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Voll aus dem Leben

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Voll aus dem Leben
Meine Acht-Wörter-Geschichte ist eindeutig zu lang für diesen phantastischen Thread. Also poste ich sie auf Empfehlung von "GefallenerEngel" einfach mal hier, als eigenen Thread.

Sie beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich vor einiger Zeit zugetragen hat. Ich hab von allen Beteiligten die Erlaubnis, die Aufnahme des Gesprächs zu verwenden, und habe es nur ein wenig und sehr behutsam bearbeitet. Bin gespannt auf die Reaktionen ...

*

Wütend ließ der Mann seine Faust auf den Tisch krachen. „Können Sie mir mal erklären“, brüllte er, „warum ich mir für eine Frau Mühe geben und Verständnis haben soll, die immer nur an mir herummeckert, die nichts anderes kann als nörgeln, nörgeln und nochmals nörgeln? Die mich endlos nervt und seit mindestens drei Jahren sich höchstens ein Mal pro Monat, gnädigst dazu herablässt, wenn überhaupt, mit mir ins Bett zu gehen?“

„Da sehen Sie es!“, keifte seine Frau, „so ist er nun mal. Hab ich’s nicht gesagt? Kann sich einfach nicht beherrschen! Das ist ja richtig peinlich …“

Ekkehard Gehring, Paartherapeut in der diakonischen Ehe- und Familienberatungsstelle, starrte den Mann verblüfft an. Um Fassung und Ruhe bemüht, lehnte er sich zurück in seinen Schreibtischsessel, als suche er darin Schutz, und legte die Handflächen aneinander, als wolle er beten. „Nun ja“, versuchte er zu beschwichtigen, „für alles gibt es gute Gründe. Und so wollen wir doch gemeinsam versuchen, nicht nur Ihre Frau zu verstehen, sondern selbstverständlich auch Sie. Und dann wollen wir zusammen Ihre Probleme möglichst in den Griff kriegen und die Konflikte innerhalb Ihrer Beziehung klären, um Ihre Ehe zu retten. Und dazu müssen Sie sich nun mal beide eine gewisse Mühe geben, auch Sie, Herr …“

„Können Sie vergessen!“ Markus Baumann versuchte zwar, sich etwas zu beherrschen, wirkte aber noch immer ziemlich ungehalten. „Und zwar für immer! Ich bin doch kein Märtyrer!“

„Ich verstehe nicht ganz“, antwortete Gehring. „Wieso Märtyrer? Und warum sind Sie dann überhaupt mitgekommen? Ich hatte gehofft, wir …“

„Ganz einfach. Ich hab’s geahnt, dass meine Frau Ihnen nur die halbe Wahrheit erzählt. Und weil sie behauptete, ich solle heute unbedingt dabei sein, dachte ich: Okay, das ist die Gelegenheit, diesem Eheberater mal die ganze Wahrheit zu erzählen. Ich will nämlich diese beschissene Ehe gar nicht retten!“

„Das wusste ich nicht“, räumte der Therapeut ein. „Ich bin davon ausgegangen, dass hier eine langjährige Beziehung erhalten werden soll. Und so hatte es mir Ihre Frau eigentlich auch erklärt, Dafür ist es sinnvoll, beide Seiten zu hören. Nur deshalb hatte ich darum gebeten, dass Sie heute auch dazu kommen.“

„Nun wissen Sie eben, dass ich das anders sehe. Für diese Frau geb ich mir garantiert keine Mühe mehr! In all den Jahren hab ich alles, wirklich alles getan, was sie von mir wollte. Und das war eine Menge, glauben Sie mir! Ich hab mich verbogen und selbst unterdrückt. Ich hab geackert und gerackert, ein gutgehendes Weingut aufgebaut, sogar einmal den Wein des Jahres geschafft, einen 98er-Sternwarte! Vielleicht haben Sie den sogar schon mal getrunken? Ich hab mir so oft all das verkniffen, was mir Freude gemacht hätte, wenn auch meistens mit der Faust in der Tasche. Und nie hab ich dafür mal erlebt, dass diese Frau sich für mich die gleiche Mühe gibt. Es ist kaum zu glauben, aber trotzdem hat sie überall da, wo ich es gerne hätte, nicht einmal einen Funken von Verständnis für mich. Doch sie will natürlich, dass ich für alles Verständnis habe, was sie betrifft, und zwar rund um die Uhr! Was immer ich mir an Mühe gegeben habe, war wohl nichts weiter als eine Selbstverständlichkeit. Nur meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit!“

„Das ist doch alles gar nicht wahr!“ giftete die Frau.

Ekkehard Gehring ging nicht auf sie ein. Und auch ihr Mann kümmerte sich nicht um sie, sondern sprach ungerührt weiter: „Das war übrigens noch nie anders. Von Beginn unserer Ehe an wollte sie, dass ich sie gefälligst so akzeptiere und liebe, wie sie ist. Und ich solle sie nicht ständig mit Erwartungen unter Druck setzen. Und so weiter. Sie kennen das ja sicher aus eigener Erfahrung, wenn Sie ehrlich sind.“

Dieser Satz traf Ekkehard Gehring bis ins Mark. Er versuchte immer, ehrlich zu sein, aber sich selbst und seine Erfahrungen möglichst nicht in die Beratungsgespräche mit einzubringen. Dadurch hätte er in dem einen oder anderen Fall parteiisch wirken können, und das wäre nicht sonderlich professionell gewesen. Doch in diesem Augenblick wurde etwas in ihm so direkt angesprochen, fühlte er sich in seinem Innersten so sehr ertappt, dass er Mühe hatte, den Schimpftiraden von Baumann überhaupt noch folgen zu können.

„Dabei versucht sie seit jeher, mich zu verändern, wo es nur geht“, polterte der Mann weiter. „Alles hat sie mir nach und nach vermiest, was mir jemals Spaß gemacht hat. Also hat sie mich doch noch nie so akzeptiert, wie ich bin! Und Erwartungen hat sie an mich ohne Ende – von morgens bis abends! Das ist doch krank! Die Frau gehört vielleicht in die Psychiatrie, aber nicht in eine Eheberatung! Mit der kann kein Mensch vernünftig reden. Und dann kommen Sie daher und erzählen mir was von Verständnis und Mühe! Sie haben doch wohl einen an der Klatsche, Mann!“

„Hab ich’s nicht gesagt!“, zeterte die Frau. „Der Mann ist einfach unmöglich!“

Langsam wandte sich ihr Mann zu ihr um und sagte mit gepresster Stimme: „Bist du es nicht, die mir ständig in den Ohren liegt, ich solle mehr Gefühle zeigen? Jetzt zeig ich welche! Und dann ist es auch wieder nicht recht. Kann man dir eigentlich überhaupt irgendetwas auf dieser Welt jemals recht machen?“

„Ja, du sollst schon Gefühle zeigen, aber doch nicht solche …“

Ekkehard Gehring, sonst ein souveräner Gesprächsführer, war momentan nicht in der Lage, einzugreifen oder den Disput in sinnvolle Bahnen zu lenken. So konnte Markus Baumann sich einmal alles von der Seele reden, was sich im Laufe der Jahre aufgestaut hatte. Und Gehring hörte fasziniert, erschreckt und betroffen zu.

„Ach, du schreibst mir jetzt auch noch vor, welche Gefühle ich zeigen darf. Großartig! Soll ich mal erzählen, welche Gefühle ich von dir gern mal erlebt hätte? Im Bett zum Beispiel! Aber nein, das darf ein Mann natürlich nicht, das wäre ja eine Unverschämtheit! Und schon wieder eine weitere Erwartung an dich! Sag mal, was willst du eigentlich? Könntest du vielleicht auch mal dein Gehirn einschalten, bevor du hier losplapperst?“

Nun wandte er sich wieder am Therapeuten zu: „Und was Sie betrifft, Sie Quacksalber - ich bin nun mal ein ganz normaler Mensch. Sie mögen sich ja fühlen wie der Papst persönlich, aber ich kann nun mal nicht so geschwollen daherreden wie Sie und immer alles bedenken und allen Seiten gerecht werden. Ich will auch gar nicht erst versuchen, so zu denken wie eine Frau, schließlich will ich keinen Knoten ins Hirn kriegen. Ich sag lieber klar und deutlich, was Sache ist. Mir ist Ihr dämliches Gequatsche nämlich ebenso scheißegal wie das von meiner Frau! Das können Sie sich meinetwegen sonst wohin stecken! Denn von Frauen und vom wahren Leben da draußen haben Sie doch keine Ahnung! Sie sind doch längst von den Weibern zum Zwerg gemacht worden: klein, brav und handlich …“

Das glaubst aber auch nur du, dachte Ekkehard Gehring.

Und prompt war er entsetzt über diesen Gedanken. Säße er nicht hier als Paarberater, sondern in einer Kneipe, würde er dem Mann vermutlich auf die Schulter klopfen und so etwas sagen wie: „Ziemlich übertrieben, mein Freund, aber durchaus zutreffend. Auch ich kenne viele Frauen, die genau so sind, wie Sie das beschreiben.“ Doch war es hier natürlich undenkbar, das auch nur anzudeuten. Also hüstelte er verlegen, rückte seine Brille zurecht und strich den Notizblock auf seinen Knien glatt. Schließlich nahm er besänftigend Anlauf: „Wir wollen doch bitte möglichst sachlich bleiben, Herr Baumann. Nicht wahr?“

Gefühlsausbrüche seiner Klienten war er ja durchaus gewöhnt, doch so plötzlich kam das selten. Vor allem irritierte ihn der ständige direkte, offene Angriff gegen ihn, denn das war bisher noch niemals vorgekommen. Woher dieser Zorn?, fragte er sich. Woher diese Verbitterung, diese Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit? Was hatte der Mann bloß mit dieser Frau erlebt?

Zugleich spürte er, dass tief in ihm ähnliche Empfindungen rumorten. Hatte er nicht immer wieder mal durchaus vergleichbare Erfahrungen mit Frauen gemacht? Ging es ihm denn nicht sogar in seiner jetzigen Beziehung verblüffend ähnlich? Es war verrückt, aber er konnte den Mann verstehen. Natürlich waren Baumanns Schilderungen viel zu drastisch und nicht in jedem Punkt zutreffend. In manchem lag er wohl auch daneben und verstand offenbar nicht, was in Frauen vorgeht. Doch im Prinzip hatte er in vielem schlicht und ergreifend Recht. Seine Beschreibung dürfte auf einen hohen Prozentsatz der heutigen Frauen zutreffen.

Er konnte die Wut dieses Mannes also irgendwie nachempfinden, seinen unverhohlenen Zorn verstehen: Als Markus Baumann gehört hatte, dass er sich gegenüber seiner Frau vielleicht zu wenig Mühe gebe und zu selten Verständnis zeige, war er eben ausgerastet. Und langsam begann Ekkehard Gehring zu glauben, dass es ihm an seiner Stelle wohl ähnlich ergangen wäre. Er konnte nachfühlen, dass dies alles endlich mal raus musste. Und so gelang es ihm auch, die gegen ihn gerichteten Aggressionen als verständlich und nicht als persönlich gemeint anzunehmen.

„Hören Sie doch auf mit Ihrem psychologischem Getue!“, blaffte Baumann unbeirrt weiter. „Ich will jetzt einfach nicht sachlich bleiben! Das wäre nicht stimmig, wie ihr Psychoklempner zu sagen pflegt. Ich will lieber gerade heraus zeigen, was ich fühle und denke! Und wissen Sie was? Mich kotzt es an, was ich seit Jahren durchmache. Trotzdem hab ich es ausgehalten, hab versucht, mich nicht total unterkriegen zu lassen und schon wegen der Kinder zu dieser Frau gehalten. Sie hätte mich sogar mit dem Rohrstock verkloppen können, ich hätte versucht, das irgendwie auszuhalten. Und dann kommen Sie daher und wollen von mir Sachlichkeit und Verständnis! Nichts da, damit ist jetzt endgültig Schluss! Ich werde Ihnen mal erzählen, wie Frauen wirklich sind. Dann dürfen Sie sich auch echter Frauenversteher nennen. Doch zuerst hören Sie mir jetzt, ein paar Minuten zu - genauso wie diese Frau da!“

Ekkehard Gehring blickte unsicher von einem zum anderen. „Ja, aber …“, unternahm er einen weiteren kläglichen Versuch, wieder ins Gespräch zu kommen. Doch er wurde abrupt und energisch unterbrochen. Währenddessen starrte seine Klientin ihn und ihren Mann fassungslos an und hatte offenbar ihre Sprache verloren.

„Nichts aber!“ polterte Baumann. „Jetzt rede endlich mal ich. Diese Frau da will ja seit Jahren, dass ich mit ihr über unsere Beziehung rede, am liebsten ganze Nächte lang. Und heute tue ich es endlich mal. Zu Hause wäre es sinnlos gewesen, denn als Mann bist du da chancenlos. Deine Frau weiß sowieso alles besser. Du kannst sagen, was immer du willst, in diesen Dingen redet sie dich in Grund und Boden. Kein einziges vernünftiges Argument zählt, und wenn du glasklar und scharfsinnig argumentierst, kommt doch wieder ein ‚Ja, aber trotzdem …’. Deine Wünsche und Vorstellungen sind schon deshalb das Letzte, weil du ein Mann bist. Wieso soll man unter solchen Umständen mit seiner Frau über Gefühle und über die Beziehung reden? Man wird ja doch an die Wand gequasselt, und alles, was ihre Freundinnen sagen und machen, ist tausendmal wichtiger und besser als das, was der eigene Mann vorzubringen hat. Alles, was Frauen sagen und wollen, ist anscheinend unantastbar, ja sogar irgendwie heilig, auch wenn’s der größte Blödsinn ist. Und wir Männer, wir sind in ihren Augen offenbar das Letzte! Haben Sie das schon jemals bedacht bei all Ihren Eheberatungen?“

„Nun red‘ doch nicht solchen Unsinn, Günther!“, jammerte Petra Baumann. „Benimm dich doch endlich! Du weißt genau …“

„Halt die Schnauze! Du gehst mir mit deinem Gequassel schon lange auf die Nerven. Jetzt bist du gefälligst mal ganz ruhig und hörst mir genauso zu wie dieser Quacksalber da drüben. Also, mein Guter, ich erteile Ihnen mal eine Lektion in Sachen Frauen. Und damit meine ich nicht nur meine, sondern auch die meisten anderen. Fragen Sie nicht Ihre Psycho- und Sozialklempner, die sind alle längst von den Frauen eingeseift. Fragen Sie lieber mal meine Freunde und Kollegen, fragen Sie den Mann auf der Straße! Die wissen, was so abgeht, und die wissen auch, dass alle Weiber von heute so sind: Sie lernen dich kennen und machen dir schöne Augen. Hast du sie endlich rumgekriegt, zerren sie dich auf einmal dauernd ins Bett und können gar nicht genug von dir kriegen. Und du Blödmann fällst drauf rein und bist begeistert. Wenn aber der Ernst einer Beziehung beginnt, nehmen sie dich nicht mehr so, wie du nun mal bist - obwohl sie sich doch genau in den Kerl verliebt haben, der du bist. Nein, sie fangen sofort an, dich zu erziehen und umzubauen: Guck nicht so oft Fußball, rauch nicht so viel, sieh nicht so viel fern, denk nicht dauernd nur an Sex, trink nicht so viel, nimm mehr Rücksicht auf mich, geh nicht so oft weg, benimm dich anständig, lass deine Socken nicht überall rumliegen, pinkle im Sitzen, glotz nicht dauernd nach anderen Weibern, mach dies nicht, mach das nicht. Und so weiter. Später, wenn man sich daran gewöhnt hat und es genau so macht, wie sie es wollte, heißt es auf einmal, dass man immer nur zu Hause hockt und gar nicht mehr so lustig ist wie früher. Aber da durfte man ja auch noch einiges, was einem Freude gemacht hat! Aber gut, man tut ja, was man kann, damit sie nicht endlos nervt. Nur die Kerle, die ihr dann einfach eine aufs Maul hauen, die wehren sich wenigstens. Aber verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin nicht so einer, ich weiß, dass das nicht der richtige Weg ist. Jedenfalls sind wir gutmütigen, friedlichen Männer angeschissen! Und wissen Sie, was die Krönung ist? Obwohl sie anfangs dauernd selber Sex wollte, will sie ja auf einmal keinen mehr. Oder nur ganz selten. Jetzt ist Sex plötzlich Schmuddelkram, und von Lust darauf findet man bei ihr keine Spur mehr. Und dann kommt das Ende vom Lied: Bist du endlich so geworden, wie sie dich haben wollte, verliert sie das Interesse an dir. Plötzlich bist du nur noch langweilig. Aber die Frauen vergessen dabei, dass sie dich höchstpersönlich und sehr gründlich zum Langweiler gemacht haben! Trotzdem sind jetzt alle anderen Männer viel interessanter - und eines Tages geht sie fremd. Machen Sie sich das einmal bewusst: Sie als Mann werden systematisch niedergemacht und gewissermaßen entmännlicht. Ist das geschafft, sind Sie plötzlich uninteressant. Das ist doch pervers! Oder nicht?“

„Moment mal, Herr Baumann“, warf Gehring dazwischen, „Sie haben da in einem Nebensatz etwas gesagt, sozusagen einen indirekten Vorwurf angebracht, der in unserem Fall meines Wissens nicht zu stimmen scheint. Sie haben von Fremdgehen gesprochen …“

„Hat sie Ihnen das nicht erzählt? Klar, hätte ich mir ja denken können. Wäre ich fremdgegangen, hätten Sie das gleich in der ersten Minute erfahren. Aber ich habe meine Frau niemals betrogen, obwohl ich allen Grund dafür gehabt hätte, so wie sie mich sexuell am ausgestreckten Arm hat verhungern lassen. Aber da haben Sie’s mal wieder, Sie Frauenversteher. Das erzählt sie natürlich nicht!“

Gehring war sichtlich verwirrt. „Ist das wahr, Frau Baumann, was Ihr Mann da behauptet?“

Sie sah auf den Boden, nickte und sagte leise: „Ja, aber darüber will ich hier nicht reden.“

„Das muss ich dann wohl respektieren, auch wenn es natürlich wichtig wäre und es vor allem die Situation, von der wir ausgehen müssen, ziemlich verändert. Das ist Ihnen sicher bewusst?“
Sie antwortete nicht, blickte weiter beharrlich auf den Boden und fummelte an ihrer Handtasche herum.

„Wenn Sie wüssten, mit wem sie fremdgegangen ist, würden Sie vom Stuhl fallen“, knurrte ihr Mann. „Heute versteht sie das selbst nicht mehr, sagt sie jedenfalls. Aber vor kurzem war sie noch total verrückt nach diesem Kerl. Und der ist nun wirklich das Allerletzte! So ein richtiges Arschloch! Aber lassen wir das, ist ja jetzt auch scheißegal. Sie sollten nur etwas begreifen: Bei mir ist jeder kleine Wunsch nach Sex schon zu viel, aber ein anderer, dazu auch noch ein richtig beschissenes Arschloch, der darf Sex mit ihr haben, wann immer er will!“

Baumann wirkte auf einmal betroffen, hatte sich aber sofort wieder im Griff und fuhr fort: „Da war mir klar, Mann, dass ich mit dieser Frau nicht mehr zusammen sein will.“

Gehring war nun endgültig von der Rolle. Seine gesamte Ausbildung und Erfahrung schienen vergessen, das Gespräch war ihm entglitten. Hilflos sah er die beiden an, hob die Schultern und sagte mit einem entschuldigenden Blick zu ihr: „Irgendwie kann ich Sie da schon verstehen, Herr Baumann.“

„Ehrlich?“, sagte der ungläubig. „Gut, dann verklickere ich Ihnen also mal weiter, wie Frauen wirklich funktionieren: Weil sie dir ja ständig mit ihren Forderungen und Erwartungen auf die Nerven geht, ist es ja wohl berechtigt, auch mal was von ihr zu wollen. Doch das ist ein entsetzlicher Fehler. Du darfst an eine Frau keine Erwartungen haben, sie fühlt sich sofort viel zu sehr unter Druck gesetzt. Dabei schmeißt sie mit Erwartungen an dich und andere nur so um sich! Oder nehmen Sie diese beschissenen Launen und Stimmungen, die oft grundlos von einer Sekunde zur anderen umkippen. Angeblich die Hormone! Mein Gott, als ob ich als Mann nicht auch Hormone hätte! Ich soll mich aber beherrschen! Was kann ich denn dafür, wenn mein Testosteron oder wie das heißt mal wieder zu viel ist? Aber hat sie Kopfschmerzen oder ihre Tage, dann kann sie angeblich nichts dafür, wenn ihre Hormone spinnen. Wenn meine Hormone spinnen, ist das eine unverschämte Frechheit. Männliche Hormone sind offenbar grundsätzlich böse und schlecht! Nur die von Frauen sind edel und gut. Dass ich nicht lache!
Ja, wir Männer lieben nun mal Sex. Na und? Was ist daran so schlecht? So sind wir nun mal, auch ich! Und so hat sie mich auch kennengelernt. So hat sie sich sogar in mich verliebt! Würden wir Männer die Frauen nicht bedrängen, gälten wir als schwul, als Weichei oder was weiß ich. Sie wollen begehrt werden, sie freuen sich darüber. Aber jetzt auf einmal, ab einem bestimmten Punkt, dürfen wir sie auf keinen Fall mehr bedrängen und begehren! Jetzt ist unsere Lust auf Sex böse! Aber die Unlust der Frau ist natürlich völlig in Ordnung. Tja, mein Guter, so ist das eben. Kaum sind wir verheiratet, ist es also mit dem Sex vorbei.“

„Wenn eine Frau nun aber mal Probleme damit hat und keine Lust empfindet, dann hat das auch Gründe, und die könnten in der Beziehung liegen …“, wandte Gehring ein, doch Baumann unterbrach ihn barsch: „Hören Sie doch auf! Soll ich Ihnen mal sagen, was daran so fies ist? Okay, Sie haben möglicherweise Recht und man kann einer Frau wahrscheinlich keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie wenig oder gar keine Lust auf Sex hat. Doch warum verlangt sie dann von ihrem Partner, dass er seine eigene Lust auch unterdrückt? Was hat das denn mit Liebe zu tun? Die Frau sagt dann nicht etwa: ‚Tut mir leid, Schatz, dass ich nicht mehr so scharf bin wie am Anfang. Ich weiß auch nicht warum, aber ich hab eben keine Lust mehr auf Sex. Doch du musst deswegen ja nicht leiden und auch noch so lustlos werden wie ich, such dir doch `ne hübsche und nette Freundin, die so richtig geil ist. Ich liebe dich schließlich und will nicht, dass du wegen mir leidest.’ Das werden sie garantiert niemals von einer Frau hören, das wäre dann ja auch wahre Liebe! Meine ist sogar noch schlimmer: Wenn ich mir deshalb einfach hin und wieder mal `nen Porno ansehe und mir einen runterhole, wird die doch glatt stinksauer und will mir das auch noch verbieten! Ist das nicht eine Unverschämtheit? Ich geh dabei nicht mal fremd - aber selbst das wird mir verboten! Am besten sollte ich gar keine Lust mehr auf Sex haben. Aber wetten, dass ihr das auch nicht gefallen würde? Wahrscheinlich wollen die Weiber, dass auch uns Männern die Lust gründlich vergeht, dass wir auf Sex genau so wenig Lust haben wie sie oder ganz darauf verzichten. Nur frage ich mich, warum sie dann selbst fremdgehen? Angeblich haben sie doch keinen Bock auf Sex. Da fragt man sich doch, was soll das? Aber ich kann‘s Ihnen erklären, mein Lieber. Vielleicht können Sie es für Ihre nächsten Beratungsgespräche brauchen?“

„Jetzt bin ich aber gespannt“, sagte Gehring so ruhig und gefasst wie möglich.

„Das ist ganz einfach: Die Frauen haben nicht etwa keinen Bock auf Sex, sondern keinen Bock auf ihren Partner. Das ist alles. Ihr Partner geht ihnen, aus welchem Grund auch immer, total auf den Keks. Doch das sagen sie dir nicht! Und total verrückt: von ihm lassen wollen sie auch nicht. Aber mit anderen darf er es erst recht nicht treiben. Soll er doch vor die Hunde gehen!“ Er funkelte seine Frau und den Therapeuten wütend an und fuhr fort: „Bei uns ist sie mal wieder total verspannt, hat Kopfschmerzen oder ist von der Arbeit des Tages völlig fertig, wenn wir Lust auf Sex haben. Nur seltsam, dass dies alles niemals der Fall ist, wenn ihr Lover Lust hat. Da sind sie meistens sofort zur Stelle, und da ist auch sein Begehren keineswegs unangenehm. Komisch, nicht wahr? Dämmert Ihnen was? Wehe, wir Männer haben mal keine Lust darauf, was die Frauen gerne wollen, dann kann man was erleben! Egal, ob das nun Tanzen ist oder Kuscheln, Massieren oder Liebesfilme gucken. Und wissen Sie was? Nicht mal beim Sex dürfen wir Männer Nein sagen, wenn die Gute denn ausnahmsweise mal so etwas wie Lust verspürt. Da haben wir Männer gleich strammzustehen! Das geht ja nun wirklich nicht, dass wir mal nicht wollen, da fühlt sie sich gleich weniger begehrenswert und total ungeliebt. Wie entsetzlich! Sofort kommt diese ewig blöde Frage: Liebst du mich überhaupt noch? Aber wie oft wir Männer mit einem Nein fertig werden müssen, wie wenig begehrt wir uns fühlen, das interessiert sie einen Dreck!“

Er hielt für einen Moment inne, als würde er nachdenken. Dann legte er erneut los: „Und noch was fällt mir gerade ein. Wissen Sie, über alles und jeden wollen die Weiber quasseln, stundenlang können sie alles durchkauen. Jede Kleinigkeit! Und wir sollen uns auch noch dafür interessieren und genau zuhören. Dabei interessieren sie sich für unsere Gedanken, Hobbys und Vorlieben kein bisschen. Was sie interessiert und was ihre Freundinnen so denken und tun, dass soll ich mir stundenlang anhören. Aber glauben Sie etwa, sie hört mir mal zu, wenn ich über Fußball reden will oder über das, was an meiner Arbeitsstelle so passiert? Oder was genau an unserem Auto defekt ist? Das interessiert sie nicht die Bohne! Will ich mal über was reden, das wirklich wichtig für mich ist, zum Beispiel über meine sexuellen Phantasien, dann ist sie plötzlich stumm wie ein Fisch, kriegt ihr Maul nicht auf und hat gerade keine Zeit zum Reden.
So, jetzt wissen Sie mehr über Frauen als jemals zuvor! Es kommt übrigens noch einiges dazu, aber das reicht wohl fürs Erste. Über alles andere können wir ja ein anderes Mal reden. Haben Sie schon mal über all das nachgedacht? Vielleicht gibt es sogar Seminare mit dem Thema: Wie Frauen ihre Männer am schnellsten kleinkriegen und ihnen am besten ein schlechtes Gewissen einreden? Wir Männer sind ja so böse und gemein, wir unterdrücken Frauen seit was weiß ich wie vielen Jahren. Nur weil wir Männer sind, werden wir verachtet! Ist doch aber komisch, dass sie ihre Unterdrücker am Anfang immer anhimmeln und ihnen nachlaufen, sie unbedingt heiraten wollen und all so’n Scheiß! Ich kenne sonst niemanden, der mit seinem Unterdrücker auch noch unbedingt zusammenleben und Kinder haben will. Jeder vernünftige Mensch ist froh, wenn er solch ein Arschloch nicht jeden Tag um sich rum haben muss. Ich kenne solche Chefs, das können sie mir glauben, und ich bin froh, wenn ich die von hinten sehe. Ich will sie garantiert nicht heiraten!
So sind Frauen, mein Guter! Und das betrifft nicht nur meine Frau, sondern auch die meisten anderen. Wie gesagt, Sie dürfen gerne meine Kumpels fragen und meine Kollegen! Dann wissen Sie erst, was wirklich da draußen Tag für Tag passiert. Da können Sie Ihr Gelaber vergessen!
Und jetzt hau ich ab. Ich halt’s hier nicht mehr aus. Ich komm gern wieder mal bei Ihnen vorbei, wenn sie kapiert haben, wie Frauen wirklich ticken und was sie uns Männern Tag für Tag antun. Bis dahin sehen Sie mich hier nicht mehr!“

Damit erhob Baumann sich. Plötzlich hielt er inne. „Noch etwas, auf das Sie bestimmt noch nie gekommen sind: Hören Sie Frauen mal genau zu. Wann immer es einer von ihnen schlecht geht, sind Männer daran schuld. Fehlt ihr Zärtlichkeit oder Nähe, liegt’s an ihrem Mann! Braucht sie mehr Komplimente oder Aufmerksamkeit, gibt ihr Mann ihr zu wenig davon. Hat sie nicht genügend Kleider oder Schuhe - garantiert ist ihr Mann schuld, und am besten auch gleich alle anderen Kerle, die sie jemals gehabt hat. Wetten, dass Sie das hier jeden Tag von einer hören? Vielleicht ist es ja auch manchmal so, es gibt schließlich viele Arschlöcher auf der Welt. Aber eines daran kotzt mich seit langem an: Behaupten Sie mal als Mann, dass Frauen an etwas schuld sind, zum Beispiel daran, dass wir Männer zu wenig oder zu schlechten Sex haben. Dann fallen sie alle über einen her.“ Er trat einen Schritt vor und schlug noch einmal mit der Faust auf den Tisch. „Sogar solche Kerle wie Sie machen einen dann fertig, alle diese Weicheier, die den Mut verloren haben, den Frauen auch mal die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Man darf doch die Frauen nicht dafür verantwortlich machen, wenn es uns Männern an etwas fehlt, heißt es dann sofort. Ja, wen denn sonst? Können Sie mir das mal sagen? Und Frauen machen doch auch Männer für alles verantwortlich, doch da muckt keiner auf, das ist angeblich in Ordnung. Merken Sie was, Mann? Fällt Ihnen jetzt was auf?“

Er wandte sich um und brummte: „Nur damit ihr es wisst: ich geh jetzt in die `Katakomben` einen saufen, dieser Nachtclub ist ja zum Glück gleich um die Ecke.“ Damit knallte er die Tür hinter sich zu.

Ekkehard Gehring und Petra Baumann sahen sich an. Sie kramte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch, und als sie eines gefunden hatte, begann sie zu heulen.

Der Paartherapeut musste schwer schlucken. Ihm war übel.

Ihm ging es sehr seltsam. Denn er musste sich eingestehen, dass er auf einiges zumindest spontan keine vernünftige Antwort gewusst hätte. Insgeheim hatte er selbst in dem einen oder anderen Punkt schon mal so ähnlich gedacht. In seiner direkten, zupackenden Art hatte der Mann zwar maßlos übertrieben, keine Frage. Doch hatte er durchaus den einen oder anderen Nagel auf den Kopf getroffen. Aber so knallhart und unverhüllt, so offen und furchtlos hatte das noch keiner zum Ausdruck gebracht. Und er selbst hätte es sich nie und nimmer getraut, schon gar nicht in Anwesenheit einer Frau.

Außerdem wären solche Gedanken und Äußerungen hier in einer Eheberatung fehl am Platz.

Doch er hatte sich, als er dem Mann zugehört hatte, die ganze Zeit über gefragt, warum er das eine oder andere, wenn auch in deutlich gemäßigter Form, nicht längst mal einer seiner Partnerinnen gesagt hat. Die waren, einschließlich seiner jetzigen, nämlich in vielem gar nicht so viel anders, wie es dieser Baumann - wenn auch deutlich überzeichnet und viel zu krass - geschildert hatte.

Aber wie geht man nun damit in einer Paartherapie um, ohne unglaubwürdig zu werden und noch aufrecht in den Spiegel schauen zu können?

Er wusste es nicht. Irgendwie musste er jetzt die Stunde mit Frau Baumann positiv abschließen und gut über die Bühne bringen. Oder doch nicht?

Als diese sich einigermaßen ausgeweint hatte, machte er ihr freundlich klar, dass die heutige Stunde hiermit beendet sei, auch wenn die angesetzte Zeit noch gar nicht abgelaufen war. „Wir werden über all das, was wir eben gehört haben, beim nächsten Mal in Ruhe miteinander sprechen. Und dann werde ich mir sogar mehr Zeit als üblich für Sie nehmen. Ist das in Ordnung für Sie.“

Petra Baumann nickte und verabschiedete sich. Die Frau war immer noch sichtlich geschockt. Doch er traute sich nicht zu fragen, warum eigentlich …

*

(Copyright Juni 2009 Antaghar / Heinz Körner)
@antaghar
eine sehr beklemmende, aber sicher auch sehr wahre Geschichte aus dem Leben. Da ich selbst Frau bin und schon viel mit solchen Themen gearbeitet habe, muss ich leider zugeben, dass es in vielen Beziehungen so zugeht. Vielleicht ist Deine Geschichte hier ein sehr deutlicher Spiegel für den/die eine/n oder anderen, und genau DAS ERKENNEN kann der Anfang einer heilenden Veränderung sein.
Also hab lieben Dank für diese Geschichte *blume*

Nio**
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Also, das ist wirklich voll aus dem Leben ...
ich bin noch atemlos und vielleicht auch etwas sprachlos.

Die Wahrheit kann wehtun, aber dieser Schmerz kann auch
heilen, Veränderungen herbeiführen, wenn man ihn zulässt.

Liebe Grüße
Herta
****mas Frau
3.500 Beiträge
Traurig aber wahr
Deine Geschichte hat mich nachdenklich gemacht, aber auch verblüfft. Verblüfft, weil wir erst vor ein paar Tagen genau dieses Thema dikutierten.
Und wir sind im Endeffekt zum gleichen Ergebnis gekommen, wie Du in Deiner Geschichte.

Warum nur, haben viele Frauen den Drang ihre Männer verändern zu wollen?
Ist das bei Männern nicht so ausgeprägt, oder ist es mir bisher nur nicht aufgefallen?

Lieben Gruß
Conny
@antaghar
Was für eine hervorragende Geschichte!!! Darf ich mir die für meine Arbeit und meine Studenten ausborgen...selbstverständlich unter Wahrung des Urheberschutzes? Ein Sahnestückchen in jeder Hinsicht!!!! Danke dir.

Bist du endlich so geworden, wie sie dich haben wollte, verliert sie das Interesse an dir. Plötzlich bist du nur noch langweilig.

Wie wahr, wie wahr! Deine ganze Geschichte! Um fair zu sein, dürfte die Geschichte auch anders herum gezeichnet werden.
Partnerschaft hat immer mit Macht zu tun - kommt nur darauf an, wie festgefahren die Muster sind...Hier sehr krass überzeichnet, doch die eigentlich "Mächtige" hast du gut herausgearbeitet... Selbst das Taschentuch ist hervorragend gewählt.

Diesem Mann würde auch ich helfen sich zu trennen und ihn zu seiner Offenheit gratulieren. Seine Analysegabe kann er nutzen, um zukünftig auch auf seine Gefühle und Bedürfnisse zu achten und auf sich selbst Rücksicht zu nehmen.
Sie braucht dringend eine große Analyse, um ihren Kontrollwahn zu erkennen.

Und den Therapeuten? Der sollte am besten gleich in eine tiefenpsychologische Supervision gehen, um sein Eigens aufzuarbeiten und...sein Verständnis von Paartherapie und das methodische Vorgehen nochmals gründlich überdenken. Wenn Paartherapie tatsächlich so abläuft, dass ein zweiter zu einem Therapeuten hinzukommt, obwohl dieser bereits seit längerem bei dem in Therapie ist, dann ist das eine menschliche Katastrophe! Parteilichkeit ist damit immer ein Thema! Der zweite gehört dann zu einem EIGENEN Paartherapeuten, oder die beiden werden sofort nach der Begrüssung getrennt!

Und nun die Frau und Diotima in mir:

Ja, Menschen sind manipulativ und "spielen" das Spiel von Überlegenheit-Unterlegenheit. Jeder von uns...Nicht zu verbieten, nicht zu stoppen. Mensch ist so und damit immer ein netter Versuch zu sehen in beide Richtungen. Sich manipulieren heißt ich sage JA, sich nicht manipulieren heisst NEIN. Beides gibt es in meinem Wortschatz.... und die Würze liegt darin, die Balance zwischen hingeben, nachgeben und zurückweisen zu wahren und trotzdem den Weg der Liebe zu gehen (Selbstliebe UND Fremdliebe).
Und nun zu den Herren: Meine Herren, geben sie es doch zu...Wenn wir Weibchen, sie auf dem rechten Fuss "manipulieren", dann haben Sie das doch ganz gerne, oder? Also....lernen sie nein zu sagen und...sagen sie manchmal einfach mal JA, um der LIEBE willen. Ganz einfach und doch so schwer.

Ich bemühe mich jeden Tag...mal gelingt es besser, mal weniger - perfekt bin ich nicht...

Dio
****ra Frau
2.917 Beiträge
anthagar
fesselnd, beklemmend, ehrlich....

wohl ein Psychogramm, wie es dem größten Teil der männlichen Bevölkerung bekannt sein dürfte.

Auch sollten sich so manche Frauen darin wiederfinden!

Ja, es wäre auch umkehrbar - Voll aus dem Leben eben.

LG

Lys
Jo, da sind wir wohl alle etwas verbogen.
Genau so hab ich mich jahrelang gefühlt.
Die Mutter meiner Kinder drückte so meine Knöpfchen und ich Ihre. Das Ende war auch ähnlich!Nur dass die Konsequenz von ihr kam!und sie alle angelernten gesellschaftlichen Anstandsbremsen gelöst hat. Wie der Mann in der Geschichte. Ohne Rücksicht auf Verluste! Heute bin ich ihr dankbar, dass sie das Böse auf sich genommen hat. Nur so konnte ich sie loslassen. Das hätte ich mit Contenance ihrerseits nie geschafft. Heut such ich nach Wegen, dem vermeintlich Bösen Raum und Zeit zu schaffen. Es zu kultivieren, ohne es zu zähmen. Das Weib ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert! Olaf
Das Weib ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert!/quote]

Wie schööön, habe köstlich gelacht!! Ist der von dir? dann frag ich dich auch gleich, ob ich mir den borgen darf...

Dio *kuss2*
zefix......
Mann, das ist alles durchaus bekannt.
Nur die von Frauen sind edel und gut. Dass ich nicht lache!
Wie recht der Gute doch hat.

Und wie oft habe ich darüber nachgedacht, warum so viele sich damit schwer tun. Liegt es daran, dass es in unseren Genen verankert ist zu erziehen und zu formen?
Und hilft es, allgegenwärtig sich dessen bewußt zu machen?

Wo jedes Liedlein davon trällert, dass Mr. Perfekt doch irgendwo lauert. Selbst ist die Frau - dann feilen wir doch ein wenig!
Ach, so menschlich und auch so unglaublich dumm.

Wirklich guter Stoff, mein lieber Antaghar.
Danke für diese ausführliche 8-Wort Geschichte.

lg Claudia

PS: waren eigentlich alle drin????? *gruebel*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ cazyz
Ja, liebe Claudia, es sind wirklich alle acht drin ...

Leider auch einige Fehler, die ich erst zu spät bemerkt habe. Vemrutlich war ich als Mann von dem Text selbst viel zu sehr ergriffen - denn all das habe ich natürlich leider auch mal erleben bzw. ertragen müssen.

Und ich kenne zahlreiche Frauen, besonders aus der SozPäd-Ecke und aus Selbsterfahrungsgruppen (und natürlich aus dem Feminismus), die keinen Deut anders sind als in dieser Geschichte beschrieben. Leider.

Ich bin froh und dankbar, dass ich bisher noch nicht aus der Frauenecke erschossen wurde ...

*guerilla*

Zur Sau gemacht, okay, das werde ich zwischendurch ganz gerne (wer nicht?), aber ich lebe noch. Hurra!

Wäre spannend, darüber mal niveauvoll und fair zu diskutieren.

Liebe Grüße!

Heinz
Diskussion - gerne!
Sozpäd-Ecke??? ne, ne.. glaub mir, das gibts überall.

Wo ist die Grenze zwischen "ich hasse es, wenn die Klobrille hochgeklappt ist" und dem echten "Ändernwollen"?

Was mich wundert ist, dass Du erwartet hast, dass aus der Frauen-Ecke scharf geschossen wird. Wir haben ja schließlich Humor...
Aber das bringen wir euch auch noch bei *zwinker*

lg, Claudia
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ cazyz
Damit meinte ich auch nicht Dich und all die anderen Frauen, die ich in dieser Gruppe schätze und bewundere.

Stell mal diesen Beitrag ins offene Forum des Joyclub - Du wirst vor allem von Frauen total niedergemacht (und all den Männern, die unter ihren Röcken sitzen und oder in ihrem Arsch stecken). Ganz besonders wüst ist eine mit mir umgesprungen, die Du auch nicht leiden kannst (Du weißt schon, wen ich meine) und all ihre Speichelleckerinnen und Arschkriecherinnen.

Ich hab's schon versucht, darüber zu diskutieren - ich weiß, wovon ich schreibe ... Da wird jegliche Sachlichkeit auf einmal fallen gelassen und es geht nur noch emotional hoch her. Noch nie wurde ich hier persönlich, nicht sachlich, so heftig attackiert ...

So war das gemeint. Und ich weiß ja nicht, welche Frauen hier mitlesen und hab mit allem Möglichen gerechnet.

Fühl Dich dankbar umarmt!

Heinz
****mas Frau
3.500 Beiträge
...und dann
läuft das alles auch noch unter dem Oberbegriff
"niveauvoll"!

*ggg* Conny
lieber Heinz
Hach ja... sie lieben es halt, wenn man ihnen einen Spiegel vorhält. Denn das, was da oftmals zum Vorschein kommt ist eben nicht die Schönste im ganzen Land, sondern die von Zwängen, die sie sich in der Regel selbst auferlegt haben, geknechtete Ms. Perfekt auf der Suche nach Mr. Right.
So läufts halt nun mal nicht.

Zuerst sollten die eigenen Schwächen durchleuchtet werden, und da wird man immer fündig. Nichts ist so sicher wie die eigene Unzulänglichkeit.

Gewappnet mit einer ordentlichen Portion Humor, Selbstkritik und Mut, auch Schwächen zuzulassen kann man sich dann mal auf den Weg machen. Es kommt eh immer anders als man denkt.

Aber Spaß beiseite.

Wo fängt denn "Ändern-wollen" wirklich an?

Was mir aufgefallen ist, dass in Deiner Geschichte die schwindende Lust im gleichen Atemzug genannt wird, wie der Vorwurf, dass der Protagonist früher ja viel unternehmungslustiger gewesen sei.
Als Frau juckt es mir da schon im Arm, diesen hoch zu recken -stop,so nicht - hier reden wir von verschiedenen Dingen.

lg, Claudia
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ cazyz
Nö, so stimmt das nicht ganz, liebe Claudia - das wird nicht im gleichen Atemzug genannt. Und vor allem nicht in direktem Zusammenhang.

Logisch, wenn einem alles verboten oder mies gemacht wird (egal ob Frau oder Mann), dass man, wenn man nicht aufbegehrt und sich wehrt, irgendwann einer dieser resignierten alten Menschen wird, die im Supermarkt hinter ihrem Partner her trotteln und keine Lust mehr haben, auch mal was Spannendes zu unternehmen.

Aber dieses Phänomen, dass manche Frauen, wenn man sie kennen lernt, so richtig heiße Bräute sind und nicht genug Sex kriegen können, im Laufe der Beziehung ihre Lust offenbar verlieren oder sie zudeckeln oder was weiß ich - das ist leider viel zu oft Realität. Und das beschäftigt Sexualtherapeuten und Paarberater zuhauf. Und man steht als Mann schon vor einem Rätsel:

Denn entweder bin ich selbst mit meiner dämlichen Unfähigkeit schuld daran und hab ihr den Spaß daran verdorben, doch das könnte sie mir ja mal sagen. Oder es hat einen anderen Grund - und der wäre eine Diskussion wert, in der man sich damit mal hart, offen und ehrlich in der Sache, aber fair im Umgang miteinander ist.

Und ich hab es oft genug selbst beobachtet: Sogar Frauen, die offensichtlich keinerlei lust auf Sex mehr haben, blühen auf einmal auf und werden total scharf, wenn sie eines Tages einen Lover haben. Und der darf dann alles, was ihr Mann nicht darf oder ihm sogar zum Vorwurf gemacht wird.

Aber das wäre einen eigenen Thread wert und soll nicht unser Thema hier sein. Oder doch?

Heinz
oder doch?
Dieses Thema hier zu diskutieren führt uns doch sehr weit von Deiner Geschichte weg. Spannend allemal, aber sicherlich nicht der richtige Platz dafür.

Die Thematik der Wahrnehmung der Lust ist eine reiche Inspirationsquelle, jedoch denke ich, dass es so manchen Schreiberling hier ein wenig überstrapazieren könnte.

Andererseits - man muss die Emotionen kennen, um so treffend darüber zu schreiben (wie Du es getan hast)

Guts Nächtle,
claudia
Aber dieses Phänomen, dass manche Frauen, wenn man sie kennen lernt, so richtig heiße Bräute sind und nicht genug Sex kriegen können, im Laufe der Beziehung ihre Lust offenbar verlieren oder sie zudeckeln oder was weiß ich - das ist leider viel zu oft Realität. Und das beschäftigt Sexualtherapeuten und Paarberater zuhauf. Und man steht als Mann schon vor einem Rätsel:

Ich kenne die Geschichten von diesen Frauen und auch von den dazugehörigen Männern. Die längste Sexlose Zeit, die mir in meiner Berufslaufbahn begegnet ist: 14 Jahre!

Meine Hypothese:

1) Nebenkriegsschauplatz:

Viele Frauen reagieren auf kleine und kleinste Kränkungen und "rächen" sich stumm; um des lieben Friedens willen, denn Disput bedeutet Unruhe und Auseinander-setzung bzw. Zusammen-raufen.
Viele Männer Ihrerseits, empfinden die sexuelle Ablehnung als "persönliche Kränkung", sagt das aber auch nicht und flüchtet...in die Arbeit, zu einer anderen...und peng....der Teufelskreis ist da.

2)schlechter Sex:

Wenn ich mir die Geschichten der Schlafzimmer so anhöre, dann muss ich mich wundern. Schlechter Sex, keinerlei Erotik, kein Spiel, kein Miteinander, nur blödes orgasmusfixiertes rammeln. Beide sind frustriert und kennen selten einen Ausweg...Das Drama hört auf, wenn einer fremdgeht; allerdings nur für einen...Es gibt keinen Bereich, wo sich weniger über Wünsche, und bedürfnisse ausgetauscht wird, als über die sexuellen...Falsche Vorstellungen, was befriedigende Sexualität ist (Pornos und mit 3,4,5 usw) tun ihr Übriges.

3) Überlastung:

Unlust ist bei denjenigen Menschen verbreitet, die unter enormer Anspannung im Leben stehen. Leistung dominiert deren Leben - auch im Bett. Sexualität wird dann nicht mehr als Zeit der entspannung gesehen, sondern als weitere Anstrengung. Verbreitet bei Frauen mit vielen kleinen Kindern und bei Managern...

Was es im Einzelnen ist....kann nur die individuelle Betrachtung ans Licht bringen.

Dio
Ich kenne eine
Petra Baumann, aber ich habe sie erst nach ihrer Scheidung kennengelernt kicher

Zu Deiner Geschichte: ich musste ein paar Mal kräftig lachen, aber auch einige Male kräftig schlucken.

Mein letzter Freund hatte so eine Behandlung auch schon genossen, hat bei mir den Spies umgedreht, und ich war dumm genug (oder doch nicht) es zu zulassen, um dann ebenfalls einen solchen Wutausbruch zu haben...
Und wie oft habe ich auch all das schon von anderen gehört...
In einigen Wochen heiratet mein Cousin, und einer unserer Onkel gab ihm beim letzten Familienfest den Ratschlag, er solle nochmal so richtig die Sau rauslassen, bevor es zu spät ist...

**

Ich kenne allerdings auch Männer, die sich zu hause das liebe Heimchen am Herd halten, und bei ihrer Geliebten all die ach so unanständigen Dinge tun, die eine ordentliche Frau nicht tun darf...
******_bw Mann
240 Beiträge
Auch Generationenfrage
Große Klasse,
So ist das nunmal, nicht überall aber viel zu oft.

Teile dieses cholerischen Ausbruchs erlebe ich gelegentlich in meinem männerdominerten Kollegenkreis. Teilweise geht man damit locker als Naturphänomen um - solange ich Motorradfahren darf, etc., kommen wir immer wieder auf den grünen Zweig.

Wenn ich spüre, was mich anspricht und sehe dass Autor und Kommenator -Innen (d.S.) etwa in den 70ern +/- 5 Jahre aufgewachsen sind, so frage ich mich, ob das nicht auch eine Konsequenz des damaligen Zeitgeistes ist,
kurz: Männer sind Schweine, grundsätzlich und prinzipiell.

Ich könnte mir vorstellen, dass die heute 30jährigen +/- ca. 5 Jahre da teilweise doch andere Erfahrungen machen.

Partnerschaft hat immer mit Macht zu tun -
Einspruch euer Ehren. Sex hat was mit Macht zu tun, das ist ein anderes Thema. Partnerschaft hat was mit Bedürfnissen zu tun, und wie klar die man bei sich/beim anderen sieht, artikuliert, zugesteht. Und mit der Konsequenz, diese Bedürfnisse auch kompromisslos zu verfolgen. Bis hin zur rechtzeitigen Klärung, die in aller Offenheit und Respekt vor sich und dem anderen eine Trennung sein kann.

Aber ich akzeptiere es auch, wenn jemand erst den Absturz und dann die Trennung sucht. Nur für mich akzeptiere ich es nicht (mehr).

Die längste Sexlose Zeit, die mir in meiner Berufslaufbahn begegnet ist: 14 Jahre!
Mal so rein neugierdehalber: Innerhalb einer nach außen offiziellen Beziehung oder als Alleinstehende/r?
ich schließe mich meinen Vorrednern mit Lob und Zustimmung sowohl zur Schreibe als auch zur Brisanz des Themas an!
*top2*
Und leider ist es kein Generationenproblem - die 30 (-) jährigen in festen Langzeitbeziehungen jammern in derselben Tonart (die Wut ist halt noch kleiner, weil die Beziehungszeit kürzer ist)
Dio hat sehr recht mit ihrer Aufstellung möglicher Gründe: ich möchte noch das Thema Kind betonen: in vielen Ehen (o.ä.) sinkt die Lust proportional zum Alter/Anzahl der Kinder - das Paar "vermuttert/vervatert", sieht sich nur noch als Betreiber einer Familienfirma, und nicht mehr als Liebes - oder Sexual Paar.
Nur wenige nehmen die Veränderungen in ihrer Beziehung bewusst wahr - bis irgendwann (oft nach Jahren) ein Knoten platzt und es zu Ausbrüchen (verbal oder buchstäblich) kommt.
Wer sich der "Risiken" bewusst ist, auf sie achtet, evtl. sogar gegensteuert (durch regelmäßige ehrliche Gespräche, Abende oder Urlaube ohne kids etc) hat vielleicht eine Chance...
Bleibt die Frage, ob Mensch überhaupt für lange (welcher Zeitraum?) Beziehungen gerüstet ist - "bis uns der Tod scheidet" ist mal sicher eine Illusion, bei der langen Lebensdauer und den vielen Veränderungen unserer Zeit.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Uff,
jetzt hat es mich doch glatt ebenso kalt (nein: heiß!) erwischt wie den Paartherapeuten... getroffen, betroffen, ertappt!

Im einzelnen hab ich diese Themen schon thematisiert, aber in dieser komplexen Dichte, dieser Intensität, dieser Punktgenauigkeit... vielleicht wäre das richtiger gewesen?

Ich denke übrigens nicht, dass das generationenspezifisch ist. Und ich denke auch nicht, dass das geschlechtlich so ohne weiteres umkehrbar ist. Wie war das nochmal: Männer wollen die eine Frau aus ihren Erinnerungen und Frauen den anderen Mann aus ihren Träumen? Da ist sicherlich was dran...

Und ja, ich denke, es gibt Ausnahmen - aber diese sind seltener als man (und vor allem frau!!) denkt.

Heinz, weißt Du was? Ich werde diesen Text mal an meine Frau weiterleiten. Und würde mir wünschen, ihn als Diskussionsgrundlage auch im allgemeinen Forum vorzufinden.

Gerd

p.s.: Die bisherigen Reaktionen der Frauen hier erscheinen mir alles in allem trotz kleiner Betroffenheiten doch ausgesprochen still, verhalten und weitestgehend - unselbstbetroffen. Interessant.....

p.p.s:

"Die beigefügte 'Geschichte' ist reiner Sprengstoff. Ich fühlte mich bisweilen jedoch wie der Paartherapeut, das muss ich zugeben.

Also lass uns einfach mal darüber reden, wenn Du sie gelesen hast, xxx...

Hey: Ich liebe Dich!

Dein Ehemann Gerd"
@ Promisc
Was meinst Du mit unselbstbetroffen ??

Soll man hier schreiben das ein Mann langweilig wird wenn er irgendwann nur noch die selbe abwechslungsfreie Nummer im Bett abzieht, das er unattraktiv ist wenn er abends im Sessel hängt wie ein Sack, das es ein absoluter Abtörner ist, wenn Frau gekleidet in Spitzenwäsche warten muss bis er seine Tabelle am PC fertiggestellt hat ??
Komisch nur, das das dann nicht vertsanden wird...


Ich glaube inzwischen das es sehr wohl geschlechterübergreifend ist, dieses Thema und auch keine Altersgrenze kennt...

Die Liebe ist wie ein Feuer, in das man jeden Tag einen Scheit nachlegen muss, sonst erlischt es.

Ab einer Zeit in der die Liebe vom körperöchen Begehren in eine Art geistige Liebe übergeht, ist es wichtig sich selbst und den Partner immer wieder genauer zu betrachten, mit Körper, Geist und Seele einen kurzen Stop in den Alltag einzulegen... sich eben die schönen Dinge wieder bewusst machen, die ja durch die Zeit durchaus auch an Qualität und Intensität gewinnen.
Zumindest ist das meine bisherige Theorie. So hab ich das selbst schon erlebt und auch sehr oft schon gesehen...
@ promisc
die Reaktionen der Frauen...
haben natürlich vor allem etwas mit ihren Erfahrungen und mit dem Grad der Reflexion zu tun. Was Herr Baumann da spricht, ist für manche hier wohl nichts Neues (für mich nicht!), und wenn ich "still" scheine, dann durchaus zustimmend: so läuft es in den meisten Ehen!

Es gehören doch immer zwei dazu, und jeder hat seinen "Fehler"anteil.

Und wenn sich die Fehler-Muster-Vorwurfs-Aufzählung nicht 1:1 umdrehen lässt, so kann doch auch für den Langzeit-BeziehungsMann eine ebensolches Denk- und Handlungsmuster aufzählen wie für die Frau.
Allgemein lässt eben nach einer Zeit der Begeisterung für den anderen, dem Interesse am anderen und der Freude am Zusammensein genau DAS nach - man gewöhnt sich an das Gute, es wird alltäglich und selbstverständlich:
Dann sind die Strapse der Nachbarin aufregender als die an der eigenen Frau, der Kuchen von Mutti doch besser, ihre "Tage" nerven, das neue Kleid regt nicht an, sondern nur sein Preis auf, und dass sie plötzlich blond und kurzhaarig ist, wird erst auf Nachfrage bemerkt...

Ganz allgemein gehen wir nicht aufmerksam/liebevoll genug miteinander um, und am wenigsten mit dem so geschätzten Partner.
O-Ton Mann: "Wieso soll ich ihr sagen, dass ich sie liebe - ich hab sie doch geheiratet!"
oder
"Wieso soll ich ihr sagen, dass sie schön ist - ich vögel sie doch jeden Samstag!"

Damit möchte ich keineswegs "den Spieß umdrehen"!
Ich betone: Beide Seiten machen ihre Fehler - meist gründlich!..leider
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
@Sairyaa
Was meinst Du mit unselbstbetroffen ??


Nicht das, was Du danach geschrieben hast - denn darin gebe ich Dir ohne Wenn und Aber recht.
Aber wenn dem genauso ist, und trotzdem alles so kommt wie beschrieben, dann... aber das ist ja auch schon so in dieser 'Geschichte' beschrieben -zwinker-
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Tangocleo, sind wir jetzt beim "Ja, aber trotzdem..."? -grins-

Nein, natürlich hast Du recht, ebenso wie Sairyaa. Aber das tut der Richtigkeit dieser Geschichte keinen Abbruch. Und diesbezüglich vermisse ich schon etwas mehr 'Selbstbetroffenheit'. Sind die Frauen hier in ihren eigenen Augen alle Ausnahmen von diesen hier geschilderten Regelmäßigkeiten bis auf das eine kleine zugestandene Fehlerchen hier und da?

Dass ich Konterbeispiele vermissen werden würde, Tangocleo und Sairyaa, diese Angst kam übrigens nicht eine Sekunde in mir auf -breitgrins-

Ach ja:

Komisch nur, das das dann nicht vertsanden wird...

Doch, das versteht ein einigermassen gebildeter Mann heutzutage durchaus. Auf die Gefahr hin [--> siehe Geschichte]
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