Warum?

Ein gemütlicher Abend.
Ein Freund zu Besuch.
Leckeres Essen.
Das erste Bier.
Lockere Stimmung.
Und dann -- diese Frage!
Warum ich so viel Kontrolle für mein Leben brauche.
Ups.
Tief Luft holen.
Erst mal Zeit gewinnen.
Ersetzen wir Kontrolle erst einmal durch Steuern.
Und doch, es löst sich jetzt schon etwas auf in mir.
Ich stelle mich meiner Angst.
Hier und Jetzt.
An diesem Abend.
Uns so beginne ich langsam zu erzählen.
Von dem Gefühl, missbraucht worden zu sein.
Wie es sich anfühlt, benutzt worden zu sei.
Von einem Schutz, wenn ICH steuere, wie MEIN Leben verläuft.
Und von dem Wissen, wie schwer es mir fällt, los zu lassen.
Der Freund hört zu.
Ich spüre Veständnis.
Ich fühle Vertrauen.
Es wiird ein langer Abend.
Es wird eine Öffnung meiner Seele.
Es folgt eine unruhige Nacht.
Gedankenfetzen ziehen an mir vorbei.
Dunkle Träume legen sich auf meine Seele.
Der nächste Tag.
Das, was gestern Abend war, muss erst einmal sacken.
Ja, das Steuern soll mich schützen.
Und nie wieder will ich nur der Müll für Andere sein.
Nie wieder will ich in eine Verantwortung für etwas gezogen werden, wofür ich nichts kann.
Und so ganz langsam bricht sich eine neue Erkenntnis Bahn.
Ich habe Angst, noch einmal so tief abzustürzen wie schon einmal.
Ich habe Angst, dann keine Kraft mehr zu haben, mich aus der Dunkelheit der Hoffnungslosigkeit wieder in das Licht des Schönen zurück zu kämpfen.
Ich habe Angst und darf sie auch haben.
Und wie nun weiter?
Ob ich jemals wieder voll vertrauen kann, ich weiß es nicht!
Meine Seele hat vergeben, aber sie wird nie vergessen
Und doch mag ich ich meinen Weg weiter gehen und immer wieder ein Stück weit mehr vertrauen.
Menschen, von denen ich weiß, sie wollen mir nichts böses.
Und doch ist dort immer noch eine Angst vor einem neuen Absturz.