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Eine Hundegeschichte?

Eine Hundegeschichte?
Es war Liebe auf den ersten Blick. Das zu einem Zeitpunkt, wo ich alles gebrauchen konnte, nur nicht die Liebe, dachte ich. Ich wurde gewarnt. Er sei gefährlich, nicht beherrschbar, unberechenbar und nicht sozialisiert. Doch gegen diese großen braunen Augen war ich machtlos ...

Ich erinnere mich noch gut an den Tag zu Hause, als ich das erste Mal einen Besen in die Hand nahm, um die Küche zu fegen. Er stieß einen spitzen Schrei aus – ja, auch fünfzig Kilogramm schwere Hunde können schreien – sprang mit allen vier Pfoten rückwärts in die Luft, nässte sich ein und lag zusammengekrümmt und zitternd in seiner eigenen Nässe.
Jeder Schatten, jede unverhoffte Bewegung beim Spazierengehen ließ ihn entweder zitternd stehenbleiben oder angreifen, das ohne Warnung und ohne Grund, den die meisten Menschen hätten verstehen können. Kam ein Mensch mit einem Regenschirm oder einem Krückstock daher, wurde er so rasend vor Wut, dass selbst ich ihn kaum halten konnte.

Er war sein ganzes erstes Lebensjahr in Isolationshaft gehalten und geprügelt worden, wenn er sich nicht so verhalten hatte, wie sein Herr es wollte und der hatte auch verhindert, dass er unter seinesgleichen spielen konnte. Jack hatte nie gelernt, was Freundschaft und Geselligkeit ist und so wurde jeder Fremde, ja sogar jeder andere Hund für ihn ein Feind.

Mir hat er nie etwas getan, außer mein Herz mit Liebe zu füllen. Alles hat er geduldig ertragen: Mein langes Fernbleiben, die Zeiten, in denen ich nicht genug hatte, uns beiden gleichzeitig Futter zu kaufen und er hätte es auch ertragen, wenn ich ihn geprügelt hätte, wie es sein Vorbesitzer getan hat. In zehn Jahren ist es mir gelungen, mit der gleichen Liebe, die er mir entgegengebracht hat, die meisten seiner Traumata abzuschwächen. Beseitigen konnte ich sie nie, denn das, was in seiner Kindheit geschehen war, hatte sich für immer in seine Seele eingegraben.

Als er vor drei Monaten gegangen ist, hat er ein riesiges schwarzes Loch in meinem Herzen hinterlassen und auch eine Frage: Werden nur Hunde so, wenn man sie wegsperrt?
Sehr tief und berührend! Wie ges(fr)agt, es kommt auf die Prägung an. Im Moment zeigt sich die wieder vermehrt. Und man kann und muss wohl auch menschliche Angstbeisser lieben lernen. Damit sie irgenwann den Maulkorb nicht mehr brauchen...

Danke für diese Zeilen! *spitze*
Gebückt, doch nicht gebeugt
*********Joe62 Mann
184 Beiträge
Toll wie Du das Erlebnis schilderst.
Ich hatte ein ähnliches Erlebnis mit einer Hündin, die in ihrem ersten Lebensjahr als Straßenhündin in Rumänien lebte. Sie hatte fürchterliche Angst vor Knallgeräuschen. Sprang bei jedem Gewitter auf Fenstersimse, rannte durch die Wohnung, fegte alles von den Tischen. Mit sehr viel Liebe beruhigte sie sich über die Jahre hinweg und gab ganz viel Liebe zurück....
"Willst Du 'n Freund - kauf Dir 'n Hund!"... sagt man nicht ohne Grund...
Moin. Eines der schönen Dinge (es gibt noch viel mehr) an unserer Gruppe ist die Tatsache, dass man aus den Rückmeldungen erkennen kann, ob die Geschichte so "funktioniert" hat, wie sie sollte oder auch nicht. Es ist wirklich ein unschätzbarer Vorteil, den kein Autor in "freier Wildbahn" hat. Meine hat nicht so funktioniert, wie ich es wollte, weil eines der beiden Dinge, um die es mir ging, offenbar nicht deutlich genug ausgearbeitet habe. Also gibt es eine zweite Version, die sich im Schluss ein wenig von der Vorhergehenden unterscheidet *g*

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...

Als er gegangen ist, hat er ein riesiges schwarzes Loch in meinem Herzen hinterlassen und auch eine Frage, die sich mir jedes Mal aufs Neue aufdrängt, wenn ich die Nachrichten aus Berlin sehe: Werden nur Hunde so, wenn man sie wegsperrt, ihnen die Freiheit nimmt? Und dann formt sich auf meiner Netzhaut das Bild von über 700 Menschen, die statt Stiften, Handys oder Tablets Knüppel in ihren Händen halten ...
Das Ende verstehe ich nun nicht mehr. Die Zahl 700 verwirrt mich am meisten.
*****div Frau
7.968 Beiträge
@***ve Die Zahl 700 macht die Aussage für mich klarer. Aber nicht besser.
Gebückt, doch nicht gebeugt
*********Joe62 Mann
184 Beiträge
Eigentlich sind es 598. Aber all die Überhangmandate.... nicht zu vergessen die Minister und Staatssekretäre (die die eigentliche Arbeit machen) und die Direktoren und Abteilungsdirektoren und die hohen Beamten und dann die höheren Beamten....

Ich sag mal so: solange es Plattformen wie den JoyClub gibt, auf denen man sich entsprechend freizügig - in jeder Hinsicht - austauschen kann, hab ich noch keine Angst so zu enden wie ein lange weggesperrter Hund. Und dass die Verwaltung des Joy in Leipzig sitzt ist doch auch ein gutes Zeichen... dafür danke ich dem leider schon verstorbenen Pfarrer Führer von der Nikolaikirche für seine Wegbereitung jeden Tag...

Ein dreifach Hoch auf den Hedonismus
und einen Grappa für den Papa,
dann ab ins Koma mit der Oma...

(PS: ich will hier nichts verniedlichen. Und auch nicht zum Alkoholismus aufrufen. Gott bewahre. Im Augenblick hilft m.E. ein entspanntes Warten auf bessere Zeiten. Und die sind ja, bei allem Ächzen im Gebälk, bereits ersichtlich...)
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