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Terminus

eyes002
******ace Mann
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Terminus
Terminus
© 8/2021 by TRB

Vorwort

Es war wieder einmal soweit. Das Ende einer Strecke, das Resultat vieler verschiedener, kleiner Ereignisse führten zu etwas hin. Wirklich?

De·ter·mi·nis·mus /Determinísmus/ Substantiv, maskulin [der] Philosophie
1.
Lehre, Auffassung von der kausalen [Vor]bestimmtheit allen Geschehens bzw. Handelns
2.
Ethik
die der Willensfreiheit widersprechende Lehre von der Bestimmung des Willens durch innere oder äußere Ursachen

Und eben das bringt mich durcheinander. Jedes Mal aufs Neue. Wenn ich mich am Beginn von etwas wähne, denke ich: „Wohin führt es mich? Was macht es mit mir?“ Am Ende des „Etwas“ denke ich: „Wozu jetzt das Ganze, was hatte das für einen Sinn? Warum bist du hier? Warum bist DU hier und nicht Fritz, Carola oder Johann?“

Wenn es vorherbestimmt ist, geht dem Gedankengang einher, dass dort „etwas“ oder „jemand“ lenkend eingreift. Es ist beinahe zwangsläufig der logische Schluss, zusammen mit dem festen Wissen einer Art übergeordneter Intelligenz, sonst würde die Lenkfunktion nicht passen. Immer wieder kommt meine andere Gehirnhälfte und spielt mir plastisch die Filmszene aus „Knowing“ ein, in der der Protagonist, angesprochen auf ebendieses Thema sagt: „Ich glaube, die Scheiße passiert einfach!“

Hinzu kommt, dass der „Glaube“ hier mitspielt und etwas zu sagen haben will. Man stelle sich vor, dass in den meisten Religionen eine Existenz nach dem körperlichen Tod propagiert wird. Warum? Um uns die Angst zu nehmen? Gäbe es ein Leben nach dem Tod, wäre es dann in einer existenziellen Notlage nicht prima, wenn man ins nächste Leben wechseln kann? Ist es das, was uns „Mensch, ärgere dich nicht!“ lehrt? Geworfen vom Gegner, ab zur Homebase und auf eine 6 warten? Gäbe es ein Leben nach dem Tod, warum ist noch keiner zurückgekommen und hat berichtet, wie toll es da ist?

Meine Kernfrage zur depressiven Phase ist: Was, wenn da nichts mehr ist? Kein Aufwachen im Paradies, keine 72 Jungfrauen, keine Wolken, Harfen, Hosianna? Sand im Getriebe des Universums. Eintagsfliegen, so unbedeutend wie nur irgendetwas. Das sind wir. Nicht mehr, nicht weniger. Und doch streben wir nimmermüde dahin, unserer fadenscheinigen, unbedeutenden Existenz einen Sinn zu geben. Einen Fußabdruck in der Geschichte zu hinterlassen. Etwas, das uns unsterblich macht. So wie Goethe, Shakespeare, Dante. Die Frage ist: War Shakespeare determiniert?

Kapitel 1

Der Wald zog mich an. Schon immer. Wenngleich sich alle Märchen immer wieder in Schrecklichkeit suhlen, wenn man vom „Wald“ berichtet, ist mein Gefühl eher der der Geborgenheit, des Friedens und der Ruhe. Die Bäume, das Laub, die Tiere, hier ist alles im Einklang. Ich bin hier der Fremdkörper. Jedoch… wenn ich mich ganz still auf einen Baumstumpf setze und mich nicht bewege, bekomme ich ein kleines Stück des Friedens ab.

Und da saß ich nun, mit trüben Gedanken, schwerem Herzen und grundsätzlich mieser Laune. Dass ich mich bei schlechtem Gemütszustand in den Wald verzog, hatte zwei Gründe. Erstens war ich zeitlebens gewohnt, Probleme selbst zu lösen, zweitens war es eine Schutzfunktion meinen Mitmenschen gegenüber. Mein Jähzorn ist Legende. War, besser gesagt. Früher war es wirklich düster. Heutzutage hatte ich mich zumeist im Griff. Wenn es eng wurde, ging ich in den Wald und regte mich ab.
Vermutlich würde es nicht viel bringen, die vielen kleinen Determinismen aufzuzählen, die mich hergeführt hatten. Aber eine Art Bewusstwerdung sollte schon sein. Der Verlust der Meisterschaft (Bronze ist NICHT gut! Wenn der Tweitbeste beerdigt wird, ist der Drittbeste schon lange tot). Man kann sich in Ausreden suhlen, wie: Die beiden anderen waren schon länger dabei, sind besser trainiert, haben die besseren Lehrer, Heimvorteil… alles blabla. Ich war da, wo ich war und das aus einem Grund. Und der hatte nichts mit den anderen zu tun, sondern nur mit mir.

Oder der heikle Punkt: Erwartungen. Was erwartet man von anderen Menschen? Soll man das überhaupt? Und an welcher roten Schnur macht man das fest? Es gab in meinem Leben viele Dinge, die ich gern gemacht habe. Wissen sammeln und Wissen weitergeben. Das liebte ich. Ich sammelte Wissen, übte, probierte, fiel hin, stand wieder auf und bekam Routine. Stellte ich mich einem Wettbewerb (zum Beispiel Geschichten für ein Bremer Autorenforum), bekam ich meistens ziemlich viel Mist ab. Hohn und Spott helfen übrigens nicht weiter. Konstruktive Kritik, die sich nur an Fakten orientiert, übrigens auch nicht. Schreiben soll und muss Emotionen wecken. Das zu transportieren, ist eine Kunst. Fragen Sie Shakespeare! Nun wird niemand als Autor geboren. Nicht einmal Shakespeares Sohn. Und da kommt die Frage: Wie wird man dazu? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es 1570 in Stratford-upon-Avon eine Schule mit dem Unterrichtsfach „Literaturkönig“ gab. Nein, das muss irgendwie ein Weg gewesen sein!

Ein gutes Indiz sind wohl auch die Unterrichtsfächer. Mathe, Physik und Chemie als Wahlfach ergeben eher eine Richtung der Naturwissenschaften oder einer Kanzlersschaft, anstatt Philosophie. Deutsch (oder im Williamsschen Beispiel eher „Englisch“) und Philosophie, einhergehend mit dem Studium der Ethik könnte ein erster Fingerzeig in Richtung Literaturkönig sein. Jedoch… sehe ich heutige Studiosi, zweifle ich sehr am Erfolg einer einzigen Richtung, basierend auf den Lehrstoffen. Nein, da muss mehr sein. Vielleicht Talent? Jedoch… worauf gründet sich das? Was ist Talent, woher kommt es, wer hat es gespritzt, gesetzt oder untergejubelt? Ist es Willenskraft? Sagte sich Jung-William dereinst: Ich WILL jetzt Dichter werden? Und reicht Willenskraft? Reicht Bildung, Willenskraft plus Talent? Ich glaube, das bringt einen weiter. Aber es fehlt etwas. Der Impuls! In Shakespeares Schicksal sehe ich eine anmaßende Parallele zu meinem Erstlingswerk. Ein Dichter namens Robert Greene diffamierte Jung-William 1592 als literarischen Emporkömmling. Es mag wohl sein, dass William sich dermaßen geärgert hatte, dass er dachte: „Jetzt erst Recht! Euch Schweinebacken werde ich es zeigen!“

War das der Impuls? Niemand weiß es. Allerdings hatte William viele Gönner. Menschen, die ihm zeigten, was los war, ihn unterstützten, förderten und ja, ein wenig den Weg ebneten. Ich habe mich entschieden, daran zu glauben, dass das der Impuls war, der William schlussendlich zu dem gemacht hat, was er war: Eine unsterbliche Legende.
Und was nützte all das Nachdenken auf meinem Baumstumpf mitten im Teutoburger Wald? Nicht so richtig viel. Ich hatte wohl scheinbar wenig Talent, noch verfügte ich über Gönner. Selbst einflussreiche, berühmte Autoren sahen sich nicht bemüßigt, eine Art Gönnertum anzustreben. Und einfordern konnte man das wohl kaum.

Die Parallele zum „Lehrertum“ in bestimmten Sportarten ist allzu auffällig. Engagiert man sich in einem Verein, gibt es zweierlei „Schüler“. Die einen, die den Sport nehmen, um sich abzuarbeiten, etwas zu kompensieren oder sich einfach körperlich zu ertüchtigen, und die anderen. Da zählen Dinge wie Leidenschaft und Berufung mit. Man KANN Basketball leben, man kann es aber auch nur als Spiel sehen. Es gibt keine Vorschrift, die sagt, was man zu tun hat. Will man aber Erfolge feiern, reicht es nicht, den Sport als reine körperliche Tätigkeit zu sehen. Man muss eintauchen. Aber wer taucht gern in ein trübes Gewässer? Hier braucht es wieder einmal einen Guide, eine Leitfigur, ein Vorbild. Jemand, der einen an der Hand nimmt. Gesegnet, wer so jemanden gefunden und nicht betrogen wurde.

„Du darfst dich nicht Schüler nennen!“ Das war die Aussage. Zu anderen Zeiten wäre ich stolz gewesen. Denn es besagt lediglich: „Ich kann dir nichts mehr beibringen.“ Der Beisatz jedoch: „Denn Schüler stellen keine Fragen!“ karikierte diese Aussage zu einem vorsintflutlichen Witz. Deswegen saß ich hier: Ich war gefeuert. Weil ich Fragen stellte, weil ich Ruhm und Ehre für den Verein und das Haus wollte. Weil ich nach vorn stürmte, wo die Engel furchtsam wichen. Das hatte ich nun davon. Schwebend in der Leere, gleichsam im Fallwind der Bedeutungslosigkeit. Determinismus? Wo denn?
eyes002
******ace Mann
15.986 Beiträge
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Kapitel 2

Mit der kühlen Gleichgültigkeit eines uninteressierten Beobachters sah ich der Mücke zu, wie sie sich auf meinen Unterarm setzte. Die Landung war nicht weiter schwierig, weil ich über keine dichte Körperbehaarung verfüge. Auch wenn ich das bedauerte, so ganz still und heimlich. Diese Jungs mit den testosterongesteuerten Neandertalerarmen waren schwer beeindruckend. Dachte ich immer, dass ein gerütteltes Maß an Behaarung mit sexueller Potenz einhergeht. Das jedoch war ein Irrtum.

Die Mücke, so schien es, sah sich um. Sicherlich bildete ich mir das ein, denn Mücken und bewusstseinsgesteuerte Handlungsweisen erschienen nicht an meinem Erfahrungshorizont. Jedenfalls setzte sie ihren Rüssel auf meine Haut. Es tat garnicht weh. Ihr Hinterleib pulste, als sie sich meinen Rote Bete Saft in den Körper pumpte, ihren Rüssel einzog, entschwand und einen juckenden, roten Punkt auf meinem Arm hinterließ.
Der Blick fokussierte sich auf den lockeren Waldboden. Ameisen krabbelten an mir hoch. Wühlten sich durch Stoff-Falten, vorbei an Patches, ausgefransten Löchern und Nähten. Zwei Meter vor mir sah mich eine Wühlmaus erstaunt an. „Was machst du hier? Tust du mir was? Du tust mir nichts. Oder?“ Und fort war sie, Mäusebusiness erledigen. Ich lächelte. Vielleicht war heute ein besonders guter Tag, zu sterben.

Ich war im Reinen mit mir. Ein gelebtes Leben. Zoff, Ärger, Schulhof-KingPin, zweimal verheiratet, zwei Kinder, sieben Tode gestorben. Die Frauen waren autark, die Kinder groß und selbständig. Wozu machte ich mir Sorgen? Niemand brauchte mich mehr und das war verdammt nochmal gut so! Ich hatte eine Menge Autos besessen, hatte gevögelt, was nicht bei „Drei“ auf dem Baum war, hatte viel von der Welt gesehen und war nicht ganz unerfolgreich, was sportliche, bzw. leidenschaftliche Dinge anging. Sicherlich, ein paar unerfüllte Träume blieben übrig. Einen Lamborghini Countach fahren. Mit einer Rakete ins All brettern. Madonna ficken. Oder Europameister werden. Aber, die Frage war: Wozu? Alles Egosachen. Nichts wert. Niemand würde in 2000 Jahren den Planeten besuchen und sagen: „Seht euch dieses Knochengerüst an, der hat bestimmt Madonna gevögelt!“ Humbug. Was bleibt schon? Nichts.

Mein trübsinniger Verstand wurde ganz langsam aus der Lethargie geführt. Ich hörte weit entfernt Schritte. Schnelle Schritte. Gehetzte, schnelle Schritte. Wie gut kannte ich das! Die alte Schusswunde in meinem linken Unterarm begann, zu jucken. Die Schritte kamen näher. Ich schloss die Augen. Vier, es waren vier Füße. Zwei schnelle, leichte und kurze Schritte, im Gegensatz dazu zwei schwere, plumpe Schritte mit größerem Schrittmaß. Ein Mann und eine Frau. Auf der Flucht. Auf der Flucht? Blödsinn, wir sind hier nicht in Tschetschenien oder dem Regenwald, das hier ist der Teutoburger Wald, vor wem sollte man hier fliehen, außer vor dem Schicksal?

„Schnell, linksrum!“, japste eine männliche Stimme. Er war schon länger unterwegs, denn er bekam kaum Luft. Die Frau antwortete ihm nicht. Offenbar selbst außer Atem. Die Schritte bewegten sich nun zielstrebig direkt auf mich zu. Als ob sie wüssten, dass ich hier sitze! Aber sie waren noch nicht zu sehen. Die Tanneninsel gegenüber meines Baumes war recht dicht.
„Drumrum!“ hetzte die männliche Stimme und ich wusste, dass er die Tannen meinte. Ich blieb sitzen. Mit der kühlen Gleichgültigkeit eines uninteressierten Beobachters sah ich, wie zwei Menschen um die Anordnung von Tannen hetzten. Er war knapp 1,80 lang, sie keine 1,70. Beide hatten zwar hübsche, aber ziemlich ramponierte Sachen an. Ohne die Kratzer und Risse könnte man ihn als Büroleiter einordnen. Von der sorgfältig gescheitelten Kurzhaarfrisur war nicht mehr viel übrig und eine lange, blutende Schramme zierte seine rechte Wange. Offensichtlich sind sie schon lange unterwegs. Ich kannte diese Art Schrammen. Brombeerbüsche. Da läuft man nicht sehenden Auges hinein, also waren die beiden schon seit der Nacht unterwegs. Die Frau hatte es weniger gut erwischt. Ihr Blümchenkleid sah bestimmt einmal hübsch aus. Als ob sie sich für eine Cocktailparty zurechtgemacht hatte. Die Hornklammer in ihrem mittlerweile zauseligen Haar untermauerte das. Des weiteren war sie barfuß. Ihre Heels hatte sie sicherlich fortgeworfen. Stöckelschuhe im Wald ist eine echt lausige Idee. Insgesamt ergab sich das Bild einer geselligen Party mit einem Banker oder Broker, der eine hübsche Frau kennengelernt hatte. Liebe auf den ersten Blick? Und Flucht, weil ihr Typ ein Psychopath war? Es ergab keinen rechten Sinn. Schließlich gab es Autos, Busse und Taxis. Wozu durch Brombeerhecken hetzen?

Die beiden waren noch knapp 30 Meter entfernt, als sie mich erblickten. Unvermittelt bieben sie stehen, starrten mich an wie einen Geist. Sein Blick suchte meinen Körper ab, sah wohl nicht, was er erwartet hatte.
„Helfen Sie uns!“ flehte er und ich hörte das alte Lied: Todesangst. „BITTE!“ untermalte sie den Wunsch.
Wie sagte mein alter Ausbilder immer? „Ich kann nichts reparieren, wenn ich nicht weiß, was kaputt ist!“
„Was ist denn los, Leute?“ fragte ich.
„Die sind hinter uns her!“
„Wer?“
„Keine Ahnung, Jäger oder so!“
„Hä? Wieso Jäger? Schießen die auf euch oder seid ihr in eine Treibjagd geraten?“
In diesem Augenblick wendete sich die Situation grundlegend. Schlagartig waren alle depressiven und todessehnsüchtigen Gedanken weg und die Instinkte setzten ein, als es in der Luft sirrte. Ich kannte das Geräusch. Ganz typisch für einen Pfeil. Der Frequenz nach ein Bogenpfeil. Armbrust-Pfeile klingen anders. Tiefer, sonorer, schneller. Das Geräusch, wenn ein Pfeil einen Körper trifft, vergisst man niemals. Ich hörte den Einschlag und das verwunderte Gesicht des Bankers oder Brokers. Ein Holzpfeil ragte 45 cm aus seinem Hals, was gleichzeitig verhinderte, dass er wie am Spieß schrie. Ich sah die Verzweiflung und die Ausweglosigkeit in seinem Gesicht, als er versuchte, zu atmen. Ungläubiges Staunen, gepaart mit irrsinnigem Schmerz und dem Bewusstsein, dass man hier und jetzt sterben würde. Es war wohl eher ein Infarkt, denn der Blutverlust, der ihn in die Knie zwang.

Die Frau stand da wie vom Donner gerührt, sah ihren Begleiter an und glaubte nicht, was sie dort sah. Selbst wenn man gejagt wurde, was einer Absurdität ansich gleichkam, und dann seinen Begleiter sterben sah, war die Situation mehr als surreal. Jedenfalls für einen sterbenden Broker und sein Partymädchen.
Ich allerdings war schon bei ihr und riss sie unsanft von den Beinen.
„Still! Liegenbleiben!“ herrschte ich sie an. Keiner Gegenwehr fähig, starrte sie mich mit weit aufgerissenen Augen an.
„Was…?“
„Still! Bleiben sie hier, bin sofort zurück!“
Ich krauchte zu dem sterbenden Broker. Sein dunkelgraues Sakko und seine Hose samt Gürtel brauchte ich.
„Was machen sie denn?“, fragte die Frau angsterfüllt.
„Schnucki, mit deinem rosa-weißen Blümchenkleid finden die dich sogar nachts. Runter mit dem Fummel, aber dalli!“

Sie hatte keine Chance. Sicher, die Hose und das Sakko waren zu groß, versprachen aber einen guten Teil Sicherheit, auch wenn der Gürtel außen ums Sakko musste.
Jetzt hieß es: Weg von hier, ohne einen Pfeil zu kassieren.
„Wieviele sind das?“
„Keine Ahnung“
„Haben die Schusswaffen?“
„Keine Ahnung“
„Sind die von hier?“
„Keine Ahnung“
„Alles klar. Bleiben sie dicht hinter mir, klar? Oder wollen sie n Pfeil abbekommen?“
Sie nickte nur, ihre Stimme versagte.
Da ich öfter hier im Wald verbrachte, hatte ich eine ordentliche Orientierung. Westlich von hier, jenseits der Jogging-Strecke, befand sich ein großes Maisfeld. Zu dieser Jahreszeit wunderbar, um getarnt zu verschwinden.

Wir stürmten in das Maisfeld. Nach ein paar Metern musste ich die Frau bremsen. Ich erklärte ihr, dass man zwar mit Karacho in ein Feld einbrechen könne, aber etwaige Verfolger anhand der Bewegungen der einzelnen Stauden genau erkennen können, wohin man geht. Dort würden sie dann warten und den Sack zu machen. Aber woher sollte sie das wissen? Seitwärts gehen, um keine Stauden zu bewegen. Langsam, bedächtig. Mit den Böen gehen. Kannte sie auch nicht. Woher auch? Partymädchen waren selten beim Militär, bei der Polizei oder berufsmäßige Opfer.
Ich ließ ihre Hand nicht los. Als wir die gefühlte Mitte des Feldes erreichten, hockten wir uns ab. Sie zitterte trotz der Jacke des toten Brokers.
„Jetzt erzählen sie mal. Bitte nur Fakten, keinen Scheiß. Ich muss alles wissen, was uns hilft zu überleben.“
„Ich weiß nichts, ehrlich. Gestern Mittag wachten wir in einer Scheune auf, zusammen mit vier anderen Leuten, die wir nicht kannten.“
„Wir? Das heißt, den Typ eben kannten sie?“
„Nein, ich meine… ich meine… mit wir meine ich, wir sind als Paar zusammen losgeschickt worden.“
„Was meinen sie, losgeschickt?“
„Irgendeine Art bescheuerte Lotterie meine ich. Diese Typen…“
„Welche Typen? Name, Alter, Aussehen, Bekleidung….reden sie verdammt!“
„Meine Güte…… ich war auf dem Abschlussball meiner Cousine…“
„Wo?“
„Na hier um die Ecke. Krefeld …“
„Das hier ist der Teutoburger Wald bei Osnabrück. Das ist ziemlich weit weg von Krefeld.“
Ungläubiges Staunen.
„Aber…“
„So, wie ich das sehe, sind sie wohl Schachmatt gesetzt worden. Dann in eine Scheune, zusammen mit anderen gepfercht worden. Wenn es nicht so absurd wäre, würde ich sagen, dass hier eine beschissene Menschenjagd läuft. Wer war ihr Begleiter?“
„Kenne ich nicht. Stefan aus Sachsen, zu mehr war keine Zeit.“
„War er auf der Party?“
„Nein.“
„Ich wird verrückt, hierläuft eine ganz abgefahrene Scheiße.“
„Was machen wir jetzt?“
„Gute Frage. Nehmen wir an, das sind Amateure. Keine professionellen Jäger. Dann haben wir eine Chance, abzuhauen und die Behörden zu informieren. Was allerdings auch ein Risikio ist.“
„Warum denn?“
„Eine Menschenjagd muss organisiert werden. Es müssen Opfer her, die niemand vermisst. Es muss Kommunikation her, die niemand nachverfolgen kann, es müssen Gelder her, die man nicht zuweisen kann. Das alles spricht für eine gut organisierte Clique von ausgesuchten Arschlöchern. Profis sozusagen. Diese Leute werden alles versuchen, zu verhindern, dass ihre Einnahmequelle sich in Luft auflöst. Können sie die Männer beschreiben? Konzentrieren sie sich!“
Die Frau atmete durch. Zu einer anderen Zeit wäre ich sicherlich bemühter, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Sie war genau mein Beuteschema. Herbe Gesichtszüge, geheimnisvolle Augen, die Fältchen darum zeugten davon, dass sie nicht immer vom Glück geküsst worden war. Nicht das typische Partygirl, eher die sich lösende Spaß-Generation.

"Es waren verschiedene Typen. Alle in Tarnanzügen. Zwei eher untersetzte Typen, bullig mit Muskeln. Ein sehr dünner, schlaksiger Mann und zwei Typen, die eher unterernährt aussahen. Alle maskiert, die beiden dünnen Typen könnten auch Frauen gewesen sein, unter der Uniform konnte ich das nicht erkennen. Und …. wenn sie sagen, das wäre organisiert… vor dem Scheunentor standen zwei große Autos mit Ladeflächen. Pickups. Amerikanische Karren wohl. Zu jedem Auto zwei weitere Typen, auch in Tarnanzügen, aber sichtlich entspannter.“
Die Orga. Ich bezweifelte, dass zwei reichen würden. Sechs Jäger. Sie würden paarweise jagen. Zwei Jäger, zwei Opfer. Trennten sich die Opfer, trennten sich die Jäger. Ein beschissen effizienter Plan. Und garantiert war das nicht das erste Event dieser Art, dazu war alles viel zu professionell aufgezogen.
Unabhängig davon saßen sie jetzt relativ sicher in einem Maisfeld. Solange sie sich keinen großen Fehler erlauben würden, standen die Chancen nicht so schlecht, bewahrte man einen kühlen Kopf.
„Was machen wir jetzt?“, fragte die Frau, deren Namen ich nicht einmal wusste.
„Wie heißen sie?“
„Caro.“
„Rainer. Nett, sie kennen zu lernen.“
„Und?“
„Folgendes. Wenn das hier kein beschissener Albtraum ist, werden sie gejagt. Von Sportjägern, die alle einen Hirnschaden haben. Unabhängig davon sind sie bewaffnet, reich und haben ein Ziel.“
„Wieso reich?“
„Denken sie mal nach. Es muss eine Organisation geben, die Opfer besorgt. Die die Jagdgründe sichtet, absperrt, für Sicherheit sorgt und vielleicht sogar die Behörden schmiert. Deswegen ist eine örtliche Behörde keine gute Idee. Irgendjemand muss dieses Ei bezahlen und glauben sie mir, das ist nicht billig. Da geht Kofferweise Geld über den Tisch.“
„Woher wissen sie das alles?“
„Einfache Logik. Alle anderen Szenarien ergäben kaum Sinn.“
„Und wie geht es jetzt weiter?“
„Ich muss noch ein paar Dinge wissen. Welche Waffen haben die Typen, die Jäger meine ich.“
„Bögen. Ziemlich komisch aussehende.“
„Compoundbögen, klar. Sonst?“
„Messer habe ich gesehen und die schmächtigen Typen hatten Macheten.“
„Die Typen bei den Autos?“
„Die hatten Gewehre“
„Was für Gewehre?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Zielfernrohre drauf? Magazine unten drunter? Schalldämpfer?“
„Zielfernrohre und Schalldämpfer.“
Also keine Automatiken. Jagdgewehre. Tödlich effizient in den richtigen Händen. Und eine weitere Hürde. Mit Zielfernrohren konnten die Organisatoren ihre Jäger einweisen. Mit Sicherheit würden gerade mindestens zwei Optiken auf das Maisfeld gerichtet sein.
„Haben sie Nachtsichtgeräte gesehen?“
„Was?“
„Wie sieht sowas aus?“
„Wie ein Kopfgeschirr mit einem Okular vorne dran. Fero 51 heißen die Dinger.“
„Hab ich nicht gesehen, aber die Typen vor der Scheune haben kleine Koffer auf den Wagen geladen, vielleicht waren die da drin?“
Bestimmt. Es durfte auf keinen Fall geschehen, dass ein Opfer das Terrain verließ, sonst wäre alles aus.
„Wissen sie noch, was auf den Koffern stand?“
„Ein Firmenname bestimmt. Mavic Enterprise.“
„Ach du Scheiße.“
„Kennen sie die Firma?“
„Das ist keine Firma, das ist der Name einer Thermaldrohne. Die finden uns zu jederzeit, überall.“
„Wir sind tot, oder?“
„Nein. Aber wir müssen gut planen.“

Ich dachte nach. Hinter dem Maisfeld gab es weitere drei oder vier Felder. Raps, Mais, Zuckerrüben. Keine gute Deckung. Nach Osten würden wir den Typen in die Hände laufen, also keine gute Idee. Nördlich lag Kloster Oesede, immerhin eine Option, südlich die Autobahn. Das Gelände dort stieg an, würde den Häschern einen guten Überblick geben, war also keine wirkliche Option. Also blieb in der Tat nur ein einziger Weg: Den Häschern entgegen. Immerhin würden sie das am wenigsten erwarten. Die entscheidende Frage war: Wussten sie, dass ein dritter Mitspieler am Start war, oder nicht? Wussten sie, dass sie es mit jemandem zu tun bekamen, der sein Leben schon gelebt hat? Wussten sie, dass sie es mit jemandem zu tun bekamen, der eine umfangreiche Ausbildung genossen hat? Wussten sie, dass der Tod kam, sie zu holen?
*********ynter Frau
9.811 Beiträge
Es hat sich gelohnt, so lange auf eine neue Geschichte von dir zu warten, lieber @******ace.
Sie ist so spannend, dass ich schon ungeduldig auf die Fortsetzung warte.
Der Philosoph und der Acrionheld in dir zusammen sind immer Garanten für großes Kino.

*spitze*
*ungeduldig*
eyes002
******ace Mann
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Kapitel 3

Es war bereits seine dritte Jagd. Frank war, wenn er nicht gerade in Tarnkleidung Menschen jagte, Chef einer Marketing-Firma. Einer sehr gut gehenden Marketing-Firma. Er hatte weder Frau, noch Kinder oder sonst irgendwelche zeitraubenden Verpflichtungen. Frank war, was man „eine gute Partie“ nannte. Jedenfalls, was sein Äußeres anging. Wie es in seinem Inneren aussah, sollte nie jemand erfahren.
Sein Sexualleben spielte sich in Swingerclubs ab, seine sozialen Kontakte beschränkten sich auf die Chef-Etage und den Golfclub. Seine Leidenschaft für teure, schnelle Autos, teure Uhren und teure Huren unterfütterten das Klischee eines wohlhabenden Unternehmers.

Sein Abstieg begann vor Jahren im Golfclub. Ein Match mit einem seltsamen Mann. George. Brite. Das, was man gemeinhin einen Kauz nannte. Er war in gewisser Weise schrullig, aber bauernschlau zugleich. Geschickt fragte George ihn aus. Am Ende gab George ihm seine Karte und lud ihn auf eine Jagd ein. Zuhause in Brandenburg. Jagd auf Keiler, eine Pest in Brandenburg.
Nun hatte Frank mit Jagen und Waffen keinerlei Erfahrung. Vom töten lebender Wildschweine ganz zu schweigen. Daher stand er in der Jagdgesellschaft wie ein Trottel herum, was ihn sehr ärgerte. Doch dann erschien George und nahm ihn bei der Hand. Das Ergebnis nach vier Stunden war, dass Frank mit einem Suhler Drilling im Anschlag hinter einem Baum stand, ein Wildschwein im Visier hatte und irgendetwas in ihm sich weigerte, ein Tier zu töten. Doch ein paar Worte von George und Frank drückte ab. Der Rückstoß grub sich tief in seine Schulter und 75 Meter vor ihm fiel ein Wildschwein tot um. „Ist ja gar nicht so schlimm“ sagte er sich, aber er irrte sich gewaltig.
Ein Tier zu erlegen ist eine Sache, das Aufbrechen aber eine andere. Frank musste unter den kundigen Kommentaren seines neuen Freundes George das Wildschwein aufbrechen. Eine nicht unblutige Sache, die er eher angewidert erledigte. Frank schwor sich, das nie wieder zu tun. Dann nahm George seinen Zeigefinger, tauchte ihn in das Schweineblut und zog einen roten Strich auf Franks Wange.
„Welcome to the Legion of Hunters.“, sagte George salbungsvoll. Frank sah sich in einem Widerspruch gefangen. Einerseits war er jetzt Teil einer Gemeinschaft, andererseits hatte er ein Tier getötet. Ohne Hunger oder Not. Von diesem Augenblick träumte er noch tagelang. Doch es hatte ihn erwischt. George lud ihn immer wieder ein. Frank trat der örtlichen Jägerschaft bei, machte einen Jagdschein, kaufte sich selbst eigene Waffen.

Es war vor drei Jahren, als Frank wieder einmal bei George war. Diesmal allerdings in Great Dunmow, nordöstlich von London auf Georges Anwesen. Er war Teil einer illegalen Fuchsjagd. Abends bei einem Glas Whisky und brennendem Kaminfeuer fragte George, ob er nicht einmal an einer ganz außergewöhnlichen Jagd teilnehmen wolle. Wäre aber nur etwas für Cracks. Und vollkommen verschwiegenen Leuten. Und billig wäre es auch nicht. Frank willigte sofort ein.

Und jetzt stand er hier im Norden Deutschlands zwischen Kuhdörfern und Maisfeldern und ergötzte sich bereits zum dritten Male an dem Rausch der Menschenjagd. Es gab hier kein auflauern, kein warten, Geduld haben oder auf dem Ansitz warten. Dieses Wild wehrte sich vielleicht, schlug Haken, taktierte, brachte sich vielleicht in Position oder noch schlimmer: Ging zu Gegenangriff über. Okay, Letzteres kam nie vor, aber wer weiß? Man musste auf jeden Fall darauf vorbereitet sein. Kein Wild ist gefährlicher als eines, das in die Enge getrieben wurde. Frank hatte gesehen, wie George den Mann mitten in den Hals getroffen hatte. Seine Beute war erledigt, jetzt ging es darum, dass Frank zum Schuss kam. Aus seiner Position konnte er nicht richtig sehen, was hinter der Tannenansammlung vorging. Die Bäume standen zu dicht.
„Drei an Vier. Wie geht’s weiter?“
Die Mitglieder der Jagdgesellschaft kannten sich im Grunde nicht. Damit es so blieb, hatte jeder eine Ziffer. Die Spotter, also die Leitleute, hatten Nullnummern. Null-Eins bis Null-Sechs. So wusste man immer, mit wem man es zu tun hatte.
„Vier an Drei. Das Weibchen ist weg. Ich habe gesehen, wie sie die Klamotten des Kerls angezogen hat. Sie ist nach Osten verschwunden, also langsam hinterher.“

Frank ging. Er kam unmittelbar an dem Männchen vorbei. Blut sickerte aus den Wunden am Hals und aus dem Mund. Seine Augen waren gebrochen, er war tot. Ein Meisterschuss. Frank schauderte. Nicht auszudenken, wenn man George zum Feind hatte. Ungewöhnlich, für ein Opfer, sich die Kleidung eines Sterbenden anzueignen. Das Blümchenkleid lag achtlos auf der Erde, der Mann war bis auf die Unterwäsche nackt. Ganz erstaunlich für eine Püppi mit gerade einmal 1,65 Länge. Frank dachte, es wären die mörderischen Überlebensinstinkte, die Menschen zu Höchstleistungen anstachelten. Ein weiterer Grund, vorsichtig zu sein. Nach knapp 100 Metern öffnete sich der Wald und Frank sah ein Maisfeld. Sehr schlau.
„Drei an Vier. Sie ist todsicher im Maisfeld“
„Roger“
„Null-Fünf und Null-Sechs sind auf Beobachtung. Keine verdächtigen Bewegungen bis jetzt. Scheint, als wäre sie vorsichtig oder schon weg.“
„So schnell ist sie nicht“ sagte George. Und er musste es ja wissen, das war seine neunte Jagd.
„Dann ist sie schlau genug, sich nicht zu bewegen, denn das würden wir sehen. Sollen wir die Drohne starten?“
„Negativ. Wir gehen rein.“ Sagte Frank und war sich sehr sicher, dass er in kurzer Zeit seine Trophäe hatte.

Kapitel 4

Alles war vorbereitet. Ich hatte mir vorgenommen, auf alles zu reagieren. Voraussetzung war, dass Caro sich auf keinen Fall rührte, wenn es nicht abgesprochen war. Es war einfache Mathematik. Ein Jäger, der davon ausgehen musste, auf wehrhaftes Wild zu stoßen, kam nicht schnell voran. Menschen auf der Flucht allerdings waren viel schneller. Ich hatte mit Caro abgesprochen, dass sie ungefähr 11 Minuten warten sollte. Dann ein vorsichtiges Wackeln an einer Maisstaude. Drei Meter weiter erneut. Dann durfte sie auf keinen Fall in derselben Richtung weitergehen. Auf den Wind achten, sich mit den Stauden bewegen. Keinesfalls verraten, wohin sie sich bewegt. Auch wenn es quälend langsam ging. Disziplin war oberstes Gebot, sonst wäre der Plan beim Teufel.
Ich hatte einen taktischen Vorteil. Meine Kleidung war schon immer ausschließlich Schwarz. An Gürtel und Revers hatte ich ein paar lose Maisblätter befestigt, so dass meine Konturen nicht sofort zu sehen waren. Wenn die Verfolger hinter uns waren, war das ebenfalls ein Vorteil. Denn ich wusste, woher sie kamen. Kommen mussten, denn einen Bogen schlagen bei Wild, das so gut wie erledigt war, ergab kaum Sinn. Allerdings würde das nur einmal funktionieren. Je nachdem, wieviel Erfahrung die andern hatten, würde es nicht leichter werden.
Nach nicht einmal 9 Minuten hörte ich ein zaghaftes Rascheln aus der Richtung, aus der wir gekommen waren. Jetzt brauchte ich ein wenig Glück, denn wenn der Verfolger direkt auf mich zukam, würde der Plan fehlschlagen. Ich konnte dann nur noch hoffen, dass Caro weit genug weg war, um irgendwen zu alarmieren. Doch ich hatte Glück.

Innerhalb einer Staudenansammlung ist es schwer, Konturen auszumachen, die sich nicht bewegten. Gab es etwas, das in Bewegung war, war das viel einfacher. Ich hockte nur im Feld und bewegte mich nicht. Und ich war ausgebildet. Wie das mit dem Typen dort vorn war, konnte ich nicht sehen, aber hören. Der hatte nicht viel Ahnung von Geländekampf. Er wähnte sich in Sicherheit. Mein Problem war der andere Mann, seine Flanke. Und der oder diejenigen, die das Feld mit leistungsstarken Optiken beobachten würden. Unter keinen Umständen durfte ich gesehen werden, das wäre die Aufgabe eines taktischen Vorteiles.
Der Mann war knapp 1,80 lang, hager und in gewisser Weise sportlich, aber er bewegte sich nicht mit der Routine eines erfahrenen Kämpfers. Sein Bogen war halb gespannt und zeigte in Richtung seines Weges. Er folgte den Fußspuren, die Caro bewusst angelegt hatte, wie wir das besprochen hatten. Ich bewunderte sie dafür. Denn in so einer Lage musste man erst einmal einen kühlen Kopf bewahren.
Jetzt bewegte sich der Mann nicht mehr und ich hielt ebenfalls an, denn ich war immer noch seitlich von ihm.
„Drei an Vier, ich habe eine Spur!“
Drei also. Hätte mich auch gewundert, wenn sie Klarnamen benutzten.
Aus dem Funk wurde geantwortet, das ich nicht verstehen konnte. Aber Drei ging weiter. Langsam und vorsichtig, aber immerhin so geräuschvoll, dass ich ihm folgen und nähern konnte. Mein Handicap war, dass ich meinen Kopf nicht über die Stauden heben durfte, sonst würden die Spotter Drei warnen. Noch drei Meter. Wieder blieb er stehen. Lauschte. Dan ging er weiter. Noch zwei Meter. Er war ahnungslos. Alle seine Sinne waren nach vorn gerichtet, im Bewusstsein eines sicheren Abschusses. Sein Fehler. Noch einen Meter. Zaghaft…. Langsam….
Ich ließ mich fallen und trat dem Kerl von hinten in die Kniekehle. Im fallen ließ er die Sehne los und der Pfeil verschwand gefahrlos im Staudendickicht. Ein Laut des Erstaunens entrang sich seiner Kehle, als er fast auf mich fiel. Doch es war viel zu spät. Ich hatte ihn im Würgegriff. Erbarmungslos zog ich zu, bis der Kerl schlaff wurde. Die Frage war: Lockern und riskieren, dass er wieder zu Bewusstsein kam, oder den Sack zu machen? Keine Frage. Noch 45 Sekunden weiter die Luft abschnüren. Wenn sein Hirn das überlebte, dann nur als Zombie in einer Anstalt.

Jetzt hieß es, richtig zu handeln. Langsam, um die Stauden nicht zu sehr in Bewegung zu versetzen zog ich ihn aus. Tarnkleidung war immer gut. Seine Stiefel waren viel zu groß, aber das machte nichts. Hose, Jacke und der Inhalt des Rucksackes war viel wichtiger. Ein NATO-Kampfmesser, eine Nachtsichtausrüstung aus russischer Produktion, ein kleines Walkie-Talkie samt Ohrhörer und eine Walther Pistole waren jetzt Dinge, die er nicht mehr brauchen würde. Nie wieder. Ich verzichtete darauf, mich inmitten des Feldes umzuziehen, das hätte nur unnötig Aufsehen erregt. Also langsam seitwärts mit den sich im Wind bewegenden Stauden auf das Ende des Feldes zugehen. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit, dann war ich bis auf 10 Meter am Ende des Feldes. Jetzt würde es gemein werden. Wenn die Spotter mit den Gewehren am anderen Ende des Feldes waren, könnte ich tief geduckt hinter die nächste Strauchhecke entkommen. Wären die Typen schlau und erfahren, würde hier zumindest einer der Typen warten.
Man soll immer den GAU annehmen. Das wurde mir bewusst, als ich vorsichtig näher an die Feldgrenze kam. Ich hatte mächtiges Glück, dass Null-Irgendwer Raucher war. Die Qualmfahne konnte ich riechen, daher war ich gewarnt. Dann sah ich den weißlichen Rauch einer E-Zigarette hinter einem Baum. Eine für professionelle Jäger echt dämliche Marotte. Mein Handicap war, dass ich mich mit diesem Bogen nicht auskannte. Compoundbögen wurden nicht wie Flitzebögen bedient. Bei Recurvebögen hatte man eine Art Handauflage, um die Sehne zu lösen, ohne sich die Haut mit wegzuziehen, bei Compoundbögen hatte man eine richtige Abzugseinrichtung, die dem Abzug einer Pistole ähnelte. Daher musste jeder Schuss gleich sitzen, denn das "nachladen" dauerte lange.

Wenn es dumm lief, verfehlte ich den Typen und er würde Alarm schlagen. Wo war Caro? Hätten sie sie schon erwischt, wäre etwas über Funk gekommen. Aber sie konnte das Feld noch nicht verlassen haben, sonst wäre sie dem Raucher in die Fänge gelaufen.
Langsam nahm ich den Bogen zur Hand. Legte den Pfeil an, setzte den Haken, spannte ihn langsam. Es ging ganz leicht. Den Raucher nicht aus den Augen lassend.

Aus irgendeinem Grund kam mir ein Manöver in den Sinn. 1980 oder so. Wir hatten ein Biwak aufgeschlagen und wurden morgens gegen 4 Uhr angegriffen. Weil wir unerfahren waren, verteidigten wir uns in die Richtung, in der wir den Gegner vermuteten. Das jedoch war eine Finte. Der echte Gegner überrollte uns von hinten. Ich stutzte und richtete meine Sinne hinter mich. War Vier etwa hinter mir? Das wäre nicht gut! Ich nahm das Funkgerät. Wenn du irgendwo Schlangen vermutest, klopf auf den Busch.

„Drei an Vier! Ich hab sie!“ Vermutlich hatte ich gegen eine Regel verstoßen oder die Stimme passte nicht, denn es gab keine Antwort und die E-Zigarette flog in hohem Bogen in Richtung Busch. Der Typ hinter dem Baum zeigte sich mit angeschlagenem Karabiner in voller Größe und wollte offenbar in Richtung Maisfeld gehen. Selbst schuld. Ich spannte den Bogen. Auf 10 Meter würde ich auf jeden Fall irgendetwas treffen. Schlimmstenfalls Oberschenkel oder Arm, bestenfalls direkt das Sprachzentrum. Der Pfeil schlug zwischen Brustbein und Kinn ein. Mit einem satten Geräusch, als fiele ein Sack Karotten zu Boden. Offensichtlich hatte ich sein Atemzentrum getroffen. Japsend und röchelnd fiel er zu Boden. Er zuckte wild im Todeskampf. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Scheißkerle wie dieser hatten es verdient, zu verrecken wie räudige Köter.

Die Frage war: Hatte das jemand gesehen? Hatte mich jemand gesehen? Wenn, wäre das ein taktischer Nachteil, denn die Gesellschaft jagte eine Frau. Jedenfalls dachten sie das und dabei sollte es bleiben. Und dass über Funk nichts mehr kam, konnte ich nachvollziehen. Bei Verdacht oder Ungereimtheit 2 Kanäle höher oder tiefer schalten. Standard. Und alle Kanäle abhören konnte ich mir gerade nicht leisten. Denn im Optimalfall hatte ich noch einen Jäger und einen Spotter im Nacken und wer wusste schon, wohin die zurzeit schauten?
Ich hoffe, du hast noch mehrere Fortsetzungen im Rohr! *bravo* *zugabe*
eyes002
******ace Mann
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Kapitel 5

George hatte die Stimme nicht erkannt. Sofort waren alle seine Sinne auf Alarm. Dass irgendjemand, insbesondere Frank, nicht mehr im Besitz seines Funkgerätes war, verhieß nichts Gutes. Dass die Stimme männlich war, bedeutete das Ende der Jagd. Der Begleiter der weiblichen Beute war tot, ganz sicher. Er konnte es nicht gewesen sein. Das Weibchen hatte sicherlich keine männliche Stimme oder war imstande, diese zu imitieren. Ergo war ein unbekannter Mitspieler im Gelände. Aber wer? Wer war imstande, Frank das Funkgerät zu entreißen? Ohne dass der Alarm schlug? Ferner bedeutete das, dass Frank bewusstlos oder tot war. Wir hatten es also mit jemandem zu tun, der vollkommen effizient in der Lage war, andere Personen auszuschalten. Aber wer? Ein Spitzel? Die Polizei war das sicher nicht, das hätten sie mitbekommen. Und zwar von höchster Stelle. Vielleicht eine Sondereinheit? Immerhin ging die Jagd ins zwölfte Jahr. Also hier in Deutschland. Zuhause gab es das seit 1875.
Wenn es sich um eine Sondereinheit handelte, war der Typ nicht allein, die Zeugin in Sicherheit, das Gelände umstellt und die anderen verhaftet. Nahm man den größten Schaden an, war er, George Dunham, Besitzer und Herr von Churchsend Castle, allein und verlassen. Jetzt hieß es nur noch, unerkannt zu verschwinden. Doch halt, was war, wenn da nur irgendein dahergelaufener Blödmann meinte, sich einmischen zu müssen? George wollte nicht daran glauben, dass die Jagd aufgeflogen war. Es ließe sich aber leicht feststellen. Er brauchte nur über Funk das Passwort abzufragen. Auf Kanal 16 zu schalten und nach dem nächsten Wegweiser fragen. Aber wenn jemand so pfiffig war, einen Jäger auszuschalten, käme er vielleicht auch auf diese Idee. Was war zu tun? Entweder, George beschloss, die Jagd abzubrechen und still und leise zu verschwinden, oder er sah den neuen Mitspieler als Bonus-Beute. George gefiel sich darin, Letzteres in Erwägung zu ziehen, denn er sah sich selbst als Top-Predator.

George war mit der Jagd aufgewachsen. Zuerst mit dem Vater auf dem Hochsitz in den heimischen Wäldern, dann die königliche Fuchsjagd, bis sie verboten wurde. Da der Vater aber nicht verzichten wollte, fand er Möglichkeiten. Tiger in Indien, Nashörner in Tansania und so weiter. Er hatte auch das Vermögen dazu. Doch George war das zu langweilig. Einfach Tiere abschießen fand er öde. Bis er eines schönen Tages nach dem sonntäglichen Gottesdienst in der „Nachbesprechung“ des Clubhauses in der Burlington Road ein Gespräch mitbekam. Es ging, wie immer, ums Jagen. Besondere Beute, hieß es. Er trat an den Tisch, machte seinen Diener, stellte sich vor und legte seine Karte auf den Tisch. Nur für den Fall, dass jemand einen Mitspieler bräuchte. Er wäre immer an spannenden Jagden interessiert.

Es dauerte drei Wochen. Dann klingelte es und ein Chauffeur stand vor der Tür seines Anwesens. Er bat darum, dass George sofort mitfuhr. Es stand eine Jagd an und George sollte sich vorstellen. Dass es drei Wochen gedauert hatte, lag wohl daran, dass George, ohne dass er es wusste, von allen Seiten gründlich durchgecheckt worden ist. Aber er hatte einen makellosen Leumund. So kam es, dass er, allerdings erst ein Jahr später, auf seine erste Jagd in der Nähe von Le Castellet, Frankreich, eingeladen wurde. Jedoch ist so etwas wie hier noch nie geschehen. Aber wenn man ehrlich ist, musste es früher oder später geschehen, dass sich Unbekannte einmischten. Es sei denn, man legte die Jagd in Alaska an. Und selbst da gab es einsame Wölfe.

George dachte fieberhaft nach. Unabhängig davon, wer der neue Spieler war, welche Möglichkeiten hatte er? Abhauen oder Angriff. Immerhin hatte er Frank erledigt. Was aber auch Zufall sein konnte. George musste sicher sein, dass der Typ entweder noch da oder schon geflüchtet war. Die Chancen standen gut, dass er noch da war, sonst hätte er nicht den Funk benutzt. Also hatte er eine Absicht: Kampf. Was würde er tun? Wenn er mit dem Weibchen sprechen konnte, würde er von den Nullern wissen, also nicht auf einen Baum klettern, seinen Kopf nicht über die Stauden strecken, weil er sonst seine Position aufgeben würde. Unten bleiben, tief ducken, tarnen und warten. Das würde er tun. Er würde warten, bis es dunkel ist, um dann unerkannt zu verschwinden. Ein paar Minuten später würde es hier von Polizei wimmeln.
George war überaus erregt. So ein Wild hatte er noch nie vor dem Bogen. Es war superspannend, wenn es sich wehrte. Er würde seitwärts ausweichen. Er wusste, dass Null-Sechs links von ihm Stellung bezogen hatte und das Feld beobachtete. Also durfte er seinen Kopf nur soweit hochstrecken, dass Null-Sechs ihn sah, nicht aber der Neue. Schwierig, aber George wusste zwei Dinge: Null-Sechs stand an einem Baum auf der Anhöhe links, der Neue war im Feld und durfte sich nicht sehen lassen. Was George eine komfortable Position verschaffte, denn er konnte aufrecht gehen, ohne gesehen zu werden.
So schritt George langsam und äußerst bedächtig, alle Sinne zum Zerreißen gespannt, weiter auf die kleine Baumgruppe am Ende des Feldes zu.

Kapitel 6

Ich war das Risiko eingegangen und hatte den Typen mit dem Pfeil in der Brust im Kriechgang ans Feld gezerrt. Ein weiteres Funkgerät, ein Mannlicher Bergstutzen im Kaliber 30-06. Oben war eine Schmidt & Bender Optik 3-12 x 54 montiert. Ein wuchtiger Schalldämpfer zierte die Laufmündung. Erstklassige Jagdausrüstung und nicht billig. Im Schulterhalfter eine Glock 17 plus 2 Magazine. Na, wer sagt es denn, wird immer besser. Ich fand noch den Jackpot, einen Zündschlüssel für einen Ford. Sicherlich einer der Pickups. Doch wo der geparkt war, wusste ich nicht. Und Caro hatte ich ebenfalls noch nicht gefunden. Wenn sie schlau war, wäre sie meilenweit weg.

Ich rollte mich auf den Rücken und inspizierte die Mannlicher. Ein Repetiergewehr, 3 Patronen im Magazin. Aber der Typ hatte keine Ersatzpatronen. Gehörte das zum Spiel oder war es Nachlässigkeit? Oder vielleicht Überheblichkeit? Ich entfernte die Schutzkappen über dem Zielfernrohr, hockte mich hin. Flankiert von den vordersten Maisstauden nahm ich das Gelände ins Visier. Zunächst rechts, zur Autobahn hin. Buschgruppen, die Sichtschutz boten, käme man dort ungeschoren an. Geradeaus eine schmale Baumgruppe, dahinter weitere Felder. Links von mir stieg das Gelände an. Von halber Höhe an standen Kiefern und Büsche. Wenn ich eine erhabene Beobachtungsposition erlangen wollte, dann dort oben. Todsicher lauerte dort jemand. Langsam schwenkte ich das Gewehr, sorgsam darauf bedacht, dass immer ein paar Blätter einer Staude meine Konturen verwischten. Nur vorsichtig. Dort oben stand garantiert ebenfalls jemand, der mit einem Gewehr umzugehen wusste. Und garantiert beobachtete er das Gelände, besonders um den Rand des Feldes herum.

Der Nachteil meines Konkurrenten war, dass er nicht wusste, wo ich das Feld verlassen würde. Also musste er schwenken. Da eine hochauflösende Optik immer nur einen Teilausschnitt des Geländes erfasste, war der Schütze auf ebendiesen Teil beschränkt und konnte nicht alles erkennen. Das war mein Vorteil, denn mein Ausschnitt beschränkte sich lediglich auf die Baumgruppe oben auf dem Hügel. Ich musste nur aufpassen, dass ich nicht zuerst gesehen wurde. Zudem war noch ein Jäger unterwegs.
Dann entdeckte ich ihn. Er war recht gut positioniert. Hinter einer Kiefer. Sein Gewehr lag auf einem Ast, er war in Flecktarn gekleidet und ich hätte ihn fast nicht erkannt. Aber seine Eitelkeit verhalf ihm nicht zu einem langen Leben. Er trug eine verspiegelte Sonnenbrille, die er sich auf den Kopf geschoben hatte. Seine Blickrichtung zeigte ungefähr 45 Meter links von mir mitten ins Feld. Dort würde der Jäger sein. Sehr schön, vielen Dank. Denn der Jäger hatte, sofern ich das richtig einschätzte, keine Zielhilfen und konnte demnach den Gewehrschützen nur ahnen. Der Weg war glasklar. Langsam nahm ich den Repetierhebel und lud die Mannlicher durch. Nur keine metallischen Geräusche jetzt! Ziel erfassen.

Das Grundübel, wenn man fremde Waffen schoss, war die Ballistik. Hochleistungspatronen mit ordentlichem Drall wiesen eine fast gerade Flugbahn auf. Bis zu dem Punkt, wo die Gravitation sich durchsetzt. Von Wind, Luftfeuchtigkeit, Magnetfeldern und anderen Irritationen abgesehen. Man kann sagen, dass ein Geschoss ab 300 Metern abwärts fliegt und irgendwann im Dreck landet. Die Frage war: Auf welche Entfernung war das Zielfernrohr kalibriert? Die Zahlen an den Rändelrädern bedeuten garnichts, keine verlässliche Informationsquelle. Fertigungstoleranzen der Montageschiene und der Halterungen konnten die nicht erfassen. Allerhöchstens einen groben Anhalt. Die Vertikalelevation stand auf 4. Ich durfte also annehmen, dass 400 Meter die Kernschussweite dieser Waffe war. Musste also niedriger zielen. Ich nahm den Brustkorb des Mannes mit der leuchtenden Sonnenbrille ins Visier, schob den Sicherungsflügel nach vorn und drückte ab.
Der Rückstoß einer 30-06 ist erstaunlich. Der Irrtum vieler Menschen ist, dass sie annehmen, ein Schalldämpfer verschluckt jegliches Geräusch. Sicherlich, den Mündungsknall kann man unterdrücken, die mechanische Reibung und die Fluggeräusche des Projektiles jedoch nicht. Es bleibt eine ordentliche Lärmquelle, die auf 45 Meter leicht zuzuweisen ist.
Durch den Rückstoß hatte ich den Schützen kurz aus den Augen verloren, sah ihn jedoch noch rückwärts fallen. Jetzt hieß es Obacht. Der Jäger, sofern er nicht völlig verblödet wäre, würde genau wissen, was da passiert ist. Er würde wissen, dass erstens der Typ hinterm Baum erledigt ist, sein Kumpel tot und der Spotter auf dem Hügel ebenfalls. 3:1. Wenn er für 10 Cent Verstand hatte, würde er sein Heil in der Flucht suchen. Aber das hier waren Menschenjäger. Eine ausgesuchte Bande von Irren. Vollkommen unberechenbar.

Es raschelte vor mir. Zu auffällig, um echt zu sein. Das Rascheln kam näher. Jemand pflügte mit Urgewalt durch die Maisstauden, ohne Rücksicht zu nehmen. Vor mir teilte sich das Maisfeld und ein Typ stand vor mir. Ein nicht besonders großer Mann, untersetzt, muskelbepackt und mit wasserblauen Schweinsäuglein. Und er hatte Caro vor sich als Schutzschild.
Und geht die Geschichte noch weiter oder endet sie hier ??????????
Schönes WE

*sonne* *liebguck* Ev
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