Der Regenbogen
Die letzten Wochen waren sehr intensiv für mich, hier mal ein kleiner Einblick.... jetzt erhole ich mich erst einmal und komme wieder zu Kräften Nun liege ich hier.
Im Fieber.
Im Wahn?
Angefangen hatte alles schon Tage vorher.
Mit einem leichten Ziehen im Genitalbereich.
Die Zeichen wurden deutlicher.
Hier stimmt etwas nicht.
Und nun liege ich hier.
Im Krankenhaus.
Und nichts ist mehr normal.
Rettungsstelle.
Fieber.
Schmerzmittel.
Intravenös.
Eine Diagnose, die mich erschreckt.
Ja, ich habe es schleifen lassen.
Habe die ersten Anzeichen ignoriert.
Wird schon nicht so schlimm sein.
War es aber.
Schon den dritten Tag liege ich nun hier mit Fieber.
Hohem Fieber.
Und habe keine Abwehrkräfte mehr.
Mein Immunsystem ist auf Null gefahren.
Weil mir Arbeit, weil mir Andere wichtiger waren als Ich selber.
Antibiotika sollen es jetzt richten.
Und Paracetamol, intravenös, um das Fieber zu senken.
Okay.
Und doch, da bleibt noch diese vergangene Nacht.
Das warme helle Licht.
Es rahmt den Regenbogen ein.
Lässt ihn erstrahlen.
Der Weg hinaus aus dieser Welt in eine andere...
Und eine Stimme.
Warm.
Tief.
Beruhigend.
„Geh diesen Weg...“
Nein.
Ich will nicht.
Ich sehe diesen Regenbogen fasziniert an.
Und höre die Stimme der Nachtschwester.
„40,7!“
Fieberwahn.
Regenbogen.
Der Tod mit seiner warmen, tiefen Stimme.
Und ich.
Mittendrin.
Ich sehe Fetzen aus meinem Leben.
Kann sie zeitlich nicht einordnen.
Bis ich endlich verstehe.
Ich sehe die Zukunft.
Meine Zukunft.
Und spüre den Zugang für die nächste Infusion in meiner Armbeuge.
Das warme, weiche Licht umhüllt jetzt den Regenbogen.
Eine Einladung für mich.
Und wieder der Blick in die Zukunft.
Wohin will ich?
Cut!
Pause!
Ich drifte weg.
In irre Träume.
Fieberschübe.
Und jetzt?
Der Regenbogen ist verschwunden.
Die warme tiefe Stimme ebenso.
Es herrscht das geschäftige Treiben des Krankenhausbetriebes.
Übergabe der Nacht- an die Frühschicht.
Blutdruck und Fieber messen.
„38,9!“
Und doch bleibt etwas aus dieser Nacht.
Etwas, das nicht in der Dunkelheit verschwunden ist.
Ein Erlebnis, wie ich es vorher noch nie erlebt habe.
Und Fragen.
Was ist mir wichtig?
Wofür lebe ich?
Was macht mich aus?
Irgendwann werde ich den Regenbogen entlang gehen.
Und dann wünsche ich mir, er möge so erleuchtet sein wie in dieser Nacht.