wie "ihr wahres ich erkennen" alleine relativ schwer.

Meine Wissbegierde sucht da schon nach einer näheren Erläuterung der Hintergründe, die es dazu bzw. so weit kommen ließen.

Vielleicht findest du ja einen entsprechenden Hinweis?

Tom (the Sun)
******ier Frau
38.639 Beiträge
Das Thema der Gruppe ist Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Ausdruck, Wortwahl usw. usf.

Soviel zu "...hier aber gar nicht gefragt..." *achtung*

Wenn dir das nicht passt, dann schreibe über deine Geschichten das dann so sinngemäß drüber, dass du das nicht willst oder was weiß ich.

zum Inhalt: erschreckend, abstoßend, widerlich
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
@******ier

weil der text doch noch gar nicht fertig ist und ich erstmal generell gefragt habe, um meine bauchgefühl zu bestätigen.

quarknäbbl verdreht
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Der Text hat Potential "...große Liebe geschrottet...", "Du kannst deine Hände nicht in der Unschuld des Waschbeckens einer Bahnhofstoilette waschen..." aber dann wird dieses Potential verschenkt - es folgen abgedroschene ("Grossstadtamseln", "Spargeltarzan") und neugierigmachende ("Rohbau") sprachliche Bilder und ganz viel Splatter und ungereimter Kram.

Mein Rat: Show, don't tell - und lass die Protagonisten reden. Miteinander und zu sich selbst.

*sorry*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
2. Fassung - aber auch nur eine "Roh"-Fassung.

Ich bin mir über die Erzählzeiten von Giselas Film im Kopf noch nicht klar. Ob ich das so straight durchziehen sollte und ob alles korrekt ist. Brauch da grad n bissi Abstand zu. Aber vielleicht kann ja mal der eine oder andere mir sagen, wie das jetzt wirkt. ...

P.S. Ich habe aber noch nicht Korrekturgelesen. Also bitte Nachsicht walten lassen ...


======================
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Wie das Leben so spielt

„Baby, du bist so schön, wenn du weinst und mit blutigen Händen durch die Straßen unserer Stadt jagst, um dich in meine Arme zu flüchten und unter den Schlafsack zu kriechen und Sex mit mir zu haben.“, flüsterte Tommasch nach einer wilden Verfolgungsjagd seiner geliebten Gisela ins Ohr und legte ihr Handschellen an. Sie war mit seinem Easy-Rider um ihr Leben geritten und hatte dabei seine große Liebe geschrottet.
„Du kannst deine Hände nicht in der Unschuld des Waschbeckens einer Bahnhofstoilette waschen. Du bist kein Kind mehr“, fuhr Tommasch fort, zerrte sie auf das Dach des zehnstöckigen Rohbaus und bugsierte sie zum Geländer des Dachrandes hin.
Sie wimmerte, und der Film des letzten Abends und der darauffolgenden Nacht lief in ihrem Kopf an.

Sie hatte mit Klaus, ihrem Liebsten, kurz vor Sonnenuntergang an der Reling des Queen-Victoria-Schiffsdampfers gestanden, der im Stadthafen am Kai Numero siebzehn ankerte, und er hatte auf ihr Ja-Wort gewartet. Doch sie hatte nur wie erstarrt in das Gesicht des uniformierten Kapitäns mit schlohweißem Rauschebart und sonnengebräuntem Teint geblickt und sich auf die Zunge gebissen und war dann mit wehendem abendlichen Brautkleid im eiligen Laufschritt von Bord gegangen, ohne sich noch einmal nach Klaus in seinem klassischen Frack und dem Zylinderhut umzudrehen.
Völlig kopflos war sie dann in den Straßen der Innenstadt umhergeirrt und war so manchem Touristen ausgewichen, um andere Passanten in ihrer Jagd nach sich selbst anzurempeln, bis sie schließlich in der Biker-Bar „Route Sixty-Six“ gelandet war und sich am Tresen dann allmählich die Kante gegeben hatte.

Ihr Handtäschchen hatte an diesem Abend mindestens einhundert Mal geklingelt, bis Tommasch und seine Gang plötzlich am gegenüberstehenden Tisch, ihrem Stammtisch, aufgetaucht waren und irgendwann im Würfelspiel darum gewettet hatten, dass der Verlierer der nächsten Spielrunde die schönste Braut im Raum küssen sollte.
Und so war es geschehen, dass Tommasch in seiner bärigen Art Gisela einen kernigen Wangenkuss geschenkt und ihr kumpelhaft auf die rechte Schulter geklopft hatte, als er das Klingeln ihres Handys gehört und das Handtäschchen an sich genommen und quer durch den Raum fortgeschleudert hatte und dieses in der Nähe des Abfalleimers gelandet war.
Gisela hatte es geschehen lassen und hatte laut aufgelacht. Das Dekolleté ihres Abendkleides war verrutscht und hatte den Jungs einen tiefen Einblick freigegeben, und ein anerkennender Pfiff durch Tommasch Zähne war daraufhin zu hören gewesen. Er hatte Gisela seinen behaarten Arm um die Schultern gelegt, sie dicht an seine linke Seite gezogen und hatte nicht weiter nachgefragt.

Als das tätowierte Schweinchen Dick, der Casinobesitzer aus der unmittelbaren Nachbarschaft, mit seiner Edda neben Gisela aufgetaucht war, um mit dem Boss der Biker-Gang Karten zu spielen, weil er ihm einen ausstehenden Freundschaftsdienst aus vergangenen Tagen abringen und seinen ihm geneigten Willen aufzwingen wollte, hatte er Gisela in ihrem Abendkleid gierig angestiert, so dass Tommasch sie und Edda an den Tresen komplimentiert hatte, damit Schweinchen Dick mit gezinkten Karten hatte spielen können.
Eine Stunde und viele Schnäpse später hatte Gisela der geschwätzigen Edda das Geheimnis um ihren Vater, den weltgrößten Hersteller von Vibratoren, abgerungen. Denn Edda war ein unzufriedenes und verwöhntes reiches Gör gewesen, dass in seiner Marketingabteilung der Firma „Blue Rose“ ihr Dasein gefristet und einen Hang zu anrüchigen Machos gehabt hatte.

Gisela war an diesem Abend noch so klar im Kopf gewesen, dass sie sich in Edda teilweise wiedererkannt hatte. Es hatte ihr einerseits widerstrebt, andererseits allerdings hatte sie dieser Blick in den Spiegel fasziniert.
Als Tommasch ihr einen kräftigen Klaps auf den Hintern gegeben und sie beiläufig gefragt hatte, ob sie denn mit ihm ein kleines Abenteuer erleben wollen würde, hatte sie eifrig und heftig mit dem Kopf genickt. Ihr war schwindelig gewesen von der Möglichkeit, etwas Verbotenes zu tun. Aber sie hatte dabei auch ein gewisses mulmiges Gefühl verspürt.

So war es dazu gekommen, dass sie auf Tommasch Lonely-Rider saß, ihn von hinten umklammerte, um nicht herunterzufallen und mit ihm und seiner Gang durch die nächtlichen Straßen der Stadt knatternd geröhrt war.
Als sie am „Blue-Rose“ angekommen waren, hatte sie am Eingang ein uniformierter Spargeltarzan empfangen, der nur in seiner Freizeit den superkorrekten Bullen mimte und ihnen beim Hineinrauschen und Hinaushumpeln die Tür aufgehalten hatte.

Als sie das Luxusbällchenbad im Studio Numero elf der Firma „Blue-Rose“ umgepflügt hatten, um die diamantene Rakete ausfindig zu machen, einen heißbegehrten Preis für die Telemedienwahl des schönsten Mannes am Abend der quotenreichsten Publikumsveranstaltung, hatten sie die Polizei-Rugby-Mannschaft überrascht, die sich hier mit einigen Bunnys hatte verlustieren wollen. Darunter auch einige hassgeliebte altbekannte Gesichter von Polizeibeamten.
Das hatte ein Hauen und Stechen ergeben, und es ist einiges an Blut geflossen, bevor Tommasch mit seiner Biker-Gang und Gisela im Schlepptau unverrichteter Dinge abgezogen war.
Einen seiner Schneidezähne und einen Mann hatte er verloren. Der Rest seiner Gang war arg lädiert gewesen, und auch die Gegenseite würde dieses Ereignis so schnell nicht vergessen haben.

Tommasch hatte vor Wut gekocht, und Gisela war hysterisch gewesen und hatte all die Aufgewühltheit der anderen aufgesaugt und mitgefühlt, und der Rest hatte sich gegenseitig mit verbalen Grausamkeiten hochgeschaukelt, als Gisela auf die Idee gekommen war, während sie sich auf die eine verwaiste Harley gestützt und den Airbrush-Traumfänger auf ihrem Tank betrachtet hatte.
„Jungs, dafür ist eine Abreibung fällig“, hatte sie gesagt und die Fäuste auf die hervorstehenden Kammhöcker ihrer Hüftknochen gestemmt. In Windeseile war sie auf den uniformierten Spargeltarzan zugeschritten, noch bevor dieser sich hätte ins Innere der Firma zurückziehen können.
Tommasch und die Anderen waren ihr auf dem Fuße gefolgt. Einer von ihnen hatte ihr Opfer an den dünnen Armen gepackt und diese ihm auf den Rücken verdreht. Ein anderer hatte währenddessen dem Prügelknaben die Uniformknöpfe abgeschnitten und diesem die Jacke, das Hemd und das Unterhemd über den Kopf gezogen, so dass dieser nichts mehr sehen konnte und dessen Oberkörper nackt gewesen war.
Tommasch hatte, angetrunken wie er war, zu seinem Jagdmesser gegriffen, und dem Widersacher vor den Augen seiner Kumpane das Wort „Pimmelbulle“ in die Brust geritzt.
Dann waren sie grölend zu ihren Maschinen gehumpelt und hatten Fersengeld gegeben.

Als sie vor der Villa des tätowierten Schweinchen Dick angekommen waren, hatte das Haus noch im Dunkeln gelegen, und die Limousine hatte gerade in der Auffahrt geparkt.
Tommasch und seine Jungs waren schnell gewesen und hatten mit ihren Maschinen das Auto umkreist, und Gisela war ganz nah herangefahren und hatte mit Schlüssel zum Tankdeckel ihrer neuen Maschine den Metalliclack der Limousine zerkratzt.
Schweinchen Dick hatte vor Entrüstung getobt und laut zeternd seinen Augapfel von einem Auto verlassen, als Tommasch ihn mit seiner Harley über die Füße gefahren war und zwei seiner Jungs von ihren Maschinen abgestiegen waren, um ihn aufzufangen und mit ihren Waffen zu bedrohen, während Gisela ihn bis auf die Socken und den Schuhen alle Kleidung genommen und mit ihrem Lippenstift „Verräter“ auf den dicken Bauch geschrieben hatte. Tommasch war inzwischen von seiner Maschine gestiegen, hatten ihn in die Knie gezwungen, und er und die beiden anderen hatten sich vor ihm aufgereiht, um ihre Männlichkeiten aus den Hosenschlitzen zu holen und sich über ihm zu erleichtern.

Edda hingegen hatte zusammengekauert auf ihrem Beifahrersitz der Limousine gesessen, stumm vor sich hin gejammert und mit ihrem Smartie eine Standleitung zur Polizei hergestellt, als Gisela sie angepöbelt hatte, was für eine Verräterschlampe sie doch gewesen sei. Sie hatte das Smartphone in Eddas Händen entdeckt und hatte sie grob aus dem Auto gezerrt und ihr dabei Tommasch Jagdmesser an die Kehle gehalten.
Anders als Gisela hatte Edda blonde, lange Rauschgoldlocken gehabt, und das hatte ihren schwarzhaarigen Racheengel mit Bobfrisur auf die Idee gebracht. Sie hatte grob nach Eddas Haaren gegriffen, während Tommasch sie festgehalten hatte und hatte diese Strähne um Strähne mit der langen Messerklinge abgeschnitten und ihre Widersacherin dabei als „Hure“, „Vaterfickerin“ und „Schlampe“ beschimpft.
Als aus Ferne – erst leise und dann schnell immer lauter werdend – Sirenengeräusche herangerauscht kamen, hatte Gisela das Jagdmesser nicht mehr im Griff gehabt, und es war abgerutscht und hatte Edda das rechte Ohr zur Hälfte abgesäbelt und Gisela dabei selbst in die Hand geschnitten.

Laut fluchend hatte sie das Messer fallengelassen, während Edda ihr mit dem Ellenbogen in die Magengrube gestoßen hatte, bevor Tommasch beide voneinander trennen konnte.
Er hatte Gisela und seine Jungs zur Eile angetrieben, damit sie noch rechtzeitig in die kühle Nacht hatten fliehen können.
Das hatte eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei gegeben, bei der ein Biker nach dem anderen geschasst worden war und nur Tommasch und Gisela entkommen waren.

Tommasch drückte Gisela mit dem Gewicht seines nackten Oberkörpers gegen das brusthohe Geländer am Dachrand des zehnstöckigen Rohbaus, der seit Jahren hier unvollendet herumstand und ihm als gelegentlicher Rückzugsort vor den alltäglichen Dingen diente. Er küsste ihren Schwanenhals und bedeckte mit ihren – nun nicht mehr blutigen, aber dennoch gefesselten – Händen sein stoppeliges Gesicht.
„Ich liebe dich“, flüsterte er ihr ins Ohr, und möchte mit dir frei sein“, fuhr er fort.
Irgendwo unter ihnen erhellten stumme Blaulichter den noch finstern Park und ein Megaphongeräusch atmete zu ihnen empor und vertrieb die Großstadtamseln aus dem Gebüsch.
Gisela lächelte. Sie blickte in ein mit Blessuren übersätes kantiges Gesicht, dessen Augen rot geädert waren und Lachfalten es durchzogen.
„Ja“, sagte sie. „Lass uns fliegen! Bevor sie uns doch noch kriegen“, sprach sie weiter.
Ihr Brautkleid war längst nicht mehr das Kleid einer unbescholtenen Frau. Es war dreckig und an den Säumen eingerissen und um einiges kürzer als noch vor ihrer Schicksalsbegegnung mit ihrem geliebten und von ihr angehimmelten Tommasch.

Als die Polizisten in der ersten Morgendämmerung das Flachdach des Rohbaus betraten, spielte Tommasch Handy den Song „Catch me“ von den „Bandits“, und sie sahen das – in ihren Augen ungleiche – Biker-Pärchen Hand in Hand auf dem Geländer am Rand des Daches sitzen und hörten ihr Lachen, als sie sprangen …

© CRK, LE, 02/2020
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Das ist um Längen besser als der erste Versuch, das Ende gefällt mir auch besser, aber da muss noch mehr Inhalt rein, wie Tommasch Gisela verfallen ist und bitte: nimm andere Namen, wenn du es nicht unfreiwillig witzig machen willst. Rocker heißen Bert, Helmut oder Klaus, aber doch nicht Thomas *zwinker* . Und Gisela ist eher eine Dagmar, Bärbel oder Sabine.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Also, die Namen finde ich jetzt nicht sooo ausschlaggebend, wichtiger finde ich, dass sie ruhig ein wenig Lokalkolorit haben können, was ja bei „Tommasch“ durchaus zutrifft.

Die lange Passage im Plusquamperfekt wirkt ein wenig angestrengt und anstrengend. Wenn du eine weiter zurückliegende Handlung erzählen willst, genügt es oft, lediglich die ersten paar Sätze in die Vorvergangenheit zu setzen und danach ganz normal im Imperfekt weiterzumachen. Der Leser schnallt dann schon, dass das länger her ist.
Versuch‘s einfach mal und schau, ob es dann flüssiger klingt.

Von der Handlung her ist es dir gut gelungen, dieses Hochschaukeln der Ereignisse zu beschreiben. Gefällt mir ausnehmend gut! *victory*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Ja genau, das mit dem Plus-Qua-dingens, genau das hat mich beim Schreiben ziemlich abgenerft, und bin immer ins Präteritum zurückverfallen ... Und musste mich dann immer absatzweise korrigieren. Und Lesen lässt sich das auch irgendwie nur "gestelzt" ... Genau das gefällt mir nicht so wirklich ... Also nicht in dieser Geballtheit und am Stück. ^^

Danke für diese Rückmeldung. Werde ich vermutlich auch abändern.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da lässt sich auch noch ein weiterer Kniff anwenden, wenn man mag und wenn es passt: Man versetzt das ganze Paket, anstatt es im Plusquamperfekt zu schreiben (was immer gestelzt wirken sowie anstrengend zu schreiben und zu lesen sein wird), nach einem entsprechenden einleitenden Satz als Erinnerung einfach in die Gegenwartsform.

(Der Antaghar)
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Gute Idee. Danke. Das versuche ich mal ... *g*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Versuch mal Folgendes:

„Sie wimmerte, und die Ereignisse des letzten Abends und der darauffolgenden Nacht liefen wie ein Film in ihrem Kopf an ...“

Oder so ähnlich.

Dann kannst du das Geschehene sogar im Präsens erzählen, was sehr viel unmittelbarer wirkt.

Wie ich gerade lese, hat das auch schon Antaghar vorgeschlagen.

Zum Schluss dann den letzten Absatz, wo die Polizisten auf dem Dach auftauchen, wie den Anfang im Präteritum (ich sag manchmal „Imperfekt“, als alte Lateinlehrerin).

Übrigens hab ich bei dieser Schlussszene erwartet, dass die Beiden friedlich da sitzen und Händchen halten würden - also ohne runterzuspringen. Vielleicht wäre das auch noch eine Variante.

Viel Spaß beim Grübeln und Tüfteln! *hi5*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
So. Ich habe den Text überarbeitet. Mir gefällt er jetzt viel besser, ... ^^
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Wie das Leben so spielt

„Baby, du bist so schön, wenn du weinst und mit blutigen Händen durch die Straßen unserer Stadt jagst, um dich in meine Arme zu flüchten und unter den Schlafsack zu kriechen und Sex mit mir zu haben.“, flüsterte Tommasch nach einer wilden Verfolgungsjagd seiner geliebten Bine ins Ohr und legte ihr Handschellen an. Sie war mit seinem Easy-Rider um ihr Leben geritten und hatte dabei seine große Liebe geschrottet.
„Du kannst deine Hände nicht in der Unschuld des Waschbeckens einer Bahnhofstoilette waschen. Du bist kein Kind mehr“, fuhr Tommasch fort, zerrte sie auf das Dach des zehnstöckigen Rohbaus und bugsierte sie zum Geländer des Dachrandes hin.
Sie wimmerte, und der Film des letzten Abends und der darauffolgenden Nacht lief in ihrem Kopf an:

Sie steht mit Klaus, ihrem Liebsten, kurz vor Sonnenuntergang an der Reling des Queen-Victoria-Schiffsdampfers, der im Stadthafen am Kai Numero siebzehn ankert, und er erwartet ihr Ja-Wort. Doch sie blickt nur wie erstarrt in das Gesicht des uniformierten Kapitäns mit dem schlohweißen Rauschebart und dem sonnengebräunten Teint und beißt sich auf die Zunge und geht dann mit wehendem abendlichen Brautkleid im eiligen Laufschritt von Bord, ohne sich noch einmal nach Klaus in seinem klassischen Frack und dem Zylinderhut umzudrehen.
Völlig kopflos irrt sie in den Straßen der Innenstadt umher und weicht so manchem Touristen aus, um andere Passanten in ihrer eigenen und deren Jagd nach sich selbst anzurempeln, bis sie schließlich in der Biker-Bar „Route Sixty-Six“ landet und sich am Tresen allmählich die Kante gibt.

Ihr Handtäschchen klingelt an diesem Abend mindestens einhundert Mal, bis Tommasch und seine Gang plötzlich am gegenüberstehenden Tisch, ihrem Stammtisch, auftauchen und irgendwann im Würfelspiel darum wetten, dass der Verlierer der nächsten Spielrunde die schönste Braut im Raum küssen soll.
Und so passiert es, dass Tommasch in seiner bärigen Art Bine auf die Wange küsst und ihr kumpelhaft auf die rechte Schulter klopft, als er das Klingeln ihres Handys hört und das Handtäschchen an sich nimmt, es quer durch den Raum fortschleudert und dieses in der Nähe des Abfalleimers landet.
Bine lässt dies einfach geschehen und lacht laut auf. Das Dekolleté ihres Brautkleides ist verrutscht und gibt den Jungs einen tiefen Einblick frei. Ein anerkennender Pfiff ist daraufhin durch die Zähne von Tommasch zu hören. Er legt Bine seinen behaarten Arm um die Schultern, zieht sie dicht an seine linke Seite und fragt nicht weiter nach. Für diese Nacht ist sie seine Schnalle.

Als der Tätowierte namens Schweinchen Dick, ein Casinobesitzer aus der unmittelbaren Nachbarschaft, mit seiner Edda neben Bine auftaucht, um mit dem Boss der Biker-Gang Karten zu spielen, weil er ihm einen ausstehenden Freundschaftsdienst aus vergangenen Tagen abringen und seinen ihm geneigten Willen aufzwingen will, stiert er der Bine gierig in den Ausschnitt ihres Brautkleides, so dass Tommasch sie und Edda an den Tresen komplimentiert, damit der Tätowierte, ohne einer Ablenkung zu erliegen, mit gezinkten Karten spielen kann.
Eine Stunde und viele Schnäpse später entlockt Bine der geschwätzigen Edda das Geheimnis um ihren Vater, den weltgrößten Hersteller von Vibratoren. Denn Edda ist ein unzufriedenes und verwöhntes reiches Gör, dass in seiner Firma mit dem Namen „Blue Rose“ in der Marketingabteilung ihr Dasein fristet und einen Hang zu anrüchigen Machos hat.

Bine ist an diesem Abend noch so klar im Kopf, dass sie sich in Edda teilweise wiedererkennt. Es widerstrebt ihr einerseits, andererseits allerdings fasziniert sie dieser Blick in den Spiegel.
Als Tommasch ihr mit der Hand einen kräftigen Klaps auf den Hintern gibt und sie beiläufig fragt, ob sie denn mit ihm ein kleines Abenteuer erleben wollen würde, nickt sie eifrig und heftig mit dem Kopf. Ihr ist schwindelig von der Möglichkeit, etwas Verbotenes zu tun. Allerdings verspürt sie dabei auch ein gewisses mulmiges Gefühl.

So kommt es dazu, dass sie mit Tommasch zusammen auf seinem Lonely-Rider sitzt, ihn von hinten umklammert, um nicht herunterzufallen und mit ihm und seiner Gang durch die nächtlichen Straßen der Stadt röhrt.
Als sie am „Blue-Rose“ ankommen, empfängt sie im Eingangsbereich ein uniformierter Spargeltarzan, der nur in seiner Freizeit den superkorrekten Bullen mimt und ihnen beim Hineinrauschen und Hinaushumpeln die Tür aufhält.

Als sie das Luxusbällchenbad im Studio Numero elf der Firma „Blue-Rose“ umpflügen, um die diamantene Rakete ausfindig zu machen, einen heißbegehrten Preis für die Telemedienwahl des schönsten Mannes am Abend der quotenreichsten Publikumsveranstaltung des Senders „Primus Maximus“, überrascht sie die Polizei-Rugby-Mannschaft, die sich hier mit einigen Bunnys verlustieren will. Darunter auch einige hassgeliebte altbekannte Gesichter von Polizeibeamten.
Das ergibt ein Hauen und Stechen, und es fließt einiges an Blut, bevor Tommasch mit seiner Biker-Gang und Bine im Schlepptau unverrichteter Dinge wieder abzieht.
Einen seiner Schneidezähne und einen Mann hat er dabei verloren. Der Rest seiner Gang ist ebenso arg lädiert, und auch die Gegenseite würde dieses Ereignis so schnell nicht vergessen.

Tommasch kocht vor Wut, und Bine ist hysterisch. Sie saugt all die Aufgewühltheit der anderen auf und fühlt diese mit. Der Rest schaukelt sich gegenseitig mit verbalen Grausamkeiten hoch, als Bine auf eine Idee kommt, während sie sich auf die verwaiste Harley stützt und den Airbrush-Traumfänger auf ihrem Tank betrachtet.
„Jungs, dafür ist eine Abreibung fällig“, sagt sie und stemmt die Fäuste auf die hervorstehenden Kammhöcker ihrer Hüftknochen. In Windeseile schreitet sie auf den uniformierten Spargeltarzan zu, noch bevor dieser sich ins Innere der Firma zurückziehen kann.
Tommasch und die Anderen folgen ihr auf dem Fuße. Einer von ihnen packt ihr Opfer an den dünnen Armen und verdreht diese ihm auf den Rücken. Ein anderer schneidet währenddessen dem Prügelknaben die Uniformknöpfe ab und zieht diesem die Jacke, das Hemd und das Unterhemd über den Kopf, so dass er nichts mehr sehen kann und dessen Oberkörper nackt ist.
Tommasch greift, angetrunken wie er ist, zu seinem Jagdmesser, und ritzt dem Widersacher vor den Augen seiner Kumpane das Wort „Pimmelbulle“ in die Brust.
Dann humpeln sie grölend zu ihren Maschinen und geben Fersengeld.

Als sie vor der Villa ankommen, deren Besitzer der Tätowierte namens Schweinchen Dick ist, liegt das Haus noch im Dunkeln, und die Limousine parkt gerade in der Auffahrt.
Tommasch und seine Jungs sind schnell und umkreisen mit ihren Maschinen das Auto, während Bine ganz nah heranfährt und mit dem Schlüssel zum Tankdeckel ihrer neuen Maschine den Metalliclack der Limousine zerkratzt.
Der tätowierte Dicke tobt vor Entrüstung und verlässt laut zeternd seinen Augapfel von einem Auto, als Tommasch ihn mit seiner Harley über die Füße fährt und zwei seiner Jungs von ihren Maschinen absteigen, um ihn aufzufangen und mit ihren Waffen zu bedrohen. Bine nimmt ihm bis auf die Socken und die Schuhe alle Kleidung weg und kritzelt mit ihrem Lippenstift „Verräter“ auf seinen dicken Bauch. Auch Tommasch steigt von seiner Maschine ab, zwingt den nackten Widersacher namens Schweinchen Dick in die Knie, und reiht sich mit den anderen beiden vor ihm auf, um ihre Männlichkeiten aus den Hosenschlitzen zu holen und sich über dem Körper des grunzenden Tätowierten zu erleichtern.

Edda hingegen sitzt zusammengekauert auf ihrem Beifahrersitz der Limousine, jammert stumm vor sich hin und stellt mit ihrem Smartie eine Verbindung zur Polizei her, als Bine sie anpöbelt, was für eine Verräterschlampe sie doch sei. Sie hat das Smartphone in Eddas Händen entdeckt und zerrt sie grob aus dem Auto, während sie ihr dabei das Jagdmesser von Tommasch an die Kehle hält.
Anders als Bine hat Edda blonde, lange Rauschgoldlocken. Das bringt ihren schwarzhaarigen Racheengel mit Bobfrisur auf eine Idee. Sie greift grob nach Eddas Haaren, während Tommasch Edda festhält und schneidet die Haare Strähne um Strähne mit der langen Messerklinge ab und beschimpft ihre Widersacherin dabei als „Hure“, „Vaterfickerin“ und „Schlampe“.
Als aus der Ferne – erst leise und dann schnell immer lauter werdend – Sirenengeräusche herangerauscht kommen, hat Bine das Jagdmesser nicht mehr im Griff. Es rutscht ab und säbelt Edda das rechte Ohr zur Hälfte weg, und Bine verletzt sich dabei selbst an der eigenen Hand.

Laut fluchend lässt sie das Messer fallen, während Edda ihr mit dem Ellenbogen in die Magengrube stößt, bevor Tommasch beide voneinander trennen kann.
Er treibt Bine und seine Jungs zur Eile an, damit sie noch rechtzeitig in die kühle Nacht fliehen können.
Das hat eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei gegeben, bei der ein Biker nach dem anderen geschasst worden ist und nur Tommasch und Bine entkommen sind.

Tommasch drückte Bine mit dem Gewicht seines nackten Oberkörpers gegen das brusthohe Geländer am Dachrand des zehnstöckigen Rohbaus, der seit Jahren hier unvollendet herumstand und ihm als gelegentlicher Rückzugsort vor den alltäglichen Dingen diente. Er küsste ihren Schwanenhals und bedeckte mit ihren – nun nicht mehr blutigen, aber dennoch gefesselten – Händen sein stoppeliges Gesicht.
„Ich hab‘ mich in dich verliebt“, flüsterte er ihr ins Ohr, und möchte mit dir frei sein“, fuhr er fort.
Irgendwo unter ihnen erhellten stumme Blaulichter den noch finstern Park und ein Megaphongeräusch atmete zu ihnen empor und vertrieb die Großstadtamseln aus dem Gebüsch.
Bine lächelte. Sie blickte in ein mit Blessuren übersätes kantiges Gesicht, dessen Augen rot geädert waren und Lachfalten es durchzogen.
„Ja“, sagte sie. „Lass uns fliegen! Bevor sie uns doch noch kriegen“, sprach sie weiter.
Ihr Brautkleid war längst nicht mehr das Kleid einer unbescholtenen Frau. Es war dreckig und an den Säumen eingerissen und um einiges kürzer als noch vor ihrer Schicksalsbegegnung mit dem für sie faszinierenden Tommasch, der ihr bis dahin favorisiertes Männerbild umgekrempelt hat.

Als die Polizisten in der ersten Morgendämmerung das Flachdach des Rohbaus betraten, spielte das Handy von Tommasch den Song „Catch me“ von den „Bandits“, und sie sahen das Biker-Pärchen Hand in Hand auf dem Geländer am Rand des Daches sitzen und hörten ihr Lachen, als sie gemeinsam in die Tiefe sprangen …

© CRK, LE, 02/2020
*****div Frau
7.968 Beiträge
Es ist eine richtige Geschichte geworden. Wenn auch für meinen Geschmack viel zu brutal, aber das ist hier egal.

Du erzählst die Figuren aus, sie fangen an zu leben. *top*
Nun ist Arbeit da reingesteckt worden, richtige Arbeit - ohne, dass Du Dir oder Deinem Stil untreu werden musstest.

Es holpert noch an vielen Stellen (endlose und-und-und-Verkettungen, Zeitfehler, springende Perspektiven), aber: Es ist deutlich besser geworden!

Mach Dir die Mühe und geh nochmal ran. Eine runde Story zu schreiben ist wie eine Bandprobe: Man muss den Song so lange üben, bis man ihn nicht mehr hören kann. Aber Feinschliff schult den Stil!

Es lohnt sich *zwinker*
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