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Wissen ist Macht, oder auch nicht...

Wissen ist Macht, oder auch nicht...
„Kannst du das für mich aufbewahren?“ Monica öffnet ihre Wohnungstür. Vor ihr steht Brian, ihr Ex und hält ihr einen USB-Stick entgegen.

Sieh an, sie an, wollte sie gerade sagen, nach so langer Zeit lässt er sich wieder bei ihr blicken. Sie verkneift sich ihre Bemerkung aber, denn so wie Brian vor ihr steht, ist er nicht der, der vor einem Jahr druch diese Tür für immer hinausging. Wollte er nicht seine Karriere international vorantreiben? Hatte er nicht einen lukrativen Job in der Schweiz in Aussicht? Wollte er nicht mit Diana zusammenziehen, weil er sie als Kollegin häufiger zu Gesicht bekam, als sie? Strotzte er nicht vor Selbstbewusstsein und Kraft? Und jetzt? Steht da kurz vor Weihnachten, ein Häufchen Elend vor ihr, blass, ein wenig nervös und bittet um Einlass.

Sie spart sich ihre inneren Spekulationen und Mutmaßungen und erlaubt sich auch nicht in den alten Schmerz zu verfallen.

„Komm erst einmal rein und setz dich. Was ist passiert? Und wozu willst du, dass ich diesen USB-Stick bei mir aufbewahre?“ Er scheint so gar keine Lust zu haben, auf all ihre Fragen antworten zu wollen und bleibt kurz angebunden, was sie ein wenig wurmt. Ihr souveräner, selbstbewusster Ex, der sonst nicht auf den Mund gefallen ist und sich nichts gefallen lässt. Wie verloren steht er noch im Flur. „Nur für den Fall, dass mir etwas zustößt“ sagt er mit leicht gesenktem Kopf und etwas undeutlich, was so gar nicht zu ihm passen will.

„Was sollte dir denn zustoßen?“ Monica wird jetzt doch etwas stutzig. Vor ihr scheint ein ihr unbekannter Mann zu stehen. „Das weiß ich nicht, mach einfach, was ich dir sage und stell am besten jetzt keine Fragen mehr“.

Bingo. Monicas Neugier ist jetzt endgültig geweckt. So schnell lässt sie sich nicht abwimmeln, schließlich ist sie ja seit eben seine platonische Freundin, seine Vertraute, seine Ex-Freundin eben und Freunde erzählen sich doch alles. Ärger mit seiner Neuen? Wird er von ihr erpresst? Oder hat er sie überwachen lassen, sie mit einem anderen erwischt? Hat der seriöse Herr etwa ein krummes Ding gedreht? Ist er unheilbar krank und speichert sein Testament auf dem Stick? Was ist es, was ihn so sehr beschäftigt, dass er nicht darüber reden kann oder will? Wieder hirnt es in ihr.

Sie nehmen auf dem Sofa Platz und Monica offeriert ihrem Gast einen guten Wein. Sie plaudern über dies und das, doch Monica lässt nicht locker. Zwei Gläser Wein später ist er weich gekocht und fängt mit leiser Stimme an zu erzählen.

„Sie wollten mich zwingen, das neue Medikament freizugeben, obwohl die Wirkstoffanalysen nicht stimmten und eine Chromatographielinie statt über 12 Stunden ganze 48 Stunden lief. Völlig falsch angewendet und das seit vielen Jahren. Valide Daten sind damit nicht zu erwarten. Sie wollten auch nicht hören, dass die Überprüfung der Verunreinigungen einen um Faktor zehn überschrittenen Wert ergab. Und das, obwohl die tolerierte Menge für meinen Begriff eh schon zu hoch angesetzt ist – aber du weißt ja, die werden von den Firmen selbst festgelegt, was ja per se ein Witz ist. Sie beschimpften mich, ich würde durch die nicht erteilte Freigabe das Projekt gefährden und die Firma um Millionen bringen.“


„Und, was bedeutet das alles,“ fragt Monica etwas beuruhigt. „Sie wollen ein Medikament auf den Markt bringen, in dem fast nichts von dem drin ist, was später auf der Verpackung steht und in dem mehr Dreck beigemischt ist, als gut wäre – jetzt verstanden?“ wiederholt Brian in seiner ihr bekannten direkten Art, mit Verständnislosen zu sprechen.

„Aber es kam noch dicker. Ich fand darüber hinaus eisenoxidhaltige Nanopartikel , als Wirkstoffverstärker, die da überhaupt nicht sein dürfen. Nanopartikel , weißt du was das bedeutet? Sie dringen in jede Zelle deines Körpers ein, können die Blut-Hirnschranke durchbrechen und keiner weiß genau, wie die Langzeitwirkungen sind. Die sind auch in dem Influenza AH1N1-Impfstoff, mit dem sich seit Wochen so viele freiwillig ihre Gesundheit ruinieren, mit lautstarkem Werbegesang der Politik. Wo die mal drin sind, gehen sie nie mehr raus. Sie sind dahinter gekommen, dass ich Nanopartikel analysiert habe, obwohl ich gar nicht danach suchen sollte. Sie brachen letzte Woche meinen Spind auf. Sie suchten etwas bei mir, Monica, verstehst du? Da wird mit der Gesundheit von Menschen gespielt unter dem Deckmäntelchen von Gesundheit? Was für ein Hohn! Aber das interessiert ja offenbar kein Schwein. Ich weigerte mich folglich die Freigabe zu erteilen und heute haben sie mich frei gestellt , also rausgeschmissen, mit sofortiger Wirkung."

Er nahm einen tiefen Schluck Rotwein und sprach weiter, ohne sie dabei anzusehen.

"Qualitätssicherung pah, dass ich nicht lache. Eine Alibiübung, um vorzugaukeln, dass geprüft wird. Um so zu tun, als ginge es um Qualität, statt um Kohle. Keiner möchte, dass ich tatsächlich gute Arbeit abliefere. Aber da spiele ich nicht mit.“



„Ich dachte immer, die Mafia ist auf Sizilien“, lacht Monica laut auf, um ihr mulmiges Gefühl ein wenig zu überspielen. „Ja, das dachte ich vor einigen Jahren auch“, lacht Brian mit ihr und das Lachen lässt ihm gleichzeitig das Blut in den Adern stocken. Er weiss, dass er zu viel weiß und er weiß; er hatte bereits zu viel gesagt.

„Hey Monica, vergesse, was ich dir erzählt habe, alles Unfug. Du weißt ja, Männer erzählen Unfug, wenn der Tag lang und das Glas tief ist.“ witzelte Brian. „Klar kenne ich. Ich erfinde auch dauernd irgendwelche coolen Geschichten, die mein langweiliges Leben ein wenig aufpeppen. Wer schreibt denn tollere Geschichten, als unsere Fantasie, das Leben selbst? “ scherzt Monica weiter und fährt dann etwas ernster fort. „Soll ich den USB-Stick trotzdem für dich aufbewahren? Männer, die einen über den Durst getrunken haben, erzählen erfahrungsgemäß doch eher die Wahrheit?“

„Ist die Wahrheit nicht relativ, eine Ansammlung von subjektiven Geschichten und das Recht auf der Seite dessen, der am längeren Hebel sitzt, auch wenn dieser nicht viel größer ist, als ein Nano?“ philosophiert Brian auf seine spezielle Weise aber dieses mal mit einem seltsam gequälten Lächeln in seinem blassen Gesicht.

Monique schaut ihn an, nimmt seine Hand und schweigt und spürt, in ihn hinein. Als sich ihre Blicke treffen, wissen beide, dass sie weiß, dass er zu viel weiß.

(c) Dio (Nov.2009)

**************

Versuch eines Kurzkrimis...
Ein Genre, an das ich mich noch nie gewagt habe...

Und bin gespannt über Euer Feed-Back.
P.S. Nehme gerne auch Anregungen für einen noch gelungeneren Spannungsbogen entgegen...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Noch weiß ich nicht ...
... ob dieser Kurzkrimi mir wirklich gefällt. Echte Spannung kam bei mir - leider - nicht auf, so richtig packen konnte er mich nicht. Aber ich werde ihn in ein paar Tagen vielleicht nochmal lesen.

Vielleicht bin ich auch zu oft über kleine Fehler gestolpert (die Tippfehler mal nicht gerechnet, die passieren uns allen ...)? Das stört bei mir hin und wieder den Lesefluß und die Lesefreude, und damit meine ich nicht die doch recht häufigen falsch gesetzten oder fehlenden Kommata (bzw. Kommas).

Zur Anregung und Überarbeitung, liebe Dio, will ich nur ein paar wenige herausgreifen, doch die Story muss unabhängig davon unbedingt noch einmal intensiv gelesen und überarbeitet werden (nach meinem Dafürhalten):

Sieh an, sie an, wollte sie gerade sagen, nach so langer Zeit lässt er sich wieder bei ihr blicken.

Ich glaube nicht, dass sie das sagen wollte. Man denkt und redet nicht von sich in der dritten Person. Ich denke, der Satz sollte lauten: Sieh an, sieh an, wollte sie gerade sagen, nach so langer Zeit lässt er sich wieder bei mir blicken.

und das Lachen lässt ihm gleichzeitig das Blut in den Adern stocken

Eigentlich kein Fehler, liebe Dio, sondern eine Art Neuschöpfung - aber sie gefällt mir gar nicht. Entweder lässt das Lachen einem das Blut in den Adern gefrieren oder aber den Atem stocken. "Das Blut in den Adern stocken" - nee, das ist einfach nix! Aber vielleich ist es auch nur eine Frage des Geschmacks?

Sie spart sich ihre inneren Spekulationen und Mutmaßungen

Sind Spekulationen und Mutmaßungen nicht immer eine "innere Angelegenheit"? Meines Erachtens gibt es keine inneren Spekulationen, denn es gibt ja auch keine äußeren ... Ich würde "inneren" streichen.

Hey Monica, vergesse, was ich dir erzählt habe, alles Unfug.

Das muss wohl eher heißen: Hey Monica, vergiß, was ich ...

*

So, das war's von mir. Trotzdem hat's mich riesig gefreut, mal wieder eine Geschichte von Dir hier zu entdecken!

(Der Antaghar)
Tippfehler??? *schock*
Kommata... *uah* Das werde ich in diesem Leben beim besten Willen nicht mehr lernen. Oder kann mir jemand mal Nachhilfe geben?

bei ihr, bei mir blicken lassen - klaro, jetzt sehe ich es auch...aber weil keine direkte Rede war ich mir nicht sicher...

Mit stockt der Atem, mein Lieber.... *haumichwech* Was habe ich mir nur bei dieser verqueren Formulierung gedacht...

Die inneren Spekulationen sind für mich solche, die nicht laut geäussert werden....aber du hast schon recht, dann heisst es "nur gedacht" und nicht inneren...
Schon geändert.... *g*

und ich vergesse häufig, dass vergiss der Imperativ von vergessen ist. Ich vergaß! und schon korrigiert. *zwinker*


Danke dir.
Dio
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Ich finde...
...da kann echt was Spannendes draus werden! Korrigiere das Augenscheinliche, leg sie dann einfach beiseite, hole sie irgendwann wieder raus und bügel nochmal drüber. Sie hat Potential! *top*

Was mir auffiel:
„Kannst du das für mich aufbewahren?“ Monica öffnet ihre Wohnungstür. Vor ihr steht Brian, ihr Ex und hält ihr einen USB-Stick entgegen.
Sagt er das durch die geschlossene Tür? Falls nicht, wäre es so stimmiger:
Monica öffnet ihre Wohnungstür. Vor ihr steht Brian, ihr Ex und hält ihr einen USB-Stick entgegen. „Kannst du das für mich aufbewahren?“

Und, sie heißt erst Monica und im letzten Satz Monique.

LG
Katzerl
ein interessanter Plot, aktuelles (leider) Thema, aber ich schließ mich meinen Vorrednern an (ach, es ist so leicht, an Fremdem zu verbessern... seufzundlach) - die Geschichte müsste von ein paar "Schludrigkeiten" bereinigt werden - bis hin zum "Monique " am Schluss..
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