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Das Gesicht im Wasser -des Märchens 1. Teil

Das Gesicht im Wasser -des Märchens 1. Teil
Vor langer Zeit, als das Herz und der Verstand beim Menschen noch fest miteinander verknüpft waren, lebte in einem Dorf ein Maler. Sein Name war Staffel. Vielleicht hieß er so nicht von Anfang an, aber bald nannte ihn jeder so. Und er war ein guter Maler, sogar ein hervorragender Maler, denn er malte mit dem Herzen. Sobald er eine Wiese malte, konnte man auf dem Bild nicht nur das Gras und die Blumen sehen, sondern man spürte auch den warmen Sonnenschein und hörte die Vögel singen. Malte er ein Haus, so sah man später nicht nur Wände und Fenster, sondern man hörte auch die Bewohner darin lachen und roch einen guten Braten aus der Küche. Wenn er aber einen Menschen malte, erkannte man auf der Leinwand nicht nur dessen Gesicht, sondern auch seine Gedanken und sein Herz. Dass es sich so mit Staffels Bildern zutrug, lag am See. Nicht am Wasser, sondern am Gesicht im See. Das hatte einst Staffel bei seinem ersten Versuch beobachtet, den frühen Nebel über dem Wasser zu malen, und ihm aus Freude über seinen Eifer die Gabe geschenkt, nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit dem Herzen zu malen.
Das Motiv, das Staffel am liebsten malte, war Fee.
Fee war ein Mädchen aus dem Dorf und lebte allein in einem Haus, das ihr die Eltern hinterlassen hatten. Nicht ganz allein, denn immer bei ihr war ihr Hund Fleck. Und auf dem Hof gackerten ihre Hühner. Oft kamen ihre drei besten Freundinnen zu Besuch: Nella, Lena und Helen. Das waren die drei Schwestern vom Nachbarhof. Staffel malte auch die Vier, wenn sie miteinander im Schatten der Linde saßen und sich Geschichten vorlasen. Oder wenn sie den jungen Küken das Stroh aus dem Flaum zupften. Da sah man auf seinen Bildern nicht nur vier glückliche Mädchengesichter mit roten Wangen und strahlenden Augen – nein, da hörte man auch fröhliches Plaudern und herzliches Lachen.
Aber malte er Fee – Fee, wie sie einen Wiesenstrauß vom Feld brachte, wie sie das frisch gebackene Brot zum Auskühlen auf den Küchentisch legte, wie sie am Abend mit ihrer Flöte am Fenster stand – dann zauberte sein Pinsel nicht nur ein schlankes Mädchen mit braunen Zöpfen und Sommersprossen, lustigen Augen und roten Lippen auf das Papier, sondern auch die Reinheit ihrer Gedanken und die Freude in ihrem Herzen. Und das Zeichnen dieses Wesens machte ihn so froh, dass er es immer wieder malen musste.

Einmal im Jahr feierte das Dorf ein großes Fest. Wenn alle Bauern ihre Ernte eingefahren hatten, und die Scheunen und Keller voll mit den Gaben der Felder und Obstbäume waren, die Fässer mit dem Saft der Trauben gefüllt und die Arbeit des Sommers getan war, schmückten alle den Dorfplatz mit Blumen und stellten Tische und Bänke auf. Volle Krüge und dampfende Schüsseln luden zum fröhlichen Mahl. Die Musikanten spielten zum Tanz und alles, was zwei Beine hatte, drehte sich zu den Klängen der Fideln und Flöten. Dieses Jahr hatten die vier Freundinnen fleißig bei den Vorbereitungen geholfen und sich mit neuen Kleidern und Blumen im Haar festlich geschmückt. So fehlte es nicht an jungen Burschen, die sie immer wieder zum Tanz aufforderten.
Auch Staffel war da, aber er tanzte nicht. Zwar hätte er gerne seine Fee im Kreis herumgewirbelt, aber dann hätte er nicht malen können. Und das Malen war ihm doch wichtiger als der Tanz mit Fee. Er fühlte, seine Aufgabe in der Welt war das Malen. Es hätte dann ja auch kein Bild gegeben, auf dem man die Tanzenden mit ihren erhitzten Gesichtern und strahlenden Augen hätte sehen können. Kein Abbild der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit. Und nicht des hohen Besuchs, der das Fest ehrte. Denn zum ersten Mal war König Edel zum Dorftanz gekommen. Noch hatte ihn keiner erkannt, denn er hatte zum Spaß Bauernkleidung angelegt.

König Edel lebte zwei gute Stunden Kutschfahrt entfernt auf seinem Schloss. Er hatte noch nicht lange die Regentschaft von seinem Vater geerbt, aber schon die Liebe seiner Untertanen gewonnen. Denn er war ein guter und gerechter König. Schon länger war er auf der Suche nach einer Braut. Doch die Prinzessinnen der benachbarten Königshäuser waren ihm allesamt zu hochnäsig oder zu eitel oder zu gierig oder alles zusammen. Keine hatte bisher sein Herz berührt. Da hatte ihm seine kluge Mutter geraten, dass er sich eine Frau im Dorf suchen solle. So war er mit seinem beiden besten Freunden, den Grafen Hell und Licht, verkleidet zum Fest ins Dorf gegangen.
Gerade hatten sie sich unter die Tanzenden gemischt, als Staffel sein Bild begann. Da fielen ihm die Fremden gleich auf. Hatten sie doch die drei Schwestern zum Tanz geholt. Der König tanzte mit Nella, Graf Hell mit Lena und Graf Licht mit Helen. Aber Staffel konnte Fee nicht entdecken. Sonst war sie doch immer in der Nähe der Freundinnen gewesen.
Da sah er sie endlich in der Menge. Auch sie tanzte mit einem Fremden. Groß war der, ganz in Schwarz gekleidet. Das war kein Bauer aus der Umgebung. Staffels Pinsel, der ihm sonst so sicher ein Abbild dessen, was sein Meister sah, malte, schien sich zu wehren, die fremde Gestalt abzubilden. Es machte Staffel große Mühe, Fee und ihren Tänzer auf das Festbild zu bannen. Dabei schien Fee so glücklich zu sein. Sie strahlte in den Armen des schwarzen Mannes.
Plötzlich zuckten Blitze am Himmel. Schnell brach ein heftiges Gewitter über die fröhliche Menge herein. Eilig wurden die restlichen Speisen in die Häuser getragen und die Musikinstrumente eingepackt. Staffel schützte sein noch nicht fertiges Bild durch ein Sacktuch und ging schnell heim. Die Mädchen schlangen ihre Tücher um den Kopf und rannten nach Hause. König Edel hastete mit seinen Begleitern zum nahen Wäldchen, wo die Kutsche verborgen stand. Der schwarze Fremde war verschwunden.
Als Fee nach Hause gekommen war, ging sie zum Fenster ihrer Kammer und betrachtete das Toben des Wetters. Sie hatte in die schönsten Augen eines Mannes geblickt. Sie träumte von dem fremden Tänzer. Würde sie ihn wieder sehen?

©tangocleo2009
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Staffel malt, was er mit dem Herzen sieht.

Und Du schreibst so, dass man die frischgebackenen Brotlaibe riechen kann, das Lachen hören kann...
Herrlich!

Wann geht's weiter?

LG
Rhabia
********ride Frau
1.212 Beiträge
Wrten auf Teil 2
So schöne Märchen sollten alle Mütter erzählen!
@cleo
uiiii, da krieg ich rote Wangen beim lesen. Welch hoffnungsvoller Beginn einer weiteren wundervollen Geschichte aus deiner Feder.

gespannt bin**
Nio**
Danke
ihr Lieben, mit dem Herzen Lesenden, das ist ein "altes Werk", ich lese noch ein wenig Korrektur , dann kommt Teil 2.
*g*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ich will ja nicht drängen...
aber beeil' Dich!!!

Bin schon so gespannt darauf,
ob meine Theorie, wer der schwarze Mann ist, stimmt!
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Wieder echt schön. Ich warte schon auf die Fortsetzung *g*

Bitte mach eine laange Geschichte draus.

Upps - ich bin der erste Mann der das schön findet. Ich hätte Bikers oder Anthagars Kommentar abwarten sollen *zwinker*
Da bin ich auch drauf gespannt .........
Ich denke. es ist der Teufel in Person, der die kleine Fee ins Unglück stürzen will, aber dann kommt der König Edel, und da seine Begleiter dabei sind, "Hell und Licht", so bringen sie auch Licht ins Dunkle.

Also lasse ich mich mit den Mitleserinnen überraschen.........

Märchen sind doch was Feines, und wenn sie dann noch so toll erzählt werden.......*top*

Danke Cleo
ev
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Mööönsch, ev ...
... verrat doch nicht alles *g*

Aber ich denke, so einfach wird es uns Cleo Grimm nicht machen - oder?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Eine Verbeugung von mir - in der Hoffnung, dass es so wunderbar weiter geht ...

Lass uns bitte nicht zu lange darben!

(Der Antaghar)
Gesicht im Wasser - Teil 2
Die Freundinnen hatten sich am nächsten Morgen viel zu erzählen. Jede schwärmte von ihrem unbekannten Tänzer. Sie waren sich einig diese Männer zuvor im Dorf noch nie gesehen zu haben. Fast fürchteten sie, alles nur geträumt zu haben.
Dann gab es viel zu tun. Das Gewitter hatte einigen Schaden an Häusern und in den Gärten angerichtet. Das ganze Dorf half gemeinsam, alles wieder in Ordnung zu bringen.
Abends kehrte Fee, gefolgt von ihrem treuen Hund Fleck, aus ihrem Gärtchen zurück. Sie hatte die Rosenstöcke wieder aufgerichtet und gebunden, die letzten Äpfel aufgesammelt und Äste und Laub vom Boden gelesen. Und dabei immer an den Fremden gedacht.
Auf der Schwelle ihres Hauses lag ein Stein. Hatte sie ihn heute morgen
übersehen? Sie bückte sich, um ihn zur Seite zu legen. Da bemerkte sie, dass er beschriftet war. In rußigen Buchstaben war zu lesen: „Erwarte mich um Mitternacht. Stone.“ Verwundert drehte sie den Stein in ihrer Hand. Fleck bellte.
Stone? Sollte das der Name des Fremden sein?
Ungeduldig erwartete sie die Mitte der Nacht. Um sich die Zeit zu vertreiben, spielte sie auf ihrer Flöte. Weithin klangen die zarten, sehnsuchtsvollen Töne durch das offene Fenster. Endlich war die Stunde gekommen. Ein Rauschen war in den Bäumen wie von plötzlichem Wind, und Fleck schlug an. Dann ein leises Klopfen an der Tür. Mit zitternder Hand öffnete Fee die Tür. Da stand er, der schöne, dunkle Fremde.
Sie zog ihn in ihre Stube. Neugierig sah er sich alles genau an, als hätte er noch nie Tisch und Stuhl, Herd und Bett gesehen. Hungrig nahm er ihr Brot und trank den Wein. Dann stellte er viele Fragen. Vor allem ihren Namen, wie sie lebte, was sie den ganzen Tag tat. Die Flöte entdeckte er auf dem Tisch und bat sie zu spielen. Die wundervollen weichen Töne machten den Jüngling weinen. Nie zuvor hatte er solche Musik gehört. Gerade als Fee endlich auch die vielen Fragen stellen wollte, die ihr auf der Seele brannten, sprang der Schöne auf. Er müsse sofort gehen, es tage schon bald. Er nahm Fee in seine Arme und küsste sie. Sie konnte noch fragen: Ist dein Name Stone? Er nickte und verschwand im blassen Frühnebel.
Fee schauderte und schloss die Tür. Sie war sehr verwirrt und müde. Und doch konnte sie nicht einschlafen.
Sie band sich ihr Wolltuch um und ging im Morgengrauen mit Fleck durch die Felder bis an das Seeufer. Mit einem Seufzer setzte sie sich ins feuchte Gras. Sie hatte so viele Fragen und keine war beantwortet. Und der Kuss...war so zart und so warm gewesen. Sie musste noch mehr seufzen. Der Morgenwind kräuselte die Wasseroberfläche und zu ihrem großen Erstaunen sah sie dort ein Gesicht. Das sanfte Gesicht einer Frau unter der Oberfläche des Wassers lächelte ihr zu. Dann kräuselte sich das Wasser wieder und das Gesicht verschwand. Erschöpft von den Wundern der Nacht schlief Fee am Ufer des Sees ein, bewacht vom treuen Fleck.
Dort fanden sie Nella, Lena und Helen. Wie staunten die drei, als Fee alles
berichtete, was ihr in der Nacht geschehen war. Sie freuten sich für ihre
Freundin, dass sie ihren Liebsten wieder getroffen hatte, und hofften, dieses Glück möge auch ihnen widerfahren.

Staffel indessen saß vor dem großen Festbild und malte weiter.

König Edel saß auf seinem Thron und beriet mit seinen Grafen, wie die schönen Mädchen des Festes wieder zu finden seien.

Und Stone?
Stone lag auf den Knien und polierte den Boden eines gläsernen Palastes. Obwohl er sehr müde war, arbeitete er mechanisch weiter. Diese Arbeit tat er schon seit vielen Jahren. Er hatte keine Erinnerung an die Zeit vor seiner Gefangenschaft. Denn er war der Sklave der schönen Hexe, die weit über den Wolken ihr Kristallschloss hatte. Um seinen Hals war eine goldene Kette mit einem Glöckchen, dessen Klang seinen Aufenthaltsort immer verriet. Bei Tag musste er das Kristall der Wände und Böden auf Hochglanz polieren, während die Hexe schlief. Wenn sie am Abend erwachte und mit seiner Arbeit nicht zufrieden war, schlug sie ihn. War sie zufrieden, musste er sie mit einem kühlenden Öl einreiben, denn nur bei Kälte blieb ihre Schönheit erhalten. Hatte er auch diese Aufgabe erledigt, warf sie ihm einen alten Brocken Brot hin, seine einzige Nahrung. Jede Nacht war das Schloss voll düsterer Gestalten, mit denen sie ausgelassene Feste feierte. Hexen von anderen Gegenden kamen zu Besuch und Zauberer. Manche blieben eine Zeit lang im Palast. Sie brachten ihre Diener und Sklaven mit. Das war die einzige Gelegenheit für Stone mit anderen Wesen zu sprechen, die in der gleichen Lage waren wie er. Einer dieser Gäste hatte einmal einen Sklaven mitgebracht, mit dem sich Stone anfreundete. Er wurde von seinem Herrn Wiesel gerufen. Wiesel hatte Stone ein Geheimnis verraten: Vom Hexenschloss konnte man leicht entfliehen, in dem man aus dem Fenster sprang. Trotz der großen Höhe würde man sanft auf der Erde landen. Aber wieder nach oben gelangte man nur durch drei Tropfen Menschenblutes. War es auf der Zunge, konnte der Sklave zurück fliegen in sein Gefängnis. War er beim Erwachen des Herrn nicht zur Stelle, begann die Sklavenkette die Haut am Hals zu verbrennen. Fast alle Sklaven hatten Brandwunden am Hals von einem Fluchtversuch.
Stone hatte schon vorher versucht, der Hexe zu entkommen. Aber kein Menschenwerkzeug hatte genützt, die Kette zu zerbrechen. Narben am Hals und an seinen Armen, wo sie ihn in ihrer Wut mit ihren langen Nägeln gekratzt hatte, erinnerten ihn daran.
Wenn Stone die Kälte, die Einsamkeit und die Angst vor seiner Herrin nicht mehr ertragen konnte, sprang er zur Erde und mischte sich unter die Menschen. Um wieder zurück zu kommen in sein Gefängnis, hatte er in überfüllten Gasthäusern Betrunkene leicht mit einem Messer verletzt, und durch deren Blut die Fähigkeit gehabt zurück zu fliegen.
Als Stone in das schöne Gesicht von Fee auf dem Fest geblickt hatte, war er sofort verliebt. Doch das Gewitter war ein Zeichen für einen Zornausbruch seiner Herrin gewesen, und er war schleunigst zurückgekehrt. Betrunkene hatte es an diesem Abend genug gegeben. Aber die Hexe hatte seine nassen Kleider bemerkt und ihn wieder ihre Nägel spüren lassen.
Doch das Gesicht von Fee blieb vor seinen Augen und er wusste, dass er in der nächsten Nacht wieder auf die Erde kommen würde.
Wooooowwwwwwww
was für eine Geschichte.
Na siehst du christian, geht doch nicht so weiter wie ich befürchtet habe.

Cleo ist also eine so gute Geschichtenerzählerin, *top*
da kommt ein anderer Mensch nicht drauf.
Jedenfalls nicht ich -------

Und wie geht es weiter ????????
Diese böse Hexe !!!!!!!! *panik*

ev
Teil 3
(wenn JC nicht den Server platt gemacht hätte...)

Fee wartete auf den Abend. Sie drehte jeden Stein in der Nähe ihres Hauses um, ob er nicht eine Nachricht von Stone trüge.
Um Mitternacht klopfte es an ihre Tür und Fleck bellte. Glücklich schloss sie ihren Liebsten in ihre Arme. Wieder reichte sie ihm Essen, das er gierig verschlang. Dabei verrutschte der schwarze Schal, den er immer um den Hals trug, und Fee sah die Kette und Narben um seinen Hals. Nun musste er ihre Fragen beantworten.
Nur zögernd gab Stone seine traurige Geschichte preis. Er fürchtete, Fee zu sehr zu erschrecken und ihre Zuneigung zu verlieren. Helle Tränen sprangen aus ihren Augen, als er von seinen Misshandlungen berichtete. Er trocknete sie mit seinen Küssen. So saßen sie lange beim Feuer und hielten einander umschlungen. Stone nahm Fee das Versprechen ab, über seine Besuche Stillschweigen zu bewahren. Die Hexe habe überall Späher und Lauscher. Es dürfe kein Gerede im Dorf geben. Als er aufbrechen musste, ritze sie sich mit dem Messer in den Arm und er leckte ihr Blut. Und verschwand in der Dunkelheit.

Mit schwerem Herzen legte Fee sich zu Bett und fiel in unruhigen Schlaf.
Die Freundinnen wunderten sich über ihre Fee. Sie fanden sie am Nachmittag mit bleichen Wangen und einer Wunde am Arm. Sie war still und traurig. Sie sagte, ihr Liebster sei nicht wiedergekommen. Die Lüge blieb ihr fast im Hals stecken.
Um Mitternacht öffnete sie wieder ihre Tür. Voll Furcht, diese Nacht möge Stone die Flucht nicht gelungen sein, spähte sie in die Dunkelheit. Da hob wieder der Wind in den Baumwipfeln an und die schwarze Gestalt von Stone löste sich aus den Schatten. Selig sanken sie einander in die Arme.
So ging es einige Tage und Nächte. Fee wurde immer ängstlicher. Sie fürchtete die Gefahr, in die Stone sich jede Nacht begab. Ebenso fürchtete sie, dass er eine Nacht nicht zu ihr käme. Sie trug schwer am Geheimnis ihrer Liebe, und die Süße konnte den Schmerz kaum wettmachen.
An einem Abend fand sie wieder einen Stein vor der Tür: „Heute nicht!“, stand darauf in hastigen Buchstaben. Nun wurde ihr Herz noch schwerer. War dem Liebsten etwas zugestoßen, wurde er wieder bestraft? Die Ungewissheit war Fee unerträglich. Weinend lief sie zum See, gefolgt von Fleck. Irgendjemandem musste sie ihre Sorgen erzählen und so klagte sie ihr Leid der Nacht und dem Wasser. Und wieder schien es ihr, als sähe sie ein Gesicht aus dem dunklen Wasser schimmern, und als ob die Bäume flüstertenn. „Hab` Vertrauen, alles wird gut“. Ruhe zog in ihr Herz ein, sie ging nach Hause und konnte schlafen.

Staffel mühte sich indessen mit der Vollendung des Bildes. Noch nie war es ihm so schwer gefallen, ein begonnenes Werk zu Ende zu bringen. Immer wieder lag ein Schatten über der ganzen Szene, die Gesichter leuchteten nicht wie sonst voll Freude. Vor allem Fee und ihr Tänzer wollten ihm nicht gelingen. Er legte Pinsel und Palette zur Seite und beschloss, einen Spaziergang zu machen. Er schlug den Weg zu Fee`s Haus ein in der Hoffnung, ihre Heiterkeit könnte seine schlechte Laune vertreiben. Doch wie sehr erschrak er, als er seine Freundin auf der Bank vor dem Haus sitzen sah. Sie war blass und ihr Lächeln bei seinem Anblick ging nicht bis in ihre Augen. Auf seine Fragen gab sie nur einsilbige Antworten, und als er sie nach dem dunklen Fremden fragte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie bat ihn zu gehen. Voll Sorgen lief er zum Haus der Freundinnen. Dort berieten sie zu viert, was Fee auf dem Herzen haben könnte. War sie nur traurig, weil ihre Gefühle von dem Fremden nicht erwidert wurden? Wieso sprach sie dann aber nicht mit ihren Freunden darüber?
Am nächsten Tag wollten sie alle zusammen zu Fee gehen, um erneut mit ihr zu sprechen.

Gegen Abend brach wieder ein schweres Gewitter über das Dorf herein. Fee befürchtete, es könnte ein weiterer Zornausbruch der Hexe sein und spähte vor die Tür. Da lag wieder ein Stein. Die Schrift war vom Regen schon verwischt. Nur die letzte Zeile war noch lesbar: „Lebe wohl, Liebste. Stone.“ Die Worte schnitten wie ein Messer in ihr Herz. Mit einem Schrei sank sie ohnmächtig auf der Schwelle der offenen Tür zu Boden. Regen und Wind fegten über sie hinweg, doch sie erwachte nicht. Fleck leckte winselnd ihre Hand. Dann ihr Gesicht. Sie kam noch immer nicht zu sich. Da biss Fleck vorsichtig in die Falten ihres weiten Rocks und zog sie soweit ins Zimmer, dass er sich gegen die Tür fallen lassen konnte und sie ins Schloss fiel. Dann legte Fleck sich neben sie, um sie zu wärmen.

Stone lag in einer Kammer. Er blutete an mehren Stellen und seine Füße waren aneinander gekettet. Die Hexe hatte seine nächtlichen Ausflüge bemerkt und war wütend geworden. Sie hatte ihn verprügelt und ihm Fußketten angelegt, damit er sich außerhalb des Kristallpalastes nicht mehr bewegen konnte. So musste er die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Fee begraben. Mit seinem letzten Kohlestück hatte er ihr eine Nachricht gesandt. Auch das hatte die Hexe bemerkt und in ihrer Wut ihre Nägel tief in sein Fleisch gekrallt. Und das Gewitter verursacht. Stone war betäubt vor Schmerz. Nicht nur dem seiner Wunden. Denn das Wissen, Fee nicht mehr wieder sehen zu können, ihre Stimme nicht mehr zu hören und die friedliche Geborgenheit in ihrer Hütte nicht mehr zu erleben, war eine unerträgliche Pein.

Staffel erwachte am nächsten Morgen im Sonneschein. Doch seine frohe Stimmung verflog sofort, als er auf sein unfertiges Bild blickte. Am liebsten hätte er alles neu gemalt. Aber was sollte er malen, wenn ihm nichts mehr gelingen wollte?
Da hörte er, dass eine Kutsche vor seinem Haus hielt. Es wurde geklopft. Verwundert öffnete Staffel die Tür. Vor ihm standen drei elegant gekleidete Herren. Er erkannte König Edel und seine Gefährten. Mit einer Verbeugung bat er den hohen Besuch herein. Ohne Umschweife forderte ihn der König auf, ihm das Bild vom Fest zu zeigen. Er hatte gehört, dass darauf alle Tanzenden zu sehen seien. Da er auf der Suche nach einem Mädchen sei, hoffe er es auf dem Bild zu finden.
Widerstrebend zeigte Staffel sein unfertiges Bild. Voll Freude erkannte der König seine Tänzerin und fragte nach ihrem Namen. Staffel beschrieb Nella und auch ihre Schwestern. Und erklärte den Weg zu deren Haus. Der König wollte den Maler schon wieder verlassen, als sein Blick auf ein Portrait von Fee fiel. Ob dies seine Liebste sei, wollte der Fürst wissen. Staffel erzählte von seiner Freundin, und wie verändert sie seit dem Dorffest war. Da bot ihm der König an, ihn in der Kutsche mit zu nehmen, um alle Mädchen zu besuchen.
Als die Kutsche vor dem Gartentor vor Fee´s Haus ankam, waren die drei Schwestern schon bei Fee und in heller Aufregung. Sie hatten Fee am Boden liegend gefunden, den treuen Fleck daneben. Sie war noch immer bewusstlos, blutete aus einer Wunde am Arm und hielt einen Stein umklammert. Gemeinsam trugen sie Fee auf das Bett. Nella bereitete eine Suppe, Lena verband die Wunde und Helen fegte die Blätter zusammen, die der Sturm herein geweht hatte. Alle waren so mit Fee beschäftigt, dass die Mädchen nicht nach dem Grund für die Anwesenheit der fremden Herren fragten; und die hohen Herren hatten vergessen, dass sie als Brautwerber hier waren.
Oh, meine liebe @ tangocleo
wenn ich das alles lese, so gehen meine Gedanken auf die Reise und mir kommen die Tränen ..........

Es sind so viel, in übertragenem Sinn, Erinnerungen für mich dabei, dass ich es kaum aushalte.

ev
@cleo
Wundervoll ..und da ich bis Teil3 durchgelesen habe, sehr facettenreich und menschlich tiefgründig geschrieben. Einfach klasse *top*

(so @******ian m - jetzt kannste wieder *smile*)

Übrigens, zwischen diesem Stone und meinem besteht kein Verwandschaftsverhältnis irgeneiner Art *lol*

LG
Joe
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Wie wunderschön ... ich schließ mich der Reihe hier einfach an

*bravo* *anbet*

Herta
Teil 4
Mit der heißen Suppe auf den Lippen erwachte Fee. Erstaunt blickte sie in die vielen Augenpaare, die sie anstarrten. Und dann erinnerte sie sich an Stone und sein Lebewohl. Die Tränen rannen ihr erneut über ihre Wangen. Die Freunde bestürmten sie mit Fragen. Sie boten an zu helfen. Fee schüttelte den Kopf. Niemand konnte ihr, konnte Stone helfen. Die Freunde waren verzweifelt. Da ergriff der König das Wort. Er sei nicht nur als neuer Freund in diesem Haus, sondern auch als König. Und wenn in seinem Reich einem so reinen Mädchen ein Unglück geschehen sei, habe er viele Möglichkeiten zu helfen. Sie solle nur frei heraus sprechen, er werde jeden Schurken bestrafen, der Fee ein Leid zugefügt habe. Da entfuhr es Fee: „Aber einer Hexe kannst auch du nicht das Handwerk legen!“
Die Mädchen schrieen auf und die Männer waren nun nicht mehr zu beschwichtigen. Fee musste Stone`s Geschichte erzählen. Unter vielen Tränen berichtete sie von ihrem Glück und dem Elend. Auch die Mädchen konnten ihre Tränen über das Unglück der Freundin nicht zurück halten. Als sie geendet hatte, herrschte betroffenes Schweigen. Soweit reichte auch die Macht eines Königs nicht. Edel war außer sich, dass in seinem Reich eine Hexe ihr Unwesen treiben sollte. Er hatte zwar davon gehört, es aber für das Gerede des abergläubischen Volkes gehalten. Ratlos blickten alle auf die unglückliche Fee. Die richtete sich plötzlich auf. Sie erinnerte sich an das tröstende Flüstern der Birken am Ufer. Und das geheimnisvolle Gesicht im See. Gegen böse Zauberei konnte nur etwas ebenso Wundersames helfen. Sie wollte aufstehen, aber die anderen hielten sie zurück. Auf keinen Fall würden sie Fee alleine gehen lassen. Dazu sei sie zu schwach. Auch der König war neugierig geworden. Von einem Gesicht im See hatte er noch nie gehört.
Als sie alle am Ufer standen, richtete Fee mit zitternder Stimme ihre Fragen an die stille Wasseroberfläche. Wie konnte Stone befreit werden? Wie konnte die Hexe besiegt werden? Alle Augen starrten gebannt auf das Wasser. Die Wasseroberfläche kräuselte sich in kleinen Wellen, das milde Gesicht erschien und die Birken begannen zu flüstern. Sie hörten folgende Worte:
„Beim Arzt des Königs ist die Person zu finden, die Stone befreien kann. Ein Öl, das die Hitze des Körpers erhöht, wird die Hexe töten. Eilt euch, Stone geht es schlecht.“
Weinend sank Fee zusammen. Stone ging es schlecht und sie konnte nichts tun!
Nella und Helen hoben sie auf, und Lena nahm sie in ihre Arme. Der König aber schlug sich mit der Hand an die Stirn. Erst jetzt dachte er an ein Ereignis, das sich vor ein paar Tagen zugetragen hatte. Er berichtete:
In einem Wirtshaus war ein Mann dabei beobachtet worden, wie er einem betrunkenen Gast das Messer entwendet hatte und ihm in den Arm schneiden wollte. Er wurde verhaftetet und in Gewahrsam genommen. Dort habe er solche Schmerzen bekommen, dass man einen Arzt gerufen habe. Der Gefangene habe gebeten, die goldene Kette um seinen Hals zu entfernen. Da man die Kette für Diebesgut hielt, wurde der Goldschmied gerufen. Erst mit einer Flüssigkeit, die der Goldschmied zu geheimen Versuchen entwickelt hatte, ließ sich die Kette entfernen. Der Gefangene, der seinen Namen mit Wiesel angab, hatte sich sogar vor dem König weder zum Vorwurf des Raubes, noch dem, einen Mann bestohlen und verletzt zu haben, geäußert. Er schien eher glücklich darüber im Gefängnis bleiben zu müssen. Zudem hatte niemand den Raub einer Goldkette gemeldet.

Nun fügte sich alles zu einer Geschichte zusammen. Bei diesem Wiesel im Gefängnis musste die Rettung für Stone gesucht werden. König Edel wollte sofort zurück zum Schloss fahren. Fee bat inständig, ihn begleiten zu dürfen. Der König willigte ein und Nella sollte Fee begleiten. Graf Hell würde dem König zur Seite stehen, Graf Licht aber sollte in Fee´s Haus bleiben und nach dem Rechten sehen. Graf Hell verabschiedete sich mit einem Handkuss von der errötenden Lena, und Graf Licht begleitete die Schwestern und Staffel zum Haus.
Der König, der Graf, Fee und Nella bestiegen die Kutsche und fuhren eiligst zum Schloss. König Edel war froh, Nella dabei zu haben. So konnte er sie unauffällig seiner Mutter vorstellen. Denn dass sie seine Frau werden sollte, war ihm nach diesem Tag klar. War er wegen ihrer Schönheit ins Dorf gekommen, so wusste er jetzt auch um ihr mitfühlendes Herz und um ihre Tatkraft. Das waren die Tugenden, die seine künftige Königin brauchte.

Stone konnte nicht mehr arbeiten. Er war zu schwach und zu mutlos geworden. Sollte ihn die Hexe doch aus Wut töten oder verhungern lassen. Ein Leben ohne Fee erschien ihm nicht mehr lebenswert.

Im Schloss wurde Wiesel in den Thronsaal gebracht. König Edel fragte ihn nach der goldenen Kette. Woher Wiesel sie habe. Wiesel antwortete nicht. Da sank Fee weinend vor ihm nieder und erzählte Stones Geschichte. Und dass er der einzige sei, der ihn aus den Fängen der Hexe befreien könne.
Wiesel hatte Mitleid mit dem verzweifelten Mädchen und gab zu, der Sklave eines Zauberers gewesen zu sein. Aber er sah keine Möglichkeit, Stone zu befreien. Er hatte große Angst, selbst wieder in die verhasste Gefangenschaft zu geraten. Auch wenn er Stone im Palast noch lebend antreffen würde, wie sollte er ihn von der brennenden Kette befreien und den Bann der Hexe brechen?
Der Goldschmied wurde gerufen. Er brachte das Elixier, mit dem er die Glieder der Goldkette aufgelöst hatte. Fee wollte Wiesel gerne ihr Blut geben, damit er wieder zum Palast fliegen konnte. Aber wie sollte die Zauberkraft der Hexe gebrochen werden? Das Gesicht im Wasser hatte von einem Öl gesprochen, das die Hexe verbrennen könnte. Keiner wusste, welches Öl gemeint sei. Da erinnerte sich Nella an ein Rezept ihrer Großmutter, mit dem sie die schmerzenden Knie des Großvaters eingerieben habe. Dazu wurden wilde Pfefferminzblätter in einem feinen Öl zerstoßen und anschließend gesiebt. Erst kühlte das duftende Gemisch, dann aber erhitzte es die Haut und half so den schmerzenden Gelenken. Vielleicht würde das die Hexe vernichten?
Die Mädchen liefen mit der Königin in den Schlossgarten. Nahe an der Mauer fanden sie dicke Büschel des Krautes. In der Schlossküche bereitete Nella das Öl zu und füllte es in eine Flasche. Diese Flasche steckten sie in einen Lederbeutel und gaben auch eine kleine Flasche Wein und Brot dazu. Der Goldschmied füllte ein wenig seines kostbaren Elixiers ab und gab auch das in den Beutel. Der König versprach Wiesel eine Belohnung, sollte er sein Reich von der bösen Macht befreien. Fee´s Tränen bewegten Wiesel mehr als alle Worte. Tapfer ritzte sie sich wieder einen kleinen Schnitt in den Arm, Wiesel leckte die Tropfen auf und flog mit den guten Wünschen der Anwesenden davon. Noch war es hell und die Hexe würde noch schlafen. So konnte er Stone im Palast suchen und ihm den Plan mitteilen, bevor sie erwachte.
Teil 5 - Ende
Der König schickte Fee und Nella mit seiner Kutsche wieder nach Hause. Fee war sehr erschöpft und wollte auf Stone in ihrem Haus warten. Graf Licht war ja zum Schutz der Mädchen da und konnte dem König durch den Kutscher Nachricht vom Ausgang des Wagnisses senden.

Wiesel war im Hexenpalast unbemerkt eingedrungen. Er kannte sich aus und fand die Kristallkammer, in der Stone früher geschlafen hatte. Da lag er auch diesmal in einer Ecke. Wiesel erschrak, als er das bleiche Antlitz des Freundes erblickte und seine Wunden sah. Sanft weckte er ihn auf und bedeutete ihm zu flüstern. Mit wenigen Worten erklärte er ihm seinen Plan. In Stones Augen begann wieder ein wenig Lebenswillen zu flackern, aber er war zu schwach um aufzustehen. Wiesel packte die Flasche mit Wein aus und tränkte darin ein paar Brocken Brot, die er zwischen seine Lippen schob. Das gab Stone neue Kraft. Auch seine Wunden beträufelte er mit Wein. Stone nahm noch einen langen Schluck aus der Flasche und stand mit wackligen Beinen auf. Da hörten sie die Hexe nach Stone schreien. Nun musste er seine ganze Kraft zusammen nehmen und vor die Hexe treten. Er rief sich Fee´s liebes Gesicht vor Augen und ging los. Wiesel blieb in seinem Versteck zurück. Diesen Teil des Planes musste Stone alleine erfüllen. Erst bei der Flucht konnte er ihm wieder helfen.
Zögernd näherte sich Stone den Gemächern der Hexe. Das Fläschchen mit dem Öl hielt er in der bebenden Hand. Die Augen der Hexe funkelten böse. Mit schmeichelnden Worten pries er ihre Schönheit und bot ihr eine Massage an. Zu seinem Glück war ihre Eitelkeit größer als ihr Zorn und sie willigte ein. Sie streckte sich auf ihrem Lager aus. Schnell verteilte Stone eine große Menge Öl auf ihrem Körper. Die anfänglich Kühle und der erfrischende Geruch gefielen der Hexe sehr und sie räkelte sich wohlig unter seinen Händen. Stone machte der Hexe weis, dass er dieses Öl extra für sie auf der Erde besorgt hatte. Sie drehte sich um und er ölte auch noch den Rest ihrer Haut. Nun musste er sich schnell aus dem Zimmer stehlen, bevor sie die Hitze spürte. Kaum war er um die Ecke des Ganges, hörte er sie vor Schmerz aufschreien. Jetzt musste er schleunigst die Kette loswerden, damit er nicht mit ihr zusammen verbrennen würde. Er rannte zu seiner Kammer. Schon wurde die Kette heiß. Wiesel stand atemlos vor Furcht mit dem Fläschchen des Goldschmieds in der Hand. Stone sank vor Schmerz in die Knie und verschränkte seine Hände ineinander, damit er nicht an die Kette fasste. Wiesel träufelte die ätzende Lösung auf die Kette. Sie hörten die gellenden Schmerzensschreie der Hexe. Endlich fiel die glühende Kette von Stones Hals. Wiesel schleppte Stone zum nächsten Fenster und sie sprangen in die Nacht.

Für Fee war das Warten eine Qual. Sie lief vom Bett zum Fenster, von da in die Arme ihrer Freundinnen, um dann wieder die Tür zu öffnen und in die Nacht zu spähen. Fleck folgte den Schritten seiner Herrin mit unruhigem Blick. Sie nahm die Flöte in die Hand, brachte aber keinen Ton heraus. Graf Licht konnte kaum seine Erregung verbergen und stocherte in der Glut des Kaminfeuers. Ab und zu blieb sein Blick am Gesicht von Helen haften. Im matten Schein der Kerzen erschien es ihm noch schöner.
Nach Mitternacht begann ein fürchterliches Gewitter. Blitz und Donner krachten durch die Nacht und große Hagelkörner prasselten auf die Erde. Fee´s Verzweiflung stieg ins Unermessliche. Da, endlich, hörten sie ein schwaches Pochen an der Tür. Fee flog zur Tür um sie zu öffnen. Da stand Wiesel mit dem ohnmächtigen Stone in seinen Armen. Sie trugen den Bewusstlosen zum Bett. Fee setzte sich neben ihn, nahm seine Hand und flüsterte seinen Namen. Da schlug er die Augen auf. Fee sank an seine Brust. Mit einem Lächeln schloss er sie in seine Arme. Da jubelten auch die anderen im Raum und alle umarmten den treuen Wiesel. Sie gratulierten ihm zur gelungenen Rettung.

Mit dem Morgen sandte die Sonne ihre Strahlen wieder zur Erde. Graf Licht bestieg die Kutsche, um dem König Meldung zu machen. Aber er versprach Helen, bald wieder zu kommen, um dann um ihre Hand anzuhalten. Und er war sich sicher, dass er nicht alleine kommen werde. Die Schwestern gingen nach Hause. Wiesel, Stone und Fee waren schon erschöpft eingeschlafen.

Nach einer Woche wurde im Schloss eine prunkvolle Hochzeit ausgerichtet. Vier glückselige Paare gaben sich das Jawort. Durch das Kirchenportal schritten der König und Nella, Graf Hell und Lena, Graf Licht mit Helen und zum Schluss Fee mit Stone.
Wiesel leitete als neu ernannter Haushofmeister die Zeremonie.
Staffel malte ein wunderbares Bild der Feierlichkeiten. Da sah man nicht nur strahlende Gesichter, sondern hörte himmlische Geigenmusik und fühlte die Wärme der Liebe.

Am darauf folgenden Morgen zogen die acht Vermählten zum See. Die Frauen warfen ihre Brautkränze ins Wasser, und Fee dankte dem Gesicht im See für die Hilfe. Das Wasser kräuselte sich und die Birken flüsterten „Viel Glück und viel Liebe euch allen“.

©tangocleo 2009
vielen Dank für eure Lesegeduld! *g*
Danke für dieses Märchen ......
und auch viel Glück und Liebe dir...............

Es ist wie im Leben,
die Liebe höret nimmer auf, und kann Kräfte entwickeln, von denen man vorher nur geträumt hat.

ev
********ride Frau
1.212 Beiträge
Märchen...
... voller Symbole. Zum wieder und wieder lesen.

Wunderbar!
wunderschön, spannend, herzzerreißend.....und immer hatte ich das Gefühl, ich sei mittendrin.

ich danke Dir liebe Cleo

*liebhab* Nio**
*danke*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
vielen Dank für eure Lesegeduld!

Das kapier ich ja nun überhaupt nicht, liebe Cleo! Wir haben uns für den Lesegenuß zu bedanken, würde ich sagen.

Ein sehr bemerkenswertes Märchen, das ich gerne gelesen habe!

(Der Antaghar)
Danke Antaghar -
die Lesegeduld schätze ich trotzdem - denn wir sind ja bei den (kurzen)Kurzgeschichten und dieses Märchen übersteigt ja deutlich das normale Seitenmaß!
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Liebe Cleo,

ich bitte dich *g* ... es liegt immer im Auge des Betrachters, was lang oder kurz ist. Deine Geschichte ist nur in einem Bereich kurz - nämlich kurzweilig.

Ich habe sie sehr gern gelesen, und nicht nur einmal. *ggg*

Danke für das schöne Märchen.

Liebe Grüße
Herta
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