Striptease
StripteaseGrace warf einen letzten Blick in den Spiegel, wischte mit einem Finger die kleine, schwarze Spur unter ihrem Auge weg, erhob sich und betrat den Raum.
Dämmerlicht erwartete sie, Spiegel und die immer gleiche, kreisrunde Bühne mit der Stange in der Mitte.
Zur Musik von George Michael schlenderte sie langsam an der Theke vorbei, strich dem einen oder anderen Gast über Scheitel, Schultern, Schenkel, blieb ab und zu stehen, um ihre Hand etwas tiefer gleiten zu lassen. Sie mochte es, in den Schritt eines erregten Besuchers zu greifen und für einen Augenblick an ihm zu spielen.
Doch sie blieb nie lange genug, um Erleichterung zu verschaffen.
Grace erreichte die Bühne, doch sie betrat sie nicht sofort. Langsam ging sie herum, zog ihre Stola von den Schultern und ließ sie zu Boden gleiten. Ihre Handschuhe und die viel zu große Herrenjacke folgten.
Dann ließ sie sich auf der Kante der Bühne nieder; die Beine gespreizt, bewegte sie sich vor und zurück, eine Hand in ihrem Gesicht, die andere auf der Brust. Sie nahm einen Finger in den Mund, und während sich ihre Lippen darum schlossen, streichelte sie sich mit der andern.
Dann erhob sie sich, fand die Stange, lehnte sich an. Sie liebte das Gefühl des kühlen Stahls an ihrem Hintern, beugte sich leicht nach vorn und begann, sich auf und ab zu bewegen, ging in die Knie, streckte sich wieder, spielte, diesmal mit ihrer eigenen Lust.
Jetzt war es, als sei sie allein, als gäbe es keine Zuschauer, kein Honorar, kein Trinkgeld. Grace umfasste die Stange, schlang ein Bein herum, presste ihre Vulva dagegen, als erwartete sie einen Liebhaber. Ihre Lippen öffneten sich, sie nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. Der Stahl war zwischen ihren Brüsten und ihren Beinen; sie genoss die Kälte, fühlte sich, als hätte sie Sex mitten im Eis. Ihre Brustwarzen waren zu kleinen, harten Knöpfen gefroren, während ihre Schamlippen vor Erregung immer größer und weicher wurden.
Während Grace weiter ihren Körper an die Stange presste, fühlte sie eine Hand auf ihrem Rücken. „Darf ich?“ fragte jemand, und sie beugte sich vor, spreizte ihre Beine und bewegte sich weiter im Takt der Musik.
Sie spürte seine Erektion, fühlte ihn, wie er sich seinen Weg suchte, und sank in die Knie, während er in sie hineinstieß.
„Mach den Mund auf!“ hörte sie, und wie in Trance öffnete sie ihren Mund und fühlte mit ihrer Zunge die Erregung eines Anderen. Er stieß tief in ihre Kehle, keuchend. „Errege mich!“ rief er, und sie tat, was sie konnte.
Die beiden kamen gleichzeitig. Grace schluckte, zog sich langsam an der Stange nach oben, drehte sich, lehnte Kopf und Hintern an das Metall, suchte Abkühlung, blieb jedoch unbefriedigt.
Eine ihrer Hände tauchte in die feuchte Wärme ihres Schoßes, die andere kniff leicht eine Brustwarze. Lächelnd schloss sie die Augen. Eine neue Stimme, Befehlston: „Nimm Deine Hände da weg!“. Grace gehorchte.
Er küsste sie auf den Hals, zwischen die Brüste, seine Zunge schlängelte langsam tiefer und fand ihre klopfende Klitoris, während er ihre Oberschenkel weiter auseinanderschob.
Ein weiteres Paar Hände griff von hinten nach ihr, fixierte ihre Handgelenke auf dem Rücken, hinter der Stange, während ein paar Finger sich den Weg in ihre Vagina bahnten.
Und während ihre Klitoris sanft von der fremden Zunge umspielt wurde, penetrierten sie die Finger des anderen, stießen immer fester und tiefer in sie hinein.
Grace fühlte, wie die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen hinablief. Wie rasend bewegte sie sich vor und zurück und kam schließlich mit einem lauten Keuchen.
Ihre Oberschenkel und Handgelenke wurden freigelassen, und sie legte beide Hände auf ihre heftig pochende Vulva. Dann öffnete sie langsam die Augen und lächelte in die Runde.
Mit den letzten Tönen von „Slave to the rhythm“ sammelte sie ihre Sachen ein und verließ sie die Bühne.