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Adventsgeschichten 2021 - Das pralle Leben

*****002 Paar
1.330 Beiträge
Schönen guten Abend,

3x @**********henke

sag ich heute ganz überzeugt!
*****ree Frau
21.899 Beiträge
Soviel Einigkeit ist schön *g*
Me 2
*********ld63 Frau
8.429 Beiträge
So, zum Abschluss eines langen und sehr, sehr schönen Tages *essen* mit *friends* und *cheers* *witz* noch einen Gute-Nacht-Tipp!

Ich bleibe bei meinem ersten Eindruck:

1. 2. 3. @**********henke

Danke euch allen für die guten Geburtstagswünsche! *love*

Und danke dir, lieber Charlie für die besondere Geschichte gestern! *blume*
*****e_M Frau
8.486 Beiträge
Okay! Jetzt auch nochmal neu

1.-3. @**********henke
red
*******tee Frau
7.199 Beiträge
hm, jetzt alle auf Kamelienschenke? Der gute wird seine Mühe haben mit dieser ganzen Last *lol*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Ich weiß nicht, wie es euch mit dem Gedicht geht. Aber ich finde es irgendwie traurig. Sich selbst kein Geschenk machen? Hat denn dieser jemand sich nicht lieb?

Ich glaube nicht, dass Odett das Gedicht geschrieben hat. Ich tippe eher auf Kamelienschenke.?.

1-3 @**********henke


Guten Morgen ihr lieben

*kaffee*
Spezialgetränk und Kaffee hier hinstelle
*******ush Frau
1.264 Beiträge
Guten Morgen, @*********ose_K !
Danke für den *kaffee*

Ja, es ist ein nachdenkliches Gedicht mit trauriger Grundstimmung. Sehr berührend, finde ich. *wolf*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Ja, es berührt auch mich. Ich liebe ja sowas. ^^ Und Tattoos mag ich im Prinzip auch.
*******ush Frau
1.264 Beiträge
Das Tattoo ist beeindruckend. Sehr edel.

Sage mal, ich bin da ja schon eine Weile neugierig: Die beiden Accents, die du so oft zwischen deine Sätze setzt, was bedeuten die eigentlich?
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
*grins*

Das erkläre ich dir gern. Ich hatte vor Jahren mal eine Muse. Die war ein Großkatzentier -> Krafttier, Pseudonym, ... Und um z.B. Bilder ihr zu widmen, habe ich ganz oft ein ^..^in die Signatur mit hineingezeichnet. Also wie eine Art abstrakter Katzenkopf (Ohren und Augen). Das Grinsekatzengrinsen musste man sich halt mit dazu denken. *traenenlach* Übrig geblieben sind halt die spitzen Ohren ^^ oder auch im eigenlich Ascii-code-sinne geschlossene Augen, die auch lächeln / grinsen / sich amüsieren. So oder so ähnlich ...

*zwinker*

P.S. und meiner heute besten Freundin zuliebe ist es bei ^^ geblieben. denn die mochte niche das Sternchen-G-Sternchen, was ich sonst immer üblicherweise dafür geschrieben habe. Ich wollte halt nicht immer von ihr angetrüffelt werden, wenn sie schlechte Laune hatte. *lach* Wir sind beide Krebs und höchst emotional, wenn man uns aufm falschen Fuß erwischt.
*******blau Mann
3.624 Beiträge
Guten Morgen zusammen!
Guten Morgen miteinand *g*
war er es tatsächlich *g*

all in @**********henke

Tom(the Sun)
*******blau Mann
3.624 Beiträge
Ich bin mir langsam nicht mehr so sicher, was Monsieur Kamelienschenke angeht. Es scheint mir zu klar zu sein. Es könnte doch auch Ghosttom sein.
*********ynter Frau
9.753 Beiträge
Moin zusammen,
wenn man vor Schreck senkrecht im Bett steht, weil man was vergessen hat. Scheißgefühl, weil es tatsächlich vergessen wurde.

Wie auch immer, bevor ich das hier vergesse.

1-3 Himmelsblau
*******ush Frau
1.264 Beiträge
Moin in die Runde! *wink*

Danke schön, @*********ose_K , für die Erklärung! *roseschenk*
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Guten Morgen ihr Lieben *kaffee
Das zählen übernimmt heute @*******Dom da ich um 10:00h schon bei der Arbeit bin ...

Bis später *wink* mein Tipp bleibt..
*******Dom Mann
4.670 Beiträge
Ich gehe heute wieder einmal All-In

1. Odette
2. Odette
3. Odette


Fedddisch … Bis später *wink*
*****ree Frau
21.899 Beiträge
Na dann bin ich mal gespannt heute morgen wer es denn nun war *g*
*****e_M Frau
8.486 Beiträge
Guten Morgen!

Bin auch gespannt *kaffee*
**********henke Mann
9.663 Beiträge
Themenersteller 
Das siebenundzwanzigste Türchen
Sodele, die Auflösung: es war der liebe @*******blau , den ihr für mich gehalten habt *g*

Heute (kurz, wegen Zeit verpeilt *rotwerd*):

________________________________________________________________________________________

województwo podlaskie


„Zwei Probleme wir haben in unsere Laaand“, erläuterte der polnische Fahrer in gebrochenem Englisch, während sie in einem klapprigen Lada über ein verschneites Feld rumpelten. Er zeigte mit der rechten Hand nach links. Die flache Landschaft gab die Sicht frei auf einen geschätzt 1000 Meter entfernten Kirchenbau, der hell erleuchtet aus der weißen Landschaft ragte. Weitere 1000 Meter dahinter versank ein düsterer Gebäudekomplex im Nebel, der von einer weitläufigen, hohen Mauer eingegrenzt wurde. In regelmäßigen Abständen beleuchteten Straßenlaternen die massive Absperrung.

„Kirchä und Militäär. Für äärstes gäben guute Katholiken letztes Hemd, für zweites gibt Staat mehr aus als andere Läänder in Europa. Uuund wägen russische Nachbar sollen noch mehr zum Militäär. Freiwielig. Damit Flichtlinge stärrben in Wälder von Polen und Belarus ...“

Joe Fletcher war nicht wegen der aktuellen Flüchtlingsproblematik als Journalist in Polen unterwegs. Er recherchierte ein viel unglaublicheres Thema, wovon bisher niemand außerhalb dieser verlassenen Gegend erfahren durfte. Zur Ablenkung ging er gerne auf den Smalltalk seines Fahrers ein:

„Und das dritte Problem heißt Wodka?“

„Wooodka?“, schüttelte der junge Mann am Steuer den Kopf. Seine strohigen, hellen Haare bewegten sich dabei wie Medusas Schlangen. „Wooodka kein Prrobläm, Woodka nur Wässerchen. Nur ein Phantom.“

Joe Fletcher grinste: „Du meinst sicher Symptom, nicht Phantom“.

„Rrrichtiig, Symptom. Dein Ziel sein ein Phantom“, erwiderte der Pole, nicht ohne gehörigen Respekt in der Stimme.

„Das lasse mal meine Sorge sein“, beruhigte ihn Fletcher.


Wortlos bretterten sie die restliche Strecke über die eisige Landschaft. Schließlich mündete der Weg in einen schmalen Pfad durch einen dichten Wald. Es wurde immer dunkler, obwohl es nicht die Uhrzeit für das Einschalten der schwachen Scheinwerfer war. Wie hypnotisiert starrte Joe in das Ballett der Schneeflocken, welches sich in den Lichtkegeln der Frontleuchten abspielte. Er dachte darüber nach, wie er zu diesem verrückten Auftrag kam. Er selbst hatte schon immer von diesem Ort geträumt, den es einfach geben musste. Er glaubte nicht an so viele Tote. Der Zustand seiner englischen Heimat, nach dem Brexit, hatte den letzten Ausschlag gegeben, endlich die britischen Inseln zu verlassen, um diese Theorie zu erforschen, auch wenn ihn die meisten Redakteure für verrückt erklärten. Nur der Chef von „innocent truth“, einer wenig bekannten, doch von seinen Lesern hart verteidigten, sehr umstrittenen und nur auf Spendenbasis finanzierten Zeitung, die sowohl als wöchentliche Printausgabe, als auch als tagesaktuelle Online-Zeitung erschien, erklärte sich bereit, Fletchers verrückten Plan finanziell zu unterstützen.

Ausreisegenehmigung und Visum hatte er sich über einen leitenden Beamten besorgt, dem er vor Jahren nachweisen konnte, dass er seine Partys mit illegal importierten, minderjährigen Asiatinnen feierte, was aber nie veröffentlicht wurde, da auch Mitglieder der Royals regelmäßig an den Orgien teilnahmen. Natürlich wusste der Adel nichts von minderjährigen Sklavinnen. Zwinkersmiley. Jetzt konnte er endlich das Land mit den leeren Supermarktregalen und den Tankstellen ohne Benzin für unbestimmte Zeit verlassen.


Joe Fletcher wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Lada abrupt stoppte. Im Licht der Scheinwerfer endete der weiß verschneite Weg in einer Sackgasse aus grünem, undefinierbarem Bewuchs. Eine Wand aus Buschwerk und Laubgewächs stoppte die Fahrt.

„Ab hier du wirst gehen müssen zu Fuß, Kamerad!“, klopfte der freundliche Pole auf Flechters Schulter. „Wiiinsche viiiel Glick!“ Der Fahrer beugte sich nach hinten zum Rücksitz, stöhnte und fluchte „Kurwa mać!“, bis er eine Flasche aus seinem Rucksack zog und Fletcher zum Abschied überreichte:

„Sääälbstgebrannt, du kannst brauchen, wenn kalt.“

Mit einem knappen und wohl einstudierten 'Dziękuję' bedankte sich Fletcher und stieg aus. Der Fahrer legte umgehend mit einem metallisch-knirschenden Geräusch den Rückwärtsgang ein und verschwand im tanzenden Schnee. Bald war nichts mehr zu sehen von den ohnehin schwachen Scheinwerfern der grünen Russenkarre. Es wurde dunkel und still.


Es brauchte nur etwa eine Stunde, in der sich Flechter zum Ziel durchschlug. Die grüne Wand am Ende des Fahrwegs war nur Makulatur. Dahinter ging die verschneite Waldweg kerzengerade weiter.

'Die Woiwodschaft Podlachien hatten die Macher gut gewählt', dachte Joe Fletcher nach. 'Es gibt nur wenige noch dünner besiedelte Regionen in Osteuropa, für die sich weder Westeuropäer noch Russen interessierten. Niemand verirrte sich zufällig in dieses Gebiet im Schatten der Grenze zu Belarus.'

Jetzt stand er vor diesem drei Meter hohen Wall. Aus seinem Rucksack kramte er die Kletterausrüstung hervor. Doch vorher ließ er eine kompakte Minidrohne aufsteigen, um das Gelände zu sondieren. Das Kamerabild auf dem verknüpften Smartphone zeigte einen leeren Park hinter dem Zaun. Keine Wachen, keine Wachhunde, keine Kameras. Da sich niemand mehr für dieses Projekt interessierte, hatten die Sicherheitsmaßnahmen in den letzten Jahren nachgelassen. Die Konzerne verdienten nicht mehr das große Geld, so wie sie es noch vor der Jahrtausendwende taten.


In das Gelände einzudringen, war für Flechter eine leichte, wenn auch lange zurück liegende Übung seiner einstigen Zeit bei den 'British Armed Forces'. Kletterseil mit Wurfhaken, Sicherungshaken und Spezialhandschuhe. In wenigen Minuten hatte er die Mauer überwunden. Es brauchte eine enorme Strecke ängstlich geduckter Schritte, bis er das Gebäude erreichte. Ein einfacher Kasten von gigantischer Größe, dessen Dach von einem Wald bewachsen ward, türmte sich vor seinen Augen auf. Ob es sich um echte Bäume oder Imitate handelte, konnte er im schwachen Licht und bei Schnee nicht erkennen. Jedenfalls konnte so kein Satellitenbild das Gebäude erkennen - falls sich überhaupt jemand für diese schier unendlichen Wälder an den Außengrenzen Europas interessierte. Fletcher fand die Tür und klopfte an …


Zwei Joints und einige Longdrinks später versuchte Fletcher immer noch, dieses phantastische Szenario in der kunstvoll ausgestatteten Empfangshalle mit seinem leicht benebelten, gleichzeitig euphorisch entzückten Verstand zu erfassen. Er saß auf einem golden Hocker an einer Bar, deren Länge er nicht abschätzen konnte, da ihr Ende im Dunst des verräucherten Raums verschwand. Neben ihm hockte Jimi und nuckelte an seinem Hibiskus-Tee. Die grausen Haare undefinierbar zwischen dezentem Grau und leuchtendem Weiß, die dunkle Haut von tiefen Falten durchzogen. An einem runden Tisch, unweit der endlosen Theke, spielten Brian, Kurt und Janis Poker. Fletcher hatte das Ziel seiner Reise erreicht.

„Yeah Brother“, forderte Jimi mit seiner sanften, durch das Alter leicht angeraute Stimme Joe Flechter auf, „erzähle mir ein wenig von good old London.“

Joe erzählte von Europa, dem Brexit und Boris Johnson. Jimi kam beim Zuhören aus dem Lachen nicht mehr raus.

„Ich sehe mal wieder, es war eine gute Entscheidung, dem Angebot der Plattenfirma zuzustimmen. Natürlich ist der Club 27 ein Mythos und nicht alle hier sind mit exakt 27 Jahren an Lebensalter hier eingezogen. Die Welt da draußen ist ein Irrenhaus. Ich weiß es, seit ich bei der Air Force meinen ersten Falschirmsprung machen musste.“

Er lachte sein listiges Lachen und legte seine schlanke, linke Hand auf Joes Schulter:

„Nur dumm für dich, dass du nie wieder zurück kommen wirst. Du musst hier bleiben.“

„Genau“, rief ihnen Jim Morrison vom anderen Ende der Bar zu: „Niemand kommt hier lebend raus!“

Ein schlanke, ältere Dame mit deutschem Akzent sprach Joe im Vorbeigehen an:

„Vorbei ist dein Leben als Vagabund, süßer Zigeunerjunge“.

„Es sind auch Deutsche hier?“, fragte Joe verblüfft.

„Deutsche, Italiener, Briten, Amis, Dänen, Schweden und noch allerhand andere Nationalitäten. Das Musik-Business kennt keine Ländergrenzen.“ Jimi nahm einen Schluck und zündete sich eine Zigarette an:

„Die Lady gerade war übrigens Doris. Ihren Künstlernamen habe ich vergessen. Sie hatte irgendeinen Hit mit einem befreundeten Baum. Grazy sexy Germans. Sie erinnert mich an Monika ...“

Er hustete nach einem tiefen Zug an seiner Kippe und reichte Joe die Hand:

„Du kannst mich übrigens James nennen.“

„Manche nennen ich auch den Marshall“, mischte sich eine weibliche Stimme ein. Joe erblickte eine dunkelhaarige Frau hinter der Theke. Ihr stechender Blick, die vollen Lippen und die lange Nase wirkten faszinierend auf ihn.

„Amy?“, fragte er ungläubig. Sie sah gesund aus. Gesünder, als ihre Lebensgeschichte vermuten ließ. Scheinbar war ihr hier wirklich eine grundlegende Rehabilitierung gelungen. Ihr einst wildes, schwarzes Haar hatte sie auf eine praktische, kurze Lockenpracht geschnitten. Sie war deutlich jünger als viele der Insassen hier.

„Komm wie du bist“, rief Kurt vom Pokertisch herüber, „und bleib wie du bist. Aber bleib!“


Fletcher wurde schnell klar, dass man ihn ungern gehen ließ. Das Geheimnis sollte gehütet bleiben. Nicht nur, um einen Skandal zu vermeiden. Stars, die mit 27 überraschend sterben, lassen sich unendlich vermarkten, ohne das sie neues Material liefern müssen. Niemand sollte erfahren, dass viele davon gar nicht wirklich tot waren, sondern hier ein verstecktes, unbeschwertes Leben führten. Die Künstler hier wirkten nicht, als würden sie sich eingesperrt fühlen.

Fletcher erblickte eine Dame, gekleidet in einem weißen Kittel, die einen älteren Herren mit Bart und Rastalocken im Rollstuhl durch den weiten Raum schob. Ihr Kittel war sehr kurz und gab den Blick auf wohlgeformte Pobacken frei, spärlich bekleidet in einen roten Slip mit Spitzen. Ihre langen Beinen steckten in Netzstrümpfen und sie ging leichtfüßig auf High Heels, als ob es Turnschuhe wären. Der Mann im Rollstuhl lehnte seinen Kopf genüsslich zurück, um das Polster ihrer ausladenden Brüste als Kopfstütze zu nutzen. Augenblicklich fand Fletcher den Gedanken, an diesem Ort bleiben zu müssen, gar nicht mehr so tragisch.


„Und ihr kommt wirklich nie hier raus?“, fragte Joe seinen Sitznachbarn.

„Hey Joe, wir können schon mal raus. In diesem Alter erkennt uns ja niemand mehr. Für Amy ist das eher noch nicht möglich. Aber was sollen wir da draußen? Einkaufen? Wir haben alles. Spazieren gehen? Wenn ich hier entlang der Wachtürme gehe, bin ich einen ganzen Tag lang unterwegs, so groß ist das Gelände ...“

„Und ihr seid wirklich alle freiwillig hier?“

„Was heißt schon freiwillig?“, störte Morrison das Gespräch, „nimm es wie es kommt, lautete die Devise!“

Janis stand vom Tisch auf und kam herüber: „Blödes Kartenspiel, jetzt habe ich meinen Mercedes Benz verzockt.“

Mit vom Alter gebeugter Körperhaltung stand sie nun Joe gegenüber und blickte ihm durch ihre alte Nickelbrille tief in die Augen:

„Irgendwann haben die Plattenfirmen jedem von uns die Frage gestellt, was wir wollen: Für immer und ewig einen Abklatsch von uns selbst produzieren, um irgendwann doch in drittklassigen Kaschemmen aufzutreten? Dem Ruhm der besten Jahre für immer hinterher rennen? Nur wenige sind gut genug, um ein Leben lang kommerzielle und trotzdem befriedigende Musik machen zu können. Hier können wir uns ausleben und müssen uns nicht weiter prostituieren.“

„Also wurde bei vielen der Tod nur vorgetäuscht?“

Jimi lachte: „Yeah man, auch wenn das nicht immer gut klappte. Die Schauspieler, die mich mit dem Krankenwagen abholten, hatten zuletzt ihre Texte vergessen. Darum rätselt die Musikwelt bis heute, ob ich nun bereits tot war, erst im Krankenwagen an Erbrochenem erstickte oder sogar von rassistischen Sanitätern umgebracht wurde.“

Amy, die den Thekendienst mit Freude verrichtete, ohne selbst einen Tropfen Alkohol zu trinken, was für Joe erstaunlich war, mischte sich ein:

„Du bist gerade recht gekommen zu unserer alljährlichen Weihnachtsfeier. Heute erwartet dich das pralle Leben!“

Jimi Hendrix meldete sich nochmals zu Wort: „Wie gesagt, nicht alle von uns sind mit exakt 27 'gestorben'. Es klappte nicht immer so genau mit dem Höhepunkt des Ruhms und dem kommerziell sinnvollen Ablebens auf Bestellung.“


In einem hinteren Teil des Saales wurde Licht gemacht. Zwei bildhübsche Damen, in ähnlicher Aufmachung wie die Pflegerin, die vorher den Rollstuhl schob, manövrierten einen langen, mit Rollen ausgestatteten Tisch herein, der beladen war mit den erlesensten Speisen, die Joe im Brexit-Britannien schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Die Gäste strömten herbei und versammelten sich um die Tafel. Nicht alle Personen konnte Joe erkennen, aber die Stimme des Sängers, der auf einer nahen Bühne seinen ersten Song anstimmte, erkannte Joe sofort. Der Musiker hatte sein ungezähmtes Haar verloren und war dicker geworden. Die weiche Stimme, die über mehrere Oktaven reichte, war dagegen unverkennbar geblieben.

„Jeff Buckley ist hier? Er ist doch angeblich mit 30 ertrunken. Wahnsinn!“


Es wurde eine lange Nacht. Sie tanzten alle, so gut es die alten Knochen noch erlaubten. Sie improvisierten und jammten wild und ungezügelt. Hendrix spielte Jazz, Brian Jones gab Mozart am Klavier zum Besten, Mia Zapata grölte eine Punk-Version von „Jingle Bells“, Janis Joplin knutschte den jungen, knackigen Ledernikolaus, der für Tanzeinlagen engagiert wurde. Kurt Cobain weinte seiner Courtney nach und lachte einen Augenblick später mit Jim Morrison, der mit ihm eine Blues Version von 'Smells like teen spirit' versuchte. Alexandra besang sturzbetrunken den riesigen, reich geschmückten Weihnachtsbaum: „Mein Freund, der Baum, ist tot. Er fiel im frühen Morgenrot ...“

Amy Winehouse stimmte den Chanukka-Klassiker 'Maoz Tzur' an, am Klavier begleitet von einem noch recht jungen Jeremy Ward.

Es wurde gesungen, gelacht, getanzt, geraucht und getrunken. Joe genoss die dichte Stimmung zwischen alten Musikern und jungem, meist weiblichem Personal, dem er mit jeder Minute wohltuend näher kam. Irgendwann landete er in den geschmeidigen Armen einer Blondine aus der Ukraine, deren Sprache er kaum verstand, aber deren Küsse eine eindeutige Botschaft in seinen aufgeheizten Körper sendeten.


Spät in der Nacht, als kaum noch jemand gerade gehen oder aufrecht stehen konnte, stimmte Jeff den Song an, der kaum besser zu dieser phantastischen Nacht in der dunkelsten Gegend Polens und der merkwürdigsten X-Mas-Party, die Joe je erleben durfte, passen konnte:


„Hallelujah“
*******blau Mann
3.624 Beiträge
Oh ja, das war ja ich. Ich Schussel hab das vergessen. Heute aber, heute lägt ihr richtig:

ALL-IN KAMEL IN SCHENKE
*******Dom Mann
4.670 Beiträge
After Party Punkteflash *haumichwech*

Na das ist dann ja recht einfach die Vertretung für @******s23 zu übernehmen.

*feuerwerk* für @*********ynter ... die das immer wieder so einzigartig und am Ende gut macht *genau*

Aphroditee *strick* 0 Punkte
Artemisia_Arte *strick* 0 Punkte
BizarroDom *strick* 0 Punkte
Cara2 *schweig*
Chainblush *strick* 0 Punkte
Charlie_Rose_K *strick* 0 Punkte
Damaris23 *strick* 0 Punkte
Devi59 *schweig*
Einar-vonPhylen *schweig*
Ev32undMarkus69 *schweig*
GefallenerEngel *schweig*
Ghostface *schweig*
Herecomesthesun *strick* 0 Punkte
Himmelsblau *tipp* 3 Punkte
impotentia *strick* 0 Punkte
IntoTheWild63 *strick* 0 Punkte
Kamelienschenke *schweig*
luccioladagosto *strick* 0 Punkte
Manja_Nord *schweig*
marka002 *strick* 0 Punkte
Nina_de_Wynter *knicks* 6 Punkte
Odette_M *strick* 0 Punkte
oralia99 *strick* 0 Punkte
shivaree *strick* 0 Punkte
sirona5 *schweig*
sunnyday42 *schweig*
**********gosto Frau
16.055 Beiträge
Hmmm … eigentlich ist das ein echter @*******jan … aber da ich nicht glaube, dass er in diesem Spiel mitmischt … *holmes*
*********ynter Frau
9.753 Beiträge
Also hat mich mein unbestimmtes Gefühl in deine Richtung doch nicht getäuscht. Ha! @*******blau kann auch Gedicht.
Es waren mehr das Bild als die Worte, die in mir eine Ahnung weckten.
Danke, dass du der unzähligen Brummifahrer gedachtest, die Weihnachten auf schmudeligen Rastplätzen verbringen müssen.

Heute:
Was für eine Hammergeschichte! *wow*
Ich bin total begeistert. Eigentlich sind es zwei Geschichten in einer. Und jede für sich ist schon klasse.

Wir ahnten es schon seit "Der Tod steht ihr gut", dass der Club der 27 existiert. Nun gibt es den Beweis, wie ist Fletcher da wieder rausgekommen, um es zu verkünden?
****59 Frau
3.141 Beiträge
Gratulation @*******blau zu deinem schön/melancholischen Gedicht, auch wenn dich offenbar dein Gedächtnis im Stich gelassen hat *lach*
Und @*********ynter: Gratulation zu deinem Punkteregen. Wie machst du das nur *nachdenk* ?

Heute: Eine meeeega Geschichte.
Da kitzelt doch glatt die kleine Feder im Gesicht *hutab*
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