Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Frankreich
1018 Mitglieder
zur Gruppe
Eroluna
3635 Mitglieder
zum Thema
Träume - ich bin verwirrt - Frage in die Runde30
An euch und bitte um Antworten - gerne auch professioneller Art, je…
zum Thema
Sind Träume manchmal wirklich Wegweiser des Lebens?28
Folgendes ist mir erneut passiert... : Ich habe letzte Woche wieder…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Träume ich ?

Träume ich ?
...[auf Wunsch der Autorin gelöscht]..

Tom
*****e_M Frau
8.518 Beiträge
@Zigeunerin
Es war ein Sog, zog mich als Leserin mitten in die Geschichte, nahm mich gefangen, hat mich berührt - und dabei wollte ich doch nur mal so nebenbei schaun wer hier wie und wo was Neues geschrieben hat.....

Lediglich beim Übergang der Gedanken des Mannes zur Erzählweise aus der Sicht der Frau, stutzte ich kurz bis der Perspektivenwechsel klar war

Danke! Großes Kino!

LG, Odette
erst einmal "herzlich Willkommen!"
Ev, schön, dass du dich für unsere Gruppe entschieden hast und ich bin sicher, du wirst dich hier wohlfühlen.
Ich bin sicher, du träumst nicht. So einfühlsam und sinnlich kann nur eine erfahrene Frau sein, die niemals den Anspruch auf das Leben und die Sinnlichkeit aufgeben wird.
Danke für deine so mitnehmende Geschichte. Es wird manchem Mann wieder den Mut geben, nicht gleich aufzugeben...

Phil
Danke Odette2006 und machiavelli
Es tut gut, aus erfahrenem Mund solch ein Lob zu bekommen.
Ich glaube man/frau merkt, dass ich es mit Herzblut geschrieben habe.
Ev
Herzlich willkommen bei uns Schreiberlingen!
Da hast Du ja gleich einen tollen Einstand hingelegt!
Auch ich war völlig absorbiert von Deiner Geschichte.
brav *top* *bravo*laf
Liebe Zigeunerin, auch mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen - nicht nur das Herzblut macht die Geschichte gut, auch dein Gefühl für Spannungsaufbau und "Inszenierung".
*top*
… ich bin aufgewacht !
Es ist Januar, draußen rieseln die weißen Flocken vom Himmel. Stille ringsherum, jeder
Ton wird verschluckt. Dicker Schnee liegt auf den Bäumen und Sträuchern. Eine weiße Welt, die alles Schmutzige bedeckt. Eine Landschaft, die das Herz beglücken könnte….

Ein Mann steht am Fenster, sieht es und sieht es doch nicht. Vor seinen Augen spielen sich die letzten Wochen wie ein Film ab. Seine Arbeit in Polen dann in China und in der Schweiz. Sein Rückflug, der Stress dieser Wochen. Dann das Wiedersehen mit seinem Engel und der Weihnachtsurlaub mit der ganzen Familie. Seine Strandwanderungen mit dem Hund …… Der Heilige Abend und dann die Aussprache mit seiner Frau.

Er dreht sich um und setzt sich an seinen Schreibtisch. Im ganzen Haus ist es still, kein Laut ist zu hören, alles schläft, auch der Hund in seinem Korb. Er öffnet eine Schublade um eine DVD zu entnehmen. Auf ihr liegt ein Schlüssel, der Schlüssel zu ihrer Wohnung. Gedankenverloren spielt er mit dem Schlüssel. Er wird ihn später in die Seitentasche seines Autos legen, dort wird ihn niemand finden. Und er glaubt, dann alles vergessen zu können, nicht mehr erinnert zu werden. So nimmt er die DVD und schiebt sie in seinen Rechner, nur jetzt nicht mehr denken müssen, sich nur noch ablenken. Schlaf ist im Moment ein Fremdwort geworden. Als er vorhin aufwachte hatte er einen solchen Hammer gehabt weil er von ihr geträumt und irre geil wurde. Er war froh gewesen, dass seine Frau es nicht sah, denkt sie doch immer noch, dass er impotent ist. Welche Szene würde sie ihm machen, wenn sie wüsste ………
Jetzt schaut er auf den Bildschirm und nimmt doch Nichts wahr. Seine Gedanken lassen ihn nicht zur Ruhe kommen.

Ist meine Entscheidung richtig gewesen? Ja, ja und noch einmal ja. Ich darf meinen Engel nicht unglücklich machen. Es geht nicht anders.
Welche Freude war es jedes Mal, wenn wir uns sahen, spürten, schmeckten. Süß wie Honig schmeckte sie, und ich schlürfte sie so gerne aus. Sie war die erste Frau, der ich dadurch einen Orgasmus bescheren konnte. Sie hat mir gezeigt was Liebe bedeutet, hat mich lieben gelehrt. Bei ihr hatte ich die Erfüllung gefunden, das war nicht nur der reine Sex, nein es war der Himmel auf Erden. Welche Kraft hat mir mein Engel jedes Mal gegeben. Selbst als ich im Ausland war konnte ich ihre Gedanken spüren. Ich merkte es jedes Mal, wenn sie an mich dachte. Dieses Gefühl lässt sich nicht beschreiben, es würde sowieso niemand glauben und verstehen. Wer versteht mich überhaupt? Ob mein Engel mich versteht? Ich kann es nur hoffen.

Sie war es doch, die mich lehrte wieder zu beten. Als kleines Kind hatte ich es getan, aber dann? Ich war doch erwachsen, da macht man so etwas nicht mehr. Aber durch sie merkte ich, es ist jemand da, mit dem ich reden kann, der mir hilft. Merkte durch sie, dass ich einen Schutzengel habe.

> Bitte mein lieber Engel, gib mir Kraft. Ich möchte doch meinem Engel nicht wehtun, ich möchte nicht, dass sie leidet, bitte. Hilf ihr, dass sie meine Entscheidung versteht, gib ihr Kraft, lass sie wieder glücklich sein, egal mit wem, bitte <

Jetzt fange ich auch schon an zu weinen. Ich muss aufhören, ich sollte, ja …., was eigentlich? Ich weiß es nicht. Morgen geht die Arbeit in der Firma wieder los, gut, da kann ich mich reinknien, Überstunden machen. Nur gut, dass mir meine Arbeit Freude macht, mein Hobby ist. Verdammt, wo ist mein Taschentuch? Ich heule hier wie eine alte Memme, wie gut, dass es niemand sieht…….

Nun ist der Urlaub auch schon wieder vorbei. Ob mein Engel ein schönes Fest hatte?
Sie wollte ja auch wegfahren. Weihnachten mit der Tochter und den Jungen verbringen, von dort hatte sie mir eine MMS mit einer Winterlandschaft geschickt. Ja, bei ihr war Schnee, bei mir Wasser und Wind. Schön war es am Strand mit dem Hund. Er verstand mich, ihm brauchte ich nichts erzählen, er legte einfach seinen Kopf auf meinen Schoß als ich auf dem Stein saß. Wie schwer war es mir geworden die Realität zu sehen. Es gab keine Zukunft mit meinem Engel.

Und dann die Aussprache mit meiner Angetrauten. Wie wir am Strand spazieren gingen, und ich nicht wusste, wie soll ich es ihr sagen. Als ich es ihr dann erzählte, dass ich eine andere Frau lieben würde, da schaute sie mich nur fassungslos an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber dann sagte ich ihr, wie sehr ich diese Frau in mein Herz geschlossen habe, und ich mich trotzdem entschlossen, bei ihr und der Familie zu bleiben. Ich hätte nicht gedacht, dass sie weinen würde, aber sie tat es. Wollte wissen, was sie denn falsch gemacht hat.
> Kann man überhaupt etwas falsch machen wenn man sich auseinander gelebt hat? < Auf jeden Fall will sie sich jetzt mehr um mich kümmern. Trotzdem wird sie meinen Engel nicht aus meinem Herzen vertreiben können. Den größten Schock bekam sie, als sie nach Namen und Alter fragte. Als ich sagte 75 Jahre, und ihren Vornamen nannte, rannte sie ins Haus.

Nein, es gibt keine Zukunft mit meinem Engel.
Das könnte ich ihr nicht antun. Ich weiß doch gar nicht, wie lange ich noch in der Lage bin arbeiten zu gehen oder zu laufen. Wie ist es, wenn ich später im Rollstuhl sitze oder mein Gedächtnis mich total im Stich lässt? Ich merke ja jetzt schon wie schwer es mir fällt mich zu konzentrieren. Würde ich mich für sie entscheiden, dann bürde ich ihr etwas auf, und ob sie das schaffen würde? Sie würde, da bin ich mir sicher, sofort und zu allem JA sagen. Aber ICH muss hier die Entscheidung treffen, NUR mein Kopf- und nicht mein Bauchgehirn. Egal wie schwer es mir auch fällt.

Diese Frau, meine Frau, meinen Engel habe ich so in mein Herz geschlossen, da kann niemand anderes mehr hinein, nie mehr. Hatte sie mir doch gezeigt was es heißt zu lieben. Wie glücklich waren wir, wir konnten die Zeit vergessen, uns ganz dem Anderen hingeben, fallen lassen. Wir vertrauten uns, hatten keine Angst missbraucht zu werden.
Und wie schön war es jedes Mal gewesen. Der Himmel war uns nahe wenn ich sie beglücken konnte. Und sie genoss es, so wie auch ich ihre Zärtlichkeiten ihre Massagen und ihre Küsse nicht vergessen kann. Ich bin unendlich dankbar diese Zeit mir ihr verbracht und erlebt zu haben. Wer erlebt schon solch eine Liebe.

Wie neugeboren fuhr ich nach jedem Treffen wieder hierher, zu meinem alten Zuhause. Und doch merkte hier niemand, außer meiner Tochter, eine Veränderung bei mir. Lediglich auf der Arbeit stellten die Kollegen fest, dass ich jetzt viel fröhlicher sei, viel öfter lachen würde. Selbst meine Chefin fragte einmal, was mit mir sei, ich hätte immer so ein leichtes Lächeln im Gesicht. Nun, dieses Lächeln wird sie in Zukunft nicht mehr sehen. Denn ich habe mich für meine Familie entschieden.

Wie gut, dass ich wenigstens mit meiner Tochter über diese Dinge sprechen kann. Trotz ihrer jungen Jahre ist sie schon sehr reif, ich glaube auch durch meine Krankheit. Sie sorgt sich sehr um mich, und das tut mir auch gut. Ich glaube sie hat Angst um mich, ….. schon möglich. Auf jeden Fall versteht sie mich, allerdings nicht, dass ich mich für die Familie entschieden habe, und nicht für die Liebe. Aber ich weiß, es ist besser.

Und meiner geliebten Frau, meiner Liebsten, meinem Engel muss ich nun Kummer machen. Muss sie enttäuschen, die, die mir am nächsten steht. Mir zerreißt es das Herz wenn ich daran denke, weiß ich doch wie sie reagieren wird. Wir haben inzwischen solch eine innige Verbindung, die kann ein Außenstehender sehr schwer begreifen, wir zwei haben damit kein Problem. Unsere Liebe ist sehr, sehr tief verwurzelt und findet nicht nur auf der geselligen, körperlichen Ebene statt. Unsere Liebe ist sehr viel mehr, ich glaube eine Liebe wir die unsere erfahren nicht viele Menschen. Ich denke man muss bereit dazu sein und wirklich eine tiefe innere Liebe spüren können. Wir zwei können das, wir haben die höchste Stufe der Liebe erfahren zu der Menschen fähig sind.

Mir bleibt nur die Hoffnung, nein es ist die Gewissheit, wir werden im nächsten Leben bestimmt Mann und Frau sein und heiraten. Es kann nicht alles nur einmal gewesen sein. So kann ich wenigstens ein Licht am Ende des Tunnels sehen, einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Was machen die denn da in dem Film, oh nein, jetzt keine Liebesszenen, das halte ich nicht aus. Aus, raus mit der DVD, …… nein ich hole mir jetzt ein Glas Wasser und lege mich für die letzte halbe Stunde aufs Sofa. ………

Aber ich muss ihr noch einmal schreiben. ….. Nein, ich werde ihr nicht mehr schreiben oder sie anrufen. Nein, es geht nicht, es muss sein. ….. Doch, es muss gehen, ich muss ihr meine Entscheidung mitteilen. Sie wartet darauf, ich hatte es ihr versprochen.

Aber danach muss ich alles löschen, alle Bilder, Briefe, Telefonnummern………..

So …… jetzt nur noch einmal, …….. eine letzte Mail an sie und dann alles löschen:

Hallo mein Ein und Alles, mein Engel, meine geliebte Frau

Ich glaube die Engel haben mir den richtigen Weg aufgezeigt.
Im nächsten Leben wird alles anders aber in diesem Leben sind die Weichen glaube ich gestellt.
Ich habe mich nun entschieden meiner Frau und meiner Familie treu zu bleiben.
Ich weiß, wenn ich Dich wiedersehen würde, würde ich wieder "umfallen".
Ich danke Dir für alles was Du für mich getan hast und für alles was Du mir gesagt hast.
Du hast mir das Leben neu gezeigt.
Du hast mir gezeigt was Liebe ist und dafür danke ich Dir aus vollem Herzen.
Mein Liebes, ich denk oft an Dich und sehne mich so nach Dir, aber es geht nicht.
Dein Dich immer liebender Mann

Schneelandschaft
.... Fortsetzung
Die Frau kann nicht einschlafen, sondern wälzte sich von einer Seite auf die andere. Dabei ist sie erst um Mitternacht ins Bett gegangen. Inzwischen ist es 03:00 Uhr und jetzt steht sie auf und geht auf den Balkon. Sie hatte versuchte zu lesen, konnte sich aber nicht konzentrieren, stand wieder auf. Sie brauchte frische Luft.
Es hat aufgehört zu schneien. Der Schnee bedeckt die Büsche in den Blumenkästen, den Tisch, die Sessel. Die Weihnachtsbeleuchtung verzaubert alles, es sieht aus wie in einem Märchen. Sie sieht es, schaut hinauf in den Himmel und zum Mond, der durch die Wolken scheint. Sie sieht es und ihre Gedanken gehen zurück.

Wie oft haben wir hier zusammen gesessen. Wie es dir wohl jetzt geht? Warum willst du dich entscheiden? Wir lieben uns doch auch so, wir müssen nicht zusammen ziehen. Welche Konsequenzen hätte das alles. Du möchtest deine Familie verlassen, dabei brauchst du sie so sehr. Nein, das darf nicht sein. Du würdest vielleicht sogar deine Arbeit verlieren, bloß nicht. Du hast doch dein ganzes Leben noch vor dir, du kannst dich doch nicht an mich, einer alten Frau binden. Deine Tochter weiß zwar von unserer Liebe, meine Kinder wissen es auch, aber trotzdem. Ich kenne deine Tochter nicht und meine Kinder kennen auch nur dein Bild. Bitte mein Liebster entscheide dich nicht für mich.

Weihnachten bist du nun mit der ganzen Familie an die Nordsee gefahren. Du brauchst diese Einsamkeit dort, die Strandspaziergänge mit deinem Hund, und dir den Wind durch die Haare fegen lassen.

> Mein lieber Engel, bitte hilft ihm, dass er eine richtige Entscheidung fällt. Er darf seine Familie nicht verlassen. <

Aber hast du die Kraft, mich dann trotzdem zu sehen, zu mir zu kommen und mich zu lieben? Wird es dir nicht zu schwer fallen? Wirst du dich nicht damit quälen? Nein, du darfst auf mich keine Rücksicht nehmen. Ich will nicht, dass du dich quälst.

Wie du wohl das Fest verbracht hast? Ich hatte dir eine MMS mit einem Bild der verschneiten Heide geschickt, aber du hast nicht geantwortet. Ob du es bekommen hast?
Es hatte wehgetan, keine Nachricht von dir zum Fest zu bekommen. Und so wusste ich plötzlich, es ist zu Ende. Weinend bin ich dann in der Heide herum gelaufen, ich dachte, ich schaffe es nicht.

Ich breite meine Arme aus,
und schaue hinauf in den Himmel.
Ihr Engel helft aus dem Tal heraus,
heraus aus dem Weltengetümmel.

Ihr kennt den Grund, wisst was ich verlor,
was in meinem Herzen geborgen war.
Lasst mich neu leben, noch scheu ich davor,
wird die Zukunft wirklich hell und klar?

Kann ich wieder Vertrauen lernen,
kann ich mich wieder geborgen fühlen,
ohne im Herzen missbraucht zu werden,
ohne Angst, man will nur mit mir spielen?


Nein, anrufen werde ich nicht, wer weiß warum du dich nicht bei mir meldet. Ich glaube du hast dich für die Familie entschieden. Das wäre gut, aber trotzdem könntest du es mir mitteilen. Du bist doch schon drei Tage zu Hause und morgen fängt deine Arbeit wieder an. Mein Herz tut mir so weh, ich habe ein ganz komisches Gefühl.

> Bitte mein Engel, ich möchte eine Nachricht von ihm bekommen. <

Die Frau geht hinein, setzt sich in den Sessel und nimmt abermals das Buch in die Hand. Dann steht sie wieder auf und legt eine CD in den Recorder.

Wie oft haben wir hier gesessen und diese Musik gehört. Ich weiß noch, wie ich dich einmal überrascht habe, als ich sagte wir wollen heute mal einen ägyptischen Abend machen. Du wusstest nicht was ich meinte, aber ich sagte nur: lass es einfach auf dich zukommen. Welch ein wunderbarer Tag war das. Erst der Spaziergang an der Ruhr, danach den Besuch bei meiner Freundin Ruth. Nach Hause gekommen, hatte ich schon alles vorbereitet. Du stauntest über die Tischdeko, aber es sollte ja auch alles passen. Dann machtest du es dir auf dem Sofa gemütlich, während ich in der Küche schnell die restlichen Dinge erledigte. Nein, helfen lassen wollte ich mir nicht. Es sollte ja eine Überraschung werden. Und die war es dann auch. Du kanntest die Speisen nicht, doch es schmeckte auch dir gut, du meintest sogar: ganz phantastisch.

Dabei war es schnell gemacht, alles Sachen die ich gut vorbereiten konnte. Die Tomatensuppe mit Ingwer, Feta und Knoblauch, die gebratenen Auberginen mit Knoblauchsoße und Petersilie; die gebratenen Zucchini in Joghurtsoße und Minze und das Hähnchen zu dem Nussreis mit dem Hack, den Pistazien, Pinienkernen, Erbsen und den anderen Gewürzen. Dann der Nachtisch „Umm Ali“, bei dem du meintest er würde sehr lecker und süß schmecken, aber ich wäre süßer im Geschmack. Der Höhepunkt dieses Abends dann mein Tanz für dich. Damit hattest du nun absolut nicht gerechnet. Wie deine Augen strahlten, als du mich tanzen sahst, wie ein Ertrinkender rissest du mich danach in deine Arme. Das war mein Geschenk für dich, bevor du in den Urlaub fuhrst und ich zu meiner Tochter.

Ja, schön war es damals, ich konnte mich dir ganz hingeben, mich fallen lassen, und einen Höhepunkt nach dem anderen erleben. Ich weiß nicht wie du das angestellt hast, aber du konnte das. Ich sehe dich vor mir, welch ein wunderschöner Körper. Da konnte ich doch nicht anders als mich vor dich hinknien um deine Männlichkeit zu liebkosen. Ja, du hast es auch genossen, genau wie ich. Und deine Sahne schmeckte ebenso so süß wie der Nachtisch. Vier Wochen ist das jetzt her. Vier lange Wochen und ich weiß jetzt, merke es, ich werde dich nie mehr wiedersehen. Ich fühle es. Spätestens morgen werde ich eine Mail von dir bekommen oder du wirst mich anrufen.

Damals, als du im Ausland warst, da hatte ich auch nur wenige Mails bekommen, aber es war anders. Ich fühlte, wenn du an mich dachtest, und betete um Kraft für dich. Ich hoffe, dass es dir noch recht lange gut geht. Deine Krankheit nur ganz langsam voran schreitet. Ach, ich wünschte, ich könnte dir mein Leben schenken. Komisch, jetzt auf einmal ist es wie verhext. Von Willi bekam ich gestern Post und er schrieb mir, dass er jetzt das Ergebnis der Untersuchungen bekommen hat, er hätte Parkinson. Das ist dann schon der zweite Fall in kurzer Zeit den ich kenne. Für Willi ist es sicherlich schlimm, er hat keine Familie, aber dafür ist er schon wesentlich älter, auch lebt er seit Jahren in einem Heim, und er ist keine 43 Jahre alt. Ach mein Liebster, wenn ich nur wüsste wie es dir geht. Oder hast du einen neuen Schub bekommen? Hoffentlich nicht.

Die Frau steht wieder auf, schaltet den Recorder aus und geht ins Schlafzimmer, zieht den Morgenmantel aus. Sie geht ins Bad, und betrachtet sich im Spiegel.

Wie du meinen Bauchnabelpiercing bewundert hast. Du wirst es nie mehr sehen, dass weiß ich jetzt, ……… ich spüre es. Ich könnte nur noch weinen, aber nein, es würde doch auch nichts bringen. Diese Tränen, eigentlich sollte ich mich ausweinen, dann geht es mir hinterher sicherlich besser. Blöde Tränen, laufen einfach von alleine, warum kann ich mich nicht beherrschen? Wie gut, dass du mein Liebster nichts davon weißt. Ich gehe jetzt wieder ins Bett, jetzt müsste es mit dem Schlaf doch klappen, ich bin hundemüde.

Mein Liebster

Ich liege im Bett und denke an dich
Gedanken geh’n auf die Reise zu dir,
Im Zimmer ist es dunkel um mich,
Denn du bist dort und nicht bei mir.

Und plötzlich scheint der Mond ins Zimmer,
Beleuchtet an der Wand Dein Bild,
Seh’ morgens und des abends immer
Dich an, --- und meine Sehnsucht ist gestillt!

Ich träum’ mich oft in Deine Arme,
Spür’ Hände, die so zärtlich sind,
Schmeck’ deine Küsse, oh ihr Engel erbarmt’
Euch, - dass wir glücklich sind.

Wie sind getrennt und doch vereint,
Wir spüren wie es in uns brennt,
Wir sind verbunden wie es scheint,
Es darf nichts geben das uns trennt.

So hebe ich nun meine Hände
Erbitte Kraft auf unserm Weg,
Wir möchten bis zum Lebensende
Zusammen bleiben, wenn es geht.

Bin Dankbar dafür dass wir leben,
Wir immer an den Andern denken,
Und diese Liebe nun erleben.
Könnt’ ich Dir doch mein Leben schenken

Als die Frau um 07:00 Uhr aufsteht, findet sie seine Mail in ihrem Postfach vor.
Sie hatte ihre Liebe, ihre ganze Kraft ihrem Liebsten gegeben.
Nun hat sie keine Tränen mehr, doch in ihrem Herzen bleibt die Liebe zu ihrem Liebsten.

Meine Tränen sind versiegt,
geblieben sind keine Träume.
Ich habe meine Erwartung besiegt,
geblieben sind leere Räume.

Ich könnte sie mit Hoffnung füllen,
wie wird es sein im nächsten Jahr,
und meine Sehnsucht damit stillen,
doch es ist vorbei was einmal war.

Aber so schnell kann man Nichts überwinden,
alles braucht Kraft und alles braucht Zeit.
Am Horizont das Licht wieder zu finden
dauert hoffentlich keine Ewigkeit.

Ich träumte von einem Leben zu zweit,
nach 40 Jahren durfte ich noch einmal „lieben“,
doch die Realität war unendlich weit.
Und wo ist nun mein Traum geblieben?

Wo ist meine Hoffnung geblieben?
Ich habe keine Gefühle mehr.
Kann ich überhaupt noch einmal „lieben“?
Mir ist so kalt, mein Herz so schwer.

Ich war auf dem Gipfel und schaute glücklich hinab
Doch wie schnell rutschte ich runter, fast bis ins Grab.
Unten angekommen war mein Herz so schwer,
ich wurde innerlich so kalt und so leer.

Ich habe geliebt, gelitten, war glücklich,
ich habe versucht ein Engel zu sein.
Erzog meine Kinder streng unerbittlich,
sie sind in der Welt, nun bin ich allein.

So muss es sein am Lebens Ende.
Ich schaue zurück was einmal war.
Geb’ meine Seele zurück in die Hände,
zu IHM, der immer sein wird, und immer war.

Winterbalkon
ein sehr realistisches und tieftrauriges Ende - aber offensichtlich sind ja beide in der Lage, die Kostbarkeit des Geschenks zu sehen und nicht nur den Verlust - das ist wohl der beste Weg!
Das stimmt .....
beide behalten ihre "Liebe" im Herzen, und das ist auch die Kraft, die beide weiterleben lässt.

Das Leben ist eben nicht immer das, was wir uns wünschen.
Wie müssen lernen:
Augenblicke bewusst zu erleben und zu genießen.

Dann ist das Leben auch lebenswert.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.