Neue Chroniken
Für mich alleine ist das to big, also hoffe ich das meine großen Brüder hier einsteigen und die Geschichte weiterspinnen - so wie wir es vor langer langer Zeit, morgens in der Bar, einmal ersonnen haben.Also, Korken drauf, Flasche weg und ran an die Tasten.
Ich leg mal vor......
Der Indianer (HoB C1)
Als er das House of Blues zum erstenmal betrat machte die alte Jukebox gerade mal Pause und es wurde verdammt still in der Kneipe. Die Unterhaltungen verstummten und die wenigen Gäste starrten ihn an. Dieser Typ war groß , dachten die meisten und er sieht ganz und gar nicht koscher aus, dachte Jessi Den schwarzen Westernhut hatte er tief in die Stirn gezogen, sein grauer Staubmantel reichte gerade so an die Knie und die dunklen Jeans endeten in Wadenhöhe über genagelten Cowboystiefeln. Er schob seine massive Gestalt vollends durch den Eingang und ließ so einen kurzen Schimmer der grellen Parkplatzleuchten vorbei, bevor die Tür hinter ihm zufiel. Mit zwei langen Schritten erreichte er die Theke und stand Jessi direkt gegenüber, die unwillkürlich einen Schritt zurück gemacht hatte. Bourbon, flüsterte er, kein Eis, und stell die Flasche daneben. Damit ließ er Sie stehen und glitt zu der alten Musikmaschine, warf ein paar Münzen ein und wählte seine Songs. Genau in diesem Moment, als er mit dem Rücken zum Lokal stand, hatte er für alle im HoB seinen Namen weg, der Indianer.
Natürlich sah man gelegentlich Typen mit langen Haaren in der Bar. Fettige, ungepflegte Strähnen, meist unter einer speckigen Kappe verborgen oder mit einem Stofffetzen zu einem Pferdeschwanz gebunden. Kein Vergleich , dachte Jessi. Sie bewunderte die glatten, glänzenden, schwarzen Haare, die ihm bis zum Arsch reichten. Einen Augenblick dachte sie daran wie es sich zwischen ihren Fingern anfühlen würde und spürte wie sie ein bisschen geil wurde.
Der Indianer kehrte an die Theke zurück als die Box begann „Cats in the Cradle“ von Ugly Kid Joe zu spielen. Die massiven Silberringe klirrten gegen das schwere Glas als er zugriff und es in einem Zug leerte. Er füllte nach, griff sich mit einer Hand Glas und Flasche und zog sich einen Barhocker an die kurze Stirnseite der Theke. An diesem Abend hörte Babe nur noch drei Worte von ihm. „Nicht anfassen, Kleines“, sagte er und grinste kurz. Shit noch eines, dachte Jessi Sie war noch mindestens einen Meter entfernt und hatte eben erst daran gedacht seine Haare zu berühren, als er sie ansprach. Konnte dieser Mistkerl Gedanken lesen ?
Seit diesem Tag kam er immer wieder mal vorbei. Immer zweimal in der selben Nacht. Einmal am frühen Abend und dann wieder kurz bevor sie zu machten, um den Rest seiner Flasche zu leeren. Die anderen Gäste interessierten ihn nicht und keiner der halbwegs bei Verstand war, machte blöde Sprüche in seiner Gegenwart. Niemand wusste was er in diesen Stunden trieb oder wohin er ging. Doch einer der Gäste beobachtete ihn ganz genau
© September 2009 by Biker_696