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Ghost Underneath My Roof

Ghost Underneath My Roof
Ghost Underneath My Roof

Nachdem sie ging, blieb sie.

Der herbsüße, schwerleichte Geruch ihres Parfums brannte sich in meine Erinnerung, wie ich zugleich die Leere des Studios wahrnehme, indem wir eben noch gemeinsam unter voller Konzentration unser Foto¬shooting beendeten.

Nun ist das Studio leer. Nein, eben nicht wirklich leer. Es ist noch immer von ihr erfüllt. Sie hat sich mir selbst hinterlassen.

Es hat angefangen zu regnen und die schwülheiße Luft des Tages beginnt langsam abzukühlen. Es wird wohlig. Ich wische noch ein letztes Mal an diesem Abend den Schweiß von meiner Stirn und merke wie ich auch langsam zur Ruhe komme.

Ich lehne mich zurück und suche Halt an dem Stuhl, auf dem sie eben noch ihre Hand unter dem Rock für das eine Foto verbarg, während ihre Finger sie selbst liebkosten. Blind, mit verbundenen Augen meinen Anweisungen lauschend. Nun verkrampfen sich meine Finger um eben jenen Stuhl. Es brennt in mir zu wissen, woran sie dachte.

Es gibt Geheimnisse, die Männer nie hinterfragen sollten.

Ich realisiere wieder, dass so ein Shooting immer einem Seelenstriptease gleichkommt. Der Fotograf ist Psychiater und Seelsorger. Er versucht, mit seinen Gedanken die nackte, zartrosa Haut zu durchdringen und den Menschen dahinter zu sehen. Und ebenso fand ich sie. Das zumindest bilde ich mir nun ein, nachdem ... nun, nachdem sie nicht mehr hier ist.

Manch einer öffnet sich wissentlich und redet. Manch anderer tut Gleiches unbewusst und offenbart doch mehr ohne Worte zu verlieren.
Und unvorhergesehen bin ich es, der sich öffnet. Die Rollen kehren sich um. Eine starke, begehrenswerte Frau vor der Kamera, meinen Anweisungen folgend, aber insgeheim doch Herrin der Situation.

Meine Selbstsicherheit?

Wo bleibt nun meine Selbstsicherheit, die ich eben noch demonstrierte und in der ich mich ergoss.

Ich öffne die Augen und spüre noch immer ihre Haut unter meinen flüchtigen Berührungen, die ungeplant absichtlich waren.

Sie ist da.
Mit Clara_S
auch wennisch koi Änglish net faschdee,
isch konnse au schbüre, äschd!

Ich mag deine Art, mit Wenig Mehr auszusagen und staune über die immense Dichte Deiner Beiträge!

*spitze*laf
Danke, Olaf...
...die schönsten Geschichten schreibt man mit dem Schmerz im Herzen...


In jeder Geschichte steckt auch immer ein kleines Stück Aufgeben, Vergessen, Verarbeiten...

!Bernd
.
..... so können nur gute Shootings sein, wenn die Chemie stimmt ..........

*ja* ev
**********Engel Frau
25.831 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sehr schön!
Ich habe mitgefühlt und war mit im Raum, der leer und doch so angefüllt war...

Mein Lieblingssatz:
Sie hat sich mir selbst hinterlassen.

lg Gabi
Bernd, man merkt, du gehst deiner berufung professionell nach. Oft ist es ja so, das Models ....
okay ... ihr wisst schon.

Wichtig für einen Künstler: Sich der gegebenen Situation angemessen verhalten.

Leichte Bedenken kann ich trotzdem gerade nicht einfach so vom Tisch wischen.

<-- Beobachtungsposten einnimmt ...

vorerst ...

Mo.
Wunderschön!
... ja, sehr-sehr schön... zum Mitfühlen in diesem nicht_leeren Raum...

Mit Worten beschrieben... ohne Worte offenbart.

Klasse!
Danke!

Die Freesie *blume*
schöne gedanken wareen das!
wir habens manchmal nicht leicht, wir fotografen. frau glaubt es kaum, aber mann kann sich leicht in einen anblick verlieben hinter dem mann eine schöne seele vermutet - und dann geht sie eben immer zu früh...
Die andere Seite der Kamera
Ein sehr schöner Text! Ich stehe ja eher vor und nicht hinter der Kamera, und die Vorstellung, solche Gefühle/Gedanken beim Fotografen zu hinterlassen, fühlt sich sehr, sehr gut an!
Danke ...
...die Reaktionen auf die Gedanken zu EINEM Shooting haben mir eine andere Perspektive gezeigt.

Ev, du hast dahingehend recht, das nur wenn die Chemie beim Shooting stimmt, auch das Ergebnis einem zusagen kann. Ansonsten wäre es "das Abfotografieren eines beliebigen Gegenstandes". Durch das "Miteinander agieren" beim Shooting wird dieses erst lebendig. Und Grenzen der chemischen Annäherung setzt man vorher, damit es eben nicht zu einer chemischen Kettenreaktion kommt. Das klappt in neunundneunzig von einhundert Fällen.

Gabi, manchmal bleibt etwas, wenn man geht. Wenn man ein Nachfühlen hinterlassen kann, dann weiß man, dass man dem Gegenüber nicht gleichgültig ist. Man hinterlässt einen Teil seinerselbst. Ich sehe dies auch als den Kerngedanken der ganzen Geschichte.

Maurice, danke für die beiden Worte "Berufung" und "professionell". In der Situation bleibt man angemessen. Beim Shooting ist dies die körperliche Distanz, die Vertrauen schafft, auch wenn Worte und Gesten vielleicht eine andere Sprache sprechen: Die Distanz bleibt.

Ja, Anna, manche Shootings hinterlassen eine Verwirrung mit der man zurecht kommen muss und wird. Bei diesem Shooting hat es eben etwas länger gedauert.

Liebe Freesie, eine Offenbahrung ist eine Selbsterkenntnis. Ein Verarbeiten. Ein schöner Flashback.

Und Sur_real, sie ging zu schnell. Weiß Gott. Aber die Zeit danach war schön und ich habe loslassen können.



Wie gesagt, habt Dank für die Kommentare bis dato. Es zeigt wirklich, wie verschiedene Perspektiven das gleiche zwar gleich, aber dennoch immer mit anderen Facetten sehen.

Keep the blues,

!Bernd
Lieber Bernd.

Mit Deiner Antwort
Die Distanz bleibt.

hast Du meine Bedenken schon zerstreut.

Vielleicht habe ich ein wenig übersensibel reagiert, aber aus einem bestimmten Grund. Einige (schwarze Schafe unter den) Fotografen und Künstlern hier im Joyclub waren bei einem Shooting alles andere als distanziert. Es waren nicht viele, aber die Beschwerden der Betroffenen waren alles andere als witzig. Diese schwarzen Schafe unter den Künsterln zerstören das Vertrauensverhältnis zwischen Künstler und Model.

Fühle Dich damit aber nicht gemeint, verstehe aber auch meine, vielleicht voreilige, Bedenken.

Liebe Grüße
Moritz
offener, gut beschriebener ShootingBlues - wie Musik -
Fanta4: "..sie ist weg...und hat mich mitgenommen"
nur diesmal
sie ist weg... und hat was dagelassen...

*zwinker*
Danke Maurice...
...ich kämpfe slebst seit Jahren gegen diese schwarzen Schafe an und kenne das Problem aus vielen Gesprächen.

Es ist sehr wichtig, nur aus einem Vertrauensverhältnis heraus seriös zu shooten. Mittlerweile hatte ich über 50 Models alleine aus dem Joy vor der Kamera. Ich glaube, dies spricht für sich.

Daher kann ich auch sehr gut verstehen, dass meine Geschichte ganz anders gelesen werden kann.

Danke für die offenen Worte.



_______________

@ Cleo

Fanta 4? Nein! Stattdessen: Musik.

Aber ich verstehe deinen Vergleich, den ich mit einem Schmunzeln gelesen habe.



!Bernd
Ich hätte schon fast Lust...
... das Pendant zu Deiner Geschichte aus der Sicht des Models zu schreiben, das Dich vielleicht verlassen haben mag. Ob es ähnliche Gefühle hegte? *zwinker*

Wirklich ein sehr schöner Moment. Ich glaube eh, dass zwischen Model und Künstler eine sehr intime Stimmung geschaffen wird, einfach, um das Model richtig einzufangen und das Setting zu schaffen, das dafür benötigt wird. Und dort, wo Intimität zustande kommt - egal in welcher Richtung - sind entsprechende Erinnerungen vorprogrammiert.

LG,

Schickse
Liebe Schickse...
...du darfst gerne die andere Seite schreiben.

Es würde mich freuen.


Aber um es klar zu machen. Beim Shooting ist Erotik fehl am Platze. Im Gegenteil: es ist harte Arbeit. Die Erotik kommt - fall überhaupt - erst hinterher. Dann wenn die Arbeit getan ist. Dann reflektiert man und kann rekapitulieren, was geschehen ist, oder besser: was nicht geschah.

Zwei mal hatte ich das Glück, dass sich hinterher etwas besonderes entwickelte. Eine Beziehung führte zu dieser Geschichte. Eine Liebe ohne Zukunft.

Ein anderes mal, am 4. Dezember, führte es zur Liebe meines Lebens. Diese Liebe ist nun drei Tage alt! Aber auch dies geschah erst hinterher und nicht beim Shooting!

Da trenne ich.

Ich hoffe, mit diesen Gedanken fällt es einfacher, das Pendant zu schreiben.

!Bernd
Wenns mal wieder länger dauert..
... schnapp Dir n Snickers. *sorry* Ich habe leider das Bett hüten müssen in den letzten Tagen. *aspirin*

Jedoch habe ich inzwischen meinen Teil der Geschichte fertig. Leider war ich inzwischen etwas voreingenommen durch die Tatsachen, die Du mir bereits im Vorfeld geschildert hattest. But here it is.
___________________________________________________________

Frischluft.

Ich trete heraus aus dem Dämmerlicht des Studios und blinzle gegen das wolkenverhangene Tageslicht. Draußen fällt ein leichter Regen, der meiner erhitzten Haut eine angenehme Abkühlung verschafft. Für einen Moment verharre ich vor der Tür und atme tief durch bevor ich den Weg zum Auto antrete. Ungeschickt fingere ich eine Zigarette aus der Schachtel und zünde sie an.

So fühlt es sich also an. Ich habe mir immer die Frage gestellt, wie weit ich wohl gehen würde, zu was ich fähig wäre. Erst vor ein paar Stunden hatte ich diese Tür durchquert, relativ unsicher darüber, was auf mich zukommen würde. Mit einem Gefühl zwischen Nervosität und teenagerhafter Vorfreude, gepaart mit Hemmungen und Angst vor dem Ungewissen in meiner Bauchregion, betrat ich den Studioeingang. Diese Hemmungen, die er durch seine professionelle ruhige Art sehr schnell von mir nahm, nein, sie nahezu verpuffen ließ und sie umwandelte in den Spaß an der Sache, den Spaß daran, mich in Szene zu setzen.
Wie sehr hatte ich mich geschämt, mich ihm preiszugeben. Gut, ich sehe für mein Alter wirklich ganz passabel aus, aber das unerbittliche Neonlicht erhellt wirklich jeden Makel in der Haut und lässt Schatten unter den Augen noch dunkler wirken. Ich fühlte mich klein. Und hässlich. Dann sah ich das erste Bild, das er mir in dem Display seiner großen Kamera vor die Nase hielt und ich war ein wenig beruhigt.

Langsam schlendere ich auf mein Auto zu. Das Fenster der Fahrertür wirft das regenzerlaufene Spiegelbild einer Frau zurück, die mit einem scheelen Lächeln an ihrer Zigarette zieht. Per Knopfdruck öffne ich den Wagen und setze mich hinein. Mein Blick schweift ab in den Himmel.

Dort zuckt ein Blitz. Vor meinem inneren Auge flackert gleichzeitig die Blitzanlage auf. Für einen kurzen Moment sehe ich nichts, bis sich die grauen Schemen zu seiner Silhouette formen und mir schließlich sein lächelndes Gesicht und seinen aufmunternden Blick hinter der großen schwarzen Kamera zeigen. Er kommt auf mich zu, rückt den Stuhl auf dem ich sitze zurecht und berührt mich leicht an der Schulter, um mich in dem perfekten Winkel einzufangen. Seine warme Stimme lässt mir Anweisungen zukommen, die ich immer bereitwilliger ausführe. Ich bewege mich fließend, begleitet vom mechanischen "Klack-klack" der Blende, lasse mich von seiner
Stimme tragen, inzwischen wissend, dass ich ihm vertrauen kann. Die Zeit rinnt dahin, ich gehe auf in dieser Arbeit und ich merke, dass sie mich auf magische Art und Weise erregt. Jedoch bin ich zu konzentriert um mich an dieser Wahrnehmung aufzureiben. Er zaubert eine Augenbinde aus einer Truhe hervor, die ich mir bereitwillig umlegen lasse. Sie raubt mir mein Sichtfeld und schärft mein Gehör, so dass ich seine Stimme nur noch intensiver wahrnehme, die ich in dem Moment leise sagen höre: "Tu einfach, was Dir Spaß macht".
Und dann finde ich mich in einer eindeutigen Pose wieder. Eine Hand an meiner Brust, die andere unter meinem etwas durchsichtigen Kleid und ich wünsche mir zutiefst, dass er die Kamera beiseite legen möge...

Aus der Ferne grollt ein Donner, der mich aus meiner Erinnerung reißt. Erst jetzt wird mir bewusst, wie weit ich meine Grenzen überschritten habe. Ein letztes Mal ziehe ich an der Zigarette, werfe sie aus dem geöffneten Fenster und einen letzten Blick in den Rückspiegel, aus dem mir zwei graue Augen entgegen funkeln. Ich lasse den Motor an. Irgendwie muss ich mir eingestehen, dass ich mich jetzt schon auf seine E-Mail mit den ersten Abzügen freue.


by Schicksalsspiel
wow...
Die Idee ist einfach klasse, dies Thema von der anderen Seite aus aufzugreifen.

Nun fehlt nur noch ein gemeinsames, reales Shooting.

Danke,
!Bernd
Supertoll geschrieben!
Wirkt voll authentisch und glaubwürdig!

*bravo*laf
Oh vielen Dank...
*rotwerd*

RavenFox, falls es Dir aufgefallen ist, ich war ein wenig spilunken in Deinem sowie in ihrem Profil... Ich habe versucht, sie zu sein und überlegt, wie es wohl für sie gewesen sein mag.

Ein gemeinsames Shooting würde ich echt gern machen, da ich bislang immer von meinem Schatz abgelichtet wurde. Der sollte natürlich dabei sein, dann könntest Du uns vielleicht auch endlich mal als Paar in Szene setzen. *zwinker*

Wäre mir eine große Ehre!

Und *danke* Olaf, für die aufmunternden Worte. *freu2*

LG,

Schickse
Danke...
...das Spinksen habe ich mir schon gedacht.

Aber vielleicht noch ein Wort zu "meiner" Realität beim Shooten.

Es gibt feste Grenzen, die vorab gezogen werden und nicht zu überschreiten sind. Daher sind Berührungen beim Shooting eigentlich ein absolutes Tabu oder sie geschehen mit ausdrücklicher Erlaubnis...

...oder wirklich zufällig.

Distanz und feste Grenzen schaffen das notwendige Vertrauen.

Leider fotografieren im Joy zu viele Idioten durch die geöffnete Hose oder mit den Händen.

So geschieht es eben, dass sich Erotik und Gefühle erst nach dem Shooting entwickeln oder eben bereits vorher existent waren.

In diesem Falle kam das Fühlen hinterher und endete in einer Sackgasse.

!Bernd



P.S.: Spreche mich mal wegen dem Shooting per cm an.
Ich weiß...
... es gibt leider viel zu viele (nicht nur im Joy), die unter dem Deckmantel des "Fotografen" meinen, auf eine schnelle Nummer aus sein zu können oder eine PIEP-Vorlage für sich zu schaffen. Nix mit Kunst, nix mit Handwerk, nur die Hose denkt.

Und Du hattest es bereits vor meinem Post gesagt, von daher. *zwinker*

Meldung kommt per CM *gg*

LG,

Schickse
Ja, Ihr habt alle recht, Kollegen, das war wirklich sehr ansprechend und jeder von uns würde sich da ein Shooting wünschen. Sonnenklar!! *sonne*

...wie wir auch alle wissen hat sie natürlich nicht wirklich Grenzen überschritten, höchstens so eine wie von Deutschland nach Holland oder so. Eiserne Vorhänge gibts da nicht...nur Integration
Grins...
... schön gesagt *zwinker*

Niemand hat eigentlich Grenzen überschritten. Und die Gedanken sind ja bekanntlich sowas von frei... *floet*
also denken - und schenken...! *knips*
ein schöneres Geschenk gibts ja (fast) gar nicht.
Grenzen ziehen
Also, also...

...wie wir auch alle wissen hat sie natürlich nicht wirklich Grenzen überschritten, höchstens so eine wie von Deutschland nach Holland oder so.

Die Hürde zwischen Deutschland und Holland sind so unüberwindlich, wie die Verwendung von mittelaltem Gouda auf einem Röggelchen: also dem halven Hahn (Insider für alle Kölner).


Manchmal ist es wirklich für beide Seiten sehr schwer, auf der jeweiligen Seite der Grenze zu bleiben. Aber es muss sein.
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