Gerettet!

Therapeutisches Schreiben darf sicher auch gereimt sein, oder?



Ich fühle mich leer, hab alles gegeben,
jetzt ist die Substanz aus mir gesaugt,
mein ruhiges Sein, auch prasselndes Leben,
gelöscht und alles ist ausgelaugt.

Ich wollte nur schwimmen im lustvollen Wasser,
ganz ohne ein Netz und Sicherungsseil,
doch wird meine Haut schon immer blasser,
nach unten zieht ein schwarzer Keil.

Den Kräften kann ich nicht widerstehen,
mein Hilferuf schwächelt im klaren Nass,
so werde ich weiter untergehen
und denke ein letztes Mal „für was“?

Doch wirbelt ein Motor luftige Blasen
ganz plötzlich direkt in meiner Näh‘
ein Rettungsring hilft mir aus düsteren Phasen,
umfasse ihn fest in stürmischer See.

Schon bin ich fast oben, seh’ schon die Sonne,
zwei Arme greifen stark nach mir,
ach wird es mir leicht, es winkt warme Wonne,
und Lebensgeister öffnen die Tür.

Auf hölzernen Planken, dem schwankendem Deck
da ruhe ich sehr geborgen aus,
manchmal ist im Denken ein heilsamer Schreck
wegweisend und führt zum innern Zuhaus‘.