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Època

*******rbe Frau
184 Beiträge
Themenersteller 
Època
Die schönen Dinge sind weit weg.

Jemand hat begonnen sie zu roden, so dass sie freiwillig flohen.
Nun sind diese Dinge irgendwo versteckt und lassen sich so unglaublich schwer finden.

Gestern bin ich aufgestanden, mit dem Vorsatz sie zu finden.
Ich habe mich auf den Weg nach draußen gemacht. Es war kalt und noch dunkel. Es war einsam und still auf den Straßen.
Keine Menschen, kaum Autos, nur ich und die Wolken, die mein Atem in regelmäßigen Abständen im Raum hinterließ.

Ich blieb an jeder Pfütze stehen und schaute genau hin, doch ich fand sie waren nie tief genug, als dass man sich in ihnen gut hätte verstecken können.
Die Bäume, die aus meiner Perspektive heraus bis in die Wolken reichten, betrieben ihren Aderlass und ihr alljähliches Herbststerben völlig ohne jegliche Störungsaffinität. Auch an ihnen habe ich gesucht, aber genau die Dinge, die ich finden wollte konnte ich einfach nicht sehen.

Die Sonne wanderte immer höher.
Verbrannte die Nacht und drängte der stillen Straße ihre Vulgarität auf. Alles lag auf einmal bloß und nackt da, die Straße war noch nackt, aber hell erleuchtet.
Ein perfider Akt der Natur sich mit dem Sichtbarmachen der Makel, am menschlichen Eroberungsdrang zu rächen.

So sehr ich mich auch bemühte, selbst bei diesem Licht konnte ich sie einfach nicht sehen.

Die schönen Dinge sind weit weg.

Ich lief den ganzen Tag umher und fand sie nicht. Ich konnte sie einfach nicht sehen.
Also gab ich auf und ging zurück.

Die schönen Dinge sind fortgegangen und haben Angst zurückzukehren. Sie sind erschöpft und müde, sie haben Hunger und Durst und sind auf eine lange Reise gegangen.
Sie haben mich hier zurückgelassen und warten auf den richtigen Zeitpunkt.

Die schönen Dinge warten darauf, dass ich wieder sehen kann.
Das ist der wahre Blues...
i love it...
Cu, Rappi
Eine sehr schöne Sprache und ein paar wunderbare Wendungen! Ein bisschen egoemo, aber mit tollen Bildern. Gefällt mir sehr.
@ klangfarbe
ein bißchen führst du deine Aussage "die schönen Dinge sind weit weg" mit dem letzten Satz ad absurdum - die Schönheit ist nämlich da, immer und fast überall - es ist eine Gabe, sie zu erkennen.
ZU manchen Zeiten können wir das Schöne nicht sehen, was aber an der Existenz nichts ändert.
Und schön geschrieben ist es allemal. *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Poetisch ...
...dieser Text, sehr schön geschrieben - wenn auch mit einem kräftigen Schuss "Emo-Düsternis". Aber gespickt mit schönen Wendungen und "Bildern". In Dir steckt eine Lyrikerin, wie es scheint ...

(Der Antaghar)
*******rbe Frau
184 Beiträge
Themenersteller 
...
man betrachte die uhrzeit und verzeihe mir den emomist.
eigentlich bin ich nämlich natürlich gaaaaanz anders.

(;
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ klangfarbe
Du, ich hab gar nix gegen Emos ... Sind schließlich auch liebenswerte Menschen. Oder nicht?

*g*

Einige kenne ich persönlich - und ich mag sie sehr.

(Der Antaghar)
was zum Geier sind emos???
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Googeln, mein Freund!

Es sind diese meist schwarzgekleideten und buntbehaarten jungen Menschen, die sich dunklen Gedanken hingeben, düstere Musik hören (die mir auch gefällt!), oft an Suizid denken, im Ritzen von sich selbst sowas wie einen Orgasmus sehen, aber dafür weit tiefgründiger und nachdenklicher sind als all die jungen, oberflächlichen Partypeople ...

(Der Antaghar)
********ride Frau
1.212 Beiträge
Klangfarbe
scheint aber nicht zu den Emos zu gehören - mein Fazit: es muß sich keine ritzen, Suizid Gedanken tragen, oder düstere Musik hören... (bei Gloomy Sunday - dem ungarischen Suizid Lied, bin ich gerne dabei), um tiefgründig zu sein.

Bori
*******rbe Frau
184 Beiträge
Themenersteller 
nun, was ihre tiefgründigkeit angeht bin ich mir nicht so sicher.

sie sind schlichtweg eine buntere kopie der goths...abgesehen davon: es ist ein trend und nicht jeder, der einem trend nacheifert tut dies aus vollster überzeugung.

deswegen wäre ich vorsichtig, sie als tiefgründiger, gedankenvoller zu bezeichnen, als den rest.
denn wie bei allen subkulturen gibt es unzählige mitläufer und die vom rest zu unterscheiden fällt schwer.

die jugend ist gar nicht so schlimm, wirklich. ich weiß das, gehör ja auch irgendwie noch ein bisschen dazu.

nur ab und an machen wir mal komische sachen, aber eigentlich sind wir ganz in ordnung. egal ob gel in den haaren oder aufgemalte tränen.

(;
Die Jugend, der Quell des Lebens *g*
Ich glaub auch nicht das du ein Emo bist nur wg der Geschichte...
Eher glaub ich an den Blues der in dir steckt.
Hast mich neugierig gemacht...
Neugierig insofern, weil ich schon immer gern mal eine Fotosession im Stil des alten Blues machen wollte..
LG. Mario
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da habt Ihr allerdings recht ... Und so hatte ich das ja auch gar nicht gemeint, hab mich nur blöd ausgedrückt.

Viele Emos, mit denen ich zu tun hatte, haben auf mich eben etwas tiefgründiger gewirkt als viele andere.

Bitte bedenkt, ich hatte extra geschrieben, dass sie tiefgründiger und nachdenklicher auf mich wirken "als all diese Partypeople", die wirklich nur Saufen, Ficken und dämliches Gelaber im Kopf haben und sonst nix.

Übrigens, mein Sohn, 19, hat durchaus Emo-Tendenzen ... denn er mag diese Rennerei von Party zu Party auch nicht und macht sich lieber seine Gedanken, arbeitet an seinen weltweit begeistert aufgenommenen Filmen und sonstigen Werken - und findet viele der oberflächlichen Kids in seinem Alter nur doof ...

(Der Antaghar)
********ride Frau
1.212 Beiträge
Ist das
Daniel???
*******rbe Frau
184 Beiträge
Themenersteller 
@raptor
davon musst du mir mal mehr erzählen, denn das wiederum macht mich neugierig.

(:
wenn das voll emo ist,
was Du da so gekonnt und poetisch schreibst, will ich auch emo sein!

em *spitze* laf
**********Engel Frau
25.831 Beiträge
Gruppen-Mod 
Blues...
Ich stimme Mario zu - das ist der wahre Blues.

Wunderschön beschrieben, ich kann es sehr gut nachfühlen.
Ich kenne diese Tage und Nächte, die voll sind mit diesem inneren Blues, wenn man die schönen Dinge nicht mehr sehen möchte. Sie interessieren einen dann nicht, denn sie könnten einem ja den Blues nehmen, in dem man an diesen Tagen so sehr schwelgt.

lg Gabi
den text verstehe ich genau anders herum. der sprechende will es doch sehen.
na, zunächst sagt der Text, die schönen Dinge hätten sich versteckt.
Nur der letzte Satz weißt auf das Nicht-Sehen-Können hin.
*******rbe Frau
184 Beiträge
Themenersteller 
der letzte satz...
...und alle andeutungen und "ich kann sie nicht sehen" davor (;
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