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Alltägliches

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****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Alltägliches
Sie war kein Sensibelchen. Beileibe nicht. Und trotzdem kotzte sie sich jetzt sie Seele aus dem Leib.
Anfangs hatte es ihr nur ein flaues Gefühl verschafft. Aber jetzt! Jetzt war das Fass übergelaufen! Und so kniete sie nun vor der Porzellanschüssel auf den kalten Fliesen ihres Badezimmers und übergab ihren Mageninhalt den städtischen Abwässern. Ahoi, Tortellini al Forno! Gute Reise!
Die nackten Knie schmerzten. Aber sie beachtete es nicht weiter. Jedes Mal, wenn sie versuchte, sich zu erheben, machte ihr Magen eine neue Krümmung und… Ab dafür!
All die Lügen. Jahrelang! Und sie hatte es nicht gemerkt. Nicht merken wollen? Nein! Sie hatte immer an die Liebe geglaubt. Hatte glauben wollen. An ihn glauben wollen.
Blond und blöd eben!
Den ‚Ausrutscher’ mit ihrer ‚besten’ Freundin hatte sie ihm ja noch verziehen. Schließlich konnte sie sich der Realität nicht verschließen. Sie war in den letzten Jahren rapide gealtert. War nicht mehr so unbeschwert wie früher. Sorgenfalten hatten sich in ihre Gesichtszüge gegraben und manchmal war ein bitterer Zug um ihren Mund.
Dass er auch mal Zeit für seine Kumpels brauchte, das war doch klar… Er war noch jung. Viel jünger als sie. Und er brauchte ein wenig Freiheit. Schließlich arbeitete er hart, um Geld für sie und die Kinder nach Hause zu bringen.
Das Geld.
Irgendwie reichte es nie. So sehr sie auch sparte. Second-Hand-Klamotten für die Kinder, Lebensmittel von Feinkost-Lidl oder von dort, wo’s Aldi-feinen-Sachen gibt. Aber es war am Ende des Geldes immer noch so viel Monat übrig. Irgendwie schaffte sie es trotzdem immer, die Kinder gesund zu ernähren und ein klein bisschen was für kleine Extra’s übrig zu behalten.
Aber der Anruf seines Chefs, der war zu viel gewesen!
Er hatte sie gefragt, wo denn ihr Mann sei. Dass er schon die vierte Woche krank sei und sich nicht in der Firma meldete.
Sie war aus allen Wolken gefallen.
Er ging doch jeden Morgen zur Arbeit. Und kam abends immer mit Überstunden und völlig erledigt nach Hause!
Bei dem Gedanken musste sie wieder kotzen.

Pressemitteilung Mittelhessischer Anzeiger:
Familiendrama im hessischen Friedberg: Eine Mutter erstickte ihre drei Kinder in ihren Betten, bevor sie sich das Leben nahm. Sie hinterließ keinen Abschiedsbrief. Der Ehemann, der seine Familie tot auffand, steht vor einem Rätsel.

(c) Rhabia 11/2009
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Harter Tobak!
Mal abgesehen von Deiner Klasse Schreibweise, bäumt sich in mir alles auf! Ein fetter Arschtritt für den Penner, die Kinder gepackt und ab zum Sozialamt fände ich die weitaus realistischere und bessere Reaktion.

Aber, wie das Leben so spielt...

LG
Katzerl
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Danke, Katzerl, für das Kompliment über die Schreibweise!

Leider spielt das Leben immer wieder so.
Überall...

Das Leben ist harter Tobak!

lG
Rhabia
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Auch von mir ein Kompliment für Deinen Stil!

Aber die Reaktion der Mutter ist in meinen Augen sowas von daneben!
Katzerl hat völlig recht - und vor allem: Warum auch noch gleich die Kinder? Wenn sie meint, sie halte es nicht mehr aus und das Leben habe keinen Sinn mehr ... meinetwegen. Aber wieso gleich drei Kindern das Leben nehmen, bevor es richtig begonnen hat?

Das werde ich wohl niemals begreifen ... Vielleicht magst Du ja weiter daran schreiben und das auch noch greifbar machen?

(Der Antaghar)
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Absolute Verzweiflung?
Sicher ist die Reaktion der Mutter daneben.

Aber ich kenne eine Mutter, die genau darüber mal nachgedacht hat...

Sie hat es nicht getan.

Aber die Gedanken daran waren da!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Rhabia!

Direkt im Nachbarort hat eine Mutter kürzlich ihre beiden Kinder in der Badewanne ersäuft - aus vergleichbaren Gründen. Und ich fand es nur krank. Sich selbst anschließend umzubringen, dazu war sie dann wohl zu schwach oder zu blöd. Jetzt wurde sie verurteilt - zurecht, wie ich finde.

Ich verstehe wirklich, wenn jemand verzweifelt ist. Ich stand in meinen Jahren als allein erziehender Vater mehr als einmal auf einer Brücke und hab überlegt, ob ich springen soll. Meinem Sohn zuliebe hab ich es nicht getan, ich wollte nicht, dass er nach der Mutter auch noch den Vater verliert.

Aber ich hab damals nicht eine Millisekunde lang daran gedacht, ihm das Leben zu nehmen, ihn also zu ermorden. Das hat nichts mit Verzweiflung zu tun, sondern mit etwas anderem. Nur - mit was?

*

Was ich großartig finde: dass Du dieses heiße Eisen hier angepackt und auf diese Weise präsentiert hast! Meine Verbeugung!

(Der Antaghar)
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Danke, Anthagar!

Ich bin auch alleinerziehende Mutter.
Und auch ich würde keine Sekunde daran verschwenden, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

Aber irgendwo in meinem Hinterstübchen ruft eine Stimme "Verständnis!"

Warum, das weiß ich nicht so recht.

Beim Schreiben der Geschichte hab ich mir gedacht: "Was hätte passieren können, wenn ich nicht an die Zukunft glauben würde?"
"Was, wenn ich nicht in der Lage wäre, mich irgendwie positiv zu konditionieren?"
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Sehr gut und packend geschrieben, leider voll ander Realität.

Ich bin sprachlos und verbeuge mich vor deinem Mut, hier so eine Geschichte zu präsentieren.


Herta
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Mut, Herta?
Wieso?
Weil das hier eine Erotik-Plattform ist?
Und die Menschen die Folgen ihres Tun's sehen könnten?

"Der Mut ist mit die Doofen!" *g*
Liebe Rhabia,
Auch ich hatte einmal ein Erlebnis, das mir die Augen geöffnet hat. Obwohl wir als Eltern zu zweit waren. Mein ältester Sohn war ein richtiges Schreikind. Solange man mit ihm durchs Zimmer gejoggt ist und sein Köpfchen hoch und runter gehüpft ist, hat er ruhig geschlafen. Man durfte nur nicht stehenbleiben.
Irgendwann hatte ich mit ihm auf dem Arm eine Flasche Apfelsaft aus dem Keller geholt und er schrie wieder wie am Spieß. Ich hatte plötzlich den Gedanken:" Jetzt ein kleines Schlägchen mit der Flasche _ nur ein paar Minuten Ruhe!" Im gleichen Moment wie ich es dachte, erschrak ich auch schon vor mir. Nach der Schrecksekunde wurde mir jedoch klar, dass es denken und es tun nicht das Selbe ist. Ich wusste, dass ich es nie tun würde, aber dass ich mir mit diesem Gedanken meine Verzweiflung und Überforderung eingestand. Dass ich sogar die Gefahr einer solchen Tat gebannt hatte, indem ich den Gedanken nicht gleich wieder unterdrückt, sondern ihn angeschaut und seine Botschaft erkannt habe.
Damals habe ich in einem sozialen Brennpunkt gearbeitet und hatte Einblick in das unglaubliche Elend der Familien dort.
Ich war einerseits richtig dankbar über meine eigene Sozialisierung und die Fähigkeit Emotionen auch mit etwas Abstand betrachten zu können und andererseits war ich erstaunt, wie selten so etwas wie in deiner Geschichte vorkommt.
Ich konnte mir ab da gut vorstellen, wie eine junge Mutter dazu kommt, ihr Baby in einem Plastiksack in die Mülltonne zu stecken.
Bei Menschen in multiplen sozialen Schwierigkeiten eher wegen der Unfähigkeit, Emotionen zu regulieren. Bei Normalbürgern wegen brechender Staudämme, hinter denen sich verbotene Emotionen gestaut haben.
Seither sehe ich es als meine Aufgabe an, den unerlaubten oder unerwünschten Gedanken und Gefühlen Raum und Aufmerksamkeit zu geben. Die positive Absicht hinter ihnen zu erkennen. Ihnen zu ihrem Recht auf Aufmerksamkeit und Wandel zu verhelfen. Bei mir und in meiner Welt.
Deshalb freut es auch mich, deine Geschichte hier zu lesen.
Samt der treffenden und gekonnten Schreibweise.
Danke Olaf
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Olaf, so ein Baby hatte ich auch.
Da gab es Nächte, in denen ich stundenlang mit dem Baby im Tragetuch durch die Weinberge gelaufen bin, nur, damit es still ist.
Und dann mitten in der Nacht der Zirkus: "Wenn Du jetzt nicht mal Dein Kind selbst schaukelst, klatsch' ich es am Ende an die Wand!"
Aber wir haben es nicht getan!
oh ja ........
.
mein dritter Sohn war auch ein Schreikind.
ich weiß nicht, wie oft ich ihn angeschrien habe ...........
aber ich hätte ihn nie töten können,
obwohl schon allein, weil der Vater gerade, nach der Geburt des fünften Kindes, gestorben .........

habe dagegen erlebt, wie meine Mutter mich und sich aufhängen wollte,
weil "SIE"!!!!! es nicht ertragen hatte, dass ein Ruusse sich über ihre 12jährige Tochter hergemacht hatte .............sie war davon gekommen! .......

Jeder muss sein Leben leben, ohne wenn und aber .........
es hat Jahre gedauert, bis ich das überwunden hatte ...........
heute kann ich darüber schreiben und habe ihr vergeben ........
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ Rhabia
Olaf hat schon die halbe Antwort auf deine Frage gegeben, warum ich es für mutig halte.

Sich negativen Gefühlen zu stellen, da gehört meiner Meinung schon etwas Mut dazu - und auch, wenn man anderen diese Gefühle unter die Nase reibt.

Euch alle *knuddel* - ein Schreibaby hatte ich auch, und Beruf und Hausbau und *panik* Depressionen - am liebsten hätte ich mich damals vor den Zug geworfen (ich stand schon an den Gleisen) - nur der Gedanke an meinen Sohn ließ mich umkehren. In den Tod mitgenommen hätte ich ihn nicht, das ist dem Kind gegenüber unfair, das sein Leben noch nicht mal angefangen hat.



Liebe Grüße und trotz allem *sonne*
Herta
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
All Ihr Lieben!

Glaubt bloß nicht, dass ich ich so etwas nicht auch mal gedacht habe.

Aber Olaf hat es auf den Punkt gebracht: Das einfach mal denken, es sich vielleicht sogar mal vorstellen oder gar wünschen, das ist eine Sache. Es tut tun - das ist was ganz anderes.

Was mich so entsetzlich bei dem Fall in unserer Nachbarstadt geschockt hat: Die Polizei konnte nach der Tat feststellen, dass mindestens eines der Kinder (4 und 6 Jahre alt) sich beim Ersäuftwerden (durch die eigene Mutter, der es vertraut hat!) frei kämpfen konnte - denn man fand neben der Wanne Erbrochenes mit Wasser vermischt. Also hat die Mutter es wieder gepackt und noch einmal unter Wasser gedrückt.

Wie kann ein Mensch so etwas tun - außer in gnadenlosem Hass?

(Übrigens weiß man heute einiges mehr über Schrei-Babys ... vieles liegt an der leider falschen Ernährung, an zuviel Kuhmilch und vor allem am Zucker - und der ist in jeder Babynahrung enthalten. Mein Sohn wurde zum Glück etwa vier Jahre lang gestillt ... Und war kein Schreikind. Aber das sei nur zur Info am Rande erwähnt.)

Der Antaghar
@ Antaghar
.
mein Sohn wurde auch gestillt,
und bekam weder Kuhmilch noch Zucker

meine Erklärung für ihn:

während dieser Schwangerschaft hatte ich Probleme,
war mit meinen Nerven fertig am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ zigeunerin32
Probleme der Eltern, insbesondere der Mutter, sind natürlich auch ein häufiger Grund: Das Kind fühlt sich einfach nicht wirklich willkommen und ist alles andere als zu Hause in dieser Welt.

Ich habe volles Verständnis für eine Mutter, der es so ergeht wie Dir - aber für das Kind ist es dennoch eine Katastrophe! (Man muss nur mal jemanden in Trance oder Hypnose in diese Zeit seines Lebens zurückführen, in seine ersten Monate - da erfährt man Dinge ...)

In dieser Phase sollte eine Mutter sich niemals wirklich "allein gelassen" fühlen, aber in unserer Kleinfamilien- und Vereinzelungsgesellschaft ist das ja die Regel, leider ...

(Der Antaghar)
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Wahnsinn…
*oh2*

…was man da aufgrund einer kurzen Geschichte zu lesen bekommt.

Sorry wenn ich antaghare (also zustimme und nicht anders kann, als die Geschichte zu loben *zwinker*), aber eure Reaktionen auf Rhabias Geschichte sind mindestens so überraschend und spannend wie der Text selbst.

Was hier einige durchgemacht haben - Wahnsinn.

Ich habe auch meinen Teil abbekommen, und habe das dann oft mit Oloves Taktik bewältigt, also konsequent zu Ende denken, sehen dass da nichts gutes bei rauskommt und es dann sein lassen.
Ich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, dass es so vielen genauso ging. Schon gar nicht bei Leuten, deren Texte oft so witzig und lebensfroh sind. Selbst wenn es traurige oder Horrorgeschichten sind, erkennt man noch kreative Kraft darin.

Oder ist das am Ende einfach "normal", es wird nur nicht drüber geredet?

Ist das Erleben oder einfach das erfolgreiche Verarbeiten von schlimmen Krisen vielleicht eine der Grundlagen für das Schreiben? Für kreatives Tun überhaupt? Wir haben ja schon Mal Gedanken zusammengeschmissen zu diesem Thema, ohne eine Lösung zu finden.

Christian (jetzt NOCH froher, diese Gruppe gefunden zu haben)
@******ian

Der Mensch kann wirklich mit „Schreiben“ verarbeiten.
Egal, ob es die Wut ist, der Enttäuschung, die Verzweifelung,
dann ist es oft auch der Schrei nach Hilfe.

Manchmal hat man sogar reale körperliche Schmerzen dabei,
aber wenn diese Phase der Verarbeitung überwunden ist,
man Abstand bekommen hat,
dann geht es einem besser,
man schaut wieder mit anderen Augen in die Welt.

Dann kann man aber auch diese schlimmen Geschichten schreiben - aufschreiben,
ohne noch einmal in den Sumpf zu versinken,
dann ist der Mensch aber auch in der Lage,
seine eigenen Missstände preis zu geben, sowie
auch fröhliche, sarkastische oder andere Dinge schreiben.

Und wenn das Herz voll „Liebe“ ist,
dann kann der Mensch erst recht schreiben – aufschreiben, egal was.

ev,
(die sich bei Phil bedankt,
weil er diese Gruppe empfohlen hat).
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Oder ist das am Ende einfach "normal", es wird nur nicht drüber geredet?

was ist schon normal, Christian?
Ich denke eher, dass niemand gerne seine Mitmenschen mit derartigen Problemen belasten will, oder was wahrscheinlicher ist (ist mir so ergangen) die eigenen Probleme und Wahrnehmungen von der Familie oder Freunden als nicht wichtig, irrelevant abgetan werden.

In dieser Gesellschaft hat man zu funktionieren - koste es was es wolle.

Ich mach da nicht mehr mit.

Ich bin auch froh, dass es diese Gruppe und noch wichtiger, diese Menschen hier gibt. *knuddel* (mir war mal wieder danach *g*)

Herta
.
Herta *friends*

*knuddel* *bussi*
von
ev
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Liebe Ev,
eine *knuddel*-Runde tut bei diesem Thema richtig gut *ggg*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Themenersteller 
Ich schreibe über solche Themen, wenn ich sie aus der nötigen Distanz betrachten kann.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass diese kleine Geschichte die Gemüter so erregen würde.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Anhera
Ich denke eher, dass niemand gerne seine Mitmenschen mit derartigen Problemen belasten will…

Eher im Gegenteil! Es gibt so viele Idioten die ihre Probleme für wichtiger, schwerwiegender halten, als die Probleme anderer!

Das ist meiner Meinung nach eine der Wurzeln der Probleme in der Welt.
Aktuelles Beispiel sind die Manager, die nicht auf ihre horrend hohen Prämien verzichten wollen, während die normal-bis-wenig-Verdiener freiwillig auf Weihnachts- Urlaubs- und sonstige Zuschläge verzichten nur um ihre Arbeitsplätze zu erhalten, die diese Manager verspielt haben

Leute, die ihre Probleme zurückstellen weil sie sie für weniger wichtig halten als die ihrer Mitmenschen scheinen mir in der Minderheit zu sein, oder sie sind einfach nicht so laut wie die "Hoppla-hier-komm-ich"-Fraktion.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ich dachte eher an die sogenannten kleinen Probleme, wie schreiendes Kind, Schlafmangel und solche Sachen ... das wird doch nur allzuoft als Kleinigkeit abgetan, die aber die Eltern (meistens die Mütter) an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen können, besonders wenn man alleine ist.


Was deine anderen Ausführungen angeht - oh! Da bin ich ganz bei dir, Christian. Es laufen zu viele wirkliche Egoisten auf der Welt herum, die sich keinen Deut um ihre Mitmenschen scheren, solange sie nur ihren Schnitt machen.


Eines würde ich aber nicht machen, meine Probleme hinter denen anderer zurückstellen. Das hatte ich schon - meiner Meinung nach löst das keine Probleme, sondern verschiebt alles nur, wenn es sie nicht sogar noch verschlimmert. Ich möchte erst meine eigenen Probleme gelöst haben, bevor ich mich anderen Menschen voll und ganz widmen kann. Das ist in der Pflege immer wieder in Problem, auch beim ehrenamtlichen Besuchsdienst - die Leute können sich nicht abgrenzen und gehen daran fast zugrunde (habe ich am eigenen Körper erlebt).

Helfen kann ich erst, wenn ich meine Probleme im Griff habe und wenn ich sie schon nicht lösen kann, so doch wenigstens wichtig genug nehmen, dass man sie sich hin und wieder ansieht. Niemand steht mir näher als ich selbst - ohne jetzt egoistisch zu sein.

Wenn mich eine Freundin um 3 Uhr nachts anruft, weil sie Probleme hat, dann fahre ich zu ihr.
Aber es gibt Probleme in der Welt, die kann man nur in der Gemeinschaft lösen. Ich nenne da mal ganz schlicht: ziviler Ungehorsam *g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Darf ich kurz ...
... darauf aufmerksam machen, dass das alles, so schlimm es für die Betroffenen auch ist, letztlich wirklich "Kinkerlitzchen" sind - gemessen an dem, welcher Wahnsinn, welcher Egoismus, welche Skrupellosigkeit in dieser Welt herrscht?

Ich könnte hier seitenlang Schwarz auf Weiß nachweisbare Dinge erzählen (die uns alle sehr direkt betreffen, ohne dass wir es wissen), da würden Euch die Haare zu Berge stehen. Es ist unfassbar, wie sehr wir alle total verarscht werden.

Ich danke Euch allen bei dieser Gelegenheit auch mal: Toll, dass in dieser wunderbaren Gruppe solch großartige Menschen zu finden sind!

(Der Antaghar)
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