Tja...
dann muss ich wohl mal ein Statement raushauen, gelle?
Bruderherz hat ganz richtig erkannt, dass meine Rückschulung auf links was verändert hat. Das Schreiben hat sich ins Tagebuch verlagert, die Kreativität zur Acrylmalerei verschoben. Und so habe ich außer ein paar Kochgeschichten in den letzten zwei Jahren wenig vorzuweisen, was zum Gruppenthema passt.
Nun darf ich mir ja auf die Fahnen schreiben, dass ich das Adventskalenderspiel erinst mal erfunden habe und zwar Anno 2009. Wir machen dieses Jahr also das dreckige Dutzend voll
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich dem Advent als solchem immer weniger abgewinnen kann. Zudem ist (eigentlich) bei mir dann arbeitstechnisch Hochsaison, so dass mir abendliches Großgetöse einfach zu viel war. Schon 2018 habe ich nur noch halbherzig einmal am Tag irgendeinen Namen hingeraten und letztes Jahr komplett pausiert.
Habe ich mich durch die Rückschulung verändert? Ich möchte sagen: ich bin (noch mehr) ich selbst geworden. Und ich war noch nie so sehr ich selbst wie jetzt. Und ich bin eindeutig introvertiert - bitte nicht mit eigenbrötlerisch verwechseln
und hatte auch überhaupt nicht vor, mich wieder am Adventskalender zu beteiligen.
Ich bin mental, physisch und psychisch bisher großartig durchs Jahr gekommen, aber als abzusehen war, dass auch meine zweite Zwangsarbeitslosigkeit in die Verlängerung geht, kam dieser "Appetit kommt beim Essen"-Gedanke auf, also habe ich mich hingesetzt und was "Verhextes" geschrieben. Und
ich habe mich nicht absichtlich getarnt
das wäre schon deshalb nicht möglich, weil ich in den letzten zwei Jahren nur sporadisch mitgelesen habe, also gar nicht weiß, wer welchen Stil pflegt. Okay, bei "Mützlissa" dachte ich kurz: die raten Olove
oder Impotentia
und wunderte mich am Ende selbst über das Happy End
das ja so gar nicht meinen Vorstellungen von Beziehungen entspricht
Ich habe mir auch noch die die Haare gefärbt, musste nie mit sperrigen Locken kämpfen und habe keine Ahnung wie man Fritten frittiert. Von Preislisten ganz zu schweigen
Aber vor über 15 Jahren war ich mal längere Zeite krank und verbrachte viel Zeit vor dem Fernseher. Und damals hatte Udo Waltz eine Stylingshow. Da ist wohl einiges bei mir eingesickert.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe diese ominöse Geschichte eingereicht (das Ursprungsbild ist übrigens der "zum Himmel strebende Winnetou" des Jugendstilmalers Sascha Schneider) und mich innerlich darauf eingerichtet, hier mitzulesen bis ich dran bin. Vor zwei Wochen dämmerte mir, dass die "Neuen" gar keine Chance haben, mich zu erraten. Also habe ich im Geschichtenspiel was geschrieben, das inhaltlich und stilistisch möglichst weit weg von meiner Kitschpostille sein sollte, aber gleichzeitig meinen Namen ins Blickfeld rückte. Das war dann der Teil mit der Tarnung
Dass ich nun gleich als erstes drankam, damit konnte ich ja nicht rechnen. Und als Odette gleich auf mich kam, habe ich mich innerlich warm gelaufen, um falsche Spuren zu legen. Aber da dann gleich die Statements kamen, dass ich es auf keinen Fall gewesen sein kann, habe ich mich schweigend zurückgelehnt
und mit leisem Schmunzeln beobachtet, dass ratetechnisch alles ist wie immer.
Aber ich habe auch gemerkt, dass ich nach wie vor keine Lust auf Getöse habe. Also rechnet bitte nicht damit, dass ich hier intensiv mitrate. Ich wünsch Euch allen aber von Herzen viel Spaß beim Lärmen und Toben und hoffe, Ihr nehmt es nicht persönlich
Sylvie