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*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Diesen einen Satz ...
... will ich unbedingt hervorheben und kurz mal genauer betrachten:

Während die Ehefrau zuhause sitzend bei Kerzenschein und Rotwein in ihrer Rolle der Meinung ist, solch ein Verhalten sei abträglich für die Achtung eines Mannes vor einer Frau...

Es war mir schon immer ein Rätsel, woher dieses Denken kommt, dass eine Frau sich nicht benehmen darf wie eine Hure. Sie ist ja deshalb noch lange keine ...

In all den Beratungen über viele Jahre hinweg, die ich geführt habe, kam es immer wieder mal zu einem interessanten Aha-Effekt: Wenn die Frau im gemeinsamen Gespräch endlich mal zugab, so zu denken, wie "Promisc" es hier sehr treffend beschrieben hat, und der Mann dann sagte, dass er sich im Gegenteil riesig darüber freuen würde, könnte sie diesen lächerlichen Aberglauben endlich mal ablegen. Was viele Frauen sich verkneifen, um als "anständig" zu gelten, wäre vielen Männern eine wahre Freude.

Welch ein tragisches Mißverständnis! Nur - warum denken Frauen so?

*

Ein weiteres verhängnisvolles Mißverständnis: Wenn ein Mann sich auf eine heiße Nacht freut und sie hat plötzlich ihre Tage (was der wilden Nacht ja gar nicht unbedingt abträglich sein müsste ...) oder es geht ihr anderweitig wirklich schlecht - dann kann sie selbstverständlich nichts dafür und ist es klar, dass sie sich über Trost, Zuwendung und Zuspruch freuen würde.

Nun kann sie aber auch nicht erwarten, dass der Mann deshalb jubelt und vor Freude gleich eine Flasche Champagner köpft. Natürlich ist er enttäuscht, und ich finde, das darf sein. Da zeigt der Mann eben sein Gefühl - und prompt wird es ihm oft genug zum Vorwurf gemacht.

Ich meine, da sollten alle, Frauen wie Männer, etwas differenzierter miteinander umgehen: Die Enttäuschung des Mannes ist logisch, nachvollziehbar und verständlich, und das müsste auch eine Frau kapieren. Doch wie er damit umgeht, das ginge vielleicht auch anders als sich nur umzudrehen und zu schlafen. Und sie könnte vielleicht achten und verstehen, dass er enttäuscht ist, dies ihm auch sagen und auch ihn trösten und dafür einen wundervollen Ausgleich in den nächsten Tagen anbieten - und dennoch um etwas Trost und Zuwendung bitten.

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ tangocleo
Auf den Punkt gebracht, wie ich finde!

Wir wollen alle um unserer selbst willen geliebt werden. Und dafür verbiegen wir uns und setzen Masken auf.

Und dann wundern wir uns, warum wir uns nicht geliebt fühlen!

Aber - wie können wir geliebt werden, wenn wir uns gar nicht zeigen, sondern nur unsere Masken und Rollen und Verbiegungen?

Selbst wenn das alles von jemandem geliebt und bewundert wird, spüren wir alle doch sehr genau, dass nur die Masken geliebt werden, die Rollen, die Verbiegungen - und nicht wir selbst ...

Wie bescheuert!

Es wäre doch besser, einfach wir selbst zu sein. Dann können wir auch geliebt werden. Aber da wir uns ja selbst nicht für liebenswert genug halten ...

(Der Antaghar)
@ antaghar
und da sind wir wieder, wo du vorhin schon einmal warst
sondern bei uns selbst bleiben.

nur wer sich selbst liebt, sich selbst "genügt", kann in eine unabhängige, forderungsfreie, gebende Beziehung mit anderen gehen... geliebt und frei sein!



Sarah Kane: „4.48 Psychose“
... die Zuneigung erwerben derer, die man begehrt
dem Anderen beistehen, ihm treu bleiben
sinnliche Erfahrungen genießen mit allen, denen man seelisch verbunden ist
speisen, helfen, beschützen, verwöhnen, trösten, unterstützen, pflegen oder heilen
Speise annehmen, Hilfe, Schutz, Verwöhnen, Trost, Unterstützung, Pflege und auch Heilung
eine Beziehung zu anderen aufbauen, zu seinesgleichen, eine, die von Dauer ist, gegenseitig, herzlich, einander entsprechend und kooperativ
Vergebung erlangen
geliebt werden
frei sein

Nun hab ich auch
beide Seiten gelesen, und auch alle Kommentare...

Und ich muss sagen, mit Antaghars Version kann ich mich viel einfacher identifizieren, dort gab es einen Aha-Effekt nach dem anderen...

Tangocleo, verzeih, aber imvho, wenn eine Frau meint ihr Mann würde nach einem langen Arbeitstag heimhetzen, die Kinder ins Bett bringen, sich in wenig Minuten für ein Theaterabend o.ä. stylen und dann mit allerfeinster Gentleman-Laune Ihr Kleid bemerken ist ihr nicht zu helfen. Der arme Kerl hat doch garkeine Zeit, mal runter- und zuhause anzukommen. Womöglich kreisen seine Gedanken noch um irgendwelche Aufträge, oder Akten oder..., oder..., oder...
Das passiert dann erst während der Veranstaltung, dort bekommt er dann den Kopf wieder frei vom Alltag. Und hat dann auch Zeit auf Kleider oder Nägel zu achten...
Und Briefchen geschrieben habe ich das letzte Mal auf der Schulbank -sind wir dazu nicht alle ein bischen zu alt ??
Das ist etwas was mir an Frauen ein Rätsel bleibt ! Ist es nicht auch ein weitverbreitetes Klischee, das Männer nicht gern lesen ? Also warum schreiben so viele Frauen Briefe ? Wieso sagt man nicht sofort was man (oder hier frau) will, und zwar genau das - dann können auch weniger Missverständnisse entstehen...

(Ich habe einmal mit einer Frau zusammengelebt, wir waren im Streit, haben eine Woche lang nur über Briefe kommuniziert, kein Wort miteinander gesprochen, nur die Briefe auf den Schreibtisch oder aufs Kopfkissen gelegt..., haben aber zusammen gefrühstückt, im selben Bett geschlafen, wortlos den Hund ausgeführt etc. ... bis Gott sei Dank der Knoten geplatzt ist, dann haben wir uns ne halbe Stunde lang angeschrien, und danach kuschelnd auf der Couch alles in Ruhe besprochen. Und auch nie wieder solche Briefe geschrieben...)

Wenn eine Frau während einer Autobahnfahrt auf die Toilette muss, sollte sie sagen " Schatz, da ist ein Rastplatz, las uns bitte anhalten, ich muss mal." Sagt sie nämlich nur die Hälfte eben dieses Satzes, also " Schatz, da ist ein Rastplatz" wundert sie sich das er einfach daran vorbeifährt...

Ebenso viele würden sich wahrscheinlich wundern wenn sie z.B. im Bett mal die tief versteckte Drecksau rauslassen, wie schnell Männer dann kuschelig und zärtlich werden und Nähe suchen.

Entschuldigt, ich will niemandem auf die Füsse tretten, und eigentlich ist diese Diskussion auch schon zu weit fortgeschritten, aber es brannte mir ein wenig unter den Nägeln...

Liebe Grüsse
********ride Frau
1.212 Beiträge
Was für eine Gruppe!
Diese Diskusion wäre in einem Forum, wie "Liebe & Beziehungen", wo sie eigentlich hingehören würde, wahrscheinlich nie entstanden - schon gar nicht auf diesem Level (das Wort Niveau wurde im JC etwas abgedroschen... ich gebrauche es nur noch ungern:)

Da sieht man wieder, wie eine Kurzgeschichte mit mehreren Ausgangsoptionen polarisieren, argumentierfreudig machen, aber auch zum gegenseitigen Verständnis und Versöhnung bringen kann.

Ich bin stolz, in dieser Gruppe zu sein (und die mods sollten stolz sein Euch dabei zu haben*zwinker* ).

Und, liebe Männer! Wir lernen... nicht nur aus Erfahrungen, sondern auch durch ehrliche und faire Beiträge.

Kleine Ergänzung zu Antaghar's

Für mich sind Frauen eher wie das Meer
Die Wellen breiten sich in alle Richtungen gleichzeitig aus / man kann nicht sagen, wo das Meer nun eigentlich hin fließt, aber es fließt / es liegt mal friedlich und wunderschön im Sonnenlicht, dann tobt und wütet und zerstört es leider auch / es ist voller Kraft und Wildheit, aber auch sanft und träge / es versetzt einen in wunderbar widersprüchliche Stimmungen und ist niemals wirklich zu zähmen / es nährt und tötet ...
Wunderbar formuliert - und der Skipper, der durch dieses "Ungestüm" sicher durchsegelt...? Den hast Du vergessen zu erwähnen. Zufall?

Denn genau den wollen wir Frauen haben! Ja, es ist ein unverschämter Anspruch, aber wir SIND meistens unverschämt:)
womit der ausgangspunkt des segeltörns wieder erreicht wäre. ahoi, olove!
Tja, ich sach ja:
Masken und Rollen sind ja ok, solange wir sie erkennen!
Und nicht in Situationen, in denen sie nicht mehr passen, an ihnen fest halten, weil wir uns mittlerweile in ihnen sicher fühlen.

Da mir seit frühester Kindheit eher weibliche Eigenschaften zugeschrieben werden, war ich seit jeher gezwungen, mich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Irgendwann merkte ich, dass genau die Sprachweise, von männlichen und weiblichen Anteilen zu sprechen, damit unterschiedliches Verhalten und Fühlen zu erklären, genau diese Unterschiede erst erschafft, bzw. sie zementiert.

Unsere jahrtausendealten Prägungen in unseren Rollen haben diese Ansichten und Veranlagungen tief in uns verwurzelt und verstärkt.
Das zu würdigen ist für mich selbstverständlich.

Doch mittlerweile haben sich unsere prägenden Umweltbedingungen radikal verändert. Due weibliche Seite der Menschheit hat das zugegebenerweise zuerst entdeckt und sich für Veränderungen eingesetzt. (Frauenbewegung).
Sie hat neue Männer eingefordert.
Nun, die soll sie haben.
Wenn sie sie vertragen. Und dazu dürfen sich die Frauen selbst auch verändern. Sonst klappt das nicht.
Dass dieser Prozess wohl noch einige Generationen in Anspruch nehmen wird, ist nur verständlich. Und im Sinne von gesundem Wachstum auch wünschenswert.

Eine grundlegende Voraussetzung dafür ist für mich, dass wir das Menschsein an oberster Stelle haben, und Rollenverhalten und Gefühle, Eigenschaften und Fähigkeiten von alten Zuordnungen befreien.

Im Sinne von: Wenn Mann weint, ist das männliches Weinen.
Bisher musste er eine weibliche Seite in sich entwickeln. Oder zulassen. Wieviel Prozent meiner Geschlechtgenossen damit Probleme haben, brauch ich wohl nicht erwähnen.
Mittlerweile ist das mit der weiblichen und männlichen Seite hirnforschungsmässig auch veraltet. Beide Hirnhälften haben alle Fähigkeiten um die Aufgaben der anderen Seite zu erfüllen.
Am Besten tun sie das, wenn sie das auch dürfen und nicht einseitig gefordert werden.

Ich mag die Metaphern von Anthagar auch sehr, doch sollte Mensch nie vergessen, dass auch sie nur eine passende Entsprechung für ein sehr persönliches, kulturell gefärbtes inneres Weltbild sind.
Und im Idealfall, wenn man sich in ihnen wiederfindet, öffnend für eine neue (ohne die Metapher zu schwierige) Lernerfahrung.
Das ist ihre Absicht, ihr ungehobener Schatz im Märchen oder der Fabel.
Wird sie zur Festlegung (z.B. als Symbol in Religion und Ritual) kann sie schnell auch wieder einengend werden.

Nur das Erspüren, das probeweise Infragestellen alter Überzeugungen, das anregende Provozieren liegt in meiner Absicht.
Ist Hintergrund meiner Zeilen.
Dazu waren und sind Antha´s und Dio´s Geschichten die wunderbarsten Auslöser, die ich mir nur vorstellen kann.
@****yaa

du musst dich bei mir nicht entschuldigen, dass du Susi und ihre Sichtweise
"doof" findest - ich habe es "nur" geschrieben und extra so - um zu beschreiben, wie Frauen denken können - dass es bessere Denk-und Handlungsweisen gibt, zeigen wir ja in den Kommentaren auf! *g*
Jessas, Tangocleo.
Sorry bei Dir und Diotimavera, dass ich eure Namen verwechselt hab.
Doch ehrlich: ich finde deine Zustandsbeschreibung genauso gelungen, wie Anthagars. Und ich finde gut, dass sie etwas polarisieren.
Denn unter den Teppich gekehrt, haben wir wohl schon zu lange.
Das ist ja auch meist das Tragische in Beziehungen. Dort reisst man sich einfach zusammen, wegen der schwangeren Frau, dem überlasteten Mann, den Kindern, dem Hausbau......... auf alle Fälle entschieden zu lange. Selbst wenn keine Spur Egoismus dabei ist. Die Entscheidung für den Ausbruch ist dann genauso verhängsvoll, wie eine Resignation.
Dann lieber streiten lernen.
Wie hier. Wir.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ olove
Für Deinen letzten Beitrag eine Umarmung auf die Ferne!

Wie ich schon geschrieben habe - ich finde es auch gut und richtig, dass Cleo diesen Beitrag als Gegengewicht geschrieben hat.

Lieber auch mal polarisieren, pointieren, provozieren - als immer nur heile Welt zu spielen und zu leugnen, was Sache ist. Und es ist eine Wohltat, hier mit Euch auf diesem Niveau (oder Level) einen Disput zu führen. Wenn ich das mit den Diskussionen im offenen Forum vergleiche, gerate ich geradezu ins Schwärmen ...

Danke an alle!

(Der Antaghar)
@***ve
*gg*... ich war erst ein wenig irritiert, aber dann habe ich mir´s gedacht ...Dio, Cleo... kann man schon mal verwechseln *g*

ich habe mich in dieser Diskussion sehr wohl gefühlt - trotz kontroverser Ansichten - ich finde es selten und großartig, wie wir hier und bei antaghars Geschichte unsere Meinung ausgetauscht haben - hat mich sehr bereichert!!
von olove: „ Due weibliche Seite der Menschheit hat das zugegebenerweise zuerst entdeckt und sich für Veränderungen eingesetzt. (Frauenbewegung).“ Warum zugegebenerweise? Die >männliche Seite< hatte keinen Grund zu einer Bewegung. (Die Arbeiterbewegung war ihre Sache gewesen.) Mir fallen solche Wörter wie >zugegebenerweise< auf, weil sie die Lagersituation, die Trennung in Frauen- und Männerlager, zementieren. Wer sollte denn wem etwas zugeben? >Die Männer< >den Frauen<? Die >Frauenbewegung< war eine logische Folge gesellschaftlicher Verhältnisse, die durch eine Aufteilung in weibliche und männliche Lager geprägt waren. Das sind sie zwar noch, aber auf eine andere Weise.

Hier geht es nun um heterosexuelle Paare und gewisse Schwierigkeiten, die unbestreitbar typisch, aber, meiner Meinung nach, gesellschaftlich konstruiert sind. Diese Konstruktion setzt sich aus unüberschaubar vielen Faktoren zusammen, denen Menschen ausgesetzt sind. Die frühkindliche Phase, die olove anspricht, ist natürlicherweise die Zeit, in der eine umfassende Programmierung auf ein grobes Rollenmuster stattfindet, das bestimmte Optionen nahelegt, andere nicht. Mit dieser Programmierung, der gesellschaftlichen wie auch meiner persönlichen, hadere ich seit vielen Jahren, und ich weiß, daß ich möglicherweise mein ganzes Leben damit hadern werde. Aber ich glaube, daß es kein Stück weitergeht, ohne das eigene Bewusstsein wachzuhalten; auch und gerade für die kleinen Faktoren, die quasi aus dem Hintergrund heraus wirken. Nach dem Motto: Es gibt keinen Grund, jemanden zu abzuwerten, aber es gibt einen Hintergrund.

Ich halte es für unerlässlich, sich der Ebene, von der aus betrachtet wird, bewusst zu sein. >Frauenbewegung<, wie sie hier angesprochen ist, wird von ziemlich weit oben gesehen, als gesellschaftliche Kategorie. Die Lebensbedingungen einer einzelnen Frau aus dieser Bewegung konnten sich aber drastisch von denen einer anderen Frau unterscheiden, die ebenso zu dieser Bewegung gezählt würde. Es ist auch unerlässlich, sich bewusst zu sein, in welchem Umfeld man sich befindet. In unserem Fall, diesem Thread, ist es ein Umfeld der Gleichgesinnten, in dem sich für Äußerungen zustimmend symbolisch umarmt wird, während ein Klick weiter, im Frauen- oder Männer-Forum, wo der Ausgangstext ebenso gepostet ist, Leute den Kopf schütteln und den Text nicht zu Ende lesen wollen, bzw. keine nennenswerten Entsprechungen aus ihrem Umkreis kennen. Ich finde es unerlässlich, zu bedenken, was es bedeutet, wenn innerhalb des Threads >Voll aus dem Leben< auf die genannten Reaktionen in den anderen Threads mit

>Außerdem - Feind kann mitlesen.

Sofern er des Lesens mächtig ist.<

reagiert wird!<
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Es wäre doch besser, einfach wir selbst zu sein. Dann können wir auch geliebt werden. Aber da wir uns ja selbst nicht für liebenswert genug halten ...

*ggg*

So... weil damit eine Frage angesprochen ist, die mich set einem Jahr beschäftigt, meine fünf Cent *my2cents* .
Es gibt Menschen, die meditieren seit Jahren die Frage "wer bin ich" und das aus gutem Grund (Ramana Maharshi). Denn mir wird klarer und klarer, das niemand sich selber wirklich kennen kann. Beginn man sich täglich vielfach zu fragen wer man ist, hört der Strom der Antworten nicht mehr auf.
Bin ich etwa nicht meine Masken? Sind sie denn nicht Ausdruck des Ich?
Nützt es etwas sie abzulehnen? Sollte man sie nicht beobachten und annehmen statt sie zu verurteilen?

Ich glaube nicht mehr, das Frauen so sind und Männer so, manch einer von uns erlebt eine oder mehrere Frauen so. Und statt sich zu fragen warum ihm das gespiegelt wird, geht er los und sucht nach anderen, die auch solche Erfahrungen machen. Und wenn er sie findet, dann atmet er auf, "Puh es hat doch nichts mit mir zu tun die sind so!"
Und dann verpasst er das was für ihn ganz persönlich an Erfahrung an Lernen möglich gewesen wäre.
Schade!
Ich bin fest davon überzeugt, das alles was außen geschieht etwas mit dem zu tun hat was ich innen mit mir herum trage und alles was ich erlebe ist Hinweis auf das was ich bei mir nicht beachte.
Niemand von uns hat ein Recht darauf geliebt zu werden, jeder von uns schuldet Liebe. Wenn ich bedürftig bin, dann ist das meine Verantwortung, auch wenn mir das nicht gefällt. Wie ich behandelt werde und wie ich behandle, das ist meine Verantwortung und wenn ich die abgebe dann werde ich Konsequenzen haben.
Wie ich meinen Mann behandle, und auch wie ich mich behandeln lasse ist meine Verantwortung. Ob ich in der Lage bin, meine Gefühle zu beherrschen, mein Ego an die Leine zu nehmen, mich und andere sein zu lassen, das alles liegt an mir. Es gibt nichts was Männer tun können um Frauen glücklich zu machen, es gibt nichts was Frauen tun können um Männer glücklich zu machen, es liegt immer an mir, dafür zu sorgen nicht als Bedürftiger durch die Welt zu gehen und andere anzuzapfen


Wer weiter geht... in der Frage "wer bin ich?" stößt unweigerlich auf den Namen Gottes im AT so stellt er sich dem Mose vor-> „Ich bin, der Ich Sein werde“, nach LXX „Ich bin der Seiende“ (egô eimi ho ôn).
Ich bin das Sein. Dort erkennt man, das jedes Ich nur eine Illusion ist, ein Traum. Dann hört man auf etwas ändern zu wollen, am Traum. Dann wird man wach... und dann ist sowieso alles anders und jeder dieser Fragen hinfällig.
Denn was ihr hier besprecht ist ein Traum, er geht davon aus, das jeder von uns ein Ich ist und getrennt von anderen Ich´s. Und für mich, auch wenn das allen völlig gaga erscheint, liegt hierin die Wurzel, die Ursache von jedwedem Leid.
interessanter Aspekt, Morigane!
da fällt mir ein Satz von Marcel Proust ein:
Niemand ist ein vollständiges Geheimnis - außer für sich selbst!
>… erkennt man, das jedes Ich nur eine Illusion ist, ein Traum. … Und für mich … liegt hierin die Wurzel, die Ursache von jedwedem Leid.<

das ist eine aussage, die nach dem >was, wenn< fragen lässt. was, wenn wir davon ausgingen, daß ein >ich< nicht existiert? was bedeutete es für mich, wenn ich das, was ich als mein >ich< wahrnehme, nicht mehr als bezugspunkt zur welt, und insbesondere als differenz zu anderen menschen, habe?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Interessante und wichtige Aspekte. Aber ...

Ich bin fest davon überzeugt, das alles was außen geschieht etwas mit dem zu tun hat was ich innen mit mir herum trage und alles was ich erlebe ist Hinweis auf das was ich bei mir nicht beachte.

Dazu seien mir bitte zwei Anmerkungen erlaubt:

Hier wird, soweit es mich betrifft, nicht auf einer spirituellen Ebene diskutiert. Wenn ich hier von "mir selbst" schreibe, meine ich nicht dieses Selbst oder Ich, das mit allem verbunden ist (und oft genug darunter leidet, wenn es sich als getrennt von allem und allen anders Ichs erlebt), das wir wohl niemals - auch nicht nach jahrelanger Meditation - wirklich erkennen können. Sondern ich meine mein psychologisches Ich, meine materielle Persönlichkeit, mein Verhalten samt meinen psychischen (!) Masken und Macken auf dieser materiellen Ebene.

Wenn ich dann also frage, warum wir nicht einfach so sind, wie wir sind, meine ich z. B., dass ich so sein darf, wie ich mich fühle - z. B. traurig, ohne dabei zu glauben, nach außen trotzdem cool und fröhlich tun zu müssen. Oder geil, ohne nach außen anständig wirken zu müssen. Oder ärgerlich, ohne nach außen auf freundlich zu machen ...

Mir ist es wichtig, das voneinander zu unterscheiden. Ansonsten würde die Diskussion auf ein völlig anderes Level gehoben, auf die sie meines Erachtens zunächst nicht gehört.

*

Desweiteren muss, wenn die zitiert Behauptung so als richtig und zutreffend vorausgesetzt wird, folgende Frage gestellt werden dürfen:

Dass meine Großeltern im KZ waren und dort vergast wurden, weil sie sich gegen Hitler und sein Regime gesperrt haben (sie waren keine Juden), das hatte nur etwas mit ihnen selbst zu tun? Sie haben das innen in sich herum getragen? Und das ist dann im Außen auch so geschehen? Und dass sie Hitler und sein Regime als beängstigend und bedrohlich, als unmenschlich und böse empfanden, war nur eine Spiegelung ihres eigenen Bösen? Sie hatten da etwas bei sich selbst nicht genügend beachtet? Hitler und seine Helfershelfer waren alle eigentlich ganz liebe und harmlose Menschen - und das Böse nur eine Projektion derer, die etwas in sich selbst nicht genügend beachtet haben?

Und zu allem Übel wurde das damals gleich Millionen Menschen gespiegelt, auch Kindern und Babys ... nur weil sie politische Gegner oder nicht "reinrassig" waren? Was im Außen geschehen ist, hat nur millionenfach gespiegelt, was in ihnen war, was sie in sich selbst nicht beachtet hatten?

Das wäre die klare, logische und eindeutige Konsequenz dieser Behauptung. Und damit hätte ich so meine Probleme ...

(Der Antaghar)
@ Tangocleo
"Doof" - war ich vielleicht etwas zu ungestüm ??
doof ist nicht ganz das richtige Wort, und es sollte auch nicht heissen, das ich diese Art der Gegenüberstellung nicht gut finde. Nur das Verhalten deiner beschriebenen Dame halte ich (inzwischen) für wenig förderlich um eine Beziehung zu erhalten. Sie macht es sich an vielen Stellen zu einfach.
Was wiederum nicht heissen soll, das der Mann "schuldfrei" ist. Bevor er sich einen Porno anschaut, sollte er seiner Frau klarmachen, das ihm wohl irgendein Reiz an ihr fehlt - und sie muss es annehmen !!
Die Kritik annehmen, reflektieren, diskutieren. etc. Aber das hätte natürlich, wie schon so oft von anderen gesagt, viel früher geschehen sollen..

@ Olove: Ich würde in hundert Jahren nicht eine Träne in der Öfffentlichkeit vergiessen, vorher beiss ich mir lieber fünfmal auf die Zunge...

Sind wir Menschen trotz der gesellschaftlichen Veränderung nicht trotzdem auch in unseren evolutionären Rollen (?) gebunden ?
Mann ist nun mal Mann und Frau ist Frau, Frauen bekommen Kinder und Männer sind von Natur aus stärker, das lässt sich nunmal auch nicht durch eine gesellschaftliche Meinung ändern.

Typisch männliche und typisch weibliche Attribute sind z.T. sicher festgefahren, aber manche haben doch durchaus auch ihren Sinn, damit Mann und Frau sich ergänzen können, wie Puzzlestücke. (Wenn denn die Kommunikation funktioniert)
*****ane Frau
3.033 Beiträge
z. B. traurig, ohne dabei zu glauben, nach außen trotzdem cool und fröhlich tun zu müssen. Oder geil, ohne nach außen anständig wirken zu müssen. Oder ärgerlich, ohne nach außen auf freundlich zu machen ...

Ich antworte mal nur darauf, und lasse den zweiten Teil weg, Du hast Recht, das ist spirituell!?
Für mich ist es im Moment untrennbar, wie gesagt, das andere ist Arbeit am Traum, aber mir ist die Unmöglichkeit bewusst das in diesem Forum zu besprechen, damit gehe ich lieber nicht in den Joy. (Nur soviel, können Tote sterben? Kann man Leichen töten? Das aber gern an anderer Stelle)

So- mein Ego hat Gefühle. Es ist zum Beispiel eifersüchtig. Nun kann ich hingehen und sagen "DU! ich bin traurig, wütend und Du verursachst mir das "schlechte" Gefühl!" Im abgemilderten Fall kann ich sage, ich bin traurig, das hat zwar mit Dir zu tun, aber auch nicht, sondern mit mir... Wie immer auch, ich bewirke etwas im anderen. Erstens glaube ich, das die zweite Haltung die bessere ist, auch wenn ich mir dabei die Wut verkneifen muss-> was kann der andere denn für meine Reaktion? Hat er sie verursacht? Oder?
Und wenn Du meinst ja, dann frage ich Dich, wirklich?
Oder löst er nur etwas aus in mir, nur dadurch, das er so ist wie er ist?

Letztlich frage ich mich, kann ich überhaupt irgendetwas draußen verändern?
Ich kann das nicht sehen.
Trifft es mich, betrifft es mich und hat soweit ich sehen kann immer mit mir ganz allein zu tun.
Und die Frage die ich mir stelle ist, darf ich mich ungeklärt und ungefiltert zumuten? Ja! Aber *ggg* die Klärung erwarten darf ich nicht, die Verantwortung abgeben darf ich nicht.
Und darum geht es doch in Deiner Geschichte, oder? Um Verantwortlichkeit die hin und her geschoben wird zwischen Menschen.
Kann ich Dir so den Unterschied deutlich machen?
So sein wie man ist ja, aber bitte nicht unverantwortlich, nicht übergreifend...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
So- mein Ego hat Gefühle. Es ist zum Beispiel eifersüchtig. Nun kann ich hingehen und sagen "DU! ich bin traurig, wütend und Du verursachst mir das "schlechte" Gefühl!" Im abgemilderten Fall kann ich sage, ich bin traurig, das hat zwar mit Dir zu tun, aber auch nicht, sondern mit mir...

Beide Reaktionen wären ja schon ein Fortschritt ...

Viele, vermutlich die meisten, würden nicht mal das Gefühl der Trauer spüren, sondern nur die z. B. daraus resultierende Wut - und eher so reagieren: "Ich bin wütend, mir geht es schlecht, und du bist schuld daran!"

Die aus meiner Sicht noch bessere Reaktion wäre zu begreifen, dass der andere zwar etwas in mir ausgelöst hat, aber dass er nicht schuld daran ist, dass ich bei mir, in mir bleiben sollte und mal nachschauen, was er da berührt und aufgewühlt hat. Doch so würden weder Frau oder Herr Baumann reagieren noch viele der User hier im JC. Wie gesagt - die meisten würden dem anderen die Schuld dafür geben, dass es ihnen schlecht geht.

Dabei kann der andere nichts dafür, er war eben der Auslöser. Und das ist gut so, das gibt mir die Chance, etwas in mir zu beleuchten und vielleicht sogar zu klären und in Ordnung zu bringen.

Wenn die Geschichte (die ja auf einem real so stattgefundenen Gespräch beruht und keine Erfindung ist) nur einigen wenigen das deutlich macht, was da nach meiner Meinung schief läuft, hat sie schon etwas sehr Wertvolles bewirkt. Da sind spirituelle Aspekte nach meinem Dafürhalten nun wirklich erstmal (!) völlig unwichtig ...

(Der Antaghar)
@ morigane
das die zweite Haltung die bessere ist, auch wenn ich mir dabei die Wut verkneifen muss-> was kann der andere denn für meine Reaktion? Hat er sie verursacht?

Wenn ein anderer in uns starke Gefühle auslöst, ist die Frage angebracht, wieso, was spiegelt er.
Löst er Eifersucht aus, stimmt etwas mit dem Selbstwertgefühl nicht, meist gepaart mit Verlustangst. Die Wut ist also nur die "Maske" für Angst. In einer vertrauensvollen Beziehung kann man diese Angst zugeben - und erfährt womöglich die Wertschätzung, die man braucht. Wenn der andere das nicht kann, nimmt man es ihm übel.
Den eigenen Wert allein zu erkennen, macht wesentlich mehr Arbeit.
Es ist leichter sich lieben zu lassen, als sich selbst zu lieben.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ tangocleo
Den eigenen Wert allein zu erkennen, macht wesentlich mehr Arbeit.
Es ist leichter sich lieben zu lassen, als sich selbst zu lieben.

So ist es! Für diese Sätze hast Du einen Orden verdient!

Ich würde gerne noch einen weiteren anhängen: Es ist leichter, sich lieben zu lassen, als sich selbst zu lieben und als überhaupt zu lieben.

(Der Antaghar)
@***ve

Soll übrigens nix gegen Dio oder Antha sein. Die Beiträge sind top!

Ich glaube nur, dass wir ( in Bewusstsein und Diskussion ) endlich mal ein Schrittchen weiter gehen sollten!

*bussi*

"Masken, Masken, dass man Eros blende...."



@*******hatz

deine Geschichte gefällt mir außerordentlich gut. und du siehst, Tangogrosso....die Diskussion kommt in Gang und endlich auch Dialoge...

@**le

echte Gespräche und Außeinandersetzungen...echt das Leben hier! Toll.



*zwinker*
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Den eigenen Wert allein zu erkennen, macht wesentlich mehr Arbeit.
Es ist leichter sich lieben zu lassen, als sich selbst zu lieben.

Leider ist es unmöglich sich lieben zu lassen. Sonst wäre ja alles in Butter.
Aber liebt man sich selber nicht, und ich finde wichtiger als seinen Wert zu erkennen ist, ausgesöhnt zu sein mit all dem, was ich unwert an mir finde (oder so beurteile), glaubt man niemandem geliebt zu werden.
Die Quelle in sich finden... damit ist jeder allein. Und letztlich vielleicht macht auch dieses All-ein -sein zu erkennen, zu wissen, zu leben, uns zu Liebenden...

aber nun ->
*undwech*
bevor es wieder zu "spirituell" wird.
Morigane, ich teile Antaghars Orden mit dir!! *bravo*
@*****ane

Die Quelle in sich finden... damit ist jeder allein. Und letztlich vielleicht macht auch dieses All-ein -sein zu erkennen, zu wissen, zu leben, uns zu Liebenden...

Liebes,
da bin ich nicht ganz deiner Meinung.
Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mensch viele, viele Gegenüber braucht, um sich selbst zu erkennen und lieben zu können. "Selbstfindung", "Selbsterkenntnis" - nein, das gibt es für mich nicht.
Lächle ein Kind an und es lächelt zurück. Sei griessgrämig ihm gegenüber und es reagiert auch - und zwar ganzheitlich.

Diejenigen, die die Perlen in uns wahrnehmen, helfen uns, in uns die Quellen zu finden und diese Samen wachsen zu lassen.
Ich sage: Ohne DU kein ICH....das beginnt schon an der Mutterbrust. Der Mensch überlebt ohne das DU einfach nicht.
Müssen wir dann nicht lernen, uns auf das DU einzulassen?

Bin ich mit meiner Meinung alleine?
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