Thriller-Auszug
Hallo,ich habe einen Thriller geschrieben, der aber noch nicht fertig ist und sowohl noch verfeinert als auch überarbeitet werden muss. Der Übersichtlichkeit wegen habe ich den Auszug in Abschnitte unterteilt.
Hier nun ein kleiner Auszug ungefähr aus der Mitte der Geschichte:
Central Park New York, New York City kurz vor 22 Uhr
Obwohl es schon spät am Abend war, konnte Steffen nicht klagen, denn die Temperatur hatte eine angenehme Wärme aber spürte dennoch ein wenig Beklommenheit. Zu dieser Zeit sollte man sich normalerweise nicht mehr hier aufhalten, weil dann Kriminelle, Penner und Drogensüchtige aus ihren dunklen Ecken kamen und Teile des Parks bevölkerten. Steffen hatte es sich auf einer Bank gegenüber dem Brunnen gemütlich gemacht und wartete geduldig auf diesen Typen, von dem er das Geld für sein Schweigen erhalten sollte.
Die vergangenen Stunden hatte er den Park ein halbes Dutzend Mal durchfahren um die Zeit irgendwie vorbei ziehen zu lassen. Jetzt war es zwei Minuten vor zehn Uhr abends und konnte noch Niemanden ausfindig machen, der der Beschreibung entsprach. Geduld gehörte nicht gerade zu seinen persönlichen Stärken sondern konnte je nach aktueller Situation schnell ungeduldig werden. Im fahlen Mondlicht wirkte der Park unheimlich. Steffen spürte wie seine Haut kribbelte und zur Gänsehaut wurde.
Ein plötzlicher Windhauch ließ ihn leicht erzittern und erblickte in diesem Moment einen großen Kerl in einem langen schwarzen Ledermantel. Er zündete sich eine Zigarette an und ließ sich auf den Rand des Brunnens nieder.
„Muss der Mann sein, der mir das Geld geben wird“, dachte er und ging langsam zu dem schwarz gekleideten Typen hinüber. Plötzlich holte der Unbekannte eine Waffe aus seiner Jacke hervor und richtete den Lauf der Glock auf Steffens Bauch während er zugleich die glühende Zigarette zu Boden warf, aufstand und austrat.
„Sind Sie Steffen Winterhagen?!“, fragte er mit bohrenden Blick und mit einem nervösen Zeigefinger am Abzug der schwarzen Handfeuerwaffe. Der Gefragte musste erst einmal tief schlucken bevor er seine Antwort formulieren konnte. „Ja, ich bin Steffen Winterhagen und bitte erschießen sie mich nicht. Ich bin nur ein Fahrradkurier.“, stotterte er mit heiserer Stimme. Der Pistolenlauf senkte sich und die Waffe verschwand in einem Halfter unter der Jacke.
„Okay, ich bin ein ganz friedlicher Zeitgenosse und habe noch keinen Menschen in irgendeiner Weise verletzt trotz meiner finsteren Erscheinung. Ich habe ihre 50.000 US-Dollar zwar nicht aber soll Ihnen mitteilen dass sie ein Postschließfach in der Central Station aufsuchen sollen.“, antwortete er und lächelte knapp. In seiner kühlen Stimme schwang ein wenig Nervosität mit.
„Sind wir in einem Agentenfilm. Hat sich James Bond irgendwo versteckt?“, scherzte Steffen beiläufig. Es herrschte sekundenlanges Schweigen aber plötzlich lachte sein unbekannter Gesprächspartner lauthals. „Nein tut mir leid, der Agent ihrer Majestät ist nicht zugegen. Doch Scherz beiseite.“ Der Kerl trat näher an ihn heran. Seine dunklen Augen strahlten etwas Unheimliches aus.
„Die Leute mit denen ich zusammenarbeite belieben nicht zu scherzen. Seien Sie auf der Hut und nehmen sie das Geld.“, erklärte er wohlwollend und drückte ihm einen abgegriffenen kleinen Schlüssel sowie einen Fetzen Papier in die Hand. „Dasselbe hat mir Cindy Rainford ebenfalls gesagt, dass ich vorsichtig sein soll und die Leute dieser geheimnisvollen Organisation gefährlich sind.“, gab Steffen zu verstehen und steckte den Schlüssel in seine Hosentasche.
„Cindy, ja, die hat es ganz dick hinter den Ohren und steckt mit denen unter einer Decke. Ich würde sogar behaupten ohne ihre tatkräftige Unterstützung in rechtlichen Dingen wäre die Organisation ganz schön auf sich alleine gestellt.“, plauderte der Mann ein wenig aus dem Nähkästchen. „Okay, danke für diese kleine aber wichtige Information“, bedankte sich Steffen und erhielt ein Lächeln als Antwort.
„Tun Sie, was sie nicht lassen können. Das Ding hier wird sie schützen.“, sprach der Typ und reichte ihm seine Pistole. Steffen nahm sie zögernd entgegen und blieb noch eine ganze Weile mit ihr in der Hand vor dem Brunnen stehen. Der finstere aber freundliche junge Mann warf im fahlen Mondlicht seinen Schatten, bevor er in der Dunkelheit verschwand. Als er wieder alleine war, schaute Steffen die Glock misstrauisch an und steckte sie schnell in die Jackentasche. Noch nie im Leben hatte er eine Waffe in der Hand gehabt aber im richtigen Moment würde er sie wohl einsetzen müssen. Er schwang sich auf sich sein Rennrad, trat in die Pedale und würde erst am kommenden Morgen das Postschließfach in der Grand Central Station aufsuchen.
(c) 2007-2009 by AK
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Ich bin auf eure Kommentare und Kritiken gespannt.
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