Talis Männer
Folgendes passiert, wenn man über Talismänner anstatt über seine Talismane nachdenkt, die man täglich um den Hals trägt. Ein Wortspiel mit auch ernstem und durchaus realem Hintergrund. Nicht im Moment gerade. Aber immer mal wieder.
Allerdings musste ich beim Schreiben grinsen. Eben weil Talismänner oder Talis Männer ... ^^ "Ass" der Rechtschreibung ich. Musste doch erst den Onkel Duden dazu befragen.
Talis Männer
oder
Der Plural meines Seins
Tali war ein Klassenzimmer-Tafel-Schwamm auf zwei Beinen, der einerseits einen aufrechten und dann wiederum zu Zeiten einen halb gebeugten Gang auf zwei Beinen und einer Krücke aus dem verlängerten Arm der Emotionen anderer pflegte.
Letzteres immer dann, wenn er die Grauzonen seines Umfeld in sich aufsaugte. Ohne Filter. Ohne jegliche Grenzen seiner selbst und die anderer Leute zu beachten. Im konturlosen Modus der ausgedörrten Wüstenei seines bisherigen Daseins.
In diesem Zustand konnte sich Tali seine Männer, die da wären: der Dschingko des Lebens, ein Kindermund des Plappergeis, die Perlensau seiner Rampe und ein Schildbörger der Schläue sowie der Krötenmann mit dem Kakteenherz, gierig einverleiben und sich das Wissen über sie immer wieder a Detail einimpfen.
In diesen Augenblicken wollte Tali seine Manie über seine Sicht der Dinge, der Welt und ihrer Menschen pflegen, obwohl er es eigentlich besser wusste. Aber wie das manchmal so war, wenn seine Perlensau auf ihrer Rampe grunzte und wenn dabei die Fahrradkette des „Es hätte doch sein können, das“ zerriss …
Jetzt stand Tali wie ein vollgesogener Klassenzimmer-Tafel-Schwamm da. Vor versammelter Mannschaft seiner Talismane und tätschelte und hätschelte ihnen ihre geschundenen Leiber. Bis sie ganz klein und leicht in seinem Herzen wurden, so dass Tali sie sich wieder um seinen Hals hängen konnte. Ohne am Stock gehen zu müssen, geschweige denn je wieder zu wollen.
Aber sage niemals nie, dachte er sich im Stillen. Wer weiß schon, was morgen sein könnte, wenn heute noch dieses oder jenes geschieht …
© CRK, G. 05/2020
oder
Der Plural meines Seins
Tali war ein Klassenzimmer-Tafel-Schwamm auf zwei Beinen, der einerseits einen aufrechten und dann wiederum zu Zeiten einen halb gebeugten Gang auf zwei Beinen und einer Krücke aus dem verlängerten Arm der Emotionen anderer pflegte.
Letzteres immer dann, wenn er die Grauzonen seines Umfeld in sich aufsaugte. Ohne Filter. Ohne jegliche Grenzen seiner selbst und die anderer Leute zu beachten. Im konturlosen Modus der ausgedörrten Wüstenei seines bisherigen Daseins.
In diesem Zustand konnte sich Tali seine Männer, die da wären: der Dschingko des Lebens, ein Kindermund des Plappergeis, die Perlensau seiner Rampe und ein Schildbörger der Schläue sowie der Krötenmann mit dem Kakteenherz, gierig einverleiben und sich das Wissen über sie immer wieder a Detail einimpfen.
In diesen Augenblicken wollte Tali seine Manie über seine Sicht der Dinge, der Welt und ihrer Menschen pflegen, obwohl er es eigentlich besser wusste. Aber wie das manchmal so war, wenn seine Perlensau auf ihrer Rampe grunzte und wenn dabei die Fahrradkette des „Es hätte doch sein können, das“ zerriss …
Jetzt stand Tali wie ein vollgesogener Klassenzimmer-Tafel-Schwamm da. Vor versammelter Mannschaft seiner Talismane und tätschelte und hätschelte ihnen ihre geschundenen Leiber. Bis sie ganz klein und leicht in seinem Herzen wurden, so dass Tali sie sich wieder um seinen Hals hängen konnte. Ohne am Stock gehen zu müssen, geschweige denn je wieder zu wollen.
Aber sage niemals nie, dachte er sich im Stillen. Wer weiß schon, was morgen sein könnte, wenn heute noch dieses oder jenes geschieht …
© CRK, G. 05/2020