Was soll ich sagen?
Was soll ich sagen?Wäre ich nicht in diesem Erotikforum, wüsste ich wohl nicht einmal mehr, was das Wort Sex bedeutet. Zumindest die ein oder andere Geschichte weckt noch mehr oder minder lebendige Erinnerungen an längst vergangene Genüsse.
Ab und an, meist an schönen freien Tagen, am Tisch irgendeines Strassencafes, wenn der Reststress, den ich meist mit mir herumschleppe, sich aus unerfindlichen Gründen für Augenblicke in einen Winkel zurückgezogen hat, kann es vorkommen, dass ich bemerke, wie mein Blick beginnt, lüstern zu werden. Registriere erstaunt, wie er sich an vorübergehende Lippen, wogende Berge, strahlende Augen, laaange Beine, zierliche Näslein anheftet und immer erst im allerletzten Moment den Absprung zum nächsten Leckerbissen schafft.
Dann ist der ewige Schachtelsatz in meinem Kopf schlagartig weg.
Ich bin Auge. Ich bin Haut. Ich bin Hose.
Ich bin.
Was soll ich sagen?
So langsam beunruhigt mich das schon.
Nicht, dass es keine Gelegenheiten für erotische Abenteuer gäbe. Doch scheint es mir, als ob selbst bei noch so verführerisch dargebotenen Früchten ein erschreckendes Preisschild hängt. Und so fällt die aufkommende Lust schneller als sie die Schwellkörper aufgepumpt, wieder jämmerlich in sich zusammen. Manches mal hab ich in der Vergangenheit den Blick auf das Preisschild vermieden. Dann folgten einige Tage oder Wochen voller köstlichste Wonnen. Bis.
Ja, bis das Preisschild sich dann doch vorgedrängt hatte und uns den Spaß verdarb. Nachhaltig.
Und nun sehe ich seit geraumer Zeit nur noch Preisschildchen an mir vorüberziehen.
Selbst Sonderangebote können mich nicht locken. Nach all den Gammelfleischskandalen ist da ja auch kein Wunder! Doch seltsamerweise mangelt es an Geschenken nicht. Auch wunderbarste weibliche Geschöpfe schenken mir nebst interessantesten Männern tiefe Einblicke ins Dekolletee ihrer Seele.
Da tun sich wunder schönste Welten auf. Zum Niederknien. Begeisternd!
Es fehlte bisher nur da Schildchen:“Nur für Olaf!“
Was soll ich sagen?
Das mit den Preisschildchen ist schon in Ordnung. Daran kann ich erkennen, dass ich in der falschen Abteilung bin. Liebe gibt es nicht im Kaufhaus. Also. Sobald ein virtuelles Schildchen auftaucht – Finger weglassen! Es gibt Löcher auf meinem Weg, in die ich nicht mehr stolpern muss.
Allerdings könnte ich einmal nach schauen, wie oft ich mich schon als Geschenk verpackt habe.
Wie viele Schichten von glänzendem Geschenkpapier und Rüschchenband schon den Blick auf meine Schönheit und Lust verbauen. Das scheint mir mittlerweile schon ein vielfach verschachteltes Labyrinth zu sein, das mich da umgibt. Ein schier unmögliches Unterfangen, an mich leckeres Kerlchen überhaupt dran zukommen.
Verflixt.!Da hab ich mich mit der Manie, meine Haut recht teuer zu verkaufen, ins Abseits manövriert. Statt Geschenk – unbezahlbar! Da kann ich nur hoffen, dass ich unter meiner Verpackung noch nicht über dem Datum oder angegammelt bin.
Da ich nun schon einmal angefangen habe auszupacken, mach ich damit weiter. Ich bin selbst gespannt, was da zum Vorschein kommt.
So wie ich mich kenne – immer noch ein recht appetitlich Bürschchen.
Sag ich mal!