Biozwetschkenzimtmurmelade
Inspiriert von Olaf den omurmolafmeisterBiozwetschkenzimtmurmelade
Es war einmal ein Baum voll Zwetschken. Wie die munter zwischen den grünen Blättern leuchteten. Süß und rund und lila – naja, manche waren auch etwas fleckig. Das ist eben so bei Biozwetschken. Bio, das ist ja total in. Wer nicht Bio ist, ist nicht in. Diese Zwetschken waren so was von in, das kann man sich gar nicht vorstellen. Einige hatten sogar Würmer, ja, so bio waren die.
Ich sah diese Früchtchen und dachte: ‚Da lässt sich sicher leckere Marmelade kochen.’ Gedacht, getan. Frohen Mutes ging ich eine Leiter zu holen. Die süßesten Früchte sind ja immer sehr hoch oben am Baum. Als das sperrige Ding endlich halbwegs sicher stand, kletterte ich hinauf, ignorierte die Höhenangst und begann zu pflücken. Eine in den Eimer, eine in den Magen. Auf diese Weise würde der Eimer wohl nie voll werden. Also unterdrückte ich die Gier und erntete nur mehr für den Eimer. Endlich war das dumme Ding voll. Ich wieder runter von der Leiter. Ach, was war der Kübel schwer und mir zitterten die Beine – jawohl. Ich stand ja die ganze Zeit auf den Zehenspitzen und das auf der letzten Sprosse. Mit bricht noch immer der kalte Schweiß aus, wenn ich daran denke. Zum Glück bin ich damals auf dem Baum nicht auf die Idee gekommen, runter zu schauen. Ich glaube, mich hätte es, Gesicht nach unten, sofort auf die Wiese geknallt.
Also, nichts wie rein in die Küche mit dem gefüllten Kübel. Früchtchen waschen, putzen – die guten ins Töpfchen – die schlechten in den Biokübel. Auch hier muss alles sauber getrennt werden. Auch der Müll muss in sein. Jawohl – in – in den Biokübel damit.
Dann geht’s weiter. Ach, ich hab ja noch nie Marmelade gekocht. Wenn das die Nachbarin kann, kann ich das schon lange, denke ich. Ich bin schließlich auch nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen.
Okay, wie ging das noch mal? Ist ja gleich. Obst in Stückchen schneiden, weich köcheln lassen. Dann Zucker dazu und Zimt. Oh Mann! Dieser Duft! Echt schräg, aber ich halte ständig die Nase über den Kochtopf und inhalier den Zimtgeruch. Huch, jetzt werden alle denken, dass ich etwas gaga bin. Was soll’s. Das sieht schon recht lecker aus. Einmal probieren. Scheiße! Zunge verbrannt. Aber lecker!
So, jetzt noch vorsichtig in die bereitgestellten Gläser füllen – fertig!
Und mein Vorhutschrank ist wieder gefüllt, obwohl ich die Befürchtung habe, dass er sich nur allzu früh leeren wird.