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Der Thriller - unbekanntes Terrain

Der Thriller - unbekanntes Terrain
Heiss her gingen die Diskussionen in dieser Woche. Wie müsste man einen Thriller schreiben, wie auf gar keinen Fall.
Worum geht es also bei einem Thriller? Ganz klar um Spannung. Gänsehaut und gierig brennende Augen, die Seite um Seite verschlingen.

Für die meisten von uns ist das eine unbekannte Schreib-Landschaft. Inspiriert von der Ankündigung von Antaghar, habe ich mich nun entschlossen einen Thread zu eröffnen, der einzig und allein einem Ziel dient.
Der Spannung!

Und damit meine ich Euch alle, meine lieben Schreiberlinge!
Zückt die Feder und die Waffen. Lasst Blut fliessen. Packt Eure innere Beretta aus oder beschreibt das Grauen der Naturgewalten.

Alles ist möglich!

Hier geht nicht darum, einen Handlungsstrang von A-Z durchzuziehen sondern darum, wie man mit Worten Spannung erzeugt.

So und damit ich hier nicht nur einfach nur rumlaber, wage ich den ersten Versuch auf diesem Gebiet.

Auf viele spannende Momente in diesem Thread.

herzlichst,
Claudia
sie kommen immer von den Schiffen
'Ich hätte es nicht tun sollen!', dieser Gedanke bohrte sich mehr und mehr in Carlas Bewusstsein.
Die Kälte der Märznacht sog sich tief in ihre Knochen, ihre Lippen waren annährend gefühllos und nur mit Konzentration gelang es ihr, die Zigarette im Mund zu behalten. Seit einer viertel Stunde hätte McCarsen hier sein sollen, doch weit um breit war nichts von ihm zu sehen. Die Docks schienen wie ausgestorben, was auch nicht weiter verwunderlich war, denn niemand hatte bei diesen Temperaturen etwas in dieser Gegend verloren. Es gelang ihr nicht zu lächeln bei dem Gedanken, dass sie Mutterseelen allein hier war und sich mit diesem Informanten treffen sollte, was in ihrer Definition einem äußerst pikanten Abenteuer gleich kam. Sie hatte es ja so gewollt. Für ihre Informationen, ihre Recherchen würde sie alles tun.
Sie beobachtete ihren Atem, wie er sich langsam in den nächtlichen Hafenlichtern auflöste, hörte das Schlagen von Metall aus weiter Ferne. Wieder schaute sie auf ihre Uhr.
'Verdammt, er hätte längst hier sein sollen!'
Sie zögerte. Sollte sie es alleine durchziehen? Vielleicht hatte der Typ, von dem McCarsen behauptete, er kenne sich aus in der Szene, den Termin ja abgesagt.
Doch da war die Neugier, die bohrende Suche nach Antworten, welche sie nicht los ließ.

'Sie kommen immer von den Schiffen', dieser Satz hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt.
Wieder und wieder drängten sich diese Bilder in ihre Erinnerung. 'Der Typ wird uns vielleicht was darüber erzählen können', hatte er gemeint.
Sie überlegte, ob McCarsen sie vielleicht in die Irre führen wollte mit diesem Tipp. Weit und breit war keine Spur von ihm.
Sie tastete nach ihrem Handy. Schwacher Empfang und der Akku war fast leer. Sie hatte es auf stumm geschaltet. Kein Anruf. Kurz überlegte sie, ob sie McCarsen anrufen sollte, als sie das Geräusch eines Motors hörte. Scheinwerferlichter glitten über die Betonmauer, erhellten für einen kurzen Moment die bizarren Graffitis. Sie hörte, wie der Motor ausgeschaltet wurde. Dann war wieder alles still. Als habe selbst die Stille den Atem angehalten, hörte Carla nur noch das Rauschen ihres Blutes in den Ohren.
Das konnte nicht McCarsen sein. Sie hatten vereinbart, dass er zu Fuß kommen würde. Schließlich besaß er nicht mal ein Auto, ganz zu schweigen davon, dass er seit Jahren keinen Führerschein mehr hatte.
Ganz in ihrer Nähe wurde eine Autotür geöffnet und kurz darauf zugeschlagen. Vielleicht waren es ja auch ein paar Jugendliche, die sich nachts hier ein paar Drogen reinziehen wollten, schoss es ihr durch den Kopf. Sie sah einen Schatten, hörte ein Klacken von metallbeschlagenen Sohlen auf dem Boden.
'Das muss er sein!', dachte sie.
Sie wollte sich gerade von der Mauer lösen, als sie ein Aufblitzen bemerkte. Ein Stück Metall, das den Schein der Hafenlichter für einen kurzen Moment reflektierte. Die Gestalt hatte ein Messer in der Hand. Reflexartig presste sie eine Hand auf ihren Mund.
Sofort war ihr klar, dass sie in eine Falle gelaufen war. Er hatte sie offensichtlich noch nicht entdeckt, was sich jedoch sofort ändern könnte, wenn er eine Taschenlampe dabei hätte.
Er entfernte sich einige Schritte in Richtung der Lagerhäuser, die dichter am Wasser standen. Nicht weit genug, als dass sie sich traute, sich zu bewegen. Er würde sie immer noch hören können. Ein süßlicher Duft drängte sich in ihre Nase. Sie hatte diesen Nelkengeruch schon einmal gerochen. Damals, auf ihrer Reise nach Asien.

'Sie kommen immer von Schiffen', der Satz hallte in ihrem Kopf, wie eine riesige Glocke.

Der Schatten verschmolz mit der Dunkelheit, kein Laut war mehr zu hören. Ab und zu sah sie das Aufglimmen seiner Zigarette. Dann war auch das verschwunden.
Carla stand wie gelähmt an der Wand, die Gedanken rasten in ihrem Kopf, als sie plötzlich bemerkte, wie sich ein weiterer Schatten aus dem Dunkel der Lagerhallen herauslöste. Es waren also zwei. Sie hatte keine Erklärung dafür, was hier vor sich ging. Hilflos starrte sie auf die andere Seite des Hafenbeckens. Dann hörte sie ein leichtes Aufschlagen von Rudern auf dem Wasser. Langsam tastete sich an der Mauer entlang. Irgendetwas war hier im Gange und sie hatte das beschissene Gefühl, dass wer auch immer hier rumschlich, bestimmt keine Zuschauer dafür brauchte. Sie versuchte so ruhig wie möglich zu atmen. Immer einen kleinen Schritt weiter. mit dem linken Fuß tastete sie den Boden bevor sie auftrat. Sie hörte leise Stimmen, konnte jedoch nichts verstehen. Es hörte sich fremd an. Dann war sie an der Kante der Mauer. Sie zögerte. Man würde sie sehen können. Sie verfluchte sich dafür, dass sie nicht ihre schwarze Daunenjacke angezogen hatte. Vielleicht hätte es sie in diesem Moment ein wenig unsichtbarer gemacht. Sie überlegte, ob sie wagen konnte. Plötzlich hörte sie einen dumpfen Schlag, ein Krachen, als ob ein Knochen gebrochen wäre. Vor Schreck hielt sie den Atem an. Alles in ihr schrie nach Flucht. Verzweifelt versuchte sie in der Dunkelheit etwas zu erkennen, als plötzlich eine Hand aus der Dunkelheit schoss und sich auf ihren Mund presste. Völlig erstarrt, vernahm sie nur ein leichtes 'schhh'. Ihr erster Gedanke war der Schatten. Nun hatte er sie also doch entdeckt. Aber nichts passierte. Langsam drehte sie ihren Kopf. McCarsen!, Verdammt. Aus dem Nichts war er plötzlich aufgetaucht.
Wie in Trance ließ sie sich von ihm wegziehen. Als er den Befehl dazu gab, begann sie zu rennen. Sie rannte und rannte.
Erst später, nachdem das Zittern langsam nach einem kräftigen Whisky von ihr abgefallen war, begann er zu erzählen. Davon, dass sie wirklich von den Schiffen kamen. Diese elenden Kreaturen. Und dann erzählte er ihr, wen er hinter all dem vermutete.

Ein eisiger Schauer lief über ihren Rücken.
Gänsehaut
Also, ich hab beim Lesen echt leichte Gänsehaut bekommen... mein Kopfkino hat mir ziemlich genau gezeigt, was da abging.
Große Klasse! Danke
Hua!!
Da gerinnt Einem ja das Blut in den Adern!
Touche *schock* laf
Ein erster Versuch
Gerade eben noch war er auf sicherem Terrain gewesen. Die Morgensonne schien auf glitzernde Tautropfen und er kam zügig voran. Zwar spürte er leichte Vibrationen unter sich. Doch die kannte er, seit er sich hier aufhielt. Er beachtete sie nicht.
Langsam kroch er vorwärts. Der Boden unter ihm veränderte sich, wurde trockener, härter.
Zu den Vibrationen kam dieses fremde Geräusch: Sssst. Sssst. Sssst.
Es wurde immer lauter und lauter. Zögernd setzte er seinen Weg fort.
Windböen rissen ihn jetzt fast vom Boden.
Weiter! Weiter! Hier konnte er nicht bleiben........
....war das letzte Gefühl des Wurms, bevor der Reifen ihn überrollte
****mas Frau
3.500 Beiträge
Netter Versuch ;-)
Meine Gedankenspiele beim Lesen: Ein Vulkan, Geysire oder ein Gletscher?
Aber für eine Gänsehaut war der Abschnitt zu kurz, bzw. die überraschende Lösung kam zu schnell. Aber vom Ansatz her nicht schlecht. *zwinker*

Lieben Gruß
Conny, die jetzt nicht in ihr Wurmloch, sondern in ihr Bettchen kriecht.... *gaehn*
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Mein Versuch
Hmm, irgendwie bin ich mir nicht sicher ob das passt, aber ich versuchs einfach.

*

›Herr, der Assassine, den ihr…‹, las ich von den Lippen des Bediensteten. Weiter kam er nicht, der bullige Stadtrat war wie von der Natter gebissen hochgefahren, hatte sich schnell mit einem eiligen ›Verzeiht, Eure Eminenzen und Herrschaften, eine dringliche private Angelegenheit…‹ von der großen Tafel entfernt. Den schmächtigen Diener zerrte er am Oberarm in den Säulengang des Saales.
Dort drückte er den Bediensteten mit dem Rücken an eine Säule, so dass ich dessen Gesicht nicht sehen konnte. Das zornesrote Gesicht des Ratsherren jedoch war gut zu erkennen.
Er musste seine Stimme deutlich senken, wenn die Herrschaften an der Tafel nicht mithören sollten – eine nicht zu unterschätzende Leistung für einen Mann von solch cholerischem Temperament.
›Seid Ihr von Sinnen, hier mitten in der Versammlung davon anzufangen?‹
Die Antwort blieb mir verborgen, doch das Schauspiel der Wandlung, das sich mir und jedem anderen, der nicht von Wein und selbstgefälligem Geschwätz geblendet war, darbot, war beeindruckend. Seine Gesten kamen zum Stillstand, die Farbe wich aus seinem Gesicht. Ich sah, wie er ungläubig ›Am Tor? Wie kann er am Tor sein?‹ fragte.
Doch das stimmte nicht.
Nicht mehr.
Ich war hier.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Thriller
Bitte, bitte - sorgt dafür, dass ein gewisser "Schreiblust" diesen Thread aufmerksam liest!

Liebe Claudia, das ist eine verdammt starke Eröffnungs-Story! Ich verbeuge mich vor Dir und bin fast geneigt zu schreiben: Perfekt, wie Du die Stimmung erzeugst! So stelle ich mir eine Kurzgeschichte vor, die im Stil eines Thrillers geschrieben wurde, die Hochspannung und Gänsehaut erzeugt. (Natürlich gäbe es die eine oder andere winzige Kleinigkeit anzumerken, die vielleicht noch eine Spur verbessert werden könnte, aber das ist hier fast schon unwichtig - und das könnte man bei jedem, auch bei einem fertigen und bereits veröffentlichten Werk ...)

Du zeigst, dass es durchaus auch gut machbar ist, ohne in jedem zweiten Satz "Scheiße!" oder "Fuck!" unterzubringen. Das kann und darf sein, vor allem auch wegen der authentischen Atmosphäre, muss aber nicht sein (wie auch die drei derzeit so extrem erfolgreichen Thriller von Stieg Larsson beweisen, die ich für ungemein mitreißend halte und als hochkarätige, vielleicht die besten Thriller überhaupt bezeichnen würde).

Zu den beiden anderen Versuchen von Olaf und Christian eine kleine Anmerkung: Das sind interessante Geschichten, aber beide vielleicht zu kurz, um echte Spannung aufzubauen - und das ist nun mal das Hauptmerkmal eines Thrillers oder einer thrillerartigen Story: die Hochspannung. Durchaus vergelichbar mit erotischer Spannung, die immer weiter "verschärft" und vorangetrieben wird, bis man es kaum noch aushalten kann und fast schon um die Erlösung bettelt ... und gleichzeitg hofft, noch nicht erlöst zu werden.

*g*

Übrigens hab ich von Sebastian Fitzek "Der Seelenbrecher" gelesen - auch ein Thriller, "wie er im Buche steht", und auch noch mit einem erschreckenden und beängstigendem realen wissenschaftlichen Hintergrund (betrifft Möglichkeiten zu unmerklicher Gehirnwäsche).

Das könnte ein großartiger und lehrreicher Thread werden ...

(Der Antaghar)
@Antaghar
danke für Deinen Zuspruch!

Das "spannende" Schreiben war eine interessante Erfahrung. Mehr als sonst habe ich ich mich immer wieder gefragt, ist das jetzt wirklich spannend?

Ein Thriller muss sich, finde ich, noch mehr als alles Andere fliessend lesen lassen. Keine zu langen Sätze nicht verschachteltes, wo man zu lange nachdenken muss.

Ich bin der Meinung, ein Thriller lebt auch von den Emotionen, die wir für die Beteiligten entwickeln. So glaube ich zum Beispiel, dass Die StiegLarson-Trilogie nicht so erfolgreich geworden wäre, wenn Lisbeth Salander nicht so ein schräger Vogel wäre, den man ins Herz schließen muss.

Sollte es Dir in den Fingern jucken - Du meintest das eine oder andere könnte man noch besser formulieren - nur zu!

herzlichst, Claudia
@Christian
Die letzten Sätze, die fand ich prima. Da fing für mich das Spannende eigentlich an.
Auch wenn die Geschichte natürlich arg kurz war.

Ich glaube auch, das kann nicht richtig funktionieren, wenn der Leser so gar keine Vorstellungen von den Personen, ihren Charakteren hat.
Ich habe dann das Gefühl außen vor zu sein.

und ich fieber doch so gern mit:-)

Claudia

Kühler Stahl berührte sanft seine Schläfe. Im selben Moment war ihm klar, daß er einen dummen Fehler gemacht hatte. Es war natürlich nicht die Katze gewesen, die das kurze Geräusch verursacht hatte. Katzen auf der Jagd machen keine. Er brauchte sich nicht zu überlegen, was jetzt zu tun war. Jetzt würde er Anweisungen bekommen, denen er besser folgte. Bewegungslos ruhte der Lauf der Waffe an seiner Haut. Er spürte nicht das geringste Zittern, und diese Gelassenheit ließ erst keinen Gedanken aufkommen, mit irgendeiner blitzschnellen Bewegung den Spieß umzudrehen. Er hatte es mit einem kalten Profi zu tun, der es offenbar genoss, diesen Moment mit seinem Schweigen in die Länge zu ziehen, bevor er endlich den Mund aufmachte.
„Die Waffe … und ganz langsam. Verstanden?“ Es war eine Frauenstimme, die in ruhigem, fast gelangweilten, aber unmissverständlich überlegenen Ton sprach. T. führte seine Rechte zur Brusttasche und zog vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger die Beretta heraus. Ebenso vorsichtig nahm sie ihm das Ding ab und ging ein paar Schritte rückwärts. T. sah zu ihr hinüber. Sie stand jetzt im Schatten des Baugerüsts, und nur der Lauf ihrer Waffe lugte in den Schein der Straßenlaterne. Er war sicher, daß es in seiner Hand lag, ob es bei dieser einen Lichtquelle blieb; einen Versuch, mit seiner zweiten Pistole, die er an der linken Wade trug, aus dieser misslichen Lage zu kommen, würde sie im selben Augenblick mit einer kleinen Bewegung ihres Zeigefingers beantworten, und das letzte, das er vielleicht noch sah, wäre das Licht des Mündungsfeuers.


Das ist ein Auszug aus einer Geschichte, an der ich seit einiger Zeit schreibe. Ich poste ihn, weil cazyz unter anderem von langen Sätzen spricht, die die Spannung eher verhindern. Ist das hier so?
@Somamann
Chapeau!

Das liest sich toll. Spannung von der erste Zeile an. Man merkt, Du kennst Dich in diesem Genre bereits aus.

Danke, dass uns diese Kostprobe gegönnt hast.

Der erste Teil, den hab ich so richtig eingesogen. Doch dann dieser lange Satzganz am Ende. Er ist dir großartig gelungen - ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung, dass zu lange Sätze das Tempo beim Lesen rausnehmen.

claudia

PS: Das ist für mich noch kein wirklich langer Satz:
Er hatte es mit einem kalten Profi zu tun, der es offenbar genoss, diesen Moment mit seinem Schweigen in die Länge zu ziehen, bevor er endlich den Mund aufmachte.

*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ cazyz
Du hast da etwas sehr Wesentliches geschrieben, liebe Claudia:

Die Personen müssen Fleisch und Blut haben, auch auf dem Papier. Sie müssen mit Leben erfüllt sein. Und dann wird man, wie Du völlig richtig erkennst, von ihren Emotionen gepackt und mitgerissen - und gerät im besten Fall sogar noch in eigene Emotionen, die plötzlich auftauchen. Das reißt mit, das wirkt dramatisch.

Vielleicht ist genau das der zentrale Punkt, das wirkliche "Geheimnis" dahinter. Ich hatte das bislang nicht in dieser Präzision erkannt - und bin Dir sehr dankbar dafür!

*

Zu den evtl. anzumerkenden Kleinigkeiten nur eine (später vielleicht noch mehr):

Die Kälte der Märznacht sog sich tief in ihre Knochen, ihre Lippen waren annährend gefühllos und nur mit Konzentration gelang es ihr, die Zigarette im Mund zu behalten

"Annährend" soll sicher "Annähernd" lauten, das ist nur ein Tippfehler, wie sie uns allen immer wieder unterlaufen. Die Kälte könnte sich (etwas härter) "in die Knochen fressen" o. ä., und ob man eine Zigarette wirklich im Mund hat? Ich denke, das ließe sich noch schärfer formulieren, z. B.

"Erbarmungslos frass sich (oder auch: drang) die Kälte der Märznacht in ihre Knochen, und nur mit Mühe konnte sie die Zigarette zitternd zwischen den gefühllosen (oder: tauben) Lippen halten." Nur zum Beispiel und als Vorschlag.

*liebguck*

*

Lisbeth Salander ist sicher für den Erfolg dieser Trilogie besonders wichtig. Das siehst Du völlig richtig. Sie ist aber auch vom Autor so richtig mit Leben erfüllt worden (wie oben beschrieben) ...

Deshalb sind ja auch die Titel in den USA nach ihr benannt: "The Girl with the Dragon Tatttoo" und "The Girl Who Played with Fire" (der dritte Band ist noch nicht erschienen, der Titel wird sich aber wieder auf Salander beziehen). Und nicht umsonst stehen diese drei Bände derzeit in unzähligen Ländern auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten. Unglaublich, aber hochverdient. Und sehr schade, dass ausgerechnet dieser Autor so früh und plötzlich gestorben ist ...

Ich grüsse Dich von Herzen!

(Der Antaghar)
viel besser!
Mein lieber Antaghar,

Dein Vorschlag trifft es hundert prozentig! Das ist viel eindringlicher, so wie Du es formulierst.
Fressen.. nicht einfach nur saugen! Soll der Leser doch mitfrieren!
Großartig!

Danke Dir vielmals dafür.

herzlichst, Claudia


PS: Sieh an, ich wusste nicht, dass Lisbeth in Amerika die Namensgeberin ist. Was hab ich beim Lesen davon geträumt, so hacken zu können wie sie.... Bewunderung, gemischt mit Befremdung und der Hoffnung, dass alles gut wird für sie.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ somamann
Darf ich auch mal ganz kurz?

Ja, das ist "Thriller-Stil"!

Trotzdem würde ich vorschlagen, ein paar Kleinigkeiten noch zu ändern, gerade auch in Bezug auf "lange Sätze":

"Kühler Stahl berührte sanft seine Schläfe." - das könnte vielleicht so schärfer sein: "Plötzlich kühler Stahl an seiner Schläfe." Und hier weiß ich - ehrlich gesagt - nicht so recht, ob mich das Wörtchen "sanft" stört oder ob es gerade einen besonderen Reiz ausmacht - doch das hast du sicher bedacht.

"Ebenso vorsichtig nahm sie ihm das Ding ab und ging ein paar Schritte rückwärts." - das würde ich ändern in: "... und trat ein paar Schritte zurück".

Und dies hier ist aus meiner Sicht ein zu langer Satz, der nimmt das Tempo raus:

Er war sicher, daß es in seiner Hand lag, ob es bei dieser einen Lichtquelle blieb; einen Versuch, mit seiner zweiten Pistole, die er an der linken Wade trug, aus dieser misslichen Lage zu kommen, würde sie im selben Augenblick mit einer kleinen Bewegung ihres Zeigefingers beantworten, und das letzte, das er vielleicht noch sah, wäre das Licht des Mündungsfeuers.

Vielleicht wäre es hier besser, das etwa so zu formulieren:

"Er war sicher, daß es nur an ihm lag, ob es bei dieser einen Lichtquelle bleibt. Allein der Versuch, mit seiner zweiten, an der linken Wade versteckten Pistole aus dieser misslichen Lage zu kommen, dürfte übel enden: Im selben Augenblick würde sie mit einer kleinen Bewegung ihres Zeigefingers antworten. Und das Letzte, das er vielleicht noch sehen würde, wäre das Mündungsfeuer."

Nur als kleine und wohlwollende Anregung. Und falls Du dazu Fragen hast ...

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Schon wieder so ein tolles Thema! Hier kann man wirklich jede Menge lernen und sich an Neues wagen, ohne gleich in der Luft zerrissen zu werden.

*diegroessten*

Ich wage auch einen Versuch, und bin auf eure Kommentare, Anregungen und Korrekturen gespannt. Also, nicht gespannt, ich freue mich darauf.

Liebe Grüße
Herta

****************


Er dachte, er wäre am Arsch, wenn er noch länger bliebe. Noch wagte er es nicht sich zu bewegen. In seinem Versteck war es stickig. Es roch nach nassen Lappen und alten, verschütteten Putzmitteln. Der Geruch trieb ihm Tränen in die Augen.
Durch einen feinen Spalt im Türrahmen konnte er Licht erkennen.
Die Knie zitterten so heftig, dass er das Gefühl hatte, keinen Schritt machen zu können.
Ein leises Geräusch ließ ihn zusammenfahren, das Blut in den Adern gefrieren.
„Verdammt, sie sind noch da“, hörte er sich sagen und erschrak über seine Stimme. Er hielt sich den Mund zu und atmete durch die Hand. Schweiß brach ihm aus. Er wusste nicht, ob es an der Hitze oder der Angst lag. Er atmete ein paar Mal tief durch, blinzelte die Schweißtropfen von den Wimpern und schob sich langsam zur Tür vor.
‚Was war das’, schoss es ihm durch den Kopf. Da war es wieder! Ein metallisches Klick, dann noch eins. Stille folgte. Er hörte nur das Herz pochen, das wie wild Blut durch die Adern pumpte.

Stocksteif stand er an der Tür, presste ein Ohr ans Holz und versuchte zu lauschen. Das Holz fühlte sich vertraut an, rau und warm. Langsam normalisierte sich sein Herzschlag. Gerade als er anfing zu glauben, jetzt wären sie weg, hörte er sie wieder. Irgendjemand ging vorbei. Er war zu unerfahren, um sagen zu können, wie viele es waren. Bei ihrer Ankunft hatte er zwei gesehen. Es mussten aber mehr sein. Es waren immer mehrere.
‚Warum habe ich mich nur darauf eingelassen. Verdammte Miranda’, dachte er. Er hatte sich nach der Schule noch mit Miranda verabredet. Sie wollten sich vor dem Kopierraum treffen. Er hatte eine Stunde gewartet – Miranda war nicht gekommen. ‚Verdammt soll sie sein’, dachte er voller Wut, und die Angst verschwand für einen Moment, nur, um heftiger zurück zu kehren. ‚Hoffentlich haben sie sie nicht erwischt’, überlegte er und das Herz klopfte wieder im Hals.
Er konzentrierte sich auf das Geschehen vor der Tür. Da war es wieder – das unheimlich, eigentümliche Scharren. Es schien etwas gezogen zu werden. Kurz verdunkelte das Licht am Türspalt. Er hielt den Atem an. Dann war das Licht wieder da. Stille folgte – Grabesstille? Ein schaudern rann über seinen Rücken, der Magen zog sich zusammen und die feinen Härchen an Armen und Beinen stellten sich auf. Er hatte plötzlich das Gefühl, seine Blase entleeren zu müssen. ‚Ruhig atmen – ruhig’, sagte er sich vor und zwang sich gleichmäßig zu atmen.

Er wartete einige Minuten. Als es ruhig blieb, wagte er einen Vorstoß. Er wusste nicht, ob er je etwas verrückteres gemacht hatte. Es blieb ihm keine Wahl – jetzt oder nie!
Langsam drückte er die Klinke nach unten und dann die Tür vorsichtig auf. Die Scharniere waren gut geölt, es gab kein Geräusch. Er steckte den Kopf aus dem Spalt und spähte vorsichtig zuerst in die eine, dann in die andere Richtung.

Als er nichts sah, sprintete er los. Er war ein guter Läufer und im Team der Schulmannschaft. So hatte er schon fast den Hinterausgang erreicht und wähnte sich in Sicherheit, als er Schritte hörte. Sie kamen aus einem Seitengang. Dann eine Stimme: „Da ist noch einer!“

Er erreichte die Tür und drückte sich verzweifelt dagegen - Abgeschlossen!

Er drehte sich um, sein Blick verriet Panik. Wie ein Tier in der Falle, fühlte er sich. Es gab kein Entkommen!

„Bleiben Sie, wo Sie sind“, eine strenge, befehlsgewohnte Stimme.
Wie angewurzelt stand er da, und fand kaum die Energie zu atmen.

„Was machen Sie noch hier? Sie sind doch Arthur Lindner, oder?“
Er nickte nur, brachte kein Wort heraus.
„Das wird ein Nachspiel für Sie haben, wenn Sie sich nach Schulschluss noch hier herumtreiben. Sie dachten wohl, dass Sie so einfach davon kommen?“ Der Mann lachte höhnisch. „Ich werde mir eine nette Bestrafung für Sie ausdenken. – Und jetzt kommen Sie mit. Ich muss Meldung machen.“

Er packte Arthur grob am Oberarm und zog ihn mit sich ins Büro des Rektors.
wow!
Liebe Herta,

das ist Dir sehr gelungen. Die Szene, wo er rennt hat mich am meisten gepackt.
Was immer ihn im Büro des Rektors erwartet... Du hast mein Kopfkino zum Laufen gebracht.

Du hast am Anfang sehr schön dicht beschrieben, wie er die Enge der Putzkammer empfindet. Da fand ich den Ausdruck " ließ ihm das Blut in Adren gefrieren" fast ein wenig zu stark. Du hattest es ja bereits geschafft! Beklemmende Atmosphäre, nagendes Warten. Dieser Ausdruck erschien fast schon wieder zu dramatisch.

lieben gruß
Claudia
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Danke ...
Claudia ... ich habe nicht gedacht, dass ich soviel Spannung aufgebaut habe. Dann freue ich mich umso mehr, dass dich mein erster Versuch in diese Richtung fesselt.

Du hast recht damit, dass es fast zuviel wird, wenn ich ihm noch das Blut in den Adern gefrieren lasse.

*danke* Herta
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ anhera
An alle:

Wir scheinen hier immer mehr zur Schreibschule und Talentschmiede zu mutieren (auch durch die Acht-Wörter-Geschichten). Ihr glaubt alle gar nicht, um wie viel besser Ihr im Laufe der Monate aus meiner Sicht geworden seid! Ich bin beeindruckt. Und hier zeigen sich ja ganz neue Möglichkeiten ...

Nun zu Dir, liebe Herta:

Auch das würde ich als den Stil bezeichnen, der einen Thriller ausmacht. Ein paar kleine Anmerkungen auch hier:

Es roch nach nassen Lappen und alten, verschütteten Putzmitteln. Der Geruch trieb ihm Tränen in die Augen.

Warum nicht noch kraftvoller: "Es stank nach nassen Lappen und alten, verschütteten Putzmitteln. Und dieser beißende Gestank trieb ihm Tränen in die Augen...."?

seine Blase entleeren zu müssen

Finde ich fast etwas zu umständlich. Warum nicht gleich und ganz direkt, zupackend: "... pinkeln zu müssen" o. dgl.?

Und bei den Gedanken fehlen ein paar Mal die Fragezeichen. Doch sonst - für einen ersten Versuch in diese Richtung: Klasse!

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Vielen Dank für dein Kompliment, Antaghar und natürlich doppelten Dank für deine Anmerkungen.

Du und ihr alle bereichert mich mit eurem Wissen und Können.

*danke* Herta
*********st_nw Mann
262 Beiträge
Schreiben erwünscht?
Hallo Antaghar,

ich danke dir für die Eröffnung des Thriller-Threads und weiß nun wie eine spannende Geschichte also Thriller geschrieben sein muss. Die bisher geschriebenen Thriller hier haben mir gefallen, besonders der erste.

Die Charaktere und Handlung muss den Leser fesseln. Als Autor muss nicht als Beobachter schreiben (so wie ich) sondern sich in die Charaktere und Story hineinversetzen, so als wäre man direkt dabei und würde die Geschichte live erleben praktisch wie ein Film.

Ganz abgesehen vom Inhalt der Geschichte muss natürlich die Kommasetzung, Satzbau und Grammatik weitesgehend stimmen.

Ich weiß nicht ob es gewünscht ist, wenn ich hier in diesem Thread einen Schreibversuch mit einer kleinen Thriller-Handlung verfasse.

Ich hätte schon Lust und habe bereits eine Idee.

Viele Grüße
Andy
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Schreiblust
Da darfst Du Dich bei unserer verehrten "cazyz" bedanken, denn sie hat den thread eröffnet.

Und ich schlage vor, Du bleibst erstmal an der Arbeit für Deinen angefangenen "Thriller" (dort hab ich ja einiges dazu gepostet) - und liest hier erstmal eifrig mit, fragst nach und wartest noch eine Weile mit Deinem Versuch. Aber grundsätzlich darf sich hier natürlich jeder einbringen.

Ich freue mich, dass Du hier offen und selbstkritisch liest und dazu lernst. Das ist immer gut!

(Der Antaghar)
*********st_nw Mann
262 Beiträge
Hallo Herta,

ich musste bei deiner Geschichte etwas schmunzeln wegen dem überraschenden Ende. Dachte erst dieser Arthur wäre jemand, der geheime Unterlagen mit Miranda gemeinsam kopieren wollte und am Ende war es doch nur eine normale Schule.

Der Überraschungsmoment ist sehr wichtig finde ich und der ist dir gut gelungen :o)

Viele Grüße
SL
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@Schreiblust
Um etwas Spannendes zu schreiben, muss das Thema nicht unbedingt was mit Geheimoperationen oder Agenten zu tun haben *zwinker*

Es können auch ganz gewöhnlich Dinge spannend sein, zB. Olove's Regenwurm, oder mein geplatztes Rendezvous nach Schulschluß. Es kommt nur auf das Gefühl an, das man vermittelt.

Darum geht es hier, Spannung aufzubauen und zu halten.

Zum Üben ist das schon schwer genug.

Danke für deine netten Worte.

Liebe Güße
Herta
Wer oder was rettet sie?
Christina hatte die Schnauze voll von Edgars Bedenken. 'Lass mich in Ruhe, der Job wird verdammt gut bezahlt und du weißt, dass wir die Kohle brauchen!'. Mit diesen Worten knallte sie die Tür zu. Sie war wütend. Sicher, die Zeiten waren schwer, Jobs gab es so gut wie keine mehr und jeden Tag sah sie die riesige Schlange vor den Arbeitsagenturen. In Krisenzeiten, dachte sie schmunzelnd, hatte Ficken schon immer Hochkonjunktur. Je härter, desto besser. Sie war eine schöne Frau, lange dunkle Haare, sinnliche Lippen. Sie war stolz darauf, dass sie als eine der wenigen keine operierte Brüste hatte. Und manchmal, ja manchmal machten diese Filme sogar richtig Spaß. Waren ihre Mitspieler attraktive Männer, dann kam sie sogar in Stimmung, wenn einer ihr die Gerte über den Hintern zog.

Nach dem letzten Dreh hatte sie einer der Typen angesprochen. Ob sie Lust habe, bei einer weiteren Produktion mitzumachen. Sei ein wenig härter. Dafür würden dreitausend Euro dabei rausspringen.
Christina war nicht naiv. Sie wusste, dass sie für dieses Geld mehr machen musste, als nur die Beine breit oder sich an Kreuz fesseln lassen. Der Job lief auch nicht über die Agentur. Sie hatte gezögert. Rechnungen könnten bezahlt werden, vielleicht ein kleiner Urlaub mit Edgar. Schließlich sagte sie zu.
Sie hatte telefonisch mit dem Typen, der sich als Toni vorgestellt hatte, einen Treffpunkt vereinbart. Als sie dem Taxifahrer die Adresse nannte rümpfte dieser nur die Nase.
'Keine gute Gegend, Madame', sein Akzent hatte einen stark französisch-afrikanischen Einschlag.
Der Weg führte durch die alten Industriegebiete. Teils standen nur noch Ruinen, wo früher viele Menschen gearbeitet hatten. Nachdem sie den Taxifahrer bezahlt hatte, schien dieser es plötzlich verdammt eilig zu haben, zurück in die Stadt zu fahren.

Die Gegend war wirklich grässlich. Es stank nach Müll und eine dunkle, übel aussehende Brühe lief aus einem der umgekippten Fässer. 'Nicht gerade die Gegend, wo ich mir ein Loft kaufen würde', sie versuchte den schalen Geschmack in ihren Mund zu ignorieren.
Der dritte Hinterhof in dem alten Gebäude am Ende der Strasse, hatte Toni gesagt.
Die Tür war verschlossen, eine Klingel war nirgends zu sehen. Das leere Fabrikgelände wirkte bedrohlich.
'Scheiße!'. Sie dachte daran, dass es vermutlich sinnlos war in dieser Gegend ein Taxi zu finden, welches sie zurück in die Stadt bringen würde, als sie plötzlich vor sich das Geräusch eines Schlüssels hörte, der im Schloss gedreht wurde. Dann stand Toni vor ihr.
'Komm hoch, die anderen sind schon alle da. Wir werden gleich mit dem Dreh beginnen'.
Christina folgte ihm auf den rostig aussehenden Treppenstufen. 'Hoffentlich stürzt dieser alte Kasten erst ein, wenn ich hier wieder weg bin', dachte sie.
Der Typ hinter der Kamera sagte erst gar nicht hallo, ansonsten waren nur noch ein weiterer, dunkelhäutiger Mann, den sie auf so Ende vierzig schätzte anwesend. Er stellte sich ihr als der 'Regisseur' vor.
Christine musste schmunzeln bei dieser Bezeichnung.
'Ob, Süße, zieh dich schon mal aus, wir beginnen gleich mit der Szene, wo du da auf dieses Eisenbett gefesselt wirst'.
'Alles klar, Mann, aber erst machen wir das mit der Bezahlung, dann möchte ich wissen, wie weit das hier geht.' Für Christinas Gefühl ging das alles hier ein bisschen zu schnell.

'Kein Thema, Süsse. Toni! Bring die Kohle her!'
Toni kam und gab ihr den Umschlag. Sie zählte nach. Passte.

Ein Blick genügte und ihr war klar, dass sie hier keine Umkleide vorfinden würde. Es war eine alte riesige Fabrikhalle worin nichts stand außer dem Eisenbett und einigen Scheinwerfern. Sie zog sich aus. Und ging auf das Bett zu. Toni hatte mittlerweile eine schwarze Maske übergezogen und trug nicht mehr außer seiner schwarzen Lederhosen.
'Ich werde dich gleich in der ersten Szene hier fixieren, OK?'
Sie legte sich hin und beobachtete ihn, wie er die Hand- und Fußfesseln an ihr befestigte. 'Wie ein aufgepinnter Falter', dachte sie.
Nachdem er die Gurte, die mit den Fesseln verbunden waren festgezogen hatte, nahm er einen Knebel, um ihn ihr in den Mund zu stecken.
'Lass das, ich mag diese Dinger nicht.'
'Du wirst noch froh sein, dass du etwas haben wirst, auf das du draufbeißen kannst.' meinte er mit einem sardonischen Grinsen.
Christina bekam ein ungutes Gefühl.

„Alles klar Leute, fangt an zu drehen!“ rief der Dunkelhäutige.

Sie spürte seine Hände auf ihrem Körper. Er begann sie zu kneifen. Fester, als sie erwartet hatte. Sie wand ihren Körper, versuchte den schmerzvollen Kniffen zu entkommen, doch je mehr sie sich wand, desto gröber wurden seine Finger.
Dann nahm er eine Peitsche.
Ihre Panik wuchs. Wenn er genau so fest zuschlagen würde, wie er sie gekniffen hatte, dann würde das jetzt verdammt schmerzhaft werden.
Ein paar gezielte Schläge und sie konnte die Schreie nicht mehr zurückhalten. Fuck!, das war mehr, als nur markieren, wie sonst bei den Drehs.
Sie begann an den Fesseln zu zerren. Keine Chance.
Schweiß rann über ihren Körper. Sie zitterte. Wieder und wieder schlug er zu.
Die Kamera abwechselnd auf ihrem Gesicht und ihrem geschundenen Körper.
Mit einem Nadelrad begann er langsam über ihren Bauch zu fahren. Drückte fester und fester zu. Ein gleißender Schmerz durchzog ihren Körper. Sie sah die blutigen Spuren und versuchte verzweifelt um Hilfe zu schreien.
Doch ihre Panik schien ihn noch mehr zu stimulieren. Christinas Augen waren bereits blind vor Tränen. Sie konnte nicht mehr klar erkennen, was um sie herum passierte.
' Das ist Folter!', ihre Gedanken rasten in ihrem Kopf.
Sie musste versuchen, den Schmerz auszublenden und einen Weg finden, sich aus dieser Lage zu befreien.
Selbst wenn sie es schaffen könnte, auch nur eine Hand aus einer Fessel zu befreien, was würde es ihr nützen? Sie hatte ja nichts womit sie sich wehren konnte.

Dann wandte sich Toni plötzlich von ihr ab. Sie konnte ihn nicht mehr erkennen, die Scheinwerfer blendeten sie. Alles was sie wahrnahm war ein dumpfes Gemurmel. 'Sie würden sie töten!' schoss es ihr durch den Kopf.
Panisch riss sie an den Gurten. Da spürte sie erstmals, wie die Eisenstäbe langsam nachgaben.





so, und jetzt ist einer von Euch an der Reihe. Rettet sie!...
(hoffend, dass es kein Regenwurm sein wird...)
. *zwinker*
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