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Die Waffe des Recken

*******d18 Frau
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Themenersteller 
Die Waffe des Recken
Once upon a time …
… gab es eine Welt, sie war ähnlich unserer. Diese Welt wurde beleuchtet von einer Sonne mit goldschwarzen Strahlen, diese Sonne war groß, hatte aber geringere Kraft. Diese Welt wurde gewärmt von einer Sonne mit rotschwarzen Strahlen, diese Sonne war kleiner, hatte aber größere Kraft. Die Bewohner dieser Welt waren uns ähnlich. Sie lebten ein Leben ähnlich unserem, mit Liebe und Hass, mit Sehnsüchten, Hoffnungen und Zweifeln, mit Erfolgen und Niederlagen.
Einmal ergab sich ein großes Jammern und Klagen in dieser Welt. An einem tiefen Abgrund standen zwei schöne Jungfrauen. Eine Bauerntochter mit abgearbeiteten Händen und wettergegerbter Haut und dunklem Haar und dunklen Augen. Eine Tochter des Königs mit feinen Händen und zarter Haut und hellen Augen und hellen Haaren. Beide weinten bitterlich. Ihrer beider Eltern standen weiter weg und, egal, ob von niederer oder höherer Herkunft, auch sie jammerten, klagten und weinten. Die beiden Mädchen sollten sich in den Abgrund fallen lassen. Unten wartete auf sie ein Wesen, das noch keiner nie jemals gesehen hatte, von dem aber ein jeder und alle wussten, dass es sehr böse werden und ihrer Welt unerhörten Schaden zufügen konnte, wenn es nicht bekam, wonach ihm gierte.
Die Tradition verlangte es eben so. Gab es keine Jungfrauen für das Wesen da unten, würde es heraufkommen und alles in seinem Zorn zerstören. In gewissen Zeitabständen mussten zwei verschiedenartige Jungfrauen geopfert werden, die Tradition verlangte es eben so. Keiner wagte daran zu rütteln, keiner hinterfragte diese Tradition.
Alle auf dieser Welt jammerten und klagten, dass schon wieder zwei Mädchen aus ihrer Mitte gehen mussten, damit die anderen unbehelligt ihr Leben fortführen konnten.

Doch dieses Mal geschah es anders …

Ein Pferd kam herangaloppiert, auf ihm saß ein Recke. Ein großer, gewaltiger Mann mit silberweißen, langen Haaren, zusammengebunden in einem Zopf im Nacken. Er war von grobschlächtiger Gestalt, aber seine Gesichtszüge waren fein ziseliert. Seine lebhaften und doch gleichzeitig ruhig-warmen Augen zeugten von stolzem Edelmut und tiefem, umfangreichem Wissen. Ein weißer Ritter auf einem weißen Pferd.
Er ließ seine bullwhip ein erstes Mal schnalzen. Er ließ seine bullwhip ein zweites Mal schnalzen. Das Ende der Peitsche wickelte sich ein jedes Mal um den Leib eines der Mädchen und der Recke zog sie damit vom Abgrund weg. Keines der Mädchen kam dabei zu Schaden. Jedes der Mädchen kam wohlbehalten neben seinen Eltern zu stehen. Aber keiner der Eltern konnte sich freuen. Keiner der Weltenbewohner konnte sich freuen. Auch die Mädchen verstanden nicht, was ihnen geschehen war. Alle standen stocksteif vor Schrecken und harrten voller Angst der Dinge, die jetzt unweigerlich kommen mussten. Das Wesen aus dem Abgrund …
„Fürchtet euch nicht“, sprach der Recke. Er erzählte den Umstehenden, dass dieses Wesen da unten nur sehr gelangweilt wäre und es immer wieder etwas zum Anschauen, zum Untersuchen, zum Spielen und zum … suchte. Es wollte keine Menschenopfer. Es wollte nur neue Dinge kennenlernen, es wollte nur wissen, wovon es umgeben war. Einfache, alltägliche Dinge zum Begreifen, zum Lernen wollte das Wesen haben. Einen Stein, einen Ast, eine Blüte, ein Scheffel Korn, einen Diamanten, einen Wassertropfen oder einen Eimer voll davon. „Werft ihm etwas hinunter, so ab und zu.“ Der König warf einen wertvollen Edelstein hinunter, der Bauer eine nicht minder wertvolle Kartoffel. Sofort hörten die beunruhigenden Geräusche unten im Abgrund auf, stattdessen hörten König und Bauer und Weltenbewohner zufriedene Neugier-Geräusche.

Natürlich wollten sich der König und der Bauer bei dem Recken bedanken. Doch er wollte keine Reichtümer, er wollte beide Mädchen als seine treu ergebenen Frauen nehmen. „Ich kann mich nicht entscheiden. Die welterfahrene, gestandene Frau ist mir genauso wertvoll und wichtig wie dieses feine, zarte Mädchen, das noch ungeschliffen ist. Mich gelüstet es nach beiden.“ Und so geschah es. Beide Mädchen gingen mit dem Recken mit, der die Welt gerettet hatte, die ähnlich unserer war.
And they all lived happily ever after.

Der Recke besaß eine gewaltige Waffe. Es war nicht seine bullwhip, es war seine Kenntnis über die Urkraft des Lebens, egal in welcher Welt - die Neugier und die Fähigkeit Wissen zu erlangen.

Kein Märchen.
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